www.wikidata.de-de.nina.az
Hubert von Rebeur Paschwitz 14 August 1863 in Frankfurt Oder 16 Februar 1933 in Dresden war ein deutscher Admiral und im Ersten Weltkrieg Befehlshaber der Mittelmeerdivision und Oberkommandierender der Osmanischen und Bulgarischen Flotte Hubert von Rebeur Paschwitz im Fruhjahr 1914 in Sudamerika Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Berufsentwicklung 2 Kriegsverwendungen 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Berufsentwicklung Bearbeiten nbsp Die Arcona nbsp Hubert von Rebeur Paschwitz in Washington D C 1912 nbsp Die KaiserHubert von Rebeur Paschwitz wuchs in gut situierten Familienverhaltnissen auf Seine Eltern waren interessiert an guter Bildung und gesellschaftliches Ansehen Sein alterer Bruder war der spater international anerkannte Astronom und Geophysiker Ernst von Rebeur Paschwitz 1861 1895 Hubert trat am 20 April 1882 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein absolvierte seine Grundausbildung an Bord der Segelfregatte Niobe und kam dann erstmals an die Marineschule Es folgten weitere Ausbildungsabschnitte auf dem Artillerieschulschiff Mars auf der Panzerfregatte Friedrich Carl wo er am 15 Mai 1883 zum Seekadett ernannt wurde sowie auf der Gedeckten Korvette Prinz Adalbert Als Unterleutnant zur See seit 21 November 1884 kam Rebeur Paschwitz vom 29 Dezember 1885 bis 26 September 1886 ein weiteres Mal an die Marineschule Danach diente er zwei Monate als Wachoffizier auf der Friedrich Carl und weitere zwei Monate als Zugfuhrer auf dem Artillerieschulschiff Mars Dann wurde er Kompanieoffizier in der II Matrosen Division und vom 1 September 1887 bis 30 August 1890 war er Wachoffizier auf dem Aviso Loreley Dort erfolgte am 15 November 1888 seine Beforderung zum Leutnant zur See In den Jahren von 1895 bis 1897 absolvierte er den I und II Coetus an der Marineakademie Da es in den Jahren kurz vor der Jahrhundertwende Japan deutlich geschafft hatte in der maritimen Entwicklung auf die vorderen Platze im Weltmassstab zu kommen und es bereits Vereinbarungen mit der japanischen Regierung gab in Berlin einen japanischen Marineattache zu notifizieren wurde Hubert von Rebeur Paschwitz fur den Einsatz in Tokyo ausgewahlt Als erster deutscher Marineattache in Japan wurde er am 24 April 1898 in dieses Amt eingesetzt Deutscher Gesandter war zu diesem Zeitpunkt Emmerich von Arco Vally 1852 1909 in Tokyo Da sich aber kurzfristig die politischen Konstellationen anderten und die USA ebenfalls nach langen Verhandlungen die Entsendung von Marineattaches fur Berlin und Washington freigab wurde nach 15 Monaten Aufenthaltszeit in Tokyo fur Rebeur Paschwitz nochmals umdisponiert Zum 27 August 1899 wechselte er als Marineattache an die Botschaft in Washington D C da sich hier kurzfristig die Bestatigung fur einen Einsatz als Attache aus den geschlossenen politischen Vereinbarungen ergeben hatte Auf Grund der Voraussetzungen und Wichtigkeit dieser Stellenbesetzung war Rebeur Paschwitz fur Washington bevorzugt worden Fur Tokyo wurde Korvettenkapitan Erich Guhler 1859 1911 ab September 1899 verwendet Rebeur Paschwitz verblieb bis 30 September 1902 dann in den USA Nach Ablauf seiner Notifizierung ubernahm den Posten des Marineattaches dann Korvettenkapitan Erwin Schafer ab 16 Oktober 1902 Als Korvettenkapitan war Hubert von Rebeur Paschwitz von September 1904 bis September 1905 Kommandant des Kleinen Kreuzers Arcona im Verband der Aufklarungsschiffe Im Oktober 1905 wurde er mit Aufgaben im Reichsmarineamt betraut Hier war er bis Mai 1906 fur den Bereich der Mobilmachung zustandig Noch im gleichen Jahr erfolgte seine Beforderung zum Fregattenkapitan Ab Mai 1906 wurde er dann als diensttuender Flugeladjutant des Kaisers Wilhelm II zu dem er auch in seinen folgenden Dienststellungen in engem Kontakt stand eingesetzt Seine Beforderung zum Kapitan zur See erfolgte auf diesem Posten am 27 April 1907 Im Oktober 1909 wurde Rebeur Paschwitz als Nachfolger des spateren Flottenchefs Reinhard Scheer Kommandant des