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Heinrich Julius Friedrich 2 von Lindau 20 Juli 1754 in Celle vermutlich kurz nach dem 16 November 1776 auf Manhattan war ein seelisch kranker hessischer Adeliger und Leutnant der sich seine Todessehnsucht als Werther im Waffenrock 3 in einer Art selbstgewahlten Himmelfahrtskommandos wahrend des Amerikanischen Unabhangigkeitskriegs geradezu als Kanonenfutter 4 erfullte Heinrich Julius von Lindau mit Haarnetz Vignette von Georg Friedrich Schmoll 1 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Jugend und Studium ungluckliche Liebe zu Magdalena Poel 3 Die Reise in die Schweiz in Zurich Freundschaft mit Lavater und Goethe 4 Ungluckliche Liebe zu Charlotte von Barckhaus Wiesenhutten Tod in Amerika als Werther im Waffenrock 5 Nachgelassene Papiere 6 Heinrich Julius von Lindau in der Literatur 7 Literatur 7 1 Quellen 7 2 Forschungsliteratur 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenHeinrich Julius Friedrich von Lindau wurde 1754 in der zu dieser Zeit dem Kurfurstentum Braunschweig Luneburg umgangssprachlich Kurfurstentum Hannover zugehorigen Stadt Celle geboren Er gehorte als nichttitulierter landsassiger Adeliger der mittelbaren Ritterschaft innerhalb der 1532 gegrundeten Althessischen Ritterschaft an besass aber nicht die Ritterwurde Vaterlicherseits entstammte er einem in Hessen Kassel mit Gutern belehnten Zweig des uradeligen rheinischen Geschlechts von Lindau aus nassauischem Gebiet Stammgut war im 13 14 Jahrhundert der Lindauer Hof heute Lindenthaler Hof in Wiesbaden Bierstadt Der Vater Philipp Heinrich Julius von Lindau 1725 1762 war ein hessen kasselscher Kammerherr und Kriegsrat Die Mutter Henriette Marie geborene Henry de Cheusses 1731 1763 war die Tochter eines Gouverneurs in der niederlandischen Kolonie Suriname Carel Charles Aemilius Henry de Cheusses 1702 1734 und dessen Ehefrau Charlotte Elisabeth Henry de Cheusses geb van der Lith 1700 1753 die insgesamt mit drei Gouverneuren von Suriname und zwei Pastoren der Franzosisch Reformierten Gemeinde in Paramaribo verheiratet war 5 Als seine Mutter am 17 Marz 1763 im Lindauschen Hof in Spangenberg starb war Heinrich Julius bereits im Alter von acht Jahren Vollwaise Er hatte funf Geschwister von denen drei Schwestern das Erwachsenenalter erreichten und in Celle heirateten Jugend und Studium ungluckliche Liebe zu Magdalena Poel BearbeitenNach dem Tod der Eltern wurde Heinrich Julius von Lindau von seinem Grossonkel Frederic Henry de Cheusses 1701 1773 nach Hamburg geholt Der in Kopenhagen geborene Grossonkel hatte seinen Dienst als danischer Diplomat quittiert und sich in Altona niedergelassen Heinrich Julius kam in das Haus des in der Schweiz geborenen Pastors der Franzosisch Reformierten Gemeinde in Hamburg Jean Conrad Landolt 1731 1776 Der Grossonkel lebte zuruckgezogen und hielt den jungen Lindau vom gesellschaftlichen Leben fern Erlaubt waren ihm lediglich der Schul und Kirchenbesuch Mit siebzehn Jahren verliebte er sich unglucklich in Magdalena Poel nachmals verehelichte Pauli und dann von Caspar Voght auch Manon genannt die dreizehnjahrige Tochter eines wohlhabenden Hamburger Grosskaufmanns niederlandischer Herkunft Ein offenbar im Mai 1774 gestellter Heiratsantrag 6 des nicht sonderlich vermogenden jungen Mannes