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Johann Peter Feuerbach ab 1820 Johann Peter von Feuerbach 1 August 1761 in Wetzlar 18 Januar 1825 in Stuttgart war ein deutscher politischer Beamter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Peter von Feuerbach kam aus einfachsten Verhaltnissen und war der Sohn des Strumpfwebers Wilhelm Gottfried Feuerbach 4 Februar 1729 in Leun 20 Juni 1780 in Wetzlar und dessen Ehefrau Judith geb Hoch 1 Er besuchte die Schule in Wetzlar dort fiel er durch seine akkurate Handschrift auf sodass sein Vater ihm vorschlug als Kopist bei einem Prokurator des Reichskammergerichts zu arbeiten Sein Vater finanzierte ihm zum Schulunterricht bei dem er nun auch Latein lernte einen bescheidenen Privatunterricht Im Laufe der Zeit entwickelte er den Wunsch hohere Schulen und vorbereitende juridische Vorlesungen zu besuchen die seinerzeit in Wetzlar abgehalten wurden 1774 verliess er die Schule und erhielt eine Anstellung im Haus eines Privatlehrers Trotz des Versterbens seines Vaters 1780 setzte er in seiner Freizeit die vorbereitenden Studien fort und nutzte die Gelegenheit als er in Gottingen 1782 einen Freitisch erhielt die dortige Universitat zu besuchen Kurz nach seiner Ankunft in Gottingen hatte er das Gluck von einem mittellosen ehemaligen Mitschuler aufgenommen zu werden Aufgrund einer Empfehlung des Geheimen Justizrates Johann Stephan Putter konnte er unentgeltlich die Vorlesungen besuchen musste jedoch um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten von anderen Studenten Abschriften aus deren Kollegienheften anfertigen verfasste Repetitionen der Vorlesungen und erteilte Unterricht an mehrere junge Leute Er beendete 1785 sein Studium und folgte der Einladung eines durch Gottingen reisenden Mitglieds des Reichskammergerichts und kehrte nach Wetzlar zuruck Nachdem er eine Anstellung beim Reichskammergericht erhalten hatte fuhrte er in den Schreibstuben der Prokuratoren und Assessoren verschiedene Arbeiten durch und erhielt einen umfassenden praktischen Einblick in die reichskammergerichtliche Praxis Im August 1786 begleitete er den Reichskammergerichtsassessor Franz Joseph von Albini als dieser vom Mainzer Kurfursten Friedrich Karl Joseph von Erthal zum Geheimen Reichsreferendar in Wien ernannt worden war als dessen Privatsekretar Um seinen Lebensunterhalt wahrend seines Aufenthaltes in Wien aufzubessern fuhrte er in seiner freien Zeit Arbeiten in der Schreibstube des Reichsagenten von Fichte durch dessen langjahrige Freundschaft er hierbei erwarb Im August 1789 erhielt er auf Empfehlung von Albini im schwabischen Ritterkanton Kocher die vakante 2 Konsulentenstelle und reiste von Wien nach Esslingen zur dortigen Ortskanzlei Seine dortige Tatigkeit erwies sich als sehr schwierig weil er keine Kenntnisse der lokalen Verhaltnisse hatte die ritterschaftliche Verfassung sehr kompliziert war und ein eigenes Studium sowie praktische Ubungen erforderte und er viele Geschaftsruckstande aufarbeiten musste dazu kam dass nach Ausbruch der Franzosischen Revolution die Geschafte der Ritterschaft zunahmen Auch nach dem Frieden von Luneville und dem Reichsdeputationsrezess von 1803 blieb die ritterschaftliche Verfassung vorerst noch erhalten allerdings war absehbar dass Veranderungen drohten sodass er 1803 mit der nach Wien abgeordneten ritterschaftlichen Deputation reiste und an den dortigen Verhandlungen teilnahm Nach dem Ausbruch des Krieges zwischen Frankreich und Osterreich 1805 wurde in der Folge die Reichsritterschaft verschiedenen ehemaligen Reichsstanden unterworfen und der Ritterkanton kam unter Wurttembergische Hoheit allerdings hing seine Anstellung in konigliche wurttembergische Dienste noch von einer Auseinandersetzung mit Bayern ab das ebenfalls ritterschaftliche Angestellte zu ubernehmen hatte Im September 1806 wurde er allerdings ohne formliche Anstellung als koniglich wurttembergischer Okkupationskommissar im Auftrag des Generalkommissars nach Ehingen gesandt In Ehingen sammelte er alle Information uber den Ritterkanton Donau und deren lokale Verhaltnisse um diese spater bei den Verhandlungen mit Bayern verwenden zu konnen die in der Folge der Rheinbundakte in Ulm eroffnet wurden bei Eroffnung der Verhandlungen unterstutzte er den koniglichen Bevollmachtigten der hierdurch eine fur Wurttemberg gutliche Regelung erzielen konnte Mit der Ratifizierung