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Die Heilig Geist Kapelle eine kleine einschiffige Hallenkirche im Ortsteil Allendorf der Stadt Bad Sooden Allendorf im Werra Meissner Kreis des Landes Hessen Sie wird von der Evangelischen Kirchengemeinde Allendorf genutzt Ursprunglich gehorte sie zu einem angrenzenden Hospital und heisst daher offiziell Hospitalkapelle zum Heiligen Geist Heilig Geist KapelleDas Bauwerk stammt aus dem 14 Jahrhundert enthalt wertvolle gotische Fresken und steht unter Denkmalschutz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Fresken 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Mittelalter wurden Hospitaler von Stadten eingerichtet in deren Nahe keine von Klostern waren Die Hospitaler wurden ausserhalb der Stadtmauern angelegt sie dienten vor allem zur hygienischen Absonderung von Aussatzigen und Pestkranken So wurde auch ausserhalb der Stadt Allendorf vor dem Waldistor in Richtung Wahlhausen das Heilig Geist Hospital mit der zugehorigen Kapelle errichtet getragen von einer Stiftung da es in der Stadt genugend reiche Einwohner gab Einen Grundungsnachweis zur Stiftung des Hospitals und seiner Errichtung gibt es nicht mehr Die alteste erhaltene Urkunde stammt aus dem Jahre 1363 als der Burgermeister einen Altar fur die Kapelle zu Ehren der Heiligen Elisabeth stiftete der Begrunderin des Hospitalwesens in der Region Dendrochronologische Untersuchungen einiger Dachsparren der Kapelle deuten auf das Jahr 1339 In spaterer Zeit wurde das angrenzende Hospital umgewidmet und diente der Aufnahme von Bedurftigen aus der Stadt danach als Altersheim und ist heute Sitz einer Diakoniestation Baubeschreibung BearbeitenDas Grundstuck ist mit einer steinernen Mauer umgeben die ursprunglich hoher als die heutige war um die ubrige Bevolkerung vor den Kranken zu schutzen An der Strasse hat die Umfassungsmauer ein Spitzbogenportal mit einem schmiedeeisernen Tor Den Eingang zur verputzten Feldsteinkapelle bildet ein gotisches Portal mit einer alten Eichentur Die Wandnische rechts am Eingang diente vermutlich zur Aufstellung einer Statue der Heiligen Elisabeth Ein paar Treppenstufen fuhren hinab ins Innere der Kapelle An der Sudseite gegenuber dem Eingangsportal steht vor dem zugemauerten Nordportal das Epitaph eines 1371 auf dem Hospitalfriedhof beigesetzten Erfurter Burgermeisters Ein Dachreiter auf dem Satteldach wurde 1716 wegen Baufalligkeit entfernt Zur Eingangsseite ist heute eine Giebelgaube ausgebildet Ein fruher angebauter Chor mit Apsis an der Ostseite der Kapelle wurde bereits im 15 Jahrhundert abgerissen Heute wird die Flache vom ehemaligen spitzbogigen Triumphbogen eingerahmt Die gegenuberliegende spitzbogige Offnung ist der Zugang zu dem angebauten Krankenbau Von diesem Durchbruch konnten die Kranken getrennt vom Gemeindebereich am Gottesdienst teilhaben Die Mauervorsprunge an den beiden Langswanden dienten vermutlich als Widerlager fur ein Tonnengewolbe heute hat das Kirchenschiff eine Flachdecke Fresken BearbeitenDie Kapelle ist innen rundum mit Fresken ausgemalt Sie stammen aus drei Zeitraumen dem ersten um 1350 und dem zweiten und dritten im 15 Jahrhundert Die Fresken blieben erhalten weil Landgraf Moritz samtliche Statuen und Bilder aus den Kirchen entfernen und alle Fresken ubertunchen liess nachdem er sich der reformierten Lehre samt ihrem strikten Bilderverbot zugewandt hatte So uberstanden die Fresken Brand und Wasser Anfang der 1950er Jahre wurden sie freigelegt und restauriert Um 1350 entstand an der Nordwand das Fresko mit dem Gleichnis von den klugen und torichten Jungfrauen Uber beiden Funfergruppen steht ein Weihekreuz An der Ost und Westwand sind weitere Reste der Wandmalerei aus dieser Zeit vorhanden Aus dem 15 Jahrhundert stammen die meisten Fresken An der Ostwand ist eine Kreuzigungsgruppe dargestellt links von ihr Jesus als Schmerzensmann Der heilige Martin ist links vom Kapelleneingang an der Sudwand dargestellt auf der anderen Seite ist Jesus im Garten Gethsemani zu sehen Daneben ist in einer Fensternische die betende Elisabeth zu sehen wahrend nebenan ihr Mann Landgraf Ludwig schlaft In weiteren Bildern folgen Alexius von Edessa Jakobus der Altere und der frankische Konigssohn Jodokus zusammen mit Bartholomaus Das Bild der Hostienmuhle auf der anderen Seite der Westwand erklart den Menschen symbolisch das Abendmahl An der Nordwand sind die Martyrerinnen Barbara und Katharina an der Sudwand Elisabeth und Michael dargestellt Das Wappen eines Stifters schliesst die Reihe der Bilder auf der unteren Wandebene ab Im oberen Bereich der Wande sind die Bilder nur bruchstuckhaft erhalten z B die Darstellung des Jungsten Gerichts Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen Deutscher Kunstverlag Munchen 1966 Adolf Reccius Horst Schutt Geschichte der Stadt Allendorf in den Sooden Bad Sooden Allendorf 2000 KKV Stadtfuhrer Bad Sooden Allendorf Nordhausen 2001 Eberhard Kretschmann Kapelle und Hospital Zum Heiligen Geist in Bad Sooden Allendorf Bad Sooden Allendorf 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilig Geist Kapelle Bad Sooden Allendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 51 275307 9 970836 Koordinaten 51 16 31 1 N 9 58 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Geist Kapelle Bad Sooden Allendorf amp oldid 226478060