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Josef Berger 27 Juni 1902 in Tiflis als Wladimir Schermann 24 Marz 1969 in Bern war ein Schweizer Theatergrunder Schauspieler und Regisseur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Kunstlerisches Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Stucke und Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Josef Berger war der Sohn von David Schermann und wurde im damaligen russischen Tiflis geboren 1912 wurden seine judischen Eltern im bernischen Mont Tramelan eingeburgert kurz darauf liessen sie sich in Bern nieder Seit dem 25 Mai 1945 1 war er mit Rosette Tochter von Johann Pauli aus Alchenstorf verheiratet Seine Ehefrau trat unter dem Namen Maria Walther als Schauspielerin im Ensemble der Heidi Buhne auf Er wurde auf dem Judischen Friedhof Wankdorf beigesetzt 2 Werdegang Bearbeiten Nachdem Josef Berger in Bern das stadtische Gymnasium heute Gymnasium Kirchenfeld besucht hatte begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaft und ging anschliessend zum Theater dort war er als Schauspieler Regisseur und Mundartdramatiker tatig Er erhielt anfangs Engagements in Deutschland und spater am Stadttheater Bern Seinen ersten Auftritt hatte er 1920 als Shylock in der Schulauffuhrung von William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig unter der Regie von Carl Weiss im Stadttheater Bern Er trat auch als Rezitator offentlich auf 3 und war als Radiorezitator sowie als Drehbuchautor Regisseur und Schauspieler in der Filmbranche tatig Neben diesen kunstlerischen Tatigkeiten erhielt er Sprech und Schauspielunterricht bei Carl Weiss und Theamaria Lenz der Ehefrau von Hans Kaufmann Von 1929 bis 1935 hatte er ein Engagement am Stadttheater Bern als Dramaturg und Schauspieler und spielte bis zu 25 meist kleinere Rollen in Operette und Schauspiel pro Spielzeit So trat er unter anderem als Tebaldo in Carlo Goldonis Der Diener zweier Herren als Hakenfinger Jakob in Bertolt Brechts Die Dreigroschenoper als Rosencrantz in William Shakespeares Hamlet als Mario in Carl Zuckmayers Katharina Knie als Rosse in William Shakespeares Macbeth als Licht in Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug als Machiavell in Johann Wolfgang von Goethes Egmont als Just in Gotthold Ephraim Lessings Minna von Barnhelm und als Wulkow in Gerhart Hauptmanns Der Biberpelz auf 1936 grundete er das Jugend und Volkstheater In diesem Theater machte er die Pflege eines niveauvollen Mundarttheaters vor allem fur Jugendliche zum Programm Noch im selben Jahr entwickelte er daraus einen eigenen Tourneetheaterbetrieb die Kinder und Marchenbuhne Bern die mit seiner Buhnenfassung von Heidi nach Johanna Spyri debutierte und unter seiner Leitung 1937 in Heidi Buhne umbenannt wurde 4 Bis 1968 gab das Theater uber 5000 Auffuhrungen von siebzehn Repertoirestucken in Mundart 5 hauptsachlich in der deutschsprachigen Schweiz die Buhne beschaftigte vierzehn Mitarbeiter 6 Er konnte hierbei zeitgenossische Autoren wie Alfred Fankhauser Peter Bratschi und Adolf Schaer Ris 1889 1962 7 zur Mitarbeit gewinnen Unter anderem spielten an diesem Theater Guido Bachmann im Alter von 10 Jahren 1950 die Titelrolle in Christeli sowie Max Lichtegg Erwin Kohlund und die in die Schweiz geflohene Deutsche Nelly Rademacher 8 1897 1987 9 Bundesrat Philipp Etter sprach 1938 von der nationalen Bedeutung der Heidi Buhne und Oskar Eberle der sie schon 1944 in einem Aufsatz Zuruck zum Theater als bekanntestes Beispiel des schweizerischen Wandertheaters angefuhrt hatte nannte sie im Schweizer Theater Almanach von 1953 ein schweizerisches Buhnenwunder