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Johann Eberhard von Drost e innerhalb der Familie spater genannt Droste zu Zutzen 1 August 1662 in Zutzen 18 September 1726 in Reddern war ein koniglich polnischer und kurfurstlich sachsischer Generalleutnant und Gutsbesitzer Flachskirche in Reddern erbaut von Johann EberhardInhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 3 Militarische Karriere 4 Nachkommen 5 Droste zu Zutzen in der Literatur 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAbstammung BearbeitenJohann Eberhard stammte aus einer Seitenlinie des katholischen Adelsgeschlechts Droste zu Hulshoff die im 17 Jahrhundert auf Haus Mollenbeck heute Munster Wolbeck bestand und gehorte der 14 Generation seiner Familie an Sein Vater war Herbert oder Gerhard von Droste zu Mollenbeck 1609 1695 den es im Dreissigjahrigen Krieg aus Westfalen nach Sachsen verschlagen hatte 1 Dessen altester Bruder Everwin von Droste zu Mollenbeck war in Kothen in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen worden Herbert hatte wie wahrscheinlich sein Bruder Everwin die protestantische Konfession angenommen und heiratete Sybilla Elisabeth von Klitzing Seine Lebensgeschichte ist dokumentiert Nach einem Raububerfall auf sein Elternhaus Mollenbeck war er getrennt von seinen Eltern und Geschwistern ab 1610 auf dem Gut seines Onkels mutterlicherseits Herr von Bischopinck aufgewachsen Mit 13 Jahren war er 1624 zu einem anderen Onkel nach Holland gekommen wo er die franzosische Schule besucht hatte 1626 war er als Page mit dem hollandischen Gesandten nach Danemark und spater mit dem Hofmarschall Dietrich von Falkenberg nach Schweden gegangen bis dieser bei Magdeburg erschossen und er selbst von der Kaiserlichen Armee gefangen genommen aber wieder freigelassen wurde Danach trat er wieder in die schwedische Armee ein und machte dort Karriere bis zum Oberst Mit 2 300 Talern und einer goldenen Kette entlassen konnte er 1651 die Guter Zutzen und Wendisch Gersdorf heute Stadt Golssen erwerben 2 nach einer anderen Quelle hatte sie seine Ehefrau mitgebracht Diese beiden Guter hatten im 20 Jahrhundert eine Grosse von zusammen 1055 ha Im Heimatbuch der Schule Brenitz wird seine milde Gutsherrschaft erwahnt Leben BearbeitenJohann Eberhard der als nachgeborener Sohn nicht Erbe seines Vaters war verheiratete sich in erster Ehe mit Christina von Birckholz Erbin der Guter Reddern Kasel Loss und Pelzdorf In zweiter Ehe verheiratete er sich mit Johanna Erdmuthe von Klitzing Der Johanniterorden verweigerte ihm die Aufnahme Als Gutsherr errichtete er um 1725 die sogenannte Flachskirche in Reddern deren Vollendung er nicht mehr erlebte An der Kirche ist ein stark verwittertes Allianzwappen Droste Klitzing angebracht im Inneren erinnern an ihn und seine Familie unter anderem eine Inschrift ein Epitaph fur seine Tochter Johanna Eberhardine Erdmuthe 1727 1752 mit ehrenden Worten und ein Taufstein mit Wappenschmuck Militarische Karriere BearbeitenJohann Eberhard war nur acht Jahre alter als der sachsische Regent August der Starke unter dem er eine militarische Karriere machte 3 Er trat sehr fruh in die Sachsische Armee ein und wurde bereits 1691 Oberst im kurfurstlich sachsischen Leibregiment zu Fuss Als solcher zog er mit als Kurfurst August 1697 zur Konigskronung nach Polen reiste Ab 1701 war er Unterkommandant des Infanterie Regiments sachsische oder deutsche Garde Im September 1702 4 wurde er zum Generalmajor befordert und kommandierte 1703 ein nach ihm benanntes Infanterie Regiment mit dem er am Grossen Nordischen Krieg teilnahm 1704 Praga bei Warschau ersturmte und das er auch 1706 in der Schlacht bei Fraustadt befehligte 1711 wurde er mit 49 Jahren zum Generalleutnant befordert und war danach noch mehrere Jahre im Dienst Nachkommen Bearbeiten nbsp Wappen des Johann Eberhard von Droste zu Zutzen Flachskirche Reddern Taufstein 1700Erst nach von Droste zu Zutzens Tod kam seine Tochter Johanna Eberhardine Erdmuthe Johanna Bernhardina 1727 1752 zur Welt die 1741 ihren kranklichen Neffen Johann Leopold II von Droste zu Zutzen Gersdorf Reddern Kasel Loss und Pelzdorf 1718 1750 heiratete Dieser verkaufte 1749 das Gut Zutzen an die Frau von Carl Wilhelm von Kleist der bis 1750 durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff fast gleichzeitig mit Schloss Sanssouci dort ein Schloss Kleistensitz errichten liess Walter Ulbricht liess es 1945 anzunden nur die Kellergewolbe uberdauerten bis in die 1970er Jahre Da Johann Leopold Droste zu Zutzen kinderlos geblieben war ware zumindest ein Teil seiner Guter an die westfalische Stammlinie Droste zu Hulshoff gefallen Denn Heinrich II von Droste Hulshoff 1597 1666 war 1652 mit den Gutern Zutzen und Wendisch Gersdorf belehnt worden Indessen hatte diese wegen der vielen anderen Belehnten und der Notwendigkeit den evangelischen Glauben annehmen zu mussen die notwendigen Nachbelehnungen versaumt sodass