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Josef Staribacher Happy Pepi 25 Marz 1921 in Wien 4 Janner 2014 ebenda war osterreichischer Politiker SPO und langjahriges Regierungsmitglied der Bundesregierungen Kreisky I bis Kreisky IV Unter dem Decknamen Bauxl war er im Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1 Josef Staribacher stehend dritter von links im Kabinett Kreisky I 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung und Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Staribacher erlernte den Beruf des Stein und Offsetdruckers und machte in Abendkursen die Matura Wahrend des Austrofaschismus war er zeitweise wegen politischer Tatigkeit inhaftiert nach dem Anschluss an das Dritte Reich war er 1939 1940 neun Monate lang im KZ Buchenwald inhaftiert und wurde dann zur Wehrmacht eingezogen Kurz bevor er als Hilfskrankentrager an die Front geschickt wurde weil er nicht wurdig war Dienst mit der Waffe zu leisten heiratete er seine Frau Gertrude 2 Nach einer schweren Kriegsverwundung im Herbst 1941 konnte er die restlichen Kriegsjahre fur das Studium der Staatswissenschaften in Groningen in den damals deutsch besetzten Niederlanden nutzen und schloss es im Februar 1945 mit der Prufung zum Diplomvolkswirt ab 3 Ab 1945 war er in der Kammer fur Arbeiter und Angestellte in Wien tatig Parallel dazu studierte er an der rechts und staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien bis zur Promotion zum Dr juris 1952 Von 1968 bis 1970 war er als Kammeramtsdirektor ranghochster Angestellter der Arbeiterkammer Wien Von 1958 an war er Vorsitzenden Stellvertreter der Gewerkschaft der Lebens und Genussmittelarbeiter von 1960 war er bis 1989 deren Vorsitzender und anschliessend Ehrenvorsitzender seit 1990 Gewerkschaft Agrar Nahrung Genuss Am 9 Mai 2006 erfolgte die Fusion der Gewerkschaft Agrar Nahrung Genuss mit der Gewerkschaft Metall Textil zur neuen Gewerkschaft Metall Textil Nahrung GMTN Seit damals war Staribacher Ehrenvorsitzender der GMTN Von 1967 bis 1971 war er Mitglied im Vorstand der Internationalen Union der Lebens und Genussmittelarbeitergewerkschaften Seit 1960 war er Mitglied des Bundesvorstandes des Osterreichischen Gewerkschaftsbundes OGB und seit 1983 Mitglied des OGB Prasidiums 1981 wurde ihm von der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten VDRJ der Columbus Ehrenpreis fur seine Verdienste um nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus verliehen Von 1961 bis 1983 war er Abgeordneter zum Nationalrat und von 1970 bis 1983 in allen vier von Bruno Kreisky geleiteten Kabinetten Bundesminister fur Handel Gewerbe und Industrie In diese Zeit als Minister fiel auch die Olkrise nach dem Jom Kippur Krieg des Jahres 1973 Wegen der unerwarteten Verknappung von Benzin Diesel und Heizol erliess Josef Staribacher eine Verordnung uber einen autofreien Tag Den selbst gewahlten Wochentag an dem das Fahrzeug jeweils nicht in Betrieb genommen werden durfte musste jeder Besitzer eines Pkws mit einem Pickerl auf dem der Tag vermerkt war auf der Windschutzscheibe des Autos kenntlich machen Verstosse gegen diese Verordnung zogen fur den Zuwiderhandelnden Strafen bis zu 30 000 Schilling nach sich Dem Minister brachte diese Massnahme den Spitznamen Pickerl Pepi in der Bundesrepublik Deutschland Etiketten Joe ein Andererseits wurde er wegen seines positiven