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Wilhelm Nicolaisen 4 Marz 1901 in Flensburg 23 Januar 1973 in Busum war ein deutscher Agrarwissenschaftler mit Forschungsschwerpunkten auf den Gebieten der Pflanzenzuchtung des Saatgutwesens des Futterbaus des Zwischenfruchtbaus und des Feldgemusebaus sowie Hochschullehrer und Dozentenschaftsfuhrer in der Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Auszeichnungen 3 Publikationen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWilhelm Nicolaisen Sohn eines Malermeisters studierte nach dem Abitur Landwirtschaft an der Universitat Halle Saale und legte dort 1924 sein Examen als Diplomlandwirt ab Anschliessend war er als wissenschaftlicher Assistent am Institut fur Pflanzenbau und Pflanzenzucht der Universitat Kiel tatig Von 1926 bis 1935 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent bzw Oberassistent am Institut fur Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung der Universitat Halle Saale Wahrend dieser Zeit leitete er die dortige Pflanzenzuchtstation 1928 promovierte er bei Theodor Roemer mit einer Dissertation uber das sortenspezifische Verhalten des Erbsenwicklers 1933 erhielt er mit einer Schrift uber Immunitatszuchtung die Venia legendi fur die Fachgebiete Pflanzenbau und Pflanzenzuchtung Im gleichen Jahr trat er am 1 Mai der NSDAP Mitgliedsnummer 2 261 197 bei ebenso der SA Daruber hinaus war er Propaganda und Pressereferent der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV und ab 1933 Gauobmann der NSDAP fur Landwirtschaft 1 Ab 1935 war Nicolaisen Professor und Direktor des Instituts fur Futterbau an der Preussischen Versuchs und Forschungsanstalt fur Milchwirtschaft in Kiel Gleichzeitig hielt er Vorlesungen uber Futterbau an der Universitat Kiel 1942 folgte er einem Ruf an die Universitat Konigsberg Als Nachfolger von Eilhard Alfred Mitscherlich leitete er dort bis 1945 das Institut fur Pflanzenbau Wie bereits in Kiel beschaftigte er sich auch in Konigsberg bevorzugt mit Fragen des Futter und Zwischenfruchtbaus Seine wichtigste Publikation aus dieser Zeit ist die 1944 erschienene Schrift Der Anbau von Futterhackfruchten In dieser Zeit war er Dozentenfuhrer der Universitat Konigsberg 1 Als solcher schrieb er in einem Gutachten fur die Deutsche Forschungsgemeinschaft an Greite zur Ablehnung von Gotthilft von Studnitz als Dozent am Kieler Zoologischen Institut dass Herr von Studnitz als Erzieher abgelehnt werden musse und er bei seiner politischen Haltung einen positiven Einfluss auf die Erziehung der Jugend zum Nationalsozialismus nie ausuben konne 2 Nach 1945 war Nicolaisen zunachst in privaten Saatzuchtbetrieben tatig 1949 folgte er einem Ruf an die neugegrundete Hochschule fur Gartenbau und Landeskultur Hannover 1952 als Fakultat in die Technische Hochschule Hannover integriert Hier leitete er bis 1966 als ordentlicher Professor das Institut fur Gemusebau und widmete sich verschiedenen Themen der Gemusebauforschung vor allem den Standortfragen des Feldgemusebaus In den 1950er Jahren war er massgebend beteiligt an der Schaffung eines deutschen Saatgutgesetzes Zu den wichtigsten Veroffentlichungen von Nicolaisen auf dem Gebiet des Gemusebaus gehoren sein umfassender Ubersichtsbeitrag Feldgemusebau Handbuch der Landwirtschaft 1953 und die gemeinsam mit Hans Dieter Hartmann und Werner Grumblat erarbeitete Schrift Die Gemuseanbaugebiete der Bundesrepublik 1955 Grundlegende Gedanken zum Wissenschaftsverstandnis des Fachgebietes Pflanzenbaus publizierte er 1954 in dem Beitrag Uber Aufgaben der Pflanzenbauforschung Nicolaisen war langjahriger Mitherausgeber der Zeitschrift Gartenbauwissenschaft Bis 1963 gehorte er als Obmann des Fachausschusses Garten Obst und Weinbau dem Forschungsrat fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten an Er war ein vielbegehrter Vortragsredner bei praxisorientierten Veranstaltungen des Land und Gartenbaus An der Landwirtschaftlichen Fakultat der Universitat Gottingen hielt er Vorlesungen uber Feldgemusebau Auszeichnungen BearbeitenFur seine Verdienste um die Land und Gartenbauwissenschaft wurde Nicolaisen mehrfach ausgezeichnet u a mit der Grossen Goldenen Medaille des Zentralverbandes des deutschen Gemuse Obst und Gartenbaus und mit der Max Eyth Denkmunze in Silber der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft Die Technische Hochschule Munchen verlieh ihm 1966 die Wurde eines Ehrendoktors Publikationen BearbeitenDer