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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wahrend des Italienisch Turkischen Krieges 1911 und der Herrschaft des Faschismus 1922 bis 1945 kam es zu Italienischen Kriegsverbrechen in Afrika bzw Verbrechen gegen die Menschlichkeit Dazu zahlten unter anderem Hinrichtungen auch Massenhinrichtungen Deportationen Zerstorung von Hausern Vergiftung von Wasserstellen der Einsatz von Giftgas Terror und Pogrome Inhaltsverzeichnis 1 Libyen 1 1 Unterdruckung 1 2 Giftgasangriffe 1 3 Konzentrationslager 2 Athiopien 2 1 Abessinienkrieg 2 2 Besatzung 2 3 Konzentrationslager 2 4 Gasangriffe 2 5 Ausbleibende Strafverfolgung 3 Filme 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLibyen BearbeitenAm 29 September 1911 erklarte Italien dem Osmanischen Reich den Krieg um in den Besitz von Libyen zu kommen Der Italienisch Turkische Krieg begann Dabei drangen italienische Truppen in Libyen ein Anders als erwartet begrusste die einheimische Bevolkerung die unter der osmanischen Herrschaft relativ unabhangig lebte die Italiener nicht als Befreier sondern als feindliche Invasoren Auch der einflussreiche Sanussiya Orden der zuvor mit der osmanischen Verwaltung konkurriert hatte beteiligte sich am Kampf gegen die Invasoren Die lokalen Stamme der Araber und Berber zogen sich zusammen mit den wenigen osmanischen Truppen ins Landesinnere zuruck Nach einem blutigen Gefecht bei Sciara Sciat nahe Tripolis am 23 Oktober 1911 gingen die italienischen Besatzungstruppen in einem Pogrom gegen die arabische Bevolkerung vor die sie des Verrats bezichtigte Dabei wurden innerhalb von funf Tagen wahllos tausende Araber erschossen deren Hutten verbrannt und das Vieh beschlagnahmt Auch in den folgenden Wochen beging die Besatzungsmacht Massenhinrichtungen auf offentlichen Platzen und deportierte etwa 4 000 Araber auf Strafinseln wie Tremiti und Ponza Trotzdem kamen die italienischen Vorstosse in den folgenden Monaten nicht uber die Kustenoasen hinaus Stattdessen musste die Truppenstarke bis auf 100 000 Mann erhoht werden Am 1 November 1911 warf Leutnant Giulio Cavotti uber zwei Oasen bei Tripolis die ersten 2 Kilogramm Bomben auf lebende Ziele ab Der Angriff diente keinem militarischen Zweck sondern geschah im Rahmen der Vergeltungsaktionen gegen die arabische Bevolkerung nach dem Gefecht bei Sciara Sciat 1 Der Italienisch Turkische Krieg endete am 18 Oktober 1912 mit dem Frieden von Ouchy wodurch das Osmanische Reich die direkte politische Kontrolle uber Tripolitanien und der Cyrenaika abtrat Zunachst hielt Italien den Kustenstreifen zwischen Zuara und Tobruk unter Kontrolle wahrend der Rest Libyens durch Rebellen kontrolliert wurde Mitte 1913 konnte Tripolitanien und Anfang 1914 Fezzan erobert werden Doch bereits Ende 1914 fuhrte eine erneute Revolte zum Ruckzug der Italiener in die Kustenstadte Tripolitaniens Der geplante Feldzug gegen die Senussi in der Cyrenaica wurde aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges nicht ausgefuhrt Auch hier beschrankte sich die Kontrolle auf die Kustenstadte Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs konnte Italien wieder vermehrt Truppen in die nordafrikanische Kolonie schicken und dort seine Herrschaft mit militarischen Mitteln bis 1921 wiederherstellen Die Senussi leisteten den Kolonialherren jedoch weiterhin Widerstand woraufhin besonders unter dem Diktator Mussolini drakonische Massnahmen gegen die Rebellen ergriffen wurden Ab 1929 kam es verstarkt zu Angriffen der von Umar al Muchtar gefuhrten Guerillaverbande gegen die Truppen des Gouverneurs Pietro Badoglio Unter dessen Nachfolger Rodolfo Graziani begannen brutale Repressionsmassnahmen u a Deportationen und Erschiessungen in deren Zug