wurde von Manons Vater Jacobus Poel 1712 bis September 1775 abgelehnt Am 14 April 1776 wurde Manon die Ehefrau des Lubecker Kaufmanns Adrian Wilhelm Pauli 1749 1815 die Ehe wurde 1801 wegen Manons Zuneigung zu dem Kaufmann und Sozialreformer Caspar Voght geschieden 7 In Hamburg hatte sich Lindau mit dem Schweizer Kaufmannssohn Peter Ochs angefreundet mit dem er von 1771 bis 1775 in engem Briefkontakt stand Ein Studium der Rechtswissenschaften fur das er sich am 23 April 1773 an der Universitat Gottingen immatrikulierte brach Lindau 1774 ab Der Immatrikulationseintrag Matrikel Nr 9392 nennt Friedrich als dritten Vornamen Es ist allerdings moglich dass dem eine in der Literatur zu Lindau gelegentlich begegnende irrtumliche Zuschreibung des Adelspradikats Freiherr an Lindau zugrunde liegt Die Abkurzung Fr fur dieses Pradikat konnte nachmals irrtumlich als Abkurzung fur Friedrich verstanden worden sein Zu Lindaus Kommilitonen gehorte der Staatsmann und Reformer Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein 8 Die Reise in die Schweiz in Zurich Freundschaft mit Lavater und Goethe BearbeitenHeinrich von Lindau suchte Trost in der Literatur Angeregt durch den XXIII Brief im ersten Band von Rousseaus Julie ou la Nouvelle Heloise entschloss er sich 1775 in der Einsamkeit des Schweizer Gotthardmassivs Heilung fur seinen Liebeskummer zu suchen Anfang Mai traf er bei Goethes Schwager Johann Georg Schlosser in Emmendingen ein Der Aufenthalt in der Schweiz dauerte von der Zeit kurz vor Mitte Mai bis Ende Oktober 1775 Lindau reiste spontan und unstet Jeweils etwa sechs Wochen seines Aufenthaltes verbrachte er auf dem Gotthard und dem Albis Danach reiste er durch die Kantone Bern Graubunden St Gallen und Appenzell mit den Elogen des Antoine Leonard Thomas als Lekture In Zurich wurde Lindau vom Philologen Bodmer empfangen der ihn bei Lavater einfuhrte Bei dem begeisterungsfahigen Diaconus Pfarrhelfer des Zurcher Waisenhauses und dessen zahlreichen Freunden und Bekannten fand Lindau Verstandnis und Zuspruch Doch auch in dieser exaltierten Gesellschaft blieb Lindau ein Aussenseiter Bei Lavater begegnete er der vierkopfigen Reisegruppe der Haimonskinder 9 Goethe und drei seiner eigenen fruheren Gottinger Kommilitonen dem Freiherrn Christian von Haugwitz der sich am 18 Oktober 1772 und den Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg die sich am 20 Oktober 1772 in Gottingen immatrikuliert hatten 10 Lindaus Bitte Goethe begleiten zu durfen wurde von diesem abgeschlagen Goethe suchte jedoch Lindau danach im Sihltal auf um sich fur die Absage personlich zu entschuldigen Wahrend seiner unsteten Reise hatte Lindau im Oberen Haslital bei Meiringen im Berner Oberland des Kantons Bern den Hirtenjungen Peter im Baumgarten getauft Meiringen 30 Aug 1761 gest Hamburg 1799 entdeckt In den Jungen den er als Pflegesohn Peter Lindau genannt im Baumgarten annahm von dritter Seite her begegnet auch der Name Peter im Baumgarten genannt Lindau projizierte Lindau seine unerfullten gesellschaftlichen Wunsche und Perspektiven Der unverbrauchte Junge sollte gemass Lindaus am 17 Mai 1776 wenige Stunden vor seinem Aufbruch nach Amerika eigenhandig auf Franzosisch geschriebenem geistigen Auferstehungsplan 11 nach seinem Tod die geistigen militarischen und liebhaberischen