Erbsenwickler Grapholitha Cydia Laspeyresia sp sein Schaden und seine Bekampfung unter besonderer Berucksichtigung der Anfalligkeit verschiedener Erbsensorten Diss naturwiss Fak Univ Halle 1928 Zugl in Kuhn Archiv Bd 19 1928 S 196 256 Die Grundlagen der Immunitatszuchtung gegen Ustilago avenae Pers Jens Habil Schr naturwiss Fak Univ Halle Zugl in Zeitschrift fur Pflanzenzuchtung Bd 19 1934 S 1 56 Der Anbau von Futterhackfruchten Arbeiten des Reichsnahrstandes Bd 71 Reichsnahrstandsverlag Berlin 1944 Neuauflage 1946 als Bd 75 Zwischenfruchtbau zur Starkung der Bodenkraft Ausgleich in der Nahrstoffbilanz Forderungen der Zeit In Der Forschungsdienst Bd 17 1944 S 241 253 Hafer Avena sativa L In Handbuch der Pflanzenzuchtung herausgegeben von Th Roemer und W Rudorf Bd 2 Die Zuchtung der Hauptgetreidearten Verlag Paul Parey 1950 S 224 228 Feldgemusebau In Handbuch der Landwirtschaft 2 Auflage herausgegeben von Th Roemer A Scheibe J Schmidt und E Woermann Bd 2 Pflanzenbaulehre Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1953 S 668 735 Uber Aufgaben der Pflanzenbauforschung Kali Briefe Buntehof Fachgebiet 3 Folge 4 1954 W Nicolaisen H D Hartmann und W Grumblat Die Gemuseanbaugebiete der Bundesrepublik Landwirtschaftsverlag Hiltrup bei Munster Landwirtschaft Angewandte Wissenschaft Sonderheft Gartenbau Nr 9 Literatur BearbeitenMichael Jung Eine neue Zeit Ein neuer Geist Eine Untersuchung uber die NS Belastung der nach 1945 an der Technischen Hochschule Hannover tatigen Professoren unter besonderer Berucksichtigung der Rektoren und Senatsmitglieder Hrsg v Prasidium der Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 ISBN 978 3 7319 1082 4 vollstandig als PDF Dokument S 131 132 Wilhelm Nicolaisen 60 Jahre alt In Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft Jg 76 1961 S 306 Prof Dr Wilhelm Nicolaisen 65 Jahre In Saatgut Wirtschaft Jg 18 1966 S 138 Professor Wilhelm Nicolaisen gestorben In Kurznachrichten der Fakultat fur Gartenbau und Landeskultur der Technischen Universitat Hannover Jg 21 1973 Nr 1 S 1 2 Wilhelm Nicolaisen In Catalogus Professorum 1831 1981 Festschrift zum 150jahrigen Bestehen der Universitat Hannover Band 2 Verlag W Kohlhammer Stuttgart u a 1981 S 213 214 mit Bild Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Nicolaisen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Wilhelm Nicolaisen im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten a b Wilhelm Nicolaisen Eintrag im Catalogus Professorum Halensis online abgerufen am 8 Marz 2011 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 143 und 170 Anm 96 Direktoren Rektoren und Prasidenten der Gottfried Wilhelm Leibniz Universitat Hannover Direktoren Karl Karmarsch 1831 1875 Wilhelm Launhardt 1875 1880 Rektoren Wilhelm Launhardt 1880 1886 Karl Dolezalek 1886 1892 Wilhelm Kohlrausch 1892 1895 Albert Frank 1895 1898 Heinrich Kohler 1898 1901 Ludwig Kiepert 1901 1904 Georg Barkhausen 1904 1907 Hermann Ost 1907 1910 Franz Frese 1910 1911 Karl Mohrmann 1911 1913 Robert Otzen 1913 1915 Carl Heim 1915 1917 Ludwig Troske 1917 1919 Conrad Muller 1919 1923 Ernst Vetterlein 1923 1925 Fritz Oesterlen 1925 1927 Friedrich Quincke 1927 1929 Otto Blum 1929 1931 Ludwig Klein 1931 1933 Otto Franzius 1933 1934 Horst von Sanden 1934 1937 Hanns Simons 1937 1939 Alexander Matting 1940 1943 Helmut Pfannmuller 1943 1945 Conrad Muller 1945 1947 Otto Flachsbart 1947 1950 Walter Grossmann 1950 1951 Hermann Deckert 1951 1952 Walter Hensen 1952 1954 Hans Schonfeld 1954 1956 Johannes Schlums 1956 1957 Walter Theilacker 1957 1958 Wilhelm Nicolaisen 1958 1959 Egon Martyrer 1959 1960 Wilhelm Wortmann 1960 1961 Hans Oskar Wilde 1961 1963 Albert Vierling 1963 1964 Walter Renard 1964 1966 Theodor Kaluza 1966 1968 Alf Pfluger 1968 1969 Eduard Pestel 1969 1970 Hermann Bohrs 1970 1971 Jurgen Wehrmann 1971 1972 Lothar Hubl 1973 1974 Gerhart Laage 1974 1975 Hinrich Seidel 1975 1977 Otwin Massing 1977 1978 Klaus Schafer 1978 1979 Prasidenten Hinrich Seidel 1979 1997 Ludwig Schatzl 1997 2005 Erich Barke 2005 2014 Volker Epping seit 2015 Normdaten Person GND 1014536375 lobid OGND AKS VIAF 180437896 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nicolaisen WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher AgrarwissenschaftlerGEBURTSDATUM 4 Marz 1901GEBURTSORT FlensburgSTERBEDATUM 23 Januar 1973STERBEORT Busum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Nicolaisen amp oldid 231108923