Linienschiffes Elsass im II Geschwader Dieses Kommando gab er im September 1911 ab Am 22 Marz 1912 wurde Hubert von Rebeur Paschwitz zum Konteradmiral befordert und am 19 April 1912 zum Chef einer neu gebildeten Kreuzerdivision ernannt Unter seinem Kommando fuhrte die Kreuzerflotte vom 11 Mai bis zum 29 Juni 1912 eine Besuchsreise in die Vereinigten Staaten durch Zu ihr gehorten der Schlachtkreuzer Moltke und der Kleine Kreuzer Stettin die von Kiel uber Ponta Delgada zum Cape Henry an der US amerikanischen Ostkuste liefen und dort am 30 Mai mit dem auf der amerikanischen Station dienenden Kleinen Kreuzer Bremen zusammentrafen Am 3 Juni liefen sie in die Hampton Roads ein wo sie vom US Prasidenten William Howard Taft und der amerikanischen Atlantikflotte begrusst wurden Am 8 9 Juni liefen die deutschen Schiffe weiter nach New York von wo am 13 Juni 1912 die Ruckreise angetreten wurde Die Bremen ging nach Baltimore die Moltke und die Stettin liefen zuruck uber den Atlantik Die Moltke traf am 24 Juni wieder in Kiel ein die Stettin nach einem Besuch vom 22 bis 26 in Vigo erst am 29 Juni Bei anschliessenden Manovern war Hubert von Rebeur Paschwitz als 2 Admiral des III Verbandes der Aufklarungsschiffe eingesetzt und fuhrte vom Panzerkreuzer SMS Friedrich Carl vier Kleine Kreuzer und den in Erprobung befindlichen Schlachtkreuzer Goeben Im Oktober 1912 wurde er Direktor der Marineakademie in Kiel und damit verantwortlich fur die Ausbildung der deutschen Marineoffiziere In dieser Funktion ubernahm er am 8 Dezember 1913 mit dem Grosslinienschiff Kaiser als Flaggschiff die sogenannte Detachierte Division die in den Sudatlantik und bis nach Chile marschieren sollte Zu ihr gehorten das Schwesterschiff der Kaiser die Konig Albert und der Kleine Kreuzer Strassburg Ab dem 9 Dezember lief die Division uber die Kanaren und Sierra Leone bis zum 29 Dezember nach Lome in Togo Vom 31 Dezember 1913 bis zum 3 Januar 1914 fuhren die Schiffe weiter nach Deutsch Kamerun wo ab dem 2 Januar Victoria und Duala angelaufen wurden Dort traf die Division mit den Schiffen der Westafrika Station den Kanonenbooten Panther und Eber zusammen Am 15 Januar wurde der Marsch fortgesetzt am 21 wurde Swakopmund und am 22 Luderitzbucht in Deutsch Sudwestafrika heute Namibia erreicht Auf einen moglichen Besuch in Kapstadt war schon bei der endgultigen Planung aus politischen Grunden verzichtet worden Von Luderitzbucht marschierte die Division am 28 Januar uber St Helena 2 Februar nach Rio de Janeiro 15 bis 25 Februar wo der brasilianische Staatsprasident Hermes Rodrigues da Fonseca die Schiffe besichtigte Weiter ging es zum argentinischen Mar del Plata wo die Linienschiffe verblieben wahrend Hubert von Rebeur Paschwitz mit der Strassburg am 5 Marz nach Buenos Aires fuhr Dort erkrankte er so dass der Kommandant der Kaiser Kapitan zur See Adolf von Trotha die Fuhrung ubernahm und die Linienschiffe nach Montevideo verlegte wo er den Staatsprasidenten Uruguays Jose Batlle y Ordonez besuchte Am 12 Marz traf dort die Strassburg und am 15 Marz auch Konteradmiral von Rebeur Paschwitz wieder ein der die Division dann um das Kap Hoorn bis nach Valparaiso 3 bis 11 April in Chile fuhrte Von dort trat die Division den Ruckweg an besuchte dabei unter anderen Bahia Blanca 25 bis 28 April und Santos 7 bis 12 Mai Hier trennte sich die Strassburg von der Division da sie zur Verstarkung der Ostamerikanischen Station zur Dominikanischen Republik befohlen wurde Die Linienschiffe liefen am 16 Mai aus Rio de Janeiro uber die Kapverden Funchal auf Madeira und Vigo zuruck und trafen am 17 Juni 1914 wieder in der Heimat ein wo sie zum III Geschwader traten Auf der etwa 20 000 sm langen Strecke war kein einziger erheblicher Schaden entstanden Hubert von Rebeur Paschwitz unterrichtete den Kaiser regelmassig wahrend der langen Reise von seinen Eindrucken und empfahl nachdrucklich derartige Reisen in den Ausbildungsplan und den kunftigen Flottendienst einzuplanen auch wenn sie keinen unmittelbaren militarischen Wert