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Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke gesprochen Haake 21 Oktober 1699 in Stassfurt 17 August 1754 in Berlin war Erbherr auf Stassfurt preussischer General und Stadtkommandant von Berlin Hacke hatte ein personliches Verhaltnis zu den Konigen Friedrich Wilhelm I und Friedrich II und genoss ihr besonderes Vertrauen Hans Christoph Friedrich von Hacke in der Uniform des Konigsregiments Olgemalde von Johann Harper 1722 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Im Dienst Friedrich Wilhelms I 1 3 Im Dienst Friedrichs II 2 Familie 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Hans Christoph Friedrich von Hacke entstammte der Stassfurter Linie der markischen Adelsfamilie von Hacke Sein Urgrossvater Hans Christoph Hacke 1649 Offizier im Dreissigjahrigen Krieg hatte sich 1634 in Stassfurt niedergelassen in Salzquellen eingekauft und Grundbesitz erworben Er brachte es in wenigen Jahren zum Erbherrn auf Stassfurt Mitglied des Rates Stadtkammerer und Stadtvogt Der Vater war Hans Christoph von Hacke 1672 1713 Herr auf Stassfurt die Mutter Marie Dorothea von Heysen 1716 in Stassfurt entstammte einer Stassfurter Adelsfamilie Sein Geburtshaus in der Steinstrasse 4 ersetzte Hacke 1737 durch ein neues Gebaude im hollandischen Spatbarockstil und versah es mit dem Allianzwappen Hacke Creutz 1 2 Im Dienst Friedrich Wilhelms I Bearbeiten nbsp Das Palais Hacke in Berlin 1712 1717 erbaut von Martin Heinrich Bohme als Palais Creutz zerstort im Zweiten WeltkriegHans Christoph von Hacke kam 1705 mit sechs Jahren als Gefreiterkorporal in das Kronprinzenregiment des Kronprinzen Friedrich Wilhelm wo er im Dezember 1710 Fahnrich wurde Friedrich Wilhelm formte es 1713 nach seiner Thronbesteigung zum Konigsregiment den Langen Kerls Mit 1 91 m Korpergrosse und durch genaue Aufmerksamkeit und Befehlsgehorsam fand der lange Hacke die Beachtung und das Wohlwollen des Konigs Hacke stieg 1720 zum Sekonde 1726 zum Premierleutnant 1729 zum Stabskapitan und 1734 zum Kapitan und Chef einer Kompanie auf Friedrich Wilhelm I schatzte Hackes Dienste ausserordentlich weswegen er ihn 1722 mit der Hand am Sabel malen und das Bild in seiner Schlafkammer im Potsdamer Stadtschloss aufhangen liess Zu den besonderen Ehren zahlte die Ausstattung mit der Pfrunde eines Drosten zu Sparrenberg im Marz 1728 Die Heirat Hackes mit Sophia Albertine von Creutz 1710 1757 der Tochter seines Ministers Ehrenreich Bogislaus von Creutz und dessen einziger Erbin hatte der Konig aus staatspolitischen Grunden arrangiert Sophia Albertine hatte 1731 die Absicht gehabt einen sachsischen Adeligen zu heiraten was den Abfluss eines bedeutenden Vermogens ins Ausland bedeutet hatte Erst nachdem er Creutz unter Druck gesetzt und Hacke im Januar 1732 zum Hofjagermeister ernannt hatte kam die Ehe am 13 Februar 1732 zustande Zur Hochzeitsfeier im Palais Creutz erschienen die Konigsfamilie und hohe Gaste darunter der spatere Kaiser Franz I Die Patenschaft des ersten Sohnes des Paares ubernahm 1733 der Konig 3 Creutz starb im Februar 1733 und Hacke erbte das Palais Creutz in der Klosterstrasse in Berlin Es sollte ihm bis zu seinem Tod als Wohn und Amtssitz dienen Im Mai 1736 ubertrug der Konig Hacke die alleinige Aufsicht uber das Grosse Militarwaisenhaus in Potsdam Am 15 Juni 1738 ernannte er ihn zu seinem Generaladjutanten gefolgt von der Beforderung zum Oberstleutnant am 25 Februar 1740 Als Friedrich Wilhelm sich kurz vor seinem Tod von Hacke verabschiedete schenkte er ihm sein bestes Reitpferd Am 31 Mai 1740 gehorte Hacke neben dem Kronprinzen zu den ihm nahestehenden Personen die der Konig an seinem Todestag zu sich rief um seine letzten Worte zu horen und ihm beim Sterben zu begleiten 4 Im Dienst Friedrichs II Bearbeiten nbsp Hackescher Markt in Berlin 1780 nbsp Mitteltrakt der Hackeschen Hofe Berlin 2005Hacke der als einsilbig und ungehobelt galt und der gegenuber seinen Gasten nur die Hoflichkeitsformel Setzt Euch kannte auch das nur bei den Damen war fur Kronprinz Friedrich eine Zielscheibe des Spottes gewesen Aber seit er als knapp gehaltener Regimentskommandeur in Neuruppin leben musste naherte er sich Hacke an was dieser