die Guter an dortige Familien kamen Droste zu Zutzen in der Literatur BearbeitenDie Dichterin Annette von Droste Hulshoff nutzt in ihrer unvollendeten Erzahlung Bei uns zu Lande auf dem Lande nach der Handschrift eines Edelmannes aus der Lausitz die Figur eines namentlich nicht identifizierbaren Lausitzer Verwandten als ihren Erzahler der einen Aufenthalt auf Burg Hulshoff schildert Als Zweck des Aufenthalts wird die Suche nach einem Erben fur seine Guter in der Lausitz genannt Wahrend die Handlung im fruhen 18 Jahrhundert spielen soll werden Charakterzuge der Bewohner von Hulshoff aus der Generation der Dichterin 1797 1848 und ihrer Eltern Clemens August II von Droste zu Hulshoff 1760 1826 beziehungsweise Therese Louise von Droste zu Hulshoff geb Haxthausen 1772 1853 dargestellt Tatsachlich war die Linie der Droste zu Zutzen bereits 1750 ausgestorben Der einzige mit Zutzen und Wendisch Gersdorf belehnte Angehorige des Hulshoffer Stammhauses Heinrich II von Droste Hulshoff 1597 1666 war ein Zeitgenosse des Begrunders der Droste zu Zutzen Herbert 1609 1669 gewesen Auch die nachste Generation auf Hulshoff Bernhard III von Droste Hulshoff 1634 1700 besuchte auf seiner Kavaliersreise seinen Vetter Herbert von Droste zu Zutzen wo er einige Zeit blieb 1 Der Sohn von Herbert Droste zu Zutzen der damals kinderlose Johann Eberhard von Droste zu Zutzen soll im Jahre 1723 tatsachlich seinen entfernten Vetter Heinrich Johann I Droste zu Hulshoff 1677 1739 besucht haben um einen von dessen Sohnen zu einer eventuellen Ubernahme der Guter in der Lausitz zu bewegen Dessen altester Sohn Heinrich Wilhelm Droste zu Hulshoff 1704 1754 soll aber abgelehnt haben da ihm das Erbe des Stammsitzes Hulshoff sowie eine vorteilhafte Verheiratung mit der Familie Droste zu Vischering in Aussicht standen Auch der jungere Sohn Ernst Konstantin von Droste zu Hulshoff 1709 1756 stand nicht zur Verfugung denn er wollte in den geistlichen Stand und nicht zur protestantischen Konfession ubertreten Dies berichtet Heinrich von Droste zu Hulshoff 1875 1934 3 Auf den Lausitzer Familienzweig bezieht sich die Dichterin auch durch ihre Schilderung eines jungen Everwin diesen Namen hatte der alteste Bruder des o g Herbert Everwin von Droste zu Mollenbeck ca 1592 1661 getragen der in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen worden war Die Fiktion der Dichterin den Hulshoff Besuch aus der Generation ihres Ur Ur Ur Grossvaters in ihre eigene Gegenwart zu ubertragen weicht somit vom geschichtlichen Kern ab Sie wollte offenbar nur ihrer Heimat Westfalen und ihrer engeren Familie ein Denkmal setzen Sie schreibt Dass ich meine lieben Eltern so deutlich darin erkannte dass man mit Fingern darauf zeigen konnte das war eigentlich nicht meine Absicht ich wollte nur einzelne Zuge entlehnen nun furchte ich wird es jedermann gradezu fur Portrait nehmen Brief vom 20 Juli 1841 an August von Haxthausen Literatur BearbeitenCarl Christoph Besser Ehren Gedachtniss Der Hochwohlgebohrnen Frauen Frauen Johannen Eberhardinen Erdmuth verwitt und geb Drostin Erb und Gerichts Frauen auf Reddern zum Trost der durch diesen Tod schmerzlich gebeugten Frau Mama der auch Hochwohlgebohrnen Frauen Frauen Johannen Erdmuth verwittibter General Lieutenant Drostin geb von Klitzing Leipzig 1752 Annette von Droste Hulshoff Bei uns zu Lande auf dem Lande Fragment Nachlass 1862 Heinrich von Droste zu Hulshoff Der Vetter aus der Lausitz Unterhaltungsbeilage der Deutschen Zeitung 19 Januar 1928 Wilderich von Droste zu Hulshoff 900 Jahre Droste zu Hulshoff 2 erweiterte Auflage Verlag LPV Hortense von Gelmini Horben 2022 ISBN 978 3 936509 19 9 Wilderich von Droste zu Hulshoff Annette von Droste Hulshoff im Spannungsfeld ihrer Familie Christoph Munko wird Kossat in Zutzen In Auszuge aus dem Heimatbuch der Schule Brenitz J Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen Johannes Georg Zirschke Zuverlassige Beschreibung der hohen Generalitat Gorlitz 1756 S 207 Anton Fahne Geschichte der Westphalischen Geschlechter S 116 Stammtafel S 425 Erganzungen und KorrekturenEinzelnachweise Bearbeiten a b J Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen Preussisches Archiv 3 Jg 1792 digitalisierte Fassung der Universitat Gottingen S 135 ff a b Heinrich von Droste zu Hulshoff Der Vetter aus der Lausitz Unterhaltungsbeilage der Deutschen Zeitung 19 Januar 1928 Angabe gemass der zeitgenossischen Ranglisten im Sachsischen Staatsarchiv Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 5 Dezember 2020 PersonendatenNAME Droste Johann Eberhard vonALTERNATIVNAMEN Drost Johann Eberhard von Droste zu Zutzen Johann Eberhard vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer Generalleutnant Kommandeur der Festung KonigsteinGEBURTSDATUM 1 August 1662GEBURTSORT ZutzenSTERBEDATUM 18 September 1726STERBEORT Reddern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Eberhard von Droste amp oldid 234825430