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Dietrich von Falkenberg Ende 1580 in Herstelle 10 Maijul 20 Mai 1631greg in Magdeburg war ein deutscher Oberst in schwedischen Diensten und Militarkommandant von Magdeburg wahrend der Belagerung von 1631 der sog Magdeburger Hochzeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken in Magdeburg 1630 31 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenFalkenberg wurde als Sohn des Christoph von Falkenberg 1590 dem Corveyer Drosten zu Blankenau an der Weser geboren Er trat zunachst in die Dienste Hessens und wurde Rat des Landgrafen Moritz von Hessen Kassel 1615 wurde er vom Landgrafen nach Schweden gesandt wo er in den schwedischen Dienst eintrat Er blieb jedoch in standigem Briefwechsel mit dem Landgrafen und informierte ihn uber die Verhaltnisse in Schweden Er gewann das Vertrauen des schwedischen Konigs Gustav II Adolf von Schweden und wurde zum Hofmarschall ernannt Als solcher fuhrte er im August die Verhandlungen mit den pommerschen Unterhandlern auf dem Stettiner Schloss die dann schliesslich den auf den 10 Juli 1630 zuruckdatierten Bundnisvertrag Pommerns mit Schweden zum Ergebnis hatten 1 Wirken in Magdeburg 1630 31 BearbeitenGustav Adolf sandte Falkenberg im Herbst 1630 als Kommandant in das mit Schweden im andauernden Dreissigjahrigen Krieg verbundete Magdeburg Getarnt als Schiffer kam Falkenberg im November 1630 in Magdeburg an Er ubergab dem Rat sein Beglaubigungsschreiben in welchem Gustav Adolf Magdeburg Schutz vor den feindlichen katholischen kaiserlichen Truppen versprach Falkenberg ubernahm die Festungskommandantur und bereitete die Stadtverteidigung vor Es wurden neue Truppen angeworben die Vorstadte befestigt und aussere Verteidigungsanlagen angelegt Allerdings mangelte es Falkenberg an Truppen und Finanzmitteln Die Unterstutzung in der Bevolkerung war eher zuruckhaltend da ein Grossteil bereits kriegsmude war Es gab jedoch auch eine pro schwedische Partei die vor allem von fanatischen lutherischen Geistlichen dominiert wurde Seit Ende November lagen feindliche Truppen unter Pappenheim vor der Stadt Im Marz 1631 stiessen weitere starke feindliche Verbande unter Tilly hinzu schlossen die Stadt ein und begannen die Belagerung Die Aussenwerke wie Trutz Pappenheim Magdeburger Succurs und Trutz Tilly waren nach kurzer Zeit in feindlicher Hand In der Burgerschaft wurde der Ruf nach Verhandlungen mit dem Kaiser laut Falkenberg gelang es jedoch unterstutzt durch die Geistlichkeit entsprechende Bestrebungen zu unterbinden Am 21 April und 23 April wurden auf Falkenbergs Befehl hin die Vorstadte Neustadt im Norden der Stadt und Sudenburg im Suden der Stadt geraumt und zerstort Nachdem Tilly mit seinen Truppen auf die linke Elbseite ubergesetzt war waren diese Vorstadte mit ihrer nur geringen Zahl Magdeburger Truppen nicht zu halten Die Ruinen wurden von den Feinden besetzt die Belagerung verscharft In Magdeburg stellte sich ein Mangel an Pulver ein Am 24 April forderte Tilly in drei Schreiben Falkenberg und den Rat auf die Stadt zu ubergeben In Abstimmung mit Falkenberg ausserte der Rat am 30 April den Wunsch unter Vermittlung der Hansestadte und der Kurfursten von Sachsen und Brandenburg Verhandlungen aufzunehmen Tilly wurde gebeten den Abgesandten die erforderlichen Passe auszustellen Zunachst willigte Tilly ein ruckte davon jedoch spater wieder ab Es erfolgte ein starkes Bombardement der Stadt Am 18 Mai forderte Tilly erneut die Kapitulation Die Burgerschaft der Stadt wurde in den Hausern der Viertelsherren zwecks Beratung uber Unterhandlungen zusammengerufen Die schwedische Partei sprach sich strikt gegen Verhandlungen aus Man hoffte auf das Heranrucken schwedischer