die Kyrenaika wieder unter italienische Kontrolle gebracht wurde Grazianis Angaben zufolge verloren die Senussi zwischen Marz 1930 und Dezember 1931 insgesamt 1 641 Kampfer Danach liess Graziani an der Grenze zu Agypten einen 270 km langen Zaun bauen um die Versorgung der Senussi mit Waffen Munition und Lebensmitteln aus Agypten zu unterbinden Im September 1931 nahm man Umar al Muchtar fest In einem Schauprozess wurde der Neunundsechzigjahrige zum Tode verurteilt und im Konzentrationslager Soluch hingerichtet Trotz dieses schweren Ruckschlages setzten die Senussi Verbande ihren verlustreichen Kleinkrieg bis 1934 mit wechselndem Erfolg fort In diesem Jahr verkundete Badoglio die erfolgreiche Niederschlagung der Rebellion in der Kyrenaika Unterdruckung Bearbeiten Um etwaige Vorwurfe willkurlicher Erschiessungen auszuraumen richtete die italienische Kolonialmacht militarische Sondergerichte ein Den Angeklagten Begunstigung oder Unterstutzung von Rebellen wurde zumeist unter freiem Himmel ein Schauprozess gemacht der in der Regel mit Todesstrafen endete die sofort vollstreckt wurden In einigen tausend Fallen kam es auch zu Deportationen vor allem im relativ fruchtbaren Bergland der Kyrenaika wo man auf diesem Weg Platz fur italienische Siedler schaffen wollte Beim Auszug der einheimischen Bevolkerung starben wegen Wassermangels grosse Massen des mitgefuhrten Viehs Vieh wurde auch von italienischen Kampfflugzeugen aus der Luft angegriffen um zu verhindern dass es den Senussi in die Hande fiel Aus demselben Grund vergiftete man auch die Wasserstellen verschiedener Stamme mit manchmal dramatischen Auswirkungen fur deren Angehorige Von offizieller Seite begrundete man die Deportationen auch mit der Notwendigkeit die einheimische Zivilbevolkerung von den Widerstandskampfern zu trennen um deren Versorgung und Unterstutzung zu unterbinden Giftgasangriffe Bearbeiten Das Genfer Protokoll vom 17 Juni 1925 verbot den Einsatz von Giftgas Diesen Vertrag ratifizierte Italien am 3 April 1928 In Libyen bombardierte die italienische Luftwaffe wiederholt die Zivilbevolkerung mit Giftgasbomben 1924 26 Tripolitanien Angriffe auf Zeltlager Vieh und Feldarbeiter 6 Januar 1928 Nufilia Angriff auf Zivilbevolkerung 10 Phosgenbomben 4 Februar 1928 Tripolitanien 3 Tonnen Senfgasbomben 36 Zivilisten und 960 Tiere getotet 12 Februar 1928 Hon Uaddan Phosgenbomben 19 Februar 1928 Kyrenaika Wadi Engar Senfgasangriff 42 Zivilisten und mehrere hundert Tiere getotet Marz 1929 Zeefran Heleighima Gasangriff 300 Kamele und etliche Zivilisten getotet 31 Juli 1930 Taizerbo 24 Senfgasbomben Zivilisten und Vieh getotetNach dem Senfgasangriff auf die Oase Taizerbo wurden die den Senussi heiligen Kufra Oasen am 26 August 1930 Ziel eines Luftangriffes Als die Kufra Oasen am 20 Januar 1931 besetzt wurden plunderten italienische Soldaten dort drei Tage lang 142 Senussi wurden ermordet 50 Frauen vergewaltigt Die aus der Stadt fliehenden Widerstandskampfer und ihre Familien wurden aus der Luft mit Maschinengewehren angegriffen Viele verdursteten in der Wuste nur kleine Trupps Uberlebender erreichten nach einem mehrwochigen Todesmarsch Agypten und den Sudan Diese Verbrechen fuhrten zu einem Aufschrei der internationalen Presse Konzentrationslager Bearbeiten nbsp Karte von 15 der italienischen Konzentrationslagern des Zweiten Italienisch Libyschen KriegesIn den italienischen Konzentrationslagern in Libyen die von 1930 bis 1933 bestanden wurden die unterworfenen und deportierten Bevolkerungsteile aus Marmarica und dem Djebel al Akhdar im Zweiten Italienisch Libyschen Krieg interniert Damit wollte das faschistische Italien den aufstandischen Sanusiya der Cyrenaika unter ihrem Anfuhrer Umar al Muchtar mit einer genozidalen