Fahigkeiten entwickeln und ausleben die ihm versagt blieben Lindau erlangte in Zurich von Goethe die Zusage sich um Peter zu kummern falls er zu Tode kame Einstweilen brachte er seinen Schutzling im Philanthropinum Schloss Marschlins unter Von den 20 Dukaten Kostgeld konnte er jedoch nur sieben selbst aufbringen Ungluckliche Liebe zu Charlotte von Barckhaus Wiesenhutten Tod in Amerika als Werther im Waffenrock BearbeitenZuruckgekehrt aus der Schweiz nahm Lindau im Herbst 1775 eine Stelle als Hofjunker bei dem in Hanau als Graf von Hanau Munzenberg residierenden hessen kasselschen Thronfolger dem nachmaligen Kurfursten Wilhelm I von Hessen Kassel an die ihn wenig und nur kurz befriedigte Offenbar im Dezember 1775 und Januar 1776 12 warb er in Frankfurt am Main erfolglos um Goethes Verwandte Kusine dritten Grades und Freundin der Wertherzeit dazu auch Freundin von Goethes einstiger Verlobter Anna Elisabeth lt Lili gt Schonemann nachmals verehelichter Freifrau von Turckheim Charlotte Louise Ernestine von Barckhaus genannt von Wiesenhutten nachmals verehelichte Edle von Oetinger 1756 1823 eine Schwester des spateren Staatsministers Carl Ludwig Reichsfreiherrn von Barckhaus genannt von Wiesenhutten und der Kunstmalerin Louise von Panhuys Der Widerstand vor allem ihres uberaus wohlhabenden Vaters des Juristen Grosskaufmanns und Bankiers Heinrich Carl von Barckhaus genannt von Wiesenhutten 1725 1793 gegen den nicht sonderlich vermogenden nominellen hessen hanauischen Kammerjunker durfte zu stark gewesen sein Vielleicht war Lindau auch der Tochter gleichgultig Diese heiratete nachmals am 9 September 1784 den gutsituierten Wetzlarer Reichskammergerichts Assessor urteilenden Richter Eberhard Christoph Ritter und Edlen von Oetinger 1743 1805 einen Neffen des wurttembergischen Pralaten Friedrich Christoph Oetinger 1702 1782 Die anscheinend im Januar 1776 erfolgte zweite Absage aus einem reichen Kaufmannshause 13 an Lindau die von der Lindau Forschung bisher nicht recht erfasst worden ist versetzte Lindau in tiefste Verzweiflung die seine Suizidgedanken erklart Eine planlose Reise fuhrte ihn nach diesen erneuten Suizidgedanken im Januar und Februar 1776 zu Goethe nach Weimar Wegen der zunehmenden Zerruttung der Nerven suchte er den in Hannover praktizierenden Schweizer Arzt und Vertrauten Lavaters Johann Georg Zimmermann auf um sich hinsichtlich seiner Suizidgedanken beraten zu lassen Zimmermann erkannte die seelische Krankheit Lindaus die er als Fantasterei bis an die Grenze des Wahnsinns beschrieb und auf haufige Masturbation zwischen dem siebten und siebzehnten Lebensjahr zuruckfuhrte Er konnte seinem Patienten aber nur zureden In dieser Situation entschloss sich Lindau der bislang ohne jede militarische Ausbildung und Erfahrung geblieben war passiven Suizid im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg zu begehen Er hatte bereits Anfang des Jahres 1776 zum Entsetzen seiner Freunde freiwillig eine Stellung als Secondleutnant des aus zwangsrekrutierten gepressten Bauern bestehenden hessen kasselschen Infanterieregiments Nr 5 1688 5 Heinrich Wilhelm von Wutginau angestrebt das Patent erhielt er am 3 Marz 1776 Er bat Lavater George Washington ein wirres Gedicht zukommen zu lassen in dem er die Unabhangigkeitskampfer auf ritterliche Art