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Johannes Overath 15 April 1913 in Sieglar 24 Mai 2002 in Koln war ein deutscher romisch katholischer Priester Theologe und Kirchenmusiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohannes Overath legte 1932 am Staatlichen Gymnasium Siegburg das Abitur ab und studierte danach Philosophie Theologie und Musikwissenschaften an den Universitaten Bonn und Tubingen Seine pragenden theologischen Lehrer waren u a Theodor Klauser und Arnold Rademacher in Bonn sowie Karl Adam in Tubingen Am 3 Marz 1938 wurde er im Kolner Dom fur das Erzbistum Koln zum Priester geweiht In den folgenden Jahren wirkte er als Kaplan in verschiedenen Pfarreien in Koln und Umgebung Vor dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er an einer theologischen Dissertation deren Manuskript jedoch bei einem Bombenangriff auf Koln vernichtet wurde 1 Von 1943 bis 1946 wurde er als Pfarrvikar in Hennen und Summern im Kreis Iserlohn im Erzbistum Paderborn eingesetzt Ab 1948 lehrte Overath Homiletik und Kirchenmusik am Kolner Priesterseminar in Bensberg 1952 wurde er bei Karl Gustav Fellerer an der Universitat zu Koln mit einer musikwissenschaftlichen Arbeit uber die Melodien des Liedpsalters von Kaspar Ulenberg promoviert 2 In den 1950er Jahren beauftragte ihn der Erzbischof Joseph Frings mit dem Wiederaufbau des Priesterseminars in Koln das 1959 seinen Betrieb aufnahm Overath lehrte bis zu seiner Emeritierung 1971 als Professor am Kolner Seminar nbsp Grab auf dem Friedhof Melaten1954 wurde Johannes Overath auf der Generalversammlung des Allgemeinen Cacilien Verbandes ACV als Nachfolger des Schweizer Kirchenmusikers Friedrich Frei 1883 1959 zum Generalprases gewahlt Er ubte dieses Amt zehn Jahre bis zu seiner Ernennung zum CIMS Prasidenten aus und wurde anschliessend Ehren Generalprases des ACV Ebenfalls 1954 beteiligte er sich an der Grundung der Internationalen Gesellschaft fur Urheberrecht in Berlin deren Mitglied er bis 1991 blieb Von 1955 bis 1985 war er Mitglied im Rundfunkrat des WDR in Koln Von 1962 bis 1965 nahm er als Konzilstheologe in Begleitung von Kardinal Frings an den Beratungen der Kommission fur Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils teil 1964 ubernahm er die erste Prasidentschaft der Consociatio Internationalis Musicae Sacrae CIMS in Rom des zentralen Beratungsorgans des Heiligen Stuhles in Fragen der Kirchenmusik das 1963 im Zuge der vom Konzil angestossenen Liturgiereform von Papst Paul VI errichtet worden war Overath stand hinter den Dokumenten des Zweiten Vatikanums 3 sah die eingefuhrten liturgischen Reformen allerdings kritisch und unterstutzte von Anfang an die Ziele der altritualistischen Vereinigung Una Voce 4 die deren Rucknahme und vor allem die Ruckkehr zum Kirchenlatein als alleiniger Liturgiesprache forderte 5 Overath blieb bis 1986 Prasident der CIMS und war anschliessend deren Ehrenprasident Als Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils befasste er sich auch mit Fragen des Urheberrechts und war massgeblich daran beteiligt dass die Kirchen in Deutschland in den 1960er Jahren begannen sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen 6 1977 grundete er das Institut fur hymnologische und musikethnologische Studien in Koln und Maria Laach dessen Vorstandsvorsitzender er bis 1997 blieb Er begrundete 1980 das Jahrbuch Musices Aptatio mit dem Untertitel Beitrage uber die geistigen und kunstlerischen Grundlagen der europaischen Musikkultur Von Papst Johannes Paul II wurde er 1981 zum Prasidenten des Papstlichen Instituts fur Kirchenmusik in Rom berufen was er bis 1988 blieb und anschliessend die Ehrenprasidentschaft des Instituts ubernahm Obwohl er auch die moderne Musik kannte und u a mit Werner Egk freundschaftlich verbunden war war sein Musikverstandnis von der Uberzeugung gepragt dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen der im gregorianischen Choral verwurzelten sakralen und der rein asthetisch profan begrundeten weltlichen Musik gabe die in der Liturgie keinen Platz habe Trotz dieses traditionellen Grundgedankens werden ihm grosse Verdienste fur die Pflege und Weiterentwicklung der Musica Sacra auf der Grundlage der neuen Bestimmungen der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium bescheinigt 2 Overath gehorte mit dem Regensburger Bischof Rudolf Graber und dem Kolner Moraltheologen Johannes Bokmann zum Freundeskreis des Herausgebers Wilhelm Schamoni und war Autor und Mitglied der Fordergemeinschaft der von diesem gegrundeten Monatszeitschrift Theologisches 7 Wie