Truppen Am Nachmittag des 19 Mai 2 trat der Rat zusammen Es wurde die Aufnahme von Verhandlungen beschlossen Falkenberg wurde hiervon in Kenntnis gesetzt Er bat den regierenden Burgermeister zunachst noch nicht zu handeln sondern am nachsten Morgen 20 Mai 2 um 4 00 Uhr den Rat erneut einzuberufen um uber die Verhandlungen mit Tilly gemeinschaftlich zu beraten In dieser so anberaumten Ratsversammlung sprachen sich die stadtischen Behorden fur eine Kapitulation aus Falkenberg hielt dagegen und kundigte das baldige Anrucken schwedischer Truppen an Nach einer bereits eine Stunde andauernden Rede Falkenbergs wurde das Heranrucken des Feindes zum Sturm auf die Stadt gemeldet Falkenberg setzte seine Rede fort Nachdem der Turmer der Johanniskirche Sturm geblasen hatte verliess der Ratsmann Otto Gerike die Sitzung um sich vom Stand der Dinge zu uberzeugen Bereits in der Fischerstrasse traf er auf plundernde feindliche Kroaten Er kehrte in den Rat zuruck und teilte das Eindringen des Feindes in die Stadt mit Falkenberg ritt zum Regiment des Oberstleutnant Trost und fuhrte es in den Kampf An einer Stelle gelang es den Feind zuruckzuschlagen An der Hohen Pforte wurde Falkenberg schliesslich von einer Kugel todlich getroffen Die Stadt Magdeburg wurde fast vollstandig insbesondere durch ausgebrochene Brande vernichtet Der grosste Teil der Bevolkerung starb Es wurde auf grausamste Weise gemordet vergewaltigt und geplundert In der spateren Geschichtsforschung wurden gelegentlich Vermutungen laut Falkenberg habe um die wichtige Stadt Magdeburg dem stark uberlegenen Feind nur als Ruine zu hinterlassen das Legen von Branden veranlasst 3 Historisch stellte bereits der ligistische Offizier Joachim Christian von der Wahl diesen Vorwurf in einem Brief an Ernst Casimir von Nassau Dietz auf 4 Die Stadt Magdeburg hat nach Dietrich von Falkenberg eine Strasse Falkenbergstrasse benannt Sein Vetter Moritz von Falkenberg als Kurassieroffizier auf kaiserlicher Seite kampfend versetzte in der Schlacht bei Lutzen 1632 dem schwedischen Konig Gustav Adolf den ersten todlichen Ruckenschuss unmittelbar bevor er selbst erschossen wurde 5 Literatur BearbeitenHans Christian Huf Mit Gottes Segen in die Holle Der Dreissigjahrige Krieg Ullstein Verlag Berlin 2001 Karl Wittich Dietrich von Falkenberg Oberst und Hofmarschall Gustav Adolfs Ein Beitrag zur Geschichte des dreissigjahrigen Krieges Magdeburg 1892 Digitalisat Karl Janicke Falkenberg Dietrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 6 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 552 554 Hans Jurgen Rieckenberg Falkenberg Dietrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 9 f Digitalisat Max Bar Die Politik Pommerns wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Publicationen aus den K Preussischen Staatsarchiven Band 64 Leipzig 1896 Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Dietrich von Falkenberg im VD 17 Anmerkungen Bearbeiten Max Bar Die Politik Pommerns wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Leipzig 1896 S 271 280 a b Hans Christian Huf S 151 vgl dazu Karl Wittich Die Zerstorung Magdeburgs im Jahre 1631 Berlin 1870 Bernd Warlich Wahl Joachim Christian I In Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Abgerufen am 23 September 2023 Moritz von Falkenberg erschiesst den Schwedenkonig Gustav AdolfNormdaten Person GND 115497900 lobid OGND AKS VIAF 47493417 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Falkenberg Dietrich vonKURZBESCHREIBUNG schwedischer Oberst und Militarkommandant von MagdeburgGEBURTSDATUM 1580GEBURTSORT HerstelleSTERBEDATUM 20 Mai 1631STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dietrich von Falkenberg amp oldid 239083188