Kriegfuhrung die Basis entziehen Etwa ein Viertel der Gesamtbevolkerung der Cyrenaika starb durch die Deportation und Haft 2 3 Athiopien BearbeitenAbessinienkrieg Bearbeiten Italien setzte im Abessinienkrieg und dessen anschliessender Besatzung 1935 1941 Giftgas ein Der italienische Einmarsch in Athiopien begann im Oktober 1935 Von Eritrea und Somalia aus griffen italienische Verbande an die auch Luftunterstutzung erhielten Italienische Luftwaffenverbande bombardierten mehrere athiopische Stadte darunter auch Aksum Am 10 Oktober 1935 erfolgte auf Rodolfo Grazianis Befehl ein erster Luftangriff mit Giftgasbomben auf die Stellungen bei Gorrahei Am 6 Dezember 1935 zerstorten italienische Flugzeuge die Stadt Dese und das dort eingerichtete Zeltlager des Roten Kreuzes Nachdem athiopische Verbande Mitte Dezember 1935 bei einer Gegenoffensive einige Erfolge erzielen konnten befahl Pietro Badoglio den verstarkten Einsatz von Giftgas Vom 22 Dezember 1935 bis zum 18 Januar 1936 wurden im Bereich der Nordfront insgesamt 200 Tonnen Giftgas abgeworfen Im Bereich der Sudfront kam es in diesem Zeitraum u a zu Giftgasangriffen auf Neghelli und Gogoru wo u a ein schwedisches Feldlazarett getroffen wurde Im Suden fuhrte Grazianis Offensive am 12 Januar 1936 zu einer grosseren Schlacht bei der 1 7 Tonnen Giftgas zum Einsatz kamen Auch Badoglio setzte bei seiner Offensive im Norden u a in der Tembienschlacht 23 bis 24 Januar 1936 Senfgas ein Bei dem Angriff auf den Amba Aradan verschoss die italienische Artillerie zahlreiche Arsengranaten Zwei internationale Beobachter der polnische Arzt Belau und sein Assistent wurden danach von italienischen Soldaten gefoltert weil sie den italienischen Giftgasangriff beim Volkerbund zur Anzeige bringen wollten Als die athiopischen Streitkrafte nach der zweiten Tembienschlacht Anfang Marz 1936 den Ruckzug antraten befahl Badoglio der italienischen Luftwaffe die zuruckflutenden athiopischen Verbande aus der Luft zu verfolgen Hierbei kam im Tacazze Tal neben Brandbomben auch Senfgas zum Einsatz Auch nach der letzten entscheidenden Schlacht von Mai Ceu heute Maychew 31 Marz 1936 wurden uberlebende athiopische Soldaten aus der Luft am Ashangisee angegriffen auch mit Senfgasbomben 4 April Der Negus warf den italienischen Piloten vor aus Vergnugen auf Soldaten zu schiessen die wegen der Wirkung des Giftgases vorubergehend erblindet waren Im Suden liess Graziani am 8 April 1936 Senfgasangriffe auf Bullaleh Sassabaneh Degehabur Daagamedo Segag und Birkot fliegen Die am 15 April gestartete Offensive auf Harar wurde u a auch mit Giftgasbeschuss vorbereitet woruber sich der aus Frankreich stammende katholische Bischof der Stadt in einem Schreiben an seine Vorgesetzten beschwerte Besatzung Bearbeiten Anfang Mai verzogerten die italienischen Truppen ihren Einmarsch in Addis Abeba absichtlich um nach der Flucht Haile Selassies aus der Hauptstadt den Plunderungen und Ubergriffen auf Auslander keinen Einhalt gebieten zu mussen Auf diese Weise wollte man der Weltoffentlichkeit beweisen dass es sich bei den Athiopiern um ein barbarisches Volk handelte das man nicht sich selbst uberlassen durfte Kurz danach befahl Mussolini die sofortige Erschiessung aller Athiopier die mit einer Waffe in der Hand angetroffen wurden oder sich in irgendeiner Form an Plunderungen beteiligt hatten 85 Personen wurden kurz nach der Besetzung Addis Abebas nach Schauprozessen erschossen mindestens 1 500 weitere ohne einen Prozess Am 26 Mai 1936 kehrte Pietro Badoglio nach Italien zuruck und ubergab das Kommando in Italienisch Ostafrika an Rodolfo Graziani Athiopien war zu diesem Zeitpunkt insbesondere im Westen und Suden zum Grossteil noch nicht besetzt Von den nicht besetzten Gebieten setzten Rebellen