Schamoni Bokmann Johannes Stohr Gustav Ermecke Georg Siegmund und zahlreiche weitere Mitarbeiter der Zeitschrift war Overath Mitglied der Papstlichen Akademie fur Theologie in Rom 8 Johannes Overath wurde am 5 Juni 2002 im Anschluss an das von Kardinal Leo Scheffczyk zelebrierte Requiem auf dem Kolner Melaten Friedhof Flur 31 beigesetzt Das nach ihm benannte Potsdamer Johannes Overath Institut wurde 2006 als An Institut der Universitat Potsdam angeschlossen und forschte bis zu seiner Auflosung 2015 im Bereich des kirchlichen Urheberrechts unter besonderer Einbeziehung der Kirchenmusik 6 9 Ehrungen BearbeitenPapstlicher Hauspralat 1960 Ehrendomherr am Kolner Dom 1980 Apostolischer Protonotar 1981 Grosses Bundesverdienstkreuz 1986 Schriften BearbeitenCantate domino Volksmette Schwann Dusseldorf 1957 Untersuchungen uber die Melodien des Liedpsalters von Kaspar Ulenberg Koln 1582 Dissertation Universitat zu Koln 1960 Volk Koln 1960 Beitrage zur rheinischen Musikgeschichte Heft 33 mit Joseph Solzbacher Liedpsalter Schwann Dusseldorf 1962 Hrsg Musicae sacrae ministerium Festgabe fur Karl Gustav Fellerer Koln 1962 Hrsg Symposium Musico Ethnologicum Bonnae 1980 Institut fur Hymnologische und Musikethnologische Studien Koln und Consociatio Internationalis Musicae Sacrae Rom 1980 mit Adelheid Geck Hrsg Te decet hymnus Festgabe fur Max Baumann zur Vollendung des 75 Lebensjahres Akademie Sankt Augustin 1992 ISBN 978 3 88345 373 6 Literatur BearbeitenLeo Scheffczyk Johannes Overath Leben im Dienst des Geheimnisses In Theologisches 32 2002 Heft 7 Sp 194 198 Abdruck der Predigt zum Requiem Msgr Prof Dr Johannes Overath zum Gedenken In Una Voce Korrespondenz Jahrgang 32 Heft 4 Juli August 2002 S 189 f Johannes Overath In Fabian Weber Red Die Kardinalprotektoren Generalprasides und Prasidenten des Allgemeinen Cacilien Verbandes fur Deutschland PDF 760 kB 3 uberarbeitete und erganzte Fassung Selbstverlag des ACV Regensburg 2019 S 38 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Overath im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Simon Kajan Reformer mit Traditionsbezug Der Musik Pralat Johannes Overath In katholisch de 24 Mai 2022 abgerufen am 24 Mai 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Simon Kajan Gott braucht keine Apparate Johannes Overath war Priester Musikwissenschaftler und Mitglied im WDR Rundfunkrat In Kirchenzeitung fur das Erzbistum Koln vom 13 Mai 2022 S 49 a b Rudiger Schumacher Laudatio Prof Dr Johannes Overath und Brasilien In Correspondencia Euro Brasileira 68 Jg Heft 6 2000 abgerufen am 24 Mai 2022 gehalten am 5 September 1999 in Maria Laach Johannes Overath Die liturgisch musikalischen Neuerungen des II Vatikanischen Konzils In Karl Gustav Fellerer Hrsg Geschichte der katholischen Kirchenmusik 2 Vom Tridentinum bis zur Gegenwart Kassel usw 1976 S 370 380 Msgr Prof Dr Johannes Overath zum Gedenken pdf 6 3 MB In Una Voce Korrespondenz Jahrgang 32 Heft 4 Juli 2002 S 189 abgerufen am 24 Mai 2022 Lucia Kremer Deutsch in der Liturgie Die Entwicklung der theologischen Diskussion uber die Sprache der Amtsgebete seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil pdf 4 7 MB Dissertation zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Katholischen Theologie Dr theol der Katholisch Theologischen Fakultat der Universitat Erfurt 2018 S 266 268 passim abgerufen am 24 Mai 2022 a b Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Universitat Potsdam und neuem An Institut In Medieninformation der Universitat Potsdam Nr 210 06 8 November 2006 archiviert vom Original am 5 Marz 2016 abgerufen am 24 Mai 2022 Autorenverzeichnis In theologisches net 14 Dezember 2000 archiviert vom Original am 7 September 2019 abgerufen am 24 Mai 2022 Walter Hoeres Fortes fortuna adjuvat Johannes Bokmann zum 70 Geburtstag pdf 5 1 MB In Theologisches 26 Heft 5 Mai 1996 Sp 199 207 hier Sp 206 f abgerufen am 24 Mai 2022 Leo Scheffczyk Erfahrung der Theologie in der Zeit In theologisches net 14 Dezember 2000 archiviert vom Original am 13 Mai 2013 abgerufen am 24 Mai 2022 Zehntes An Institut fur die Universitat In Potsdamer Neueste Nachrichten 8 Dezember 2006 abgerufen am 24 Mai 2022 Normdaten Person GND 118590952 lobid OGND AKS LCCN n83197364 VIAF 88955060 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Overath JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer Theologe und PriesterGEBURTSDATUM 15 April 1913GEBURTSORT SieglarSTERBEDATUM 24 Mai 2002STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Overath amp oldid 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