herausforderte Der Freundeskreis war uberfordert Man hoffte dass Lindau im Krieg sein seelisches Gleichgewicht finden wurde nahm aber eindeutig fur die Kolonisten Partei als hessischer Leutnant nach Amerika Sonderbar und unbegreiflich 14 Fur Lindau will ich auch beten aber nicht fur die Briten 15 Gerade in den noch britischen Kolonien angekommen streifte ihn beim ersten Versuch eine Schanze des Fort Washington auf Manhattan Island zu sturmen am 16 November 1776 eine Kanonenkugel am Kopf Lindau uberlebte diese Verletzung vermutlich nur wenige Tage wahrend die Ersturmung fur die britisch hessischen Truppen an sich erfolgreich verlaufen war Johann Georg Zimmermann erfuhr aus unterrichteter Quelle bereits am 30 Januar 1777 vom Tod Lindaus Da die Nachricht auf dem Schiffsweg nach Hannover mindestens sechs Wochen unterwegs war durfte Heinrich Julius von Lindau noch vor der Dezembermitte 1776 verstorben sein Auf der Verlusteliste des Regimentes Wutginau erschien er im Marz 1777 Zu seinen Testamentsvollstreckern hatte Lindau Johann Kaspar Lavater und den Offizier und Landammann Ulysses von Salis bestimmt Seinem Schutzling Peter im Baumgarten vermachte er aus seinem bescheidenen Vermogen 2000 Reichstaler in Louis d or das entsprach etwa 400 Louis d or die von Goethe verwaltet und ausgegeben wurden 16 Nachgelassene Papiere BearbeitenLindau stand im Briefwechsel mit bedeutenden Autoren seiner Generation darunter seinem besten Freund Peter Ochs Johann Wolfgang Goethe den Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg und dem Schriftsteller Jakob Michael Reinhold Lenz Lindaus Gedichte sind heute zumeist verschollen da sie in ihrer Zeit zumeist unveroffentlicht blieben Das beruchtigte Pamphlet an George Washington vor der Abreise nach Amerika zirkulierte anscheinend im Druck 17 Es ist unwahrscheinlich dass es nach einer brieflichen Bitte von Lenz durch Zimmermann an Benjamin Franklin oder Washington weitergeleitet wurde Im Nachlass von Peter Ochs blieben der wirre Auferstehungsplan und der Subskriptionsplan fur Peter im Baumgarten als Manuskripte nebst einigen Briefen erhalten Heinrich Julius von Lindau in der Literatur BearbeitenNach Johann Georg Zimmermanns Brief vom 10 Februar 1777 an Lavater berichtete ihm ein Herr von Canitz 18 dass Goethe uber Lindaus Leben schreibe Ein derartiger Text hat sich nicht erhalten Goethe erwahnt kurz im letzten Band von Dichtung und Wahrheit den Besuch bei Lindau im Sihltal Ansonsten machte er lediglich in der Erzahlung Briefe aus der Schweiz 1779 als Nachtrag zum Briefroman Die Leiden des jungen Werthers erschienen eine kurze Anspielung auf Lindau Eine Woche vor Lindaus Verwundung widmete ihm Johann Kaspar Lavater das Gedicht An einen Schwerleidenden Lavater veroffentlichte in der Erstausgabe seiner Physiognomischen Fragmente gleich vier ausfuhrlich besprochene Portrats Lindaus 19 Eine kurze verschlusselte Charakterisierung Lindaus enthalt der 1777 erschienene satirische Briefroman Briefe von Selkof an Welmar des Philologen und Schriftstellers Johann Jakob Hottinger Dieser Baron war ein ganz besonderer Mann Franzosische Lebensart im Aussern schweizerischer Freiheitssinn deutsche Festigkeit englische Caprice voreilige Gute uberspanntes Gefuhl im Herzen und im Kopf ein bestandig abwechselndes Wetterleuchten und Dunkel