Im November 1965 empfahl die Erziehungsdirektion im amtlichen Schulblatt die Auffuhrungen der Heidi Buhne aufs warmste und Bundesrat Hans Peter Tschudi lobte sie um ihrer padagogisch wertvollen Schauspiele willen und der nicht unwesentlichen Bildungsarbeit die sie damit leiste 10 Josef Berger war auch als Kursleiter in der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale heute Gewerkschaftliche Bildungszentrale Schweiz sowie in der Gesellschaft fur das Schweizerische Volkstheater heute Zentralverband Schweizer Volkstheater 11 tatig Kunstlerisches Wirken Bearbeiten Joseph Berger schrieb in Berndeutsch auch eigene Stucke so unter anderem 1937 Theresli und 1938 Kniri Seppli Hierbei spielte er zentrale Rollen so den Ohi in Heidi oder Pestalozzi in Kniri Seppli Mit seinen Lehrbuchern Kleine Sprechschule fur Spieler des Volkstheaters 12 von 1965 Wie spielen wir Theater von 1966 und Wir spielen Theater von 1969 machte er sich auch als Theaterdidaktiker einen Namen Er war als Dramaturg fur die Prufung der Buhnentauglichkeit neuer Dramen zustandig und verfasste zahlreiche dramaturgische Gutachten die in seinem Nachlass erhalten sind Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1951 erhielt Josef Berger den Berner Literaturpreis der Stadt Bern 13 Stucke und Schriften Auswahl BearbeitenDer Berner Glucksbub Eine Marchenrevue in sechs Bildern Bern 1932 Es chunnt e Zyt Schauspiel in 4 Akten Berndeutsche Fassung von Der kommende Tag Francke Bern 1935 Heidi Bern 1936 Theresli Bern 1936 Kniri Seppli Theaterstuck i drei Akte us dr Zyt vom Heinrich Pestalozzi Volksverlag Elgg Elgg 1938 Frau Holle 1939 Anneli und der Barnermutz 1940 Cornelli wird erzoge 1941 Us de Theaterstuck vo der Heidi Buhni In Schwyzerlut Zytschrift fur usi schwyzerische Mundarte 1944 1945 S 19 41 Wie me s trybt so het me s Mundartspiel in 5 Bildern Frei gestaltet nach Gotthelfs Die Kaserei in der Vehfreude In Schwyzerlut Zytschrift fur usi schwyzerische Mundarte August 1949 doi 10 5169 seals 182551 244 S 1 58 Eveli In Schwyzerlut Zytschrift fur usi schwyzerische Mundarte April 1950 doi 10 5169 seals 182994 147 S 1 44 Wie spielen wir Theater Wissenswertes fur Regisseure und Darsteller des Volkstheaters Volksverlag Elgg Elgg 1964 Kleine Sprechschule fur Spieler des Volkstheaters und fur alle die auch im taglichen Leben besser und deutlicher sprechen mochten Volksverlag Elgg Elgg 1965 Wir spielen Theater Volksverlag Elgg Elgg 1969 Literatur BearbeitenHeidi Buhni In Schyzerdutsch Zytschrift fur usi schwyzerische Mundarte Bd 7 Heft 9 12 1945 S 1 47 archiviert in E Periodica der ETH Zurich 30 Jahre Heidi Buhne In Wir Bruckenbauer 21 Oktober 1966 S 10 archiviert in e newspaperarchives ch 30 Jahre Heidi Buhne Bern In Thuner Tagblatt 18 November 1966 S 9 archiviert in e newspaperarchives ch Josef Berger zum Gedenken In Der Bund 2 April 1969 S 27 archiviert in e newspaperarchives ch Gedenktafel Wladimir Schermann mit Foto In Historischer Kalender oder Der hinkende Bot Nr 243 1970 S 88 archiviert in E Periodica der ETH Zurich PDF 3 8 MB Weblinks BearbeitenKarin Marti Weissenbach Josef Berger In Historisches Lexikon der Schweiz Josef Berger in Literapedia Bern Stefan Hulfeld Josef Berger In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 1 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 165 f Einzelnachweise Bearbeiten Zivilstand der Stadt Bern In Der Bund 27 Mai 1945 S 9 abgerufen am 3 Dezember 2021 archiviert in e 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TiflisSTERBEDATUM 24 Marz 1969STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Berger Schauspieler 1902 amp oldid 236832010