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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Grundmandate sind der Intention nach Reprasentationen regionaler oder positioneller Minderheiten in parlamentarischen Systemen Sie konnen sehr verschiedene Ausbildungen und Funktionalitaten entfalten Inhaltsverzeichnis 1 Wahlrecht 1 1 Deutschland 1 1 1 Bundestagswahl 1 1 1 1 Fallbeispiele 1 1 1 2 Kritik 1 1 1 3 Literatur 1 1 2 Landtage 1 1 3 Kommunalpolitik 1 1 4 Parteien und Verbande 1 2 Osterreich 2 EinzelnachweiseWahlrecht BearbeitenDeutschland Bearbeiten Der Begriff Grundmandat beschreibt in Deutschland unterschiedliche Sachverhalte Bei Bundestagswahlen und einigen Landtagswahlen sind Grundmandate eine alternative Uberwindungsmoglichkeit der Sperrklausel bei der personalisierten Verhaltniswahl Grundmandatsklausel 1 In Kommunalparlamenten sind Grundmandate Sitze in Ausschussen mit eingeschrankten Rechten fur fraktionslose oder aus kleineren Fraktionen stammende Ratsmitglieder Grundmandatstrager In Parteien und Verbanden dienen Delegiertenschlussel mit Grundmandaten dazu die Reprasentanz mitgliederschwacher Gliedverbande auf Partei oder Verbandstagen zu gewahrleisten Bundestagswahl Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied sich der Gesetzgeber fur die Wahlen zum Deutschen Bundestag eine Funf Prozent Hurde zu schaffen um eine zu starke