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Heinrich Muller 18 Oktober 1631 in Lubeck 13 Septemberjul 23 September 1675greg in Rostock war ein deutscher Erbauungsschriftsteller protestantischer Kirchenlieddichter und lutherischer Theologe an der Universitat Rostock Heinrich Muller Kupferstich von Philipp Kilian 1672 Heinrich Muller Stich von Johann Martin Bernigeroth nach Philipp Kilian Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werkauswahl 4 Literatur 5 Fussnoten 6 WeblinksLeben BearbeitenHeinrich Muller wurde als Sohn einer ursprunglich aus Rostock stammenden Familie geboren Sein Vater Peter Muller war Burger Kauf und Handelsmann sowie Kirchenvorsteher von St Marien und Sechzehnmann in Rostock seine Mutter Ilsabe war die Tochter des Matthaus Stubbe und dessen Frau Ilsabe Schmied Seine Eltern waren wahrend des Krieges wahrenddessen Rostock erst von kaiserlichen und ab 1631 von schwedischen Truppen besetzt war nach Lubeck gefluchtet wo Heinrich geboren wurde Heinrich Muller besuchte die Stadtschule in Rostock und bezog 1647 auf Anraten von Johann Quistorp dem Alteren die Universitat Greifswald 1650 kehrte er auf Wunsch der Eltern zuruck nach Rostock und studierte an der Universitat Rostock bei den Professoren Caspar Mauritius und August Varenius Bei dem Dekan der Philosophischen Fakultat Johannes Corfinius erwarb er sich 1651 den akademischen Grad eines Magisters und konnte auch erste Vorlesungen abhalten Er reiste noch im selben Jahr nach Danzig zu Johann Botsack dann nach Konigsberg zu Coelestin Myslenta und Christian Dreier Er besuchte auch Leipzig Wittenberg Lubeck Luneburg Braunschweig Wolfenbuttel Helmstedt und Halle wo er sich mit bedeutenden Theologen bekannt machte 1652 wurde er Archidiaconus an St Marien in Rostock 1659 berief man ihm zum Professor fur die griechische Sprache 1660 promovierte er zum Doktor der Theologie und nachdem Caspar Mauritius 1662 nach Hamburg berufen wurde ubernahm er dessen Stelle als Professor der Theologie und damit verbunden wurde er Pastor zu St Marien Nach dem Tod von Johann Kentzler ubernahm er die Superintendentur an der St Marienkirche Heinrich Muller galt als dogmatisch orthodox und trat in der Traditionsfolge Martin Luthers gegen kirchliche Missstande auf Er war ein Vertreter der Verinnerlichung des Christentums Taufbecken Kanzel Beichtstuhl und Altar nannte er Kirchen Gotzen Auch hat die heutige Christenheit vier stumme Kirchen Gotzen denen sie nachgehet den Tauffstein Predigstul Beichtstul Altar Sie trostet sich ihres ausserlichen Christenthums dass sie getaufft ist Gottes Wort horet zur Beicht gehet das Abendmal empfangt aber die innere Krafft des Christenthums verleugnet sie 1 Seine Passionspredigten waren weit verbreitet und bildeten vermutlich eine der textlichen Vorlagen fur die von Picander neu gedichteten Teile der Matthauspassion von Johann Sebastian Bach die neben dem Bibeltext und den Choraltexten eine dritte Textebene darstellen Heinrich Muller betatigte sich als Erbauungsschriftsteller Seine erste Schrift Der himmlische Liebes Kuss eine fast tausendseitige mit mehreren emblematischen Kupferstichen versehene Betrachtung der verschiedenen Aspekte der gottlichen Liebe veroffentlichte er 1659 Sie wurde bis ins 19 Jahrhundert immer wieder nachgedruckt Zudem verfasste er eine Sammlung von Kantaten die unter den Titeln Geistliche Seelen Musik und Himmlische Liebesflamme veroffentlicht wurden In seiner Veroffentlichung Geistliche Erquickungsstunden 1664 1666 verwendet er erstmals in der deutschen Sprache den Begriff Ubermensch im Sinne eines Gottesmenschen Insgesamt umfasst sein Werkschaffen neun deutsche und zehn lateinische Titel Familie BearbeitenHeinrich Muller heiratete am 24 Januar 1654 Magaretha Elisabeth die Tochter des Burgers und Kirchenvorsteher in der St Marienkirche Michael Sibrand Aus der Ehe sind funf Sohne und eine Tochter hervorgegangen Peter Muller Christian Bernhard Muller und die Tochter Catarina Elisabeth Muller verstarben in fruhster Jugend Den Vater uberlebten Johann Michael Muller Heinrich Muller und Caspar Matthaus Muller Werkauswahl BearbeitenDer himmlische Liebes Kuss Die