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Die evangelische Dorfkirche Ruthnick ist eine Saalkirche in Ruthnick einer Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Ostprignitz Ruppin Die Kirchengemeinde gehort dem Pfarrsprengel Herzberg Lindow im Kirchenkreis Oberes Havelland der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz an Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Dorfkirche Ruthnick Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausstattung 3 Literatur 4 WeblinksLage und Geschichte BearbeitenDie Kirche befindet sich auf der Sudseite der Dorfstrasse und ist von einem Kirchhof umgeben Der hoch aufragende Turm der Kirche dominiert die Ortssilhouette und bietet von Suden aus einen weiten Blick Auf der Nordseite des Gebaudes befindet sich ein Kriegerdenkmal fur Gefallene des Ersten Weltkriegs und die ursprungliche Feldsteineinfassung bildet einen raumlichen Abschluss zur Strasse hin Ruthnick war stets Mutterkirche mit mehreren Tochterkirchen Das Patronatsrecht besass das Lindower Nonnenkloster bis 1541 und danach der Landesherr bzw Fiskus Der Vorgangerbau ein mittelalterlicher Feldsteinsaal brannte beim Ortsbrand 1803 nieder Im selben Jahr wurde der Oranienburger Baubeamte Eckel mit dem Entwurf eines neuen Kirchenbaus beauftragt Die Kirche wurde nach einer uberarbeiteten Fassung des Entwurfs von 1804 bis 1806 gebaut Die Ausfuhrung des Kirchenneubaus oblag dem Amtszimmermeister Christian Schulz und dem Maurermeister Johann Dense aus Alt Ruppin Der Kirchturm wurde bereits 1811 bei einem Brand beschadigt Ein neuer Entwurf fur die Wiederherstellung des Turms wurde 1814 von Bauinspektor Johann Carl Ludwig Schmid aus Zehdenick vorgelegt und 1818 verandert erneut vorgelegt Der Entwurf wurde von Karl Friedrich Schinkel uberarbeitet und bis 1819 fertiggestellt wobei die Ausfuhrung durch Maurermeister Sohnel aus Neuruppin und Zimmermeister Ranft erfolgte Der wiederhergestellte Turm diente im Erdgeschoss als Leichenhaus Im Jahr 1821 wurden Eisenglocken angeschafft die 1853 durch zwei von Rubon in Berlin gegossene Glocken ersetzt wurden die spater eingeschmolzen wurden Der Kirchturm erhielt 1864 65 bei einer Renovierung durch Kreisbaumeister Maass aus Gransee eine Schieferdeckung 1932 wurde der Turm und das Dach durch einen Blitzschlag beschadigt und eine Reparatur wurde im selben Jahr durchgefuhrt um den Schaden zu beheben Nach einem Leerstand und Verfall der Kirche ab 1969 wurde sie 1981 82 umgebaut und wiederhergestellt wobei die ostliche Halfte des Schiffs fur Gemeindezwecke abgeteilt wurde Eine Erneuerung des Ausseren fand von 1998 bis 2000 statt Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Aussenansicht Es handelt sich um eine rechteckige Saalkirche mit verputzten Wanden und einem quadratischen zuruckgesetzten Westturm Die Langsseiten sind durch breite Putzpilaster und jeweils funf hohe Rundbogenfenster gegliedert Unter dem Dachgesims verlauft ein umlaufender Rundbogenfries Auf der Nordseite sind grosse Ziegel und Feldsteinblocke des Vorgangerbaus in den Neubau integriert wahrend im westlichen Teil Reste eines ehemaligen Nordportals im Sockel erkennbar sind Ein Sockelvorsprung auf der Hohe des zweiten Fensters von Osten zeigt die Lange des Vorgangerbaus an Die Ostseite ist fensterlos Der hohe Westturm hat kannelierte Eckpilaster und grosse Rundbogenoffnungen unter einem Zeltdach Das Kircheninnere wurde 1981 82 umgestaltet und die ostliche Halfte in verschiedene Raume aufgeteilt darunter ein Gemeinderaum ein Unterrichtsraum eine Kuche und ein Aufenthaltsraum Der erhaltene Kirchenraum verfugt uber eine hufeisenformige Westempore und ist mit quadratischen Ziegelplatten ausgelegt Das Gebaude hat einen doppelt stehenden Dachstuhl auf dem Dachboden befindet sich eine Totenbahre Ein Altartisch ein Stehpult und eine Liedertafel wurden 1982 installiert Ein Kanzelaltar und eine Lutkemuller Orgel aus dem Jahr 1858 nicht mehr vorhanden sind Ausstattung Bearbeiten Die Empore stammt aus dem Jahr 1805 und hat eine hufeisenformige Form mit zwei Aufgangen im Westen an der Nord und Sudseite Die Brustung wurde vermutlich Anfang des 20 Jahrhunderts mit einfachem Rankenwerk und Schriftfeldern bemalt Die Taufe aus dem spaten 19 Jahrhundert ist aus Holz und hat einen oktogonalen abgestuften Fuss mit einem kelchformigen Aufsatz Der oktogonale Abschluss wurde vereinfacht erneuert Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1984 und wurde von der Firma W Sauer gebaut Ein Grabdenkmal fur Friedrich Wilhelm Lumpmann 1757 1815 besteht aus einer Sandsteinplatte unter der Nordempore mit der Inschrift Dieses Denkmal setzen ihrem Theuren Mann und Vater dessen hinterlassene Witwe Marie Sophie Lumpmann geb Wienkoop und Sohn Friedrich Wilhelm Lumpmann Ein Gedenkstein fur Karl Louis Schulze stammt aus dem Jahr 1853 ist aus Sandstein gefertigt Eine Gedenktafel fur die Gefallenen der Jahre 1864 bis 1870 besteht aus Sandstein und wurde von der Ruthnicker Jugend gestiftet Sie befindet sich ebenfalls der Nordempore Eine schlichte rechteckige Holztafel mit aufgenageltem Eisenkreuz und Lorbeerranken unter der Sudempore gedenkt den Gefallenen der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 Eine Gedenktafel fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 ist aus Holz und mit uppigem Blattwerk bemalt Zur Ausstattung gehoren zwei Bronzeglocken Die grosse Glocke wurde 1981 in Ruthnick gegossen wahrend die kleine Glocke bereits 1925 von der Firma Franz Schilling amp Sohne in Apolda gegossen wurde Literatur BearbeitenDenkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmale in Brandenburg Band 13 2 Landkreis Ostprignitz Ruppin bearbeitet von Ulrike Schwarz Matthias Metzler u a Worms 2003 S 347 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Ruthnick Sammlung von Bildern Dorfkirche Ruthnick in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Kirchengemeinde Ruthnick auf der Website des Kirchenkreises Oberes Havelland 52 880845 12 997574 Koordinaten 52 52 51 N 12 59 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Ruthnick amp oldid 237768137