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Sankt Marx ist seit 1850 Teil des damals geschaffenen 3 Wiener Gemeindebezirks Landstrasse Hier befand sich vom 13 Jahrhundert an ein Krankenhaus dessen dem heiligen Markus geweihte Kapelle spater fur die Gegend namensgebend war Von 1846 bis zum Ende des 20 Jahrhunderts war St Marx vor allem fur sein Schlachthaus und den Wiener Zentralviehmarkt bekannt Heute ist der Stadtteil ein wichtiges innerstadtisches Entwicklungsgebiet Ehemaliges Verwaltungsgebaude des Viehmarkts in St Marx Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ein Siechenhaus vor den Toren Wiens 1 2 Brauerei und Presshefe Fabrik 1 3 Der zentrale Viehmarkt St Marx 2 Aktuelle und kunftige Entwicklungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin Siechenhaus vor den Toren Wiens Bearbeiten nbsp St Marxer Spital um 1724 Stich von Salomon Kleiner nbsp St Marxer Mautstelle des Wiener Neustadter Kanals nbsp Versorgungshaus St Marx im 19 Jahrhundert nbsp Toranlage des St Marxer Viehmarktes um 1900 nbsp Rinderhalle St Marx 2005 ab 2014 Marx Halle nbsp Das ehemalige Bankgebaude nbsp Die Arena im ehemaligen Inlandsschlachthof 2006 nbsp T Center vom Rennweg aus gesehenIm Mittelalter war es ublich ausserhalb grosser Stadte und Ortschaften sogenannte Siechenhauser zu errichten um zu verhindern dass infektiose Reisende eine schwere Krankheit wie etwa die Pest und somit potentiell den Tod in die Stadt bringen So entstand im 13 Jahrhundert weit vor den Toren Wiens ein solches Siechenhaus in der Nahe der heutigen Kreuzung von Rennweg und Landstrasser Hauptstrasse Das vom Lazarus Orden geleitete Haus erhielt im 14 Jahrhundert eine Kapelle die dem heiligen Markus geweiht war Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich die Bezeichnung des Krankenhauses das im Zuge der Wiener Turkenbelagerungen 1529 und 1683 zwei Mal zerstort und wieder aufgebaut wurde von Siechenhaus St Lazar uber Burgerspital St Marks eine verkurzte Form von St Markus zu St Markser Spital bis schliesslich im 18 Jahrhundert die Gegend um das Krankenhaus den Namen St Marx trug Der 1704 errichtete Linienwall bewahrte sich bereits nach wenigen Monaten als ein von rund 4 000 Kuruzen versuchter Angriff auf Wien bei St Marx abgewehrt werden konnte Der Wall diente uberdies als Steuergrenze und an den Verzehrungssteuer Linienamter genannten Mautstellen so auch bei der St Marxer Linie wurde die Einfuhr und Versteuerung von Lebensmitteln geregelt 1784 wurde ausserhalb des Linienwalls der Sankt Marxer Friedhof angelegt im selben Jahr wurden die Patienten des innerhalb der Linien gelegenen Burgerspitals in das neu errichtete Allgemeine Krankenhaus im Alsergrund verlegt 1785 wurde die Anstalt in das Versorgungshaus St Marx fur arme und alte Personen umgewandelt Der 1803 eroffnete Wiener Neustadter Kanal trennte den St Marxer Friedhof vom Linientor und dem restlichen St Marx wurde aber ausserhalb des Linienwalls von einer Brucke uberspannt Das Linienamt dehnte seine Agenden nun auch auf die Kanalschifffahrt aus Brauerei und Presshefe Fabrik Bearbeiten Hauptartikel Brauerei Sankt Marx Bereits seit dem 14 Jahrhundert befand sich hier auch ein Brauhaus das Mitte des 19 Jahrhunderts von Adolf Ignaz Mautner gepachtet wurde Nach der Schliessung des Versorgungshauses im Jahr 1861 kaufte Mautner den gesamten Gebaudekomplex und erweiterte seine Brauerei Sankt Marx eine bekannte von ihm produzierte