Denkens und der meist erfreulichen Entwicklung des Tourismus nach Osterreich die er als Obmann der Osterreichischen Fremdenverkehrswerbung zu kommentieren hatte als Happy Pepi bezeichnet 1 4 Weniger erfolgreiche Unterfangen wie den Bau des Atomkraftwerks Zwentendorf und die Planung des Donaukraftwerks Hainburg untermauerte der Energieminister mit seiner Verantwortung fur eine effiziente Energieversorgung hiess es im Nachruf auf ORF at 3 Am 24 April 1983 fand die turnusmassige Nationalratswahl statt Die SPO erreichte nach elfeinhalb Jahren nicht mehr die absolute Mehrheit Die Regierung trat daher am gleichen Abend zuruck Kreisky uberliess die kunftige Kanzlerschaft dem bisherigen Unterrichtsminister Fred Sinowatz Staribachers Ministertatigkeit endete am 24 Mai 1983 als die Bundesregierung Sinowatz eine SPO FPO Koalition ernannt wurde In ihr trat Norbert Steger FPO die Nachfolge Staribachers als Wirtschaftsminister an Am 4 Janner 2014 verstarb Staribacher infolge einer Lungenentzundung seine Grabstatte befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof Sein zweiter Sohn Andreas Staribacher war 1995 1996 kurze Zeit in der Bundesregierung Vranitzky IV Finanzminister sein erster Sohn Wolfgang Staribacher ist Musiker Nachwirkung und Ehrungen BearbeitenSeine rund 15 000 Seiten umfassenden Tagebuchaufzeichnungen hinterliess er dem Bruno Kreisky Archiv im vormaligen Vorwarts Verlag 2 mit der Auflage dass diese erst nach seinem Tod veroffentlicht werden durfen Das Bruno Kreisky Archiv digitalisierte die Aufzeichnungen seither und arbeitete sie wissenschaftlich auf Offiziell anlasslich Staribachers 100 Geburtstags sind sie seit mindestens April 2019 im Internet auf einer Sub Website der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften publiziert 1 5 Ebenfalls anlasslich seines 100 Geburtstags wurde Staribacher in seinem politischen Heimatbezirk Wien Landstrasse mit der Strassenbenennung Staribacherstrasse gewurdigt 1 Die erste Strassentafel an der entsprechenden Verkehrsflache beim neuen Veranstaltungszentrum in Sankt Marx wurde jedoch erst am 25 Marz 2022 zum 101 Geburtstag des Politikers enthullt 6 Literatur BearbeitenDieter Kindermann Kreiskys Happy Pepi In Kronen Zeitung Beilage Krone bunt 1 Juli 2012 S 28 29 4 Paul Vecsei Wiener G schichten Zum 100 Geburtstag gibt es in Wien einen Strassennamen fur den Happy Pepi In Wiener Zeitung 22 Marz 2021 1 Weblinks BearbeitenJosef Staribacher auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Josef Staribacher In dasrotewien at Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie SPO Wien Hrsg Beitrage von und mit Josef Staribacher Interviews Parlamentsdebatten Radiobeitrage im Online Archiv der Osterreichischen Mediathek Josef Staribacher Tagebucher In Sub Website der Osterreichischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Paul Vecsei Wiener G schichten Zum 100 Geburtstag gibt es in Wien einen Strassennamen fur den Happy Pepi In Wiener Zeitung 22 Marz 2021 abgerufen am 23 Marz 2021 Das nun offentlich zugangliche Tagebuch des 2014 verstorbenen Ministers Josef Staribacher ist ein Spiegel der Ara Kreisky a b Conrad Seidl 1921 2014 Fruherer Handelsminister Josef Staribacher gestorben Staribacher wurde 92 Jahre alt Er war einer der popularsten Minister der Regierung Kreisky In Der Standard 5 Janner 2014 abgerufen am 23 Marz 2021 a b Happy Pepi