den Widerstand gegen Grazianis Kolonialherrschaft fort was zu dem drakonischen Befehl Mussolinis fuhrte alle gefangenen Rebellen zu erschiessen und die ubrigen Aufstandischen mit Giftgas zu bekampfen Mussolini ermachtigte Graziani auf systematische Weise eine Terrorpolitik durchzufuhren und die Rebellen und ihre Komplizen in der Zivilbevolkerung auszuloschen Telegramm 8103 Als Rebellenverbande am 28 Juli 1936 Addis Abeba angriffen kam es in der Stadt zu brutalen Massenverhaftungen durch die Carabinieri Nach dem gescheiterten Angriff wurden zahlreiche Rebellenfuhrer bzw so genannte Komplizen erschossen Im Zuge der Besetzung des restlichen athiopischen Staatsgebietes kam es zu zahlreichen ahnlichen Fallen U a wurden etliche Dorfer von italienischen Truppen in Brand gesteckt und dabei Verdachtige erschossen In einem Fall Giogetti wurde die gesamte mannliche Bevolkerung uber 18 Jahren ermordet Athiopien sollte durch eine Strategie des Massenterrors befriedet werden Anders als an anderen Gewaltschauplatzen des fruhen zwanzigsten Jahrhunderts waren Konzentrationslager nicht die zentrale Institution der Verfolgung Angehorige des Widerstandes wurden nach der Gefangennahme exekutiert und nur ein paar Hundert Mitglieder der Aristokratie erhielten eine Chance zum Uberleben in Gefangnissen In Eritrea und Somalia entstand je ein Straflager fur politische Gefangene 4 Als es am 19 Februar 1937 in Addis Abeba zu einem Anschlag auf Rodolfo Graziani kam befahl man umgehend harte Repressalien Alle Athiopier die sich zum Zeitpunkt des Anschlags in Grazianis Umgebung aufgehalten hatten wurden erschossen In der Stadt kam es zu wahllosen Ubergriffen auf athiopische Zivilisten die dabei haufig auf brutale Art und Weise getotet wurden 700 Personen die sich in die britische Botschaft gefluchtet hatten wurden umgebracht als sie kurze Zeit danach wieder in ihre Hauser zuruckkehren wollten Hauser Tukuls und auch athiopische Kirchen gingen in Flammen auf Auch im Ubrigen Land kam es auf Grund von Befehlen Grazianis und Mussolinis zu grausamen Repressalien Insgesamt starben ca 30 000 Manner Frauen und Kinder In Debre Libanos brachten italienische Soldaten u a alle Monche des ortlichen Klosters um weil man sie verdachtigte den abessinischen Widerstand zu unterstutzen Insgesamt starben beim Massaker von Debre Libanos etwa 1 600 Menschen Die Ubergriffe und Massaker an der athiopischen Zivilbevolkerung ebbten erst Ende 1937 ab als Graziani durch den Herzog von Aosta abgelost wurde Die athiopische Regierung ging nach Kriegsende von mehr als 730 000 Ermordeten aus italienische Historiker schatzen dass dem italienischen Kolonialismus zwischen 1887 und 1941 mehr als 300 000 Menschen zum Opfer fielen Die Journalistin Fiamma Nirenstein kritisierte vor Jahren die Verdrangung der faschistischen Kriegsverbrechen in Afrika zugunsten der sogenannten nationalen Aussohnung Der Historiker Angelo Del Boca warf Nachkriegsitalien vor ein Auskommen mit den Diktatoren in Libyen Somalia und Athiopien gesucht zu haben Unterlassen wurde aber bisher die Anerkennung der Kriegsverbrechen und eine entsprechende Wiedergutmachung 5 Konzentrationslager Bearbeiten Mit dem KZ Danane und dem KZ Nocra betrieb das faschistische Italien zwei Konzentrationslager in der ehemaligen Kolonie Italienisch Ostafrika Insbesondere das Lager Nocra auf der Insel Nakura im heute eritreischen Dahlak Archipel ist bis in die Gegenwart ein Thema in der Geschichtswissenschaft Das Lager galt mit seiner Sterberate von 58 als besonders grausam und kann dem britischen Historiker Ian Campbell 2017 zufolge als Todeslager bezeichnet werden Auch der italienische Historiker Angelo Del Boca 2004 bezeichnet Nocra als Vernichtungslager 6 Insassen wurden bei Temperaturen