von Trug und Wahrheit Windmuhlen Luftschlosser eine idealische Welt neben der wirklichen und diese hinter einem Zauberglas wo das unterste zu oberst erschien Seine Schwester Marie Ulrike von During geborene von Lindau 1761 1832 schrieb 1826 in ihren Memoiren Lebensbilder und Lebenserinnerungen 20 uber ihren Bruder Mein Bruder verliess Hanau um nach Gottingen zu gehen er war beim Tode unseres Onkels Cheusses 21 nachdem er bis dahin durch Herrn Landoldt 22 sehr gut erzogen vom Onkel jedoch sehr streng gehalten war plotzlich mit 18 Jahren vollig frei Mit sehr ansprechendem Aussern einem starken Selbstbewusstsein gebildetem Geiste und sehr zartlichem Herzen versprach er die Stutze und der Ruhm seiner Familie zu werden aber ach Diese Erwartung wurde schmerzlich getauscht Sein Vormund bekummerte sich garnicht um ihn Onkel Raye 23 war in Griechenland der Erbprinz von Hessen 24 wollte aus Anhanglichkeit an seine verstorbene Frau Mutter die Konigliche Prinzessin 25 Heinrichs Fuhrer sein aber fing es recht ungeschickt an und der liebenswurdige junge Mann wurde von dem unglucklichen sentimentalen Fieber ergriffen welches vor 50 Jahren solch traurige Verwustungen in den uberspannten und schwarmerisch veranlagten Kopfen der deutschen Jugend anrichtete Unsere Schriftsteller wie Klopstock Goethe Lavater die Stolbergs 26 und andere riefen dieses ohne es vielleicht zu wollen durch ihre Schriften hervor welche von den jungen Lesern und unerzogenen Kindern schlecht verstanden und noch schlechter angewandt wurden und in Seufzern uber das Schicksal ihrer Helden und Heldinnen endeten Heinrich tat noch mehr er selbst war der Held Eine ungluckliche Liebe fur Charlotte Barckhaus in Frankfurt und hauptsachlich schlechte Gesellschaft richteten ihn zugrunde Sein Arzt Zimmermann 27 schickte ihn wegen seiner zerstorten Gesundheit in die Schweiz 28 aber nach einigen Jahren 29 kehrte er kranker und unglucklicher denn je von dort zuruck Aus Verzweiflung ohne den Zuspruch oder Rat wirklicher Freunde nahm Heinrich Dienst in den hessischen Truppen welche der Landgraf Friederich II wie es in damaliger Zeit bei vielen deutschen Fursten ublich war an England verkauft 30 hatte um fur dieses ihr Leben in Amerika zu opfern Kaum war er ausgeschifft als er nahe beim Fort Washington von einer Kanonenkugel getotet wurde Literatur BearbeitenQuellen Bearbeiten Marie von During Lebensbilder und Lebenserinnerungen von Marie Friederike Ulrike von During geb von Lindau geb Spangenberg 26 August 1761 gest Rotenburg an der Wumme 15 Juni 1832 Ubersetzer aus dem Franzosischen und Hrsg Kurt von During Druck Bielefeld 1916 Beilage zu Nr 40 des von During schen Familienblattes 86 II S hier besonders S 51 55 zu ihrem Bruder Heinrich Julius von Lindau Zum Buchtitel vgl https books google de books about Lebensbilder und Lebenserinnerungen von html id 1ELkHAAACAAJ amp redir esc y amp hl de Johann Wolfgang Goethe Briefe Historisch kritische Ausgabe Im Auftrag der Klassik Stiftung Weimar Goethe und Schiller Archiv hrsg von Georg Kurscheidt Norbert Oellers und Elke Richter Band 3 I II A II B De Gruyter Berlin Boston 2014 Band 3 I 8 November 1775 Ende 1779 Text Hrsg von Georg Kurscheidt und Elke Richter Redaktion Eva Beck unter Mitarbeit von Bettina Zschiedrich Zitiertitel GB 3 I Band 3 II A B Kommentar