Josef Staribacher tot Nachruf In wien ORF at 5 Janner 2014 abgerufen am 23 Marz 2021 a b Dieter Kindermann Kreiskys Happy Pepi In Kronen Zeitung Beilage Krone bunt 1 Juli 2012 S 28 29 Volltext auf der Website von Hannes Androsch abgerufen am 23 Marz 2021 Er ist eines der letzten noch lebenden Mitglieder des Kabinetts Kreisky I Josef Staribacher 92 Jahre alt aber putzmunter Sein Autopickerl ist noch heute in Erinnerung Josef Staribacher Tagebucher In Sub Website der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften unter der inhaltlichen Verantwortung des Vereins Bruno Kreisky Archiv Hrsg abgerufen am 23 Marz 2021 Paul Vecsei Wiener G schichten Eine Strasse fur den Happy Pepi Josef Staribacher In Wiener Zeitung 26 Marz 2022 abgerufen am 4 April 2022 Regierung Kreisky I 1970 1971 Bruno Kreisky Rudolf HauserHannes Androsch Christian Broda Hertha Firnberg Johann Freihsler Erwin Fruhbauer Leopold Gratz Rudolf Kirchschlager Karl Lutgendorf Josef Moser Johann Ollinger Otto Rosch Josef Staribacher Ernst Eugen Veselsky Oskar Weihs Gertrude WondrackRegierung Kreisky II 1971 1975 Bruno Kreisky Rudolf HauserHannes Androsch Erich Bielka Christian Broda Hertha Firnberg Erwin Fruhbauer Gunter Haiden Elfriede Karl Rudolf Kirchschlager Erwin Lanc Karl Lausecker Ingrid Leodolter Karl Lutgendorf Josef Moser Otto Rosch Fred Sinowatz Josef Staribacher Ernst Eugen Veselsky Oskar WeihsRegierung Kreisky III 1975 1979 Bruno Kreisky Rudolf Hauser Hannes AndroschErich Bielka Christian Broda Hertha Firnberg Gunter Haiden Elfriede Karl Erwin Lanc Karl Lausecker Ingrid Leodolter Franz Loschnak Karl Lutgendorf Josef Moser Adolf Nussbaumer Otto Rosch Albin Schober Fred Sinowatz Josef Staribacher Ernst Eugen Veselsky Oskar Weihs Gerhard WeissenbergRegierung Kreisky IV 1979 1983 Bruno Kreisky Hannes Androsch Fred SinowatzAnneliese Albrecht Christian Broda Alfred Dallinger Johanna Dohnal Beatrix Eypeltauer Franziska Fast Hertha Firnberg Gunter Haiden Elfriede Karl Ferdinand Lacina Erwin Lanc Karl Lausecker Ingrid Leodolter Franz Loschnak Josef Moser Adolf Nussbaumer Willibald Pahr Otto Rosch Herbert Salcher Albin Schober Hans Seidel Karl Sekanina Josef Staribacher Kurt Steyrer Gerhard WeissenbergWirtschaftsminister der Republik Osterreich Erste Republik Karl Urban Johann Zerdik Eduard Heinl Alexander Angerer Alfred Grunberger Emil Kraft Hans Schurff Michael Hainisch Johann Schober Friedrich Schuster Eduard Heinl Guido Jakoncig Friedrich Stockinger Wilhelm Taucher Julius Raab Hans FischbockZweite Republik Eduard Heinl Eugen Fleischacker Eduard Heinl Ernst Kolb Josef C Bock Greissau Julius Raab Udo Illig Fritz Bock Otto Mitterer Josef Staribacher Norbert Steger Robert Graf Wolfgang Schussel Johannes Ditz Johann Farnleitner Martin Bartenstein Reinhold Mitterlehner Harald Mahrer Margarete Schrambock Elisabeth Udolf Strobl Margarete Schrambock Martin Kocher Normdaten Person GND 125942052 lobid OGND AKS VIAF 316876626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Staribacher JosefALTERNATIVNAMEN Staribacher PepiKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker SPO Abgeordneter zum Nationalrat und Bundesminister Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 25 Marz 1921GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 4 Januar 2014STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Staribacher amp oldid 235200187