von teilweise 50 C zu schwerer korperlicher Zwangsarbeit gezwungen unter anderem fur den Mineralolkonzern Agip Bezuglich des KZ Danane aussert Campbell dass Danane zwar nicht als Vernichtungslager konzipiert worden war es aber dennoch aufgrund seiner schrecklichen Haftbedingungen zum Grab fur tausende von unschuldigen athiopischen Mannern Frauen und Kindern wurde 7 Beide Lager wurden im 2 Weltkrieg im Ostafrikafeldzug der Alliierten von englischen Truppen befreit Gasangriffe Bearbeiten 22 Dezember 1935 Dembenguina Tacazze 6 Senfgasbomben 8º und 9º Stormo 23 bis 27 Dezember 1935 insgesamt 60 Senfgasbomben 2 bis 4 Januar 1936 u a Sokota 58 Senfgasbomben 8º und 9º Stormo 5 bis 6 Januar 1936 Abbi Addi 45 Gasbomben 12 bis 19 Januar 1936 insgesamt 76 Gasbomben 23 Dezember 1935 bis 23 Marz 1936 Geva Tacazze Quoram insgesamt 991 Gasbomben 24 Dezember 1935 Areri 17 Senfgasbomben 1 Phosgenbombe 30 Dezember 1935 Degehabur Sassabanech Bullaleh 71 Gasbomben 12 Januar 1936 Ganale 6 Senfgasbomben 18 Phosgenbomben 25 Januar 1936 10 Senfgasbomben 16 bis 25 Februar 1936 10 Senfgasbomben 92 Phosgenbomben Marz 1936 insgesamt 158 Giftgasbomben 8 April 1936 Sassabanech Degehabur 13 Giftgasbomben 20 April 1936 12 Giftgasbomben 27 April 1936 Sassabaneh Bullaleh 90 Phosgenbomben Weitere Giftgasangriffe bis Ende 1937Ausbleibende Strafverfolgung Bearbeiten Im Jahr 1943 richtete die zivilisierte Welt die internationale Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen der Achsenmachte UNWCC ein Vor dem Hintergrund der Nurnberger und Tokioter Prozesse strengte das Kaiserreich Athiopien ein internationales Tribunal zur Aburteilung der italienischen Kriegsverbrecher an So sollten unter anderem der Angriffskrieg unter Verstoss gegen den Briand Kellogg Pakt die willkurliche Hinrichtung von unbeteiligten Zivilisten die systematische Gaskriegfuhrung die Behandlung der Kriegsgefangenen das Pogrom in Addis Abeba vom Februar 1937 das Massaker in der Klosterstadt Debra Libanos und die Zerstorung der naturlichen Lebensgrundlagen von Zivilisten angeklagt werden Dazu war in einem ersten Schritt von Athiopien die Dokumentation La Civilisation de l Italie fasciste en Ethiopie erstellt worden Auf britisches Betreiben sah die Kommission davon ab anders als im Tokioter Prozess Gewaltverbrechen vor 1939 zu untersuchen 8 Im Pariser Friedensvertrag von 1947 verpflichtete sich Italien Kriegsverbrecher nach der Massgabe der Nurnberger Prozesse vor Gericht stellen zu lassen und Reparationszahlungen in Hohe von 25 Millionen US Dollar zu leisten 1948 uberreichte Athiopien Beweismaterial gegen fuhrende Exponenten an die UNWCC die sich bereit erklarte die folgenden acht Beschuldigten auf die Kriegsverbrecherliste zu setzen 9 Marschall Pietro Badoglio ehemaliger Oberbefehlshaber in Ostafrika Marschall Rodolfo Graziani Kommandeur der Sudfront und Vizekonig von Italienisch Ostafrika Guido Cortese Fuhrer der faschistischen Partei in Addis Abeba General Guglielmo Nasi Gouverneur von Harrar General Alessandro Pirzio Biroli Gouverneur von Amhara General Carlo Geloso Gouverneur von Galla und Sidama General Sebastiano Gellina General Ruggero TracchiaDa Italien die Beschuldigten nicht an das UNWCC auslieferte und sich auch bilateralen Vorschlagen fur Prozesse verweigerte musste sich keiner der grossen und vielen kleinen italienischen Tater vor irgendeinem Gericht fur die in Athiopien begangenen Verbrechen verantworten Die Sabotage eines afrikanischen Nurnberg trug dazu bei dass die faschistische Diktatur nie als das brutale Massentotungsregime ins Gedachtnis der Europaer einging das sie war 10 11 Filme BearbeitenFascist Legacy UK BBC 1989 2x50 Minuten Regie Ken Kirby Historische Berater Michael Palumbo Fascist Legacy Die Sudtiroler in