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Walter Greite 13 Juni 1907 in Hannover 1 19 November 1984 in Hasel 2 war ein deutscher Biologe SS Sturmbannfuhrer und Leiter der 1938 gegrundeten Abteilung Biologie beim SS Ahnenerbe Er hatte zudem eine Leitungs und Herausgeberfunktion beim Reichsbund fur Biologie Leben BearbeitenGreite der Sohn eines Lehrers und Konrektors studierte Biologie in Freiburg im Breisgau und Gottingen und wurde dort 1932 bei Alfred Kuhn promoviert Dissertation Die Strukturbildung der Vogelfeder und ihre Pigmentierung durch Melanine 3 Von 1935 bis 1937 war Greite Referent fur Biologie sowie fur Erb und Rassenkunde in der Deutschen Forschungsgemeinschaft Er vertrat vehement die nationalsozialistischen rassepolitischen und vulgardarwinistischen Ansichten in der Biologie und sorgte in prominenten Funktionen mit an der Gleichschaltung der deutschen Biologen Schon in Gottingen war er der SS beigetreten Zum 1 Februar 1932 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 908 457 4 5 1935 war er Dozent fur Rassenkunde an der Hochschule fur Lehrerfortbildung in Frankfurt an der Oder 1937 wechselte er als Regierungsrat spater Oberregierungsrat in die Erbbiologische Abteilung des Reichsgesundheitsamts 1939 ubernahm er die Schriftleitung der von ihm Walther Wust und Walter Gross herausgegebenen Monatsschrift des Reichsbundes fur Biologie ehemals Der Biologe nachdem der Nationalsozialist Ernst Lehmann entmachtet worden war Er war auch Bundesleiter des Reichsbundes fur Biologie und SS Obersturmbannfuhrer 6 Bei der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe SS Ahnenerbe genannt deren Forschungsstatte fur Biologie er leitete 7 sorgte er unter anderem fur rassische Begutachtung von Umsiedlern in den Ostgebieten Ab 1940 war er im Stiftungsrat der Deutschen Forschungsanstalt fur Psychiatrie der Kaiser Wilhelm Gesellschaft Greite unternahm 1939 anthropologische Untersuchungen an 2000 Juden in Wien bei der Auswanderungsbehorde um einen Index zu deren Charakterisierung als Juden zu erstellen 8 Unabhangig davon gab es in Wien ab 1939 Untersuchungen von Josef Wastl vom Naturhistorischen Museum Wien in der gleichen Richtung diesmal an 440 im Sportstadium in Prater internierter staatenloser Juden Als Leiter der Abteilung Biologie im Ahnenerbe wurde er aber schon bis Fruhjahr 1942 abgelost bzw abgeschoben da er es nach Ansicht seiner Kollegen beim Ahnenerbe an menschlichen Qualitaten fehlen liess 9 Ab 1956 bis 1974 leitete er das private Realgymnasium Institut Dr Greite als Landschulheim Feldafing am Starnberger See Dieses Internat war teilweise in den Villen untergebracht die von der ehemaligen nationalsozialistischen Eliteschule fur hohere Parteigenossen Reichsschule Feldafing vor deren Neubau in Tutzing bis 1938 genutzt wurden Das Internat mit Schule bestand bis 1978 2 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 63 64 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 142 Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Wagenitz Gottinger Biologen 1737 1945 eine biographisch bibliographische Liste Vandenhoeck und Ruprecht 1988 S 67 Dort ist nur das Geburtsdatum verzeichnet und Karrieredaten nach Michael Kater a b Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 64 Veroffentlicht in Z Wiss Zoologie Abt A Band 145 S 283 336 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 11850260 Hans Christian Harten Uwe Neirich Matthias Schwerendt Rassenhygiene als Erziehungsideologie des Dritten Reiches Akademie Verlag 2006 S 26 Uwe Hossfeld Geschichte der biologischen Anthropologie in Deutschland Franz Steiner 2004 S 284 Nach Wagenitz loc cit stellvertretender Leiter des Reichsbundes fur Biologie Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 2001 S 142 Paul Wendling Victims and Survivors of Nazi Human Experiment Bloomsbury 2015 S 45 Michael H Kater Das Ahnenerbe der SS 1935 1945 R Oldenbourg Verlag 2006 S 206 Normdaten Person GND 125284772 lobid OGND AKS VIAF 13265099 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Greite WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher ZoologeGEBURTSDATUM 13 Juni 1907GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 19 November 1984STERBEORT Hasel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Greite Biologe amp oldid 233360127