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Heinrich II von Droste Hulshoff 1597 1666 war Gutsbesitzer und Herr auf Burg Hulshoff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Bildung 1 2 Familienverhaltnisse und Glaube 1 3 Dreissigjahriger Krieg und Friede von Munster 1 4 Gutsherr auf Hulshoff 1 5 Einquartierung in Burg Hulshoff 1 6 Nachfahren 1 7 Streit um das Erbe 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Bildung Bearbeiten Heinrich II von Droste Hulshoff wurde als Sohn des bedeutenden und wohlhabenden Gutsbesitzers und munsteraner Burgermeisters Bernhard II von Droste zu Hulshoff und seiner Gemahlin Richmod von Travelmann Ebeling geboren Er gehorte der 14 Generation seines Geschlechts an und wuchs zusammen mit seinen neun Geschwistern auf Seine Grossmutter von Travelmann nahm ihn als Kleinkind in Amelsburen auf und sorgte fur seine Erziehung Zunachst erhielt Heinrich II Privatunterricht und kam 1605 vermutlich in das Jesuitenkolleg Munster und besuchte mehrere Universitaten 1623 fuhrte ihn als erstes Familienmitglied eine Kavalierstour nach Frankreich wo er sich mehrere Monate in Paris aufhielt Familienverhaltnisse und Glaube Bearbeiten Im Jahre 1624 starb sein Vater und er erhielt die vaterlichen Guter zur Verwaltung Er erbte 1625 uberdies von seiner Tante Metta von Travelmann ihr gesamtes Vermogen 1637 beerbte er auch seine Tante Gudula von Travelmann Wie zuvor schon sein Vater so wurde auch Heinrich in den Rat der Stadt Munster gewahlt er verweigerte allerdings in den Jahren 1626 bis 1628 die Aufnahme Die Stadt setzte ein Strafgeld von 10 Mark gegen ihn fest und verbot dem Pfortner Heinrich durchs Tor zu lassen Gegen diese Anordnung wehrte er sich unter Berufung auf das 1552 vom Bischof Franz den Erbmannern verliehene Privileg 1 Am 15 Juli 1629 heiratete Heinrich II Clara Anna von Neheim zu Niederwerries Stiftsdame im Stift Borghorst mit der er zwolf Kinder s u hatte Damit heiratete er um Nachteile im Erbmannerstreit zu vermindern erstmals seit dem spaten Mittelalter wieder eine Frau ausserhalb des bisher ublichen Heiratskreises der Erbmannerfamilien Er war ein uberzeugter Katholik Mit dem Erbe seines jungeren Bruders Bernhard der auf der Kavalierstour bei Metz an der Pest gestorben war stiftete er 1630 erstmals ein Vikariat auf Burg Hulshoff wo in den folgenden Jahrhunderten zwolf Hauskaplane wirken konnten Im gleichen Jahr war die Hulshoffer Leibeigene Maria Timmermanns als sog Hexe verbrannt worden nach dem seit 1530 gultigen Strafgesetzbuch Constitutio Criminalis Carolina war sog Schadenzauber mit dem Tod durch Feuer zu bestrafen Die Gerichtsbarkeit uber solche Delikte stand allerdings nicht ihm als Gutsherrn sondern der bischoflichen Regierung zu die durch die Einschaltung der juristischen Fakultaten an Hochschulen versuchte der Lynchjustiz durch die Bevolkerung zu begegnen 1631 verkaufte Heinrich II den alten Stadthof der Familie am Krummen Timpen der dem Jesuitenkolleg Munster benachbart war zu dessen Erweiterung Dreissigjahriger Krieg und Friede von Munster Bearbeiten Heinrich II durchlebte die Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Im Hinblick darauf musste er die Befestigungen der Burg Hulshoff nochmals verstarken und aus Sorge vor einem Uberfall oder aus Geldmangel Schmuck verkaufen Er schuttete die heutige Lindenallee den heutigen Hauptzugang auf und pflasterte sie Ein dort errichtetes Torhaus mit Zugbrucke wurde im 18 Jahrhundert abgebrochen Er liess auch den sog Gartnersturm bauen auf dem sich noch seine Wetterfahne mit seinem Allianzwappen befindet 1633 wurden dennoch bei einem Uberfall der Truppen des Landgrafen von Hessen Kassel auf Hulshoff alles Vieh und Lebensmittel geraubt und Wertpapiere im Archiv verbrannt Wahrend der Verhandlungen zum Frieden von Munster vermietete er den Stadthof am Alten Steinweg 30 in der Nahe der Kirche St