Mussolinis Abessinienkrieg 1935 1941 Italien RAI Sender Bozen 2009 27 Minuten Regie Franz J Haller amp Gerald Steinacher Online auf Youtube Siehe auch BearbeitenBrava Gente Mythos Italienische Kriegsverbrechen in JugoslawienLiteratur BearbeitenAsfa Wossen Asserate Aram Mattioli Hrsg Der erste faschistische Vernichtungskrieg Die italienische Aggression gegen Athiopien 1935 1941 Italien in der Moderne Bd 13 SH Verlag Koln 2006 ISBN 3 89498 162 8 Rainer Baudendistel Between Bombs and Good Intentions The Red Cross and the Italo Ethiopian War 1935 1936 Berghan Books New York Oxford 2006 ISBN 1 84545 035 3 Giulia Brogini Kunzi Italien und der Abessinienkrieg 1935 36 Kolonialkrieg oder Totaler Krieg Schoningh Paderborn 2006 ISBN 978 3 506 72923 1 Sidney H Brown Fur das Rote Kreuz in Aethiopien Europa Verlag Zurich u a 1939 Angelo Del Boca Faschismus und Kolonialismus Der Mythos von den anstandigen Italienern Erschienen in Volkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Hrsg Irmtrud Wojak und Susanne Meinl Campus 2004 ISBN 3 593 37282 7 S 193 ff Aram Mattioli Entgrenzte Kriegsgewalt Der italienische Giftgaseinsatz in Abessinien 1935 1936 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Bd 51 Heft 3 2003 S 311 337 online PDF 7 MB Aram Mattioli Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923 1933 Erschienen in Volkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts Hrsg Irmtrud Wojak und Susanne Meinl Campus 2004 ISBN 3 593 37282 7 S 203 ff Richard Pankhurst Italian Fascist War Crimes in Ethiopia A History of Their Discussion from the League of Nations to the United Nations 1936 1949 Northeast African Studies 6 1 2 1999 S 83 140 Hans Woller Geschichte Italiens im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60174 3 Weblinks BearbeitenAram Mattioli Der unrichtbare Dritte In Die Zeit Nr 38 2005 Artikel zum Abessinienkrieg Aram Mattioli Libyen verheissenes Land Volkermord im Wustensand In Die Zeit Nr 21 2003 15 Mai online zeit de Aram Mattioli Eine veritable Holle In Die Zeit Nr 51 2001 Artikel zur Terrorherrschaft Italiens uber Athiopien Italien Abessinien 70 Jahre verdrangter Genozid auf der Homepage der Gesellschaft fur bedrohte Volker Fondazione ISEC italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Hans Woller Geschichte Italiens im 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60174 3 S 54 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Aram Mattioli Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923 1933 S 216 ff De Boca Faschismus und Kolonialismus Der Mythos von den anstandigen Italienern S 195 Aram Mattioli Ein vergessenes Schlusselereignis der Weltkriegsepoche In Der erste faschistische Vernichtungskrieg Hrsg Asserate und Mattioli SH Verlag ISBN 3 89498 162 8 S 17 f Filippo Focardi Italy s Amnesia over War Guilt The Evil Germans Alibi Mediterrarean Quarterly 2014 S 18 ff Angelo Del Boca Faschismus und Kolonialismus Der Mythos von den anstandigen Italienern Hrsg Fritz Bauer Institut S 193 202 Ian Campbell The Addis Ababa Massacre Italy s National Shame London 2017 S 234 Aram Mattioli Das sabotierte Kriegsverbrechertribunal In Der erste faschistische Vernichtungskrieg Hrsg Aram Mattioli ISBN 978 3 89498 162 4 S 156 Aram Mattioli Das sabotierte Kriegsverbrechertribunal In Der erste faschistische Vernichtungskrieg Hrsg Aram Mattioli ISBN 978 3 89498 162 4 S 156 ff Aram Mattioli Das sabotierte Kriegsverbrechertribunal In Der erste faschistische Vernichtungskrieg Hrsg Aram Mattioli ISBN 978 3 89498 162 4 S 160 f Filippo Focardi Italy s Amnesia over War Guilt The Evil Germans Alibi Mediterrarean Quarterly 2014 S 18 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Italienische Kriegsverbrechen in Afrika amp oldid 232726308