Biermarke war das St Marxer Abzug Bier 1916 wurden die Fabriks Anlagen stillgelegt da die Brauerei schon 1913 mit Anton Dreher und dessen Brauerei Schwechat fusioniert wurde und andere Betriebsteile nach Simmering bzw Floridsdorf verlagert werden konnten Die Fursorge fur Alte Kranke und Kinder blieb insofern erhalten als dass verschiedene Einrichtungen andernorts durch die Familie Mautner Markhof gestiftet wurden das Kronprinz Rudolf Kinderspital in Wien Landstrasse ein Versorgungshaus fur alte mittellose Burger und ein Kindergarten im Geburtshaus Mautners in Smirschitz und ein Kindergarten mit einer Ausspeisung fur arme Schulkinder in Baden bei Wien Die Gebaude in Sankt Marx wurden nach 1916 als Wohnungen genutzt mussten aber nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen werden In den 1950er Jahren wurde an dieser Stelle ein Gemeindebau errichtet der sogenannte Maderspergerhof Josef Madersperger der als Erfinder der Nahmaschine gilt verbrachte seinen Lebensabend im Versorgungshaus St Marx und wurde wie Wolfgang Amadeus Mozart in einem Schachtgrab am St Marxer Friedhof beerdigt Neben dem Eingang des Maderspergerhofes in der Landstrasser Hauptstrasse ist eine vom Graphiker Victor Theodor Slama als Relief gestaltete Gedenktafel angebracht die Madersperger und das ehemalige Versorgungshaus zeigt Der zentrale Viehmarkt St Marx Bearbeiten Hauptartikel Wiener Zentralviehmarkt Ende des 18 Jahrhunderts etablierte sich zwischen dem St Marxer Versorgungshaus und dem Linienwall ein Rindermarkt der davor am sogenannten Ochsengries vor dem Stubentor abgehalten wurde 1846 wurde in St Marx mit dem Bau des Schlachthofs Sankt Marx begonnen Da sich Teile des vorgesehenen Areals ausserhalb des Linienwalls befanden musste dieser teilweise abgetragen und nach aussen versetzt wieder neu aufgebaut werden 1872 wurde durch die Errichtung einer eigenen Schlachthausbahn die Transportinfrastruktur erheblich verbessert somit war auch bald die Vergrosserung der Anlage notig 1877 wurde der Ausbau und teilweise auch Neubau des Wiener Central Schlachtviehmarktes beschlossen In dieser Phase entstand auch die Rinderhalle die als die erste Schmiedeeisenkonstruktion Wiens gilt In den folgenden Jahrzehnten wurde der Schlachthof mehrmals erweitert und erreichte in der Zwischenkriegszeit den Hohepunkt seiner Bedeutung fur die Fleischversorgung von Wien Bald war der Name St Marx ein Synonym fur den grossen Schlachthof im Sudosten des 3 Bezirks Da die Anlage in den 1960er Jahren nicht mehr modernen Standards entsprach und aufgrund der raumlichen Trennung der verschiedenen Einzelschlachthofe nicht die notigen zentralen Strukturen hatte wurde von der Stadtverwaltung ein Neubau beschlossen Von 1968 bis 1975 wurde das Fleischzentrum St Marx errichtet Der mittlerweile aufgelassene Auslandsschlachthof diente 1975 und 1976 als Veranstaltungsort der Festwochen Arena im Rahmen der Wiener Festwochen Nach den Veranstaltungen im Juni 1976 sollten die Gebaude abgerissen werden woraufhin eine rund dreimonatige Besetzung des Gelandes erfolgte Der Abriss erfolgte dennoch seitens der Stadt Wien wurde aber als Alternative der ehemalige Inlandsschlachthof zur Verfugung gestellt der auch heute noch als Veranstaltungsort Arena genutzt wird Ende der 1990er Jahre wurde das Fleischzentrum stillgelegt und mit Uberlegungen uber die Nachnutzung des Areals begonnen Einzig das Zerlegezentrum des Inlandsschlachthofs