Hrsg von Georg Kurscheidt und Elke Richter unter Mitarbeit von Gerhard Muller und Bettina Zschiedrich Redaktion Wolfgang Ritschel Band 3 II A 8 November 1775 Ende 1777 Kommentar Zitiertitel GB 3 II A Band 3 II B 1 Januar 1778 Ende 1779 Kommentar Zitiertitel GB 3 II B Zu Heinrich Julius von Lindau vgl die Stellenangaben in GB 3 II B S 1185 f und dort besonders die Verweise auf GB 3 I S 19 f und auf GB II A S 86 92 Vgl die weiteren Verweise auf GB I S 25 41 130 159 271 272 274 295 371 374 414 421 und auf GB II A S 115 168 f 392 469 477 480 549 553 556 f sowie auf GB 3 II B S 798 890 903 906 f 929 964 Forschungsliteratur Bearbeiten Fritz Ernst Aus Goethes Freundeskreis Studien um Peter im Baumgarten Mit funfundzwanzig Abbildungen Eugen Rentsch Erlenbach am Zurichsee Kanton Zurich 1941 119 S S 11 31 Heinrich Julius von Lindau S 76 119 Dokumente und Anmerkungen Fritz Ernst Aus Goethes Freundeskreis und andere Essays Suhrkamp Berlin und Frankfurt am Main 1955 Bibliothek Suhrkamp Bd 30 S 7 70 Aus Goethes Freundeskreis Studien um Peter im Baumgarten hier S 7 29 Heinrich Julius von Lindau Ernst Beutler Essays um Goethe Hrsg von Christian Beutler Insel Verlag Frankfurt am Main Leipzig 1995 Insel Taschenbuch 1575 S 448 458 Peter im Baumgarten Reinhard Breymayer Goethe Friedrich Christoph Oetinger und kein Ende Charlotte Edle von Oetinger geborene von Barckhaus Wiesenhutten 31 als Wertherische Fraulein von B Nous Verlag Thomas Leon Heck Dusslingen 2012 ISBN 978 3 924249 54 0 S 13 26 53 82 93 f 107 121 143 zu Heinrich Julius von Lindau als unglucklichem Verehrer der Frankfurter Millionarstochter Charlotte von Barckhaus Wiesenhutten Sie war geb in Frankfurt am Main 9 Okt 1756 gest auf dem Gut Schonhof bei Bockenheim 1 Sept 1823 Freundin von Lili Schonemann nach dem Zeugnis Johann Jakob von Willemers ein Vorbild fur die literarische Figur der Fraulein von B in Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers Einzelnachweise Bearbeiten Der Zeichner und Kupferstecher Georg Friedrich Schmoll stammte aus Ludwigsburg er starb fruhzeitig in Urdorf im Kanton Zurich 1785 Seit 1776 war er der zweite Ehemann von Johann Caspar Lavaters Schwester Anna von Orelli verwitweter Schmoll verwitweter Schinz geb Lavater 1740 1807 Ihr erster Ehemann war seit 1768 Hans Conrad Schinz ihr dritter seit 1787 Hans Caspar von Orelli Der Immatrikulationseintrag Matrikel Nr 9392 nennt Friedrich als dritten Vornamen Es ist allerdings moglich dass dem eine in der Literatur zu v Lindau gelegentlich begegnende irrtumliche Zuschreibung des Adelspradikats Freiherr an v Lindau zugrunde liegt Die Abkurzung Fr fur dieses Pradikat konnte nachmals irrtumlich als Abkurzung fur Friedrich verstanden worden sein Vgl Reinhard Breymayer Goethe Oetinger und kein Ende Charlotte Edle von Oetinger geborene von Barckhaus Wiesenhutten als Wertherische Fraulein von B 2012 S 53 Vgl Breymayer Goethe Oetinger und kein Ende 2012 S 53 81 f 143 Sie starb 1753 als Witwe Charlotte Elisabeth du Voisin verwitwete Audra verwitwete Raye verwitwete Henry de Cheusses verwitwete Temming geb van der Lith Vgl Breymayer Goethe Oetinger und kein Ende 2012 S 61 vgl Ernst Fritz Aus Goethes Freundeskreis 1941 S 61 Vgl zu Manon das Buch von Susanne Woelk Der Fremde unter den Freunden Biografische Studien zu Caspar von Voght