erwiderte Die Vertrauensbeziehung ging auf Friedrichs Wunsch zuruck von dem beim Konig einflussreichen Offizier Fursprache und Darlehen fur seinen Hof in Rheinsberg zu erhalten 5 Hacke der ab 1733 durch seine Ehe mit der Creutzschen Erbin uber ein grosses Vermogen verfugte wurde hinter dem Rucken des Konigs zu einem der bedeutendsten Geldgeber fur Friedrich 6 Bei seiner Thronbesteigung behielt Friedrich zahlreiche Personen die sich in den Diensten seines Vaters bewahrt hatten in ihren Stellen darunter auch den Generaladjutanten Hacke Am 23 Juni 1740 beforderte ihn der Konig zum Oberst und machte ihn zum ersten Ritter des Ordens Pour le Merite Bei der Aufstellung des Reitenden Feldjagerkorps bestimmte Friedrich am 1 Juli 1740 seinen Generaladjutanten Hacke zum Chef Im selben Monat walhte er ihn neben Dietrich von Keyserlingk und Francesco Algarotti zu personlichen Begleitern fur seine erste und wichtigste Huldigungsreise ins Konigreich Preussen 7 Friedrich hatte auch seinen langjahrigen Vertrauten und Gesellschafter Keyserlingk zum Generaladjutanten ernannt doch wie erwartet erfullte in den kommenden Jahren nur Hacke diese Funktion voll weil er Friedrichs nicht immer klare Anordnungen den Empfangern verstandlich machen konnte 8 Am 28 Juli 1740 erhob er Hacke in den erblichen Grafenstand und begann die ratenweise Ruckzahlung der Darlehen aus der Kronprinzenzeit Der Generaladjutant Hacke wurde eine der einflussreichsten Personen in der unmittelbaren Nahe des Konigs An den koniglichen Hofen in Berlin und Potsdam konnte er den personlichen Zugang zu Friedrich steuern auch kamen ihm dort weitreichende Befugnisse in Personalentscheidungen zu Im Ersten Schlesischen Krieg wurde er 1741 in der Schlacht bei Mollwitz verwundet Friedrich machte Hacke am 30 Juli 1742 zum Chef des Regiments Glasenapp zu Fuss Auch im Zweiten Schlesischen Krieg von 1744 bis 1745 stand Hacke dem Konig bei der Einnahme der Prager Festung und wahrend der Feldzuge nach Sachsen und Bohmen zur Seite Bei dem 1745 drohenden Vorstoss der Osterreicher und Sachsen auf Berlin war Hacke fur die Verteidigung der Stadt verantwortlich Friedrich beforderte Hacke 1747 zum Generalleutnant und ubertrug ihm die Oberhoheit uber die koniglichen Bauten in Berlin am 10 November 1749 folgte die Ernennung zum Stadtkommandanten von Berlin Zu seinem Verantwortungsbereich zahlten nun auch die offentliche Ordnung der Holzhandel und die Pressezensur in der Stadt Fur den Ausbau Berlins liess Friedrich 1750 die Festungsanlagen mit dem Spandauer Tor abreissen da sie ohne jede militarische Bedeutung zu einem Verkehrshindernis zwischen Alt Berlin und der anwachsenden Spandauer Vorstadt geworden waren Mit der Regulierung des Festungsgrabens und der Anlage von Strassen und Hausern betraute er Hacke Dass der Konig befohlen habe zum Zeichen seiner Zufriedenheit und als Anerkennung von Hackes Diensten den dabei entstandenen geraumigen Marktplatz Platz fortan Hackescher Markt zu nennen ist nicht erwiesen doch war der Name schon zu Friedrichs Lebzeiten in Gebrauch Als Hacke im April 1754 lebensgefahrlich erkrankte sandte Friedrich ihm seinen Leibarzt Johann Theodor Eller doch die Behandlung blieb ohne Erfolg Hackes Tod meldete Friedrich seinem Bruder Heinrich mit dem Kommentar Er gehorte nicht zu den glanzenden Geistern aber er machte sich nutzlich und diese Art Leute sind einem Staat wichtiger als diejenigen besterzogenen denen Wissenstiefe und Arbeitskraft mangelt Der Witwe versprach er fur immer seinen Schutz 9 Hackes Sarg wurde nach einer Trauerfeier in der Berliner Garnisonkirche in sein ererbtes Gutsdorf Frauenhagen uberfuhrt und in der Dorfkirche Frauenhagen beigesetzt Die Familie liess 1914 die Sarge Hackes seiner Frau und Tochter von dort in die Gruft der Hackeschen Patronatskirche in Altranft uberfuhren wo sie seither vermauert ruhen 10 An Hackes Wirkungsstatte in Berlin erinnert der Touristenmagnet Hackescher Markt mit dem 1906 im Jugendstil erbauten Wohn und Gewerbekomplex Die Hackeschen Hofe Familie BearbeitenSeiner Ehe mit Sophia Albertine von Creutz 1710 1757 Tochter und Erbin des Staatsministers Ehrenreich Bogislaus von Creutz 1670 1733 Das Paar hatte folgende neun Kinder 11 Wilhelm