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Horst Georg Julius Alfred von Sanden 26 Dezember 1883 auf Gut Nieder Gielgudyszky Gouvernement Suwalki Russisches Kaiserreich 19 Marz 1965 in Erlangen 1 war ein deutscher Mathematiker und Hochschullehrer Horst von Sanden um 1931Titelblatt der Dissertation von Sandens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSanden entstammte einem ostpreussischen Adelsgeschlecht das 1796 in den preussischen Adelsstand erhoben worden war siehe Sanden und war der Sohn des Kurt von Sanden 1842 1901 Verwalter des Gutes Nieder Gielgudyszky und der Olga Mielke 1855 1891 Von 1893 bis Ostern 1903 besuchte er das humanistische Gymnasium in Tilsit das er mit dem Abitur abschloss Anschliessend studierte er ab dem Sommersemester 1904 an der TH Munchen TH Danzig und schliesslich der Universitat Gottingen 1908 wurde Sanden in Gottingen mit einer Arbeit uber Die Bestimmung der Kernpunkte in der Photogrammetrie zum Dr phil promoviert Sein Doktorvater war Carl Runge 1911 habilitierte 2 Sanden sich und wurde Privatdozent an der Georg August Universitat Gottingen Sanden heiratete 1912 Luise Hutterott Dieser Ehe entstammen vier Kinder Von 1912 bis 1918 war Sanden Assistent am dortigen Institut fur Angewandte Mathematik Wahrend des Ersten Weltkriegs war er von 1914 bis 1918 aktiver Heeressoldat seit 1915 als Oberleutnant der Reserve Nach Kriegsende wurde er 1918 Professor fur Mathematik und Mechanik an der Bergakademie Clausthal Im Jahr 1922 wurde er als ordentlicher Professor fur darstellende Geometrie und praktische Mathematik an die Technische Hochschule Hannover berufen Zwischen 1927 und 1929 war dort Irmgard Lotz seine Assistentin 3 1929 30 war Sanden Dekan der Fakultat fur Allgemeine Wissenschaften von April 1934 bis Marz 1937 Rektor der Technischen Hochschule Hannover Unter seiner Agide wurde der Assistentenvertrag des Chemikers Gunther Schiemann aus rassistischen Grunden nicht mehr verlangert was den Beginn von dessen Entfernung aus der Hochschule darstellte Von ihm stammt der fur die Veroffentlichung von Michael Jung uber die Geschichte der Technischen Hochschule Hannover titelgebende Ausspruch Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Fuhrer 4 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 957 023 5 2 und war nebenamtlich Fuhrer des Flugwachkommandos 1 9 der Luftwaffe Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitaten und Hochschulen zu Adolf Hitler und zum nationalsozialistischen Staat Im Wintersemester 1934 35 hielt er vor rund 80 Horern eine wehrtechnische Vorlesung mit dem Thema Theorie Technik und Einsatz der Marineartillerie 6 Wahrend des Zweiten Weltkriegs diente er von August 1939 bis April 1941 in einem Nachrichtenregiment der Luftwaffe 1945 wurde sein Vermogen beschlagnahmt 1949 wurde er jedoch als entlastet eingestuft Seine Emeritierung erfolgte zum 1 April 1952 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1 Klasse 2 1957 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandSchriften BearbeitenDie Bestimmung der Kernpunkte in der Photogrammetrie Dissertation Universitat Gottingen Dieterich Gottingen 1908 Vorlesungen uber Mechanik Lehrbuch FRIEDR VIEWEG amp SOHN BRAUNSCHWEIG 1 Auflage 1955 Literatur BearbeitenCatalogus professorum 1831 1981 Festschrift zum 150 jahrigen Bestehen der Universitat Hannover Bd 2 Stuttgart 1981 S 265 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Heidelberg 2004 S 144 f Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XVIII Band 95 der Gesamtreihe Starke Limburg Lahn 1989 ISBN 