Lamberti Munster an die Gesandtschaft des Hauses Osterreich unter der Leitung von Ulrich Graf von Wolkenstein Rodenegg Adelsgeschlecht seine Verwandte Claudia Seraphica von Wolkenstein Rodeneck wurde in dieser Zeit Abtissin im Stift Freckenhorst Gutsherr auf Hulshoff Bearbeiten Heinrich II war ein umsichtiger Gutsherr und stets darauf bedacht das ubernommene Vermogen nicht nur zu erhalten sondern es durch geschickte Zukaufe und Tauschgeschafte zu erweitern Wenn er die Rechte seiner Familie verletzt sah schreckte er nicht vor einer gerichtlichen Klarung der Angelegenheit zuruck So gewann er Prozesse mit denen er die Einschrankung der Hulshoffschen Jagdrechte abwehrte 1641 gegen den Fiskus 1652 gegen die Herren von Twickel Adelsgeschlecht und von Kuckelsheim sowie 1659 gegen die Abtissin des Stiftes Nottuln 1652 wurde Bernhard II auf Betreiben seines Vetters Herbert Droste zu Mollenbeck den der Krieg in die Lausitz verschlagen hatte auch mit Gut Golssen Zutzen beliehen Einquartierung in Burg Hulshoff Bearbeiten 1660 musste Heinrich II seinem Landesherrn dem ebenso frommen wie kriegerischen Furstbischof Christoph Bernhard von Galen Burg Hulshoff wahrend dessen dritter Belagerung von Munster als Quartier zur Verfugung stellen er beschlagnahmte auch die benachbarten festen Hauser Wilkinghege und Brock Dennoch wurden ihm und seinem Gut im Zusammenhang mit dem Erbmannerstreit die Steuerprivilegien entzogen Nachfahren Bearbeiten Heinrich II und Clara Anna von Neheim zu Niederwerries hatten funf Tochter und sieben Sohne darunter Bernhard als sein Erbe Funf Tochter wurden Stiftsdamen Clara in Borstel Catharina in Horde Benedicta in Wilmarsen Maria war Abtissin im Kloster Hohenholte wo auch ihre Schwester Richmod Stiftsdame war Agnes heiratete Diederich von Eickel Drei Bruder Diederich Alexander und Johann Droste zu Hulshoff 1640 1679 waren Stiftsherren in Fritzlar Everwin Rittmeister und spater furstbischoflich munster scher Rat und Syndicus Heidenreich und Heinrich waren Soldaten Letzterer der uber seine Frau Maria von Bischopinck Eigentumer des Burglehens Telgte war trug wegen eines misslungenen Versuchs seinen Bruder Bernhard durch einen Pistolenschuss zu toten den Beinamen Todtschlager Streit um das Erbe Bearbeiten Heinrich machte im Jahre 1657 gemeinschaftlich mit seiner Frau ein Testament Hierin ermahnte er seine Kinder zu einem Leben in Eintracht und Liebe Das sei ein Mittel um die Familie im Wohlstand zu erhalten Er setzte seinen Sohn Bernhard III von Droste Hulshoff als Universalerben ein Dessen Schwestern bereits im Besitz einer Prabende sollten zudem eine Abfindung von je 600 Talern erhalten Seinen Brudern wurde testamentarisch eine Abfindung von je 2000 Talern zugestanden Daruber hinaus sollten sie nach Moglichkeit eine Prabende erhalten Trotz der Ermahnungen kam es zu Erbstreitigkeiten unter den Geschwistern die Prozesse nach sich zogen Sie entzundeten sich an einer unklar formulierten Bestimmung aufgrund derer alle Nachkommen auf Kosten des Erben in Hulshoff Aufenthalt und Unterhalt beanspruchten Schliesslich eskalierte der Streit Heinrichs Sohn Heinrich versuchte seinen Bruder Bernhard mit einem Pistolenschuss zu ermorden Literatur BearbeitenWilderich von Droste zu Hulshoff 900 Jahre Droste zu Hulshoff 2 erweiterte Auflage Verlag LPV Hortense von Gelmini Horben 2022 ISBN 978 3 936509 19 9 Johann Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen 1507 1798 DigitalisatWeblinks BearbeitenGeschichtlicher Uberblick Haus HulshoffEinzelnachweise Bearbeiten Johann Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen 1507 1798 S 166PersonendatenNAME Droste Hulshoff Heinrich II vonALTERNATIVNAMEN Hulshoff Heinrich II von Droste zuKURZBESCHREIBUNG Gutsbesitzer und StammherrGEBURTSDATUM 1597STERBEDATUM 1666 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich II von Droste Hulshoff amp oldid 231783598