des Vertrages erhielt Johann Peter eine Anstellung als Vortragender Rat mit dem Charakter eines Legationsrates beim damaligen Kabinettsministerium Ministerium der auswartigen Angelegenheiten In der Folge des Pressburger Friedens und der Rheinbundakte gab es noch zahlreiche Verhandlungspunkte mit den benachbarten Staaten bei denen es um Auseinandersetzungen Ausgleichszahlungen und der Beilegung von Differenzen ging die wiederum zu neuen Vertragsabschlussen fuhrten 1808 war er zum Geheimen Legationsrat ernannt worden und unterzeichnete in den Jahren von 1808 bis 1810 bei allen abgeschlossenen Staatsvertragen entweder als Bevollmachtigter oder war fur die Bearbeitung zustandig Im Oktober 1810 wurde er zum Mitbevollmachtigten fur den Vollzug eines mit Bayern in Paris abgeschlossenen Landeszessions und Purifikationsvertrag Gefallaustausch ernannt und verbrachte hierzu zwei Jahre wechselweise in Ulm und in Munchen bis der Vertrag 1812 abgeschlossen wurde 1815 beriet er seinen Regenten beim Wiener Kongress und wurde nach dessen Beendigung vom Konig zum Staatsrat befordert und erhielt zugleich das Direktorium der Kanzlei und das Buro der auswartigen Angelegenheit bei den Deutschen Expeditionen ubertragen Funf Monate darauf wurde zum koniglichen Gesandten am Bundestag ernannt allerdings erfolgte auf seine Bitte die Dispensierung von dieser Stelle Bis zum Tod von Konig Friedrich im Oktober 1816 nahm er an dessen personlichen Konferenzen zu auswartigen Verhaltnissen teil und hielt Vortrage beziehungsweise wurden ihm unmittelbare Auftrage erteilt Nach dem Regierungswechsel blieb er in seinem Amtsverhaltnis im koniglichen Ministerium der auswartigen Angelegenheiten und wurde 1820 zum Wirklichen Ministerialdirektor im Departement der auswartigen Angelegenheiten ernannt Konig Wilhelm I von Wurttemberg beendete die personlichen Konferenzen und schuf den Geheimen Rat als oberste beratende Behorde Johann Peter von Feuerbach wurde 1821 als ausserordentliches Mitglied bis zu seinem Tod in diesem Rat aufgenommen Anfang 1823 wurde er zum Kirchenvorsteher der evangelisch reformierten Kirche gewahlt Johann Peter von Feuerbach heiratete am 24 November 1804 in Esslingen Karoline Sophie Johanna Friederike 17 Oktober 1779 in Rostock 13 August 1826 in Stuttgart Tochter seines ehemaligen Kollegen in Esslingen des 1 Konsulenten Ehrhard Friedrich Weinland 1745 1812 2 gemeinsam hatten sie mehrere Tochter von diesen ist namentlich bekannt Marie Sophie Amalie Feuerbach 1 Dezember 1806 in Esslingen unbekannt verheiratet mit Carl Friederich Christian Reuss 1794 unbekannt Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenJohann Peter von Feuerbach erhielt vom osterreichischen Hof die Grosse Goldene Civil Ehrenmedaille 1809 erhielt er das Ritterkreuz und 1812 das Kommandeurkreuz des koniglichen Wurttembergischen Civil Verdienst Ordens verliehen hiermit verbunden war die Erhebung in den personlichen nicht vererbbaren Adel Er erhielt am 26 Juni 1815 das Kleinkreuz zum osterreichischen Leopoldorden 3 1819 erhielt er vom Konig Wilhelm I das Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 1821 wurde ihm vom bayerischen Konig Maximilian I Joseph der Verdienstorden der Bayerischen Krone verliehen Literatur BearbeitenJohann Peter von Feuerbach in Neuer Nekrolog der Deutschen 3 Jahrgang 1825 1 Heft Ilmenau 1827 S 120 f Weblinks BearbeitenFeuerbach Johann Peter von In Indexeintrag Deutsche Biographie Johann Peter von Feuerbach In Deutsche Digitale Bibliothek Einzelnachweise Bearbeiten Johann Peter von Feuerbach geb 1 Aug 1761 Wetzlar gest 18 Jan 1825 Stuttgart Familiendaten der Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Abgerufen am 10 Oktober 2019 Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Hauptstaatsarchiv Stuttgart Findbuch J 53 1 Papiere Weinland und Feuerbach Einfuhrung Abgerufen am 10 Oktober 2019 Oesterreichischer Beobachter A Strauss 1815 S 1316 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 120988747 lobid OGND AKS VIAF 22986048 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feuerbach Johann Peter vonALTERNATIVNAMEN Feuerbach Johann Peter Feuerbach Johann P von Feuerbach Joh Peter v KURZBESCHREIBUNG deutscher politischer BeamterGEBURTSDATUM 1 August 1761GEBURTSORT WetzlarSTERBEDATUM 18 Januar 1825STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Peter von Feuerbach amp oldid 237825491