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Gundremmingen ist eine Gemeinde im schwabischen Landkreis Gunzburg Wappen Deutschlandkarte48 5 10 4 437 Koordinaten 48 30 N 10 24 OBasisdatenBundesland BayernRegierungsbezirk SchwabenLandkreis GunzburgVerwaltungs gemeinschaft OffingenHohe 437 m u NHNFlache 10 84 km2Einwohner 1360 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 125 Einwohner je km2Postleitzahl 89355Vorwahl 08224Kfz Kennzeichen GZ KRUGemeindeschlussel 09 7 74 136Gemeindegliederung 1 GemeindeteilAdresse der Gemeindeverwaltung Rathausplatz 1 89355 GundremmingenWebsite www gundremmingen deErster Burgermeister Tobias Buhler CSU Lage der Gemeinde Gundremmingen im Landkreis GunzburgKarte Pfarrkirche St Martin in GundremmingenRathausplatz mit Schule und RathausInhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat und Burgermeister 3 2 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Musik 4 2 Museen 4 3 Baudenkmaler 5 Bildung 6 Kernkraftwerk 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Hauptort liegt im Donauried nahe der Einmundung der Mindel rechter Nebenfluss in die Donau Es gibt keine weiteren Gemeindeteile 2 3 Geschichte BearbeitenAuf dem Gebiet der Gemeinde sind Reste eines romischen Kastells des sogenannten Burgle nachgewiesen Es wurde sudlich der Donau zur Grenzsicherung errichtet nachdem es den Alemannen in den Jahren 213 233 und 259 260 gelungen war die durch den Limes markierte romische Nordgrenze zu uberrennen Das Burgle war Teil der spatromischen Grenzsicherung in Raetien und gehorte zum Donau Iller Rhein Limes Um 380 n Chr wurde es zerstort Der Ort ist durch eine germanische Sippe gegrundet worden deren Anfuhrer wohl Guntram war Eine erste urkundliche Erwahnung findet sich im Codex Eberhardi aus dem 12 Jahrhundert Um etwa 800 n Chr hat danach Hiltwin dem Kloster Fulda Liegenschaften zu Guntramingen mit sechs Unfreien ubereignet Das Dorf war uber Jahrhunderte hinweg bauerlich gepragt Im Bauernkrieg 1525 schlossen sich mehrere Bewohner dem Leipheimer Haufen an Gundremmingen gehorte zur Herrschaft Aislingen innerhalb des Hochstifts Augsburg und fiel mit dem Reichsdeputationshauptschluss ab 1803 an Bayern Am 1 April 1822 grundete Ignaz Lindl vormaliger Pfarrer der Gemeinde Gundremmingen die Kolonie Sarata in Bessarabien Von den 70 Grundungsfamilien waren ein guter Teil aus Gundremmingen ausgewandert nbsp Rekonstruktion des spatromischen Kastells Burgle Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1151 auf 1326 um 175 Einwohner bzw um 15 2 Politik BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Offingen Gemeinderat und Burgermeister Bearbeiten Der Gemeinderat hat zwolf Mitglieder Er setzt sich aufgrund der Wahl vom 15 Marz 2020 wie folgt zusammen Gemeinsam fur Gundremmingen 4 Sitze 35 1 CSU 4 Sitze 31 3 Freie Wahlergem Unabhangige Wahlergem 2 Sitze 17 5 Junge Union 2 Sitze 16 0 Bei den Kommunalwahlen 2002 und 2008 entfielen jeweils auf die CSU acht und auf die Freie Wahlergemeinschaft Unabhangige Wahlergemeinschaft vier Sitze Bei der Kommunalwahl 2014 ergab sich folgende Sitzverteilung im Gemeinderat 5 CSU 4 GFG und 3 Freie Wahler Erster Burgermeister war von 1996 bis April 2014 Wolfgang Mayer FWG UWG Sein Nachfolger ist seit Mai 2014 Tobias Buhler CSU 4 dieser wurde am 15 Marz 2020 fur weitere sechs Jahre im Amt bestatigt und ist weiteres Mitglied im Gemeinderat Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Gundremmingen Blasonierung Uber goldener Zinnenmauer mit Torturm im Schildfuss in Blau ein goldenes Atomsymbol 5 Wappenbegrundung Die Mauer mit Torturm weist auf die romische Ausgrabungsstatte Burgle hin nordostlich von Gundremmingen gelegen Hier stand um 335 340 n Chr ein romisches Kastell mit gewaltigen Mauern zur Sicherung des Limes Die Anlage ein schmaler Rechteckbau mit zwei Eingangen an den Schmalseiten zwei Toren und zwingerartigen Vorhofen ist einmalig unter den bisherigen Ausgrabungen aus romischer Zeit Das Atomsymbol bezieht sich auf die Tatsache dass Gundremmingen bekannter Standort eines Kernkraftwerkes ist Dieses Wappen wird seit 1970 gefuhrt Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMusik Bearbeiten Seit der Wiedergrundung im Jahr 1985 hat sich die Blaskapelle Gundremmingen zu einem guten Mittelstufenorchester entwickelt und wurde auch ein festes Element im kulturellen Leben der Gemeinde Neben Auftritten bei Festen oder Veranstaltungen innerhalb und ausserhalb der Gemeindegrenzen wird seit 1988 jahrlich ein Fruhjahrskonzert veranstaltet und als Mitglied im Allgau Schwabischen Musikbund nimmt die Kapelle regelmassig an deren Wertungsspielen teil Seit 2005 ist die Joe Gleixner Bigband Teil des Musikvereins Museen Bearbeiten Das Heimatmuseum im Rathaus zeigt Stationen der Ortsgeschichte