3 7980 0700 4 S 365 Willibald Reichertz Ostdeutsche als Dozenten an der Technischen Hochschule Hannover 1831 1956 In Ostdeutsche Familienkunde Heft 3 2007 Band XVIII 55 Jahrgang Degener amp Co Insingen 2007 S 109 120 Paul Trommsdorff Der Lehrkorper der Technischen Hochschule Hannover 1831 1931 Technische Hochschule Hannover Hannover 1931 S 10 Michael Jung Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Fuhrer Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus BOD Norderstedt 2013 ISBN 978 3 8482 6451 3Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Horst von Sanden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Das GHdA gibt Erlangen als Sterbeort an In anderen Quellen wie DBE wird auch fur ihn das nahe Behringersmuhle Landkreis Forchheim genannt wo seine Ehefrau verstorben ist a b c Christian Tilitzki Die deutsche Universitatsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich Akademie Bd 1 2002 ISBN 978 3 05 003647 2 S 225 in Fussnote 135 Andrea E Abele Helmut Neunzert Renate Tobies Traumjob Mathematik Berufswege von Frauen und Mannern in der Mathematik Birkhauser 2004 ISBN 978 3 7643 6749 7 S 60 Michael Jung Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Fuhrer Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus S 330 Michael Jung Voll Begeisterung schlagen unsere Herzen zum Fuhrer Die Technische Hochschule Hannover und ihre Professoren im Nationalsozialismus S 233 Karen Bayer Frank Sparing Wolfgang Woelk Universitaten und Hochschulen im Nationalsozialismus und in der fruhen Nachkriegszeit Steiner 2004 ISBN 978 3 515 08175 7 S 43Direktoren Rektoren und Prasidenten der Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover Direktoren Karl Karmarsch 1831 1875 Wilhelm Launhardt 1875 1880 Rektoren Wilhelm Launhardt 1880 1886 Karl Dolezalek 1886 1892 Wilhelm Kohlrausch 1892 1895 Albert Frank 1895 1898 Heinrich Kohler 1898 1901 Ludwig Kiepert 1901 1904 Georg Barkhausen 1904 1907 Hermann Ost 1907 1910 Franz Frese 1910 1911 Karl Mohrmann 1911 1913 Robert Otzen 1913 1915 Carl Heim 1915 1917 Ludwig Troske 1917 1919 Conrad Muller 1919 1923 Ernst Vetterlein 1923 1925 Fritz Oesterlen 1925 1927 Friedrich Quincke 1927 1929 Otto Blum 1929 1931 Ludwig Klein 1931 1933 Otto Franzius 1933 1934 Horst von Sanden 1934 1937 Hanns Simons 1937 1939 Alexander Matting 1940 1943 Helmut Pfannmuller 1943 1945 Conrad Muller 1945 1947 Otto Flachsbart 1947 1950 Walter Grossmann 1950 1951 Hermann Deckert 1951 1952 Walter Hensen 1952 1954 Hans Schonfeld 1954 1956 Johannes Schlums 1956 1957 Walter Theilacker 1957 1958 Wilhelm Nicolaisen 1958 1959 Egon Martyrer 1959 1960 Wilhelm Wortmann 1960 1961 Hans Oskar Wilde 1961 1963 Albert Vierling 1963 1964 Walter Renard 1964 1966 Theodor Kaluza 1966 1968 Alf Pfluger 1968 1969 Eduard Pestel 1969 1970 Hermann Bohrs 1970 1971 Jurgen Wehrmann 1971 1972 Lothar Hubl 1973 1974 Gerhart Laage 1974 1975 Hinrich Seidel 1975 1977 Otwin Massing 1977 1978 Klaus Schafer 1978 1979 Prasidenten Hinrich Seidel 1979 1997 Ludwig Schatzl 1997 2005 Erich Barke 2005 2014 Volker Epping seit 2015 Normdaten Person GND 116780614 lobid OGND AKS LCCN n87823953 VIAF 42597771 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sanden Horst vonALTERNATIVNAMEN Sanden Horst Georg Julius Alfred von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 26 Dezember 1883GEBURTSORT Gut Gielgudyszky Gouvernement Suwalki Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 19 Marz 1965STERBEORT Behringersmuhle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst von Sanden amp oldid 232040655