Leopold 1733 1738 Sophia Albertine Elisabeth Maria 17 Mai 1734 16 Dezember 1755 General Hans Christoph von Konigsmark Wilhelm Heinrich Ferdinand 13 August 1735 1738 Charlotte Katharina 19 Marz 1737 1738 Christoph Friedrich 1738 1738 Friedrich Wilhelm 13 Juni 1740 10 Februar 1789 Antoniette Charlotte von Lehwaldt 8 Februar 1748 5 Mai 1823 12 Bogislaw August Heinrich 1772 1848 auf Schloss Penkun Battinsthal usw Wilhelm Georg Werner 1785 1841 auf Altranft und Dahlwitz Eduard Friedrich 1786 1874 auf Petershagen und Damitzow Elisabeth Sophie Ulrike 20 Oktober 1741 4 Januar 1761 Georg von Eickstedt 4 Juni 1730 25 November 1807 13 Regierungsprasident spater General Landschaftsdirektor in Pommern Johanna Albertine 1744 1804 General Friedrich Wilhelm von Seydlitz August Wilhelm 1748 1749 Literatur BearbeitenDieter Mechtel Ich will auch fleissig aufpassen Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke Namensgeber des Hackeschen Marktes in Berlin Stationen und Episoden seines Lebens Trafo Berlin 2019 ISBN 978 3 86465 122 9 Jutta Schneider Ein Vertrauter zweier Konige Stadtkommandant Graf von Hacke 1699 1754 In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 11 1999 ISSN 0944 5560 S 56 61 luise berlin de Kurt von Priesdorff Hans Christoph Friedrich Graf von Hacke In Soldatisches Fuhrertum Band 1 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 S 275 277 Nr 317 Dietloff von Hake Geschichte der brandenburgischen Familie von Hake C A Starke Gorlitz 1928 https d nb info 560539827 Band 1 Allgemeiner Teil die Hauser Machnow Geltow II Flatow und Draulitten Band 2 Die Hauser Bornim Stulpe Genshagen Petkus der osterreichische Zweig die Nachkommen Hans Friedrichs II auf Genshagen die rote Linie Hake Dietloff Kleinmachnow Die Geschichte eines markischen Rittergutes und seiner Besitzer Selbstverlag 1925 95 S https d nb info 573982554 2 Auflage 1934 Rohde Berlin 60 S ff Reprint erschienen Ernst Graf zur Lippe Weissenfeld Hacke Hans Christoph Friedr Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 292 Einzelnachweise Bearbeiten Hacke Palais in Stassfurt Volksstimme de 30 Dezember 2011 abgerufen am 21 Marz 2017 Palais des Salzjunkers Hacke Stassfurt Eintrag bei Alle Burgen abgefragt am19 November 2022 Einzelheiten zur Hochzeit bei Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation 1 Band Hoffmann und Campe Hamburg 1851 S 270f Reinhold Koser Geschichte Friedrichs des Grossen Bd 1 Cotta Stuttgart Berlin 1912 S 180 f Zu Hackes Auftreten siehe Reinhold Koser Geschichte Friedrichs des Grossen Bd 1 Cotta Stuttgart Berlin 1912 S 89 f Zitat Setzt Euch S 90 Gerd Heinrich Friedrich II von Preussen Leistung und Leben eines grossen Konigs Duncker amp Humblot Berlin 2009 ISBN 978 3 428 12978 2 S 74 Gerd Heinrich Friedrich II von Preussen Leistung und Leben eines grossen Konigs Duncker amp Humblot Berlin 2009 ISBN 978 3 428 12978 2 S 23 Peter Michael Hahn Friedrich II von Preussen Feldherr Autokrat und Selbstdarsteller Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 021360 9 S 64 Zitat bei Priesdorff Lit in alterer Ubersetzung S 276 siehe auch das Digitalisat mit Originalwortlaut und deutscher Ubersetzung bei Werke Friedrichs des Grossen Digitale Ausgabe der Universitatsbibliothek Trier Die Evangelische Dorfkirche in Altranft Information der Evangelischen Kirchengemeinde Oberbarnim Nikolai vom 7 Mai 2020 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Band 20 Tafel 6 Hacke aus dem Saalekreis 2 Tochter von Johann Siegmund von Lehwaldt Haus Klein Ottlau 24 Juni 1709 3 Februar 1786 und Luise Wilhemine Frederike von Bredow 1 November 1793 vgl worldhistory de Carl August Ludwig Freiherr von Eickstedt Familienbuch des dynastischen Geschlechts der von Eickstedt in Thuringen S 256ffNormdaten Person GND 136804691 lobid OGND AKS VIAF 81088311 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hacke Hans Christoph Friedrich vonALTERNATIVNAMEN Hacke Hans Christoph Friedrich Graf von Haake Johann Christoph FriedrichKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralGEBURTSDATUM 21 Oktober 1699GEBURTSORT StassfurtSTERBEDATUM 17 August 1754STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Christoph Friedrich von Hacke amp oldid 234245291