Gundremmingens von der romischen Besiedlung mit dem Kastell auf dem Burgle uber den Bauernkrieg von 1525 bis hin zur Grundung des ersten bayerischen Kernkraftwerks in den 1960er Jahren Baudenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmaler in GundremmingenBildung BearbeitenGrundschule Aussenstelle Volkshochschule GunzburgKernkraftwerk Bearbeiten Hauptartikel Kernkraftwerk Gundremmingen Durch den Bau des ortlichen Kernkraftwerks des damals an der Leistung gemessen grossten europaischen Stromerzeugers dieser Art anderte sich die Struktur des Ortes Ursprunglich sollte dieses Kernkraftwerk in Bertoldsheim einem kleinen Ort an der Donau zwischen Donauworth und Neuburg Donau gebaut werden Infolge von Protesten der Stadt Nurnberg die dort Brunnen ihrer Fernwasserversorgung hat wurden diese Plane aufgegeben und der neue Standort im schwabischen Gundremmingen gewahlt Ein dort aufflackernder Protest von Bauern erlosch nach Inaussichtstellung finanzieller Vorteile innerhalb weniger Monate Nach vierjahriger Bauzeit wurde am 12 November 1966 erstmals elektrische Energie in das Verbundnetz gespeist Block A war bis zu einem Storfall 1977 in Betrieb bei dem das Reaktorgebaude grossflachig radioaktiv kontaminiert wurde Es war in Deutschland der erste und bisher einzige Grossunfall eines Atomkraftwerks mit Totalschaden Dieser Block A wird seit 1983 ruckgebaut Der Ruckbau sollte bis zum Jahr 2005 abgeschlossen werden Die abgebaute Gesamtmasse betragt nach Betreiberangaben insgesamt rund 8200 Tonnen Ein Grossteil davon wird mit in Gundremmingen entwickelten Verfahren einer Wiederverwertung zugefuhrt Der Massenanteil der tatsachlich wegen Radioaktivitat endgelagert werden muss liegt bei etwa zehn Prozent Im Jahr 1976 wurde in Umsetzung langjahriger Plane der RWE und auch als Folge der zuvor erlebten Olkrise mit dem Bau der beiden 1344 Megawatt Blocke B und C begonnen Sie lieferten seit 1984 Energie ins Netz Gemessen am Bedarf an elektrischer Energie in Bayern reichte die Leistung aus um etwa 30 Prozent dieses Bedarfs zu decken Die beiden Reaktoren waren zusammen das grosste Kernkraftwerk Deutschlands Stand Dezember 2017 Sie gehoren zu 75 Prozent der in Essen ansassigen RWE und zu 25 Prozent E ON Block B wurde infolge des Atomausstiegs am 31 Dezember 2017 vom Netz genommen Block C am 31 Dezember 2021 Im Rahmen des Atomausstiegs wurde zum 1 Juli 2005 der Transport abgebrannter Brennelemente zur Wiederaufbereitung untersagt Deshalb mussten die Betreiber Zwischenlager an den Kraftwerksstandorten errichten Das Zwischenlager in Gundremmingen erlaubt das Abstellen von 192 Castoren Der Bau begann im August 2004 Mehrere Klagen gegen die atomrechtliche Genehmigung sind vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in Munchen mit Urteil vom 2 Januar 2006 abgelehnt worden Eine Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht im August 2006 abgewiesen Seitdem werden die Castoren eingelagert Personlichkeiten BearbeitenAnton Hauser 1840 1913 romisch katholischer Priester und Person der Arbeiterbewegung Pfarrer Richard Harlacher 16 Januar 1935 wurde am 18 Januar 2015 zum Ehrenburger ernannt dieser wirkt seit 46 Jahren im Ort 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gundremmingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde Gundremmingen Gundremmingen Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes fur StatistikEinzelnachweise Bearbeiten Genesis Online Datenbank des Bayerischen Landesamtes fur Statistik Tabelle 12411 003r Fortschreibung des Bevolkerungsstandes Gemeinden Stichtag Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011 Hilfe dazu Gemeinde Gundremmingen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online Bayerische Staatsbibliothek abgerufen am 7 April 2021 Gemeinde Gundremmingen Liste der amtlichen Gemeindeteile Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium fur Digitales abgerufen am 11 Dezember 2021 Rathaus Gemeinderat Gemeinde Gundremmingen abgerufen am 9 August 2020 Eintrag zum Wappen von Gundremmingen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte Ehrenburgerschaft fur Richard HarlacherGemeinden im Landkreis Gunzburg Aichen Aletshausen Balzhausen Bibertal Breitenthal Bubesheim Burgau Burtenbach Deisenhausen Durrlauingen Ebershausen Ellzee Gundremmingen Gunzburg Haldenwang Ichenhausen Jettingen Scheppach Kammeltal Kotz Krumbach Landensberg Leipheim Munsterhausen Neuburg an der Kammel Offingen Rettenbach Rofingen Thannhausen Ursberg Waldstetten Waltenhausen Wiesenbach Winterbach Ziemetshausen Gemeindefreie Gebiete Ebershauser Nattenhauser Wald Winzerwald Normdaten Geografikum GND 4022550 1 lobid OGND AKS LCCN n97058029 VIAF 144421543 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gundremmingen amp oldid 235788772