ungeratene Ehe Tranen und Trostquelle Die gottliche Liebesflamme Die Seelenmusik Die Kreuzschule Der DankaltarEine Auswahl seiner Geistlichen Erquickstunden wurde immer wieder aufgelegt so 1822 von Johann Georg Russwurm und erschien noch 1938 in einer Auswahl von Gottfried Holtz Der Glaub ist ein gar neuer Sinn weit uber die funf Sinne hin Eine Auswahl aus Heinrich Mullers Geistlichen Erquickstunden Hrsg v Gottfried Holtz Furche Verlag Berlin 1938 Furche Bucherei 47 Literatur BearbeitenFriedrich Kirchner Heinrich Muller Leben und Auswahl seiner Schriften 1864 Robin A Leaver Bachs Theologische Bibliothek eine kritische Bibliographie Beitrage zur theologischen Bachforschung Band 1 Hanssler Neuhausen Stuttgart 1983 ISBN 3 7751 0841 6 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 5 R 4297 S 175 Walther Killy Hrsg Literaturlexikon Autoren und Werke deutscher Sprache 15 Bande Bertelsmann Lexikon Verlag Gutersloh und Munchen 1988 1991 CD ROM Berlin 1998 ISBN 3 932544 13 7 Helge Wieden Muller Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 405 f Digitalisat Carsten Erich Carstens Muller Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 555 f Ingeborg Dorchenas Muller Heinrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 250 254 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Muller Heinrich zu Lubeck gebohren In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 22 Leipzig 1739 Sp 116 118 Fussnoten Bearbeiten Heinrich Muller Apostolische Schluss Kett Und Krafft Kern Oder Grundliche Ausslegung der gewohnlichen Sonn und Fest Tags Episteln Worinnen Nicht allein der Buchstabe nach dem Sinn dess Geistes erklaret sondern auch die Glaubens Starckung und Lebens Besserung auss den Krafft Wortern der Grund Sprachen herauss gezogen vorgetragen wird Balthasar Christoph Wust Frankfurt am Main 5 Aufl 1701 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Muller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Heinrich Muller in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Heinrich Muller im VD 17 Literatur uber Heinrich Muller in der Landesbibliographie MV Heinrich Muller im Rostocker Matrikelportal Eintrag zu Heinrich Muller im Catalogus Professorum Rostochiensium Digitalisierte Drucke von Heinrich Muller in der Post Reformation Digital LibraryInhaber der Lehrstuhle fur Klassische Philologie an der Universitat Rostock Erster Lehrstuhl bis 1810 ratliche Professur der Griechischen Sprache Johannes Posselius der Altere 1553 1591 Johannes Posselius der Jungere 1593 1623 Johann Huswedel 1623 1627 Bernhard Taddel 1650 1656 Christian Woldenberg 1657 1659 Heinrich Muller 1659 1662 Christian Kortholt 1663 1665 Johann Mantzel 1674 1681 Gottfried Weiss 1684 1693 Johann Gottlieb Moller 1694 1696 Jacob Burgmann 1699 1724 Jakob Christoph Wolff 1725 1758 Hermann Jacob Lasius 1764 1802 Johann Christian Wilhelm Dahl 1802 1803 Immanuel Gottlieb Huschke 1806 1828 Gustav Christoph Sarpe 1815 1830 Ludwig Bachmann 1833 1881 Rudolf Helm 1907 1937 Andreas Thierfelder 1938 1940 Rudolf Helm 1947 1948 Werner Hartke 1948 1955 Franz Zimmermann 1961 1962 Wolfgang Hering 1964 1986 Wolfgang Bernard seit 1994 Zweiter Lehrstuhl Franz Volkmar Fritzsche 1828 1887 Eduard Schwartz 1887 1893 Hans von Arnim 1893 1900 Otto Kern 1900 1907 Johannes Geffcken 1907 1933 Kurt von Fritz 1933 1934 Hans Diller 1937 1942 Hermann Kleinknecht 1944 1951 Werner Krenkel 1975 1993 Jurgen Leonhardt 1994 1997 Christiane Reitz 1999 2019 Nicola Homke seit 2019 Dritter Lehrstuhl ab 1888 Extraordinariat Richard Foerster 1875 1881 Georg Kaibel 1882 1883 Friedrich Leo 1883 1888 Friedrich Marx 1888 1889 Richard Reitzenstein 1889 1892 Hans von Arnim 1893 Erich Bethe 1893 1897 Otto Kern 1897 1900 Karl Kalbfleisch 1900 1903 Otto Plasberg 1903 1909 Normdaten Person GND 118974408 lobid OGND AKS LCCN n88170215 VIAF 9926646 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Geistlicher Theologe und KirchenlieddichterGEBURTSDATUM 18 Oktober 1631GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 23 September 1675STERBEORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Muller Theologe 1631 amp oldid 225491511