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Johann Carl Ludwig Schmid 12 September 1780 in Cottbus 4 September 1849 in Berlin war ein preussischer Architekt und preussischer Baubeamter 1842 folgte er August Gunther als Leiter der Oberbaudeputation nach und 1848 berief ihn der preussische Staat zum Direktor der Berliner Bauakademie Inhaltsverzeichnis 1 Fruhes Schaffen 2 Arbeiten mit Schinkel und Vorreiter des Hobrecht Plans 3 Luisenstadtischer Kanal und Differenzen zu Lenne 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFruhes Schaffen Bearbeiten nbsp Dorfkirche Ruthnick nbsp Grossmutzer KircheUber die Arbeiten Schmids zu Beginn des 19 Jahrhunderts ist wenig bekannt Von 1810 bis 1814 unterrichtete er an der Berliner Bauakademie das Fach Modellieren 1 1814 15 war er als Bauinspektor in Zehdenick tatig und entwarf den Wiederaufbau der abgebrannten Dorfkirche von Grossmutz Lage 52 931672 13 108689 2 und Ruthnick Lage 3 In Potsdam war er als Regierungs und Baurat tatig Arbeiten mit Schinkel und Vorreiter des Hobrecht Plans BearbeitenAls Freund Karl Friedrich Schinkels wurde Schmid 1818 zum Assessor bei der Oberbaudeputation nach Berlin berufen und 1819 zum Oberbaurat ernannt 4 Er war fur den Land und Chauseebau in der Kur und Neumark westlich der Oder zustandig 5 Im selben Jahr heiratete er Juliane Krutisch 1794 1832 6 mit der er vier Kinder hatte Als 40 Jahriger ubernahm er 1820 die Direktion der Ziegeleien fur die Bauten des markischen Finowkanals nbsp Gemeinsamer Entwurf mit Schinkel Altes MuseumAus der engen Freundschaft Schmids mit Schinkel gingen gemeinsame Entwurfe hervor wie 1822 fur das Alte Museum am Lustgarten das heute die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin beherbergt Auch der neue Packhof am Kupfergraben der unter Schmids Leitung fertiggestellt wurde ging auf gemeinsame Planungen in den Jahren 1825 1826 zuruck Als 1827 der Berliner Magistrat aufgrund des starken Wachstums und der Einengung der Stadt innerhalb der Berliner Zollmauer oder Akzisemauer beschloss fur das Umland einen Bebauungsplan zu erstellen teilte der als Oberbaurat im Preussischen Innenministerium zustandige Schmid das Gebiet um Berlin in funf Planabschnitte ein die im Uhrzeigersinn nummeriert wurden Schmids Arbeiten gehorten zu den konzeptionellen Vorlaufern des spateren Hobrecht Plans von 1862 dem Bebauungsplan der Umgebungen Berlins Luisenstadtischer Kanal und Differenzen zu Lenne Bearbeiten nbsp Von Schmid vorbereitet Luisenstadtischer Kanal hier am Bethanien Krankenhaus Mariannenplatz Bereits seit 1821 1822 hatte Schmid Konzepte fur die Bebauung des Kopenicker Feldes den Sudteil der Luisenstadt erstellt Entwurfe der Jahre 1823 1824 sahen als zentrale Achse einen Nord Sud Kanal zwischen Landwehrkanal und Spree vor der als Transportweg insbesondere Baumaterialien in die boomende Stadt bringen sollte Da es zu dieser Zeit noch keine Kanalisation in der Stadt gab war der Kanal ferner zur Entwasserung vorgesehen Zwar wurden Schmids Gesamtplanungen nicht realisiert doch bildeten die Entwurfe fur den Kanal die Grundlage fur den Bau des Luisenstadtischen Kanals den Schmid allerdings nicht selbst durchfuhren sollte Nach der Inthronisation Friedrich Wilhelm IV zum preussischen Konig im Jahr 1840 wurde die stadtebauliche Planung Berlins dem Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Peter Joseph Lenne ubertragen Aufbauend auf Schmids Planen konzipierte Lenne den Entwurf eines Bebauungsplanes der den Flachenbedarf von Industrie und Eisenbahnflachen besser berucksichtigen und sozial ausgewogener sein sollte Fur Lenne besassen die sozialen Aufgaben der Stadtplanung einen hohen Stellenwert Grunflachen zur Naherholung und Strassen und Platze mit hohem Aufenthaltswert betrachtete er als notwendig fur ein funktionierendes Stadtquartier wahrend fur Schmid eher die wirtschaftlichen Aspekte eines Wasserweges mit seinen Transportmoglichkeiten im Vordergrund der Uberlegungen gestanden hatten Neben Unterschieden in der Planung der Hafenbecken und Ladeplatze lag eine weitere wesentliche Differenz der Plane in der Streckenfuhrung des Kanals Wahrend Schmid einen sehr gradlinigen Verlauf vom Landwehrkanal zur Spree vorgesehen hatte liess Lenne den Kanal am Engelbecken in einem Bogen Richtung Nordost abknicken was sich auf die Stromungsverhaltnisse ungunstig auswirken sollte Frank Eberhardt schreibt resumierend Schmid scheiterte mit den von ihm erarbeiteten Bebauungsplanen obwohl sie vom Konig genehmigt worden waren wie letztlich auch Lenne mit seinem Plan der Schmuck und Grenzzuge an den fehlenden finanziellen Mitteln des Staates und der Stadt sowie den engherzigen Interessen der Bauherren Ehrungen BearbeitenDie Schmidstrasse in der ehemaligen Luisenstadt in Berlin Mitte zwischen Michaelkirchstrasse und Heinrich Heine Strasse tragt seit dem 7 April 1849 den Namen des fast vergessenen Baumeisters 7 Literatur BearbeitenFrank Eberhardt Ein fast vergessener Stadtplaner Johann Carl Ludwig Schmid In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 9 1999 ISSN 0944 5560 S 23 29 Zitat S 29 luise berlin de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Museum Museumsinsel Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Luisenstadtischer Kanal Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Carl Ludwig Schmid In Catalogus Professorum TU Berlin abgerufen am 10 Mai 2021 Eintrag im Denkmalverzeichnis des Landes Brandenburg Memento vom 30 Januar 2016 im Internet Archive Eintrag im Denkmalverzeichnis des Landes Brandenburg Memento vom 30 Januar 2016 im Internet Archive GStA PK I HA Rep 93 B Nr 17 GStA PK I HA Rep 93 B Ministerium der offentlichen Arbeiten Nr 13 Evangelische Kirche Dom Berlin Heiraten 1731 1832 1819 Doppelseite 156 No 29 Schmidstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Rektoren der Bauakademie zu Berlin Direktorium Friedrich Becherer 1799 1802 Johann Albert Eytelwein 1799 1802 Heinrich August Riedel 1799 1802 David Gilly 1799 1802 Akademische Deputation Oberfinanzrat 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BaubeamterGEBURTSDATUM 12 September 1780GEBURTSORT CottbusSTERBEDATUM 4 September 1849STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Carl Ludwig Schmid amp oldid 235926629