Weidmann Hamburg 2000 S 193 197 Karl Stein Freiherr vom und zum Freiherr vom Stein Gesellschaft Briefe und amtliche Schriften Bd Studienzeit Eintritt in den preussischen Staatsdienst Stein in Westfalen 1773 1804 Kohlhammer 1969 S 32 Diese Bezeichnung hatte sich das Quartett selbst beigelegt Vorbild war dabei das Volksbuch franzosischen Ursprungs Die vier Haimonskinder deutsch 1531 Vgl dazu Reinhard Breymayer Goethe Oetinger und kein Ende 2012 S 22 24 Plan pour effectuer la resurection de Henri Jules presente a ses amis par leur tres humble amp tres obeissant Serviteur Lindau Faksimile bei Fritz Ernst Aus Goethes Freundeskreis lt 1941 gt zwischen S 80 und S 81 Auferstehungsplan fur Heinrich Julius seinen Freunden unterbreitet durch ihren sehr ergebenen und sehr gehorsamen Diener Lindau bei Fritz Ernst Aus Goethes Freundeskreis lt 1941 gt S 20 auszugsweise zitiert in GB 3 II A S 88 f Vgl zu dieser erstmals vorgenommenen zeitlichen Einordnung Reinhard Breymayer Goethe Oetinger und kein Ende 2012 S 13 mit Anm 6 S 71 mit Anm 185 S 81 und 83 Vgl die entscheidende Aussage von Lindaus Schwester Marie Ulrike von During geb von Lindau Lebensbilder und Lebenserinnerungen Ubersetzer aus dem Franzosischen und Hrsg Kurt von During Bielefeld 1916 S 53 Eine ungluckliche Liebe fur Charlotte Barkhaus in Frankfurt und hauptsachlich schlechte Gesellschaft richteten ihn zugrunde Lindaus Schwester macht die Literatur der Sturm und Drang Zeit fur das Schicksal ihres Bruders mitverantwortlich indirekt damit vor allem auch Goethes im September 1774 erschienenen Briefroman Die Leiden des jungen Werthers Die zeitliche Einordnung relative Chronologie innerhalb ihres interessanten autobiographischen Ruckblicks ist aber auf Grund von Erinnerungsfehlern nach uber funf Jahrzehnten nicht immer zuverlassig Fur die Annahme dass Lindau im Dezember 1775 um Charlotte von Barckhaus Wiesenhutten warb spricht Lindaus Brief aus Frankfurt am Main vom 31 Dez 1775 an Johann Caspar Lavater in Zurich Ich habe eine grosse grosse Bitte an Dich Kein Wort von einem Brief aber Dein Portrait das vollkommenste Deiner Portrater das Dir moglich ist mir zu schicken Das muss ich haben Es mag in Kupferstich sein oder in Tusch Es ist fur ein Frauenzimmer dem Du es gewiss nicht abschlagen wurdest wenn Du sie kenntest Sobald meines Peter im Baumgarten sein Portrait und mein eigenes fertig sind so bitte ich mich so auch einige Exemplare aus Standort des Briefs Zentralbibliothek Zurich Familienarchiv Lavater Signatur Ms 518 Nr 273 Vgl Nachweis und Zitat bei Fritz Ernst Aus Goethes Freundeskreis 1941 S 89 Zur erstmals versuchten Identifikation des Frauenzimmers mit Charlotte von Barckhaus Wiesenhutten vgl Breymayer Goethe Oetinger und kein Ende 2012 S 71 82 hier besonders S 71 f Zur ersten Absage aus dem ebenfalls reichen Kaufmannshaus Poel in Hamburg vgl den Abschnitt Jugend und Studium Heinrich Christian Boie an Jakob Michael Reinhold Lenz 8 Marz 1776 Johann Gottfried Roderer an Jakob Michael Reinhold Lenz Ende Juni 1776 Ernst Fritz Aus Goethes Freundeskreis Studien um Peter im Baumgarten Mit funfundzwanzig Abbildungen Eugen Rentsch Erlenbach am Zurichsee Kanton Zurich 1941 S 119 Zu korrigieren ist dort freilich die unzutreffende stillschweigende Gleichsetzung von Reichstalern und Louis d or die