hatten Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland stand er bis August 1914 zur Verfugung des Staatssekretars im Reichsmarineamt Alfred von Tirpitz Kriegsverwendungen Bearbeiten nbsp Die Midilli ex BreslauBei Kriegsbeginn im August 1914 ubernahm Hubert von Rebeur Paschwitz die Fuhrung der III Aufklarungsgruppe mit dem alten Panzerkreuzer Roon als Flaggschiff vom 2 August 1914 bis zum 17 April 1915 und nahm an Vorstossen in Nord und Ostsee teil Im April 1915 wurde er Inspekteur fur Bildungswesen der Kaiserlichen Marine und am 18 September 1915 zum Vizeadmiral befordert Von November 1916 bis zum 15 August 1917 war er anfangs vertretungsweise Chef des II Geschwaders der Hochseeflotte mit den alten Linienschiffen Am 4 September 1917 wurde Vizeadmiral Hubert von Rebeur Paschwitz als Nachfolger des zur Hochseeflotte berufenen Wilhelm Souchon Chef der Mittelmeer Division und turkischer Flottenchef Damit war er Hochstkommandierender der Osmanischen Seestreitkrafte bis November 1918 Das Flaggschiff des Kommandierenden war die Yavuz Sultan Selim fur den Einsatz in der Mittelmeerregion Nach dem Waffenstillstand mit Russland im Dezember 1917 machte er im Januar 1918 einen Vorstoss nach Imbros bei dem zwar zwei britische Monitore versenkt wurden aber sein Verband in ein Minenfeld geriet und die Midilli ehemals Breslau sank und die Yavuz Sultan Selim ehemals Goeben schwer beschadigt wurde Von Rebeur Paschwitz verblieb bis zum Waffenstillstand in der Turkei Er wurde am 12 Februar 1919 aus der Marine verabschiedet und am 4 September 1919 als Admiral charakterisiert Dem ins niederlandische Exil gegangenen Kaiser diente er in den 1920er Jahren im Haus Doorn als Adjutant Spater siedelte Hubert von Rebeur Paschwitz nach Dresden uber und wohnte hier in der Dresdener Neustadt Zittauer Strasse 11 Er verstarb dort am 26 Februar 1933 Auszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden II Klasse mit Eichenlaub 1 Kronenorden II Klasse 1 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern 1 Ehrenritter des Johanniterordens 1 Preussisches Dienstauszeichnungskreuz 1 Komtur II Klasse des Ordens vom Zahringer Lowen 1 Komtur II Klasse des Grossherzoglich Hessischen Philipps Ordens 1 Ehrenkomtur des Oldenburgischen Haus und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig 1 Komtur II Klasse des Albrechts Ordens 1 Ritterkreuz I Klasse des Hausordens vom Weissen Falken 1 Ehrenkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 1 Kommandeur I Klasse des Dannebrog Ordens 1 Komtur des Erloser Ordens 1 Kommandeur des Royal Victorian Order 1 Grossoffizier des Ordens der Krone von Italien 1 Grossoffizier des Ordens von Oranien Nassau 1 Komtur II Klasse des Sankt Olav Ordens 1 Komtur mit Stern des Franz Joseph Ordens 1 Sankt Stanislaus Orden II Klasse mit Stern 1 Komtur I Klasse des Schwertordens 1 Eisernes Kreuz 1914 II und I KlasseLiteratur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 3 P Z Biblio Verlag Osnabruck 1990 ISBN 3 7648 1700 3 S 88 90 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Gerhard Wiechmann Die preussisch deutsche Marine in Lateinamerika 1866 1914 Dissertation 2000 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hubert von Rebeur Paschwitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Autograph Bild bei USA Besuch Artikel zu seiner Zeit als Marineattache Bericht der NYT zum Besuch der Kreuzerdivision in New YorkEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine Hrsg Marinekabinett E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 109 Normdaten Person GND 116368535 lobid OGND AKS VIAF 77065456 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rebeur Paschwitz Hubert vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Admiral sowie Oberkommandierender der Osmanischen und Bulgarischen Flotte im Ersten WeltkriegGEBURTSDATUM 14 August 1863GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 16 Februar 1933STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert von Rebeur Paschwitz amp oldid 238636432