blieb bis zu seiner Verlegung in das neue Fleischzentrum am Grossmarkt Wien in Inzersdorf im Dezember 2007 in Betrieb Im Juni 2008 wurde der alte Schlachthof noch einmal im Zuge der Fussball Europameisterschaft als Bereitstellungsraum fur die Sanitats Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes benutzt Diese waren zur Unterstutzung des Osterreichischen Roten Kreuzes uber drei Wochen im alten Verwaltungstrakt stationiert Die von steinernen Stieren flankierte Toranlage die Rinderhalle sowie vier weitere Gebaude stehen unter Denkmalschutz Von 2006 bis 2008 wurde die Rinderhalle saniert und wird seither als Marx Halle als Mehrzweckhalle fur Konzerte Messen Theaterproduktionen und Veranstaltungen genutzt 1 Aktuelle und kunftige Entwicklungen BearbeitenBereits in den 1970er Jahren haben sich nach dem Neubau des Fleischzentrums St Marx auf den damit frei gewordenen Flachen einige Betriebe in der Gegend angesiedelt Nach der Stilllegung des Grossteils des Fleischzentrums Ende der 1990er Jahre gibt es seither rege Planungs und Bauarbeiten zur Nachnutzung des Areals Das markanteste Beispiel moderner Architektur in St Marx ist wohl das 2004 auf dem Gelande der ehemaligen Endstation der Schlachthausbahn errichtete Burogebaude T Center In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Vienna BioCenter 2011 um das Buro und Laborgebaude Marxbox erweitert 2 Am Karree St Marx einem lange Zeit brach liegenden an die Grunzone Stadtwildnis angrenzenden Gelande zwischen Schlachthausgasse Viehmarktgasse und Henneberggasse wurden seit Mitte 2008 uber 400 Wohnungen sowie Buros und infrastrukturelle Einrichtungen errichtet 3 Das Media Quarter Marx nutzt das denkmalgeschutzte ehemalige Verwaltungsgebaude des Viehmarktes sowie ein 2011 an der Henneberggasse errichtetes Gebaude das Fernsehstudios Buros und Raume fur Regie und Postproduction umfasst 4 Plane des ORF seine Studios am Rosenhugel zu verkaufen und in das Media Quarter zu verlegen wurden 2014 wieder verworfen 5 6 Seit 2010 wird auch der Name Neu Marx fur das neu entstandene Areal verwendet Auch in der naheren Umgebung von St Marx finden sich innerstadtische Entwicklungsgebiete wie die Business Stadt TownTown nordostlich von St Marx oder die Aspanggrunde im Westen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Marx Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das St Marxer Versorgungshaus Bezirksmuseum Landstrasse archiviert vom Original am 6 Januar 2014 abgerufen am 3 Januar 2018 Wiener Marktamt Zentralviehmarkt wien at Historische Entwicklung des Schlachthofes Sankt Marx Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive wien at 3D Modell des Stadtentwicklungsgebiets St Marx Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive PDF 1 99 MB Einzelnachweise Bearbeiten Marx Halle Neue Konzerthalle fur Wien orf at 21 Marz 2014 ORF Wien Glasneubau fur Biotechnologie Forschung vom 3 September 2008 diepresse com Grundsteinlegung fur Karree St Marx vom 4 Juli 2008 Wirtschaftsblatt St Marx wird Drehscheibe fur Medienunternehmen Memento vom 18 September 2008 im Internet Archive vom 18 September 2008 Der Standard ORF will Rosenhugel verkaufen vom 15 September 2008 Kurier Kuniglberg wird zum echten ORF Zentrum Memento vom 16 Marz 2015 im Internet Archive vom 22 Feb 2014 48 190277777778 16 401944444444 Koordinaten 48 11 N 16 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sankt Marx amp oldid 237569152