gedruckte Kopei sic eines Gedichts sic aus Brief Lenz an Zimmermann Ende Mai 1776 in Briefe von und an J M R Lenz Berlin 1918 Bd 1 S 264f Gemeint ist der Generalssohn Wilhelm von Canitz und Dallwitz 1744 1805 Herr auf Grossburg in Schlesien und Schweinebraten ehemals Swinibrod Schweinfurt in Schlesien hessen kasselscher Kammerherr und Hofmarschall preussischer Oberst Vgl zu dessen Sohn Gerhard Kaiser Canitz und Dallwitz Karl Wilhelm Ernst Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 124 f Digitalisat Johann Kaspar Lavater Physiognomische Fragmente Band III VI Abschnitt 11 Fragment auf S 156 Google Books Ubersetzer aus dem Franzosischen und Hrsg Kurt von During Bielefeld 1916 S 52 f Gemeint ist Lindaus in Kopenhagen geborener Grossonkel mutterlicherseits Frederik Henry de Cheusses 1701 1773 ein ehemaliger danischer Diplomat in Altona das von 1640 bis 1864 durch Personalunion mit dem Konigreich Danemark verbunden war Jean Conrad Landolt 1731 1776 in der Schweiz geborener Pastor der Franzosisch Reformierten Gemeinde in Hamburg Gemeint ist der Onkel mutterlicherseits Joan Raye der Jungere geb 1737 gest Amsterdam 1823 ein Halbbruder der Mutter Heinrich Julius von Lindaus Wilhelm IX ab 1760 Graf von Hanau Munzenberg ab 1785 regierender Landgraf von Hessen Kassel ab 1803 nunmehr als Wilhelm I 1743 1821 dort Kurfurst Maria Landgrafin von Hessen Kassel geb konigliche Prinzessin von Grossbritannien und Irland und kurfurstliche Prinzessin von Hannover 1723 1772 Die Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg Johann Georg Zimmermann 1728 1795 aus Brugg im Kanton Aargau ab 1768 Koniglicher Leibarzt in Hannover Vater von Lindaus Gottinger Kommilitonen Johann Jacob Zimmermann Dieser hatte sich am 28 April 1773 also funf Tage nach Lindau als Gottinger Student der Rechtswissenschaft immatrikuliert Hier irrt Lindaus Schwester nach funf Jahrzehnten Vgl Johann Georg Zimmermann in Hannover am 15 Marz 1776 an Lavater in Zurich zitiert nach Fritz Ernst Aus Goethes Freundeskreis 1941 S 96 Vor wenigen Tagen war ein Herr von Lindau bei uns der Dich letzten Sommer oft in Zurich besucht haben soll und neulich bei Goethe in Weimar war Lindau traf erst nach seinem Schweizer Aufenthalt bei Lavater mit dessen Freund Zimmermann zusammen Auch hier irrt Lindaus Schwester Lindau war kurz vor Mitte Mai bis Ende Oktober 1775 in der Schweiz vielmehr als Soldner vermietet Vgl zu ihr auch Reinhard Breymayer Pralat Friedrich Christoph Oetingers Neffe Eberhard Christoph Ritter und Edler v Oetinger in Stuttgart Freimaurer und Superior der Illuminaten in Wetzlar Richter am Reichskammergericht war dessen mit Goethe verwandte Gattin Charlotte Edle v Oetinger geb v Barckhaus genannt von Wiesenhutten ein Vorbild fur Werthers Fraulein von B 2 verbesserte Auflage Nous Verlag Thomas Leon Heck Tubingen 2010 ISBN 978 3 924249 49 6Normdaten Person GND 117014214 lobid OGND AKS VIAF 778993 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lindau Heinrich Julius vonALTERNATIVNAMEN Lindau Heinrich Julius Friedrich von Lindau Julius vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Freiherr und LeutnantGEBURTSDATUM 20 Juli 1754GEBURTSORT CelleSTERBEDATUM 16 November 1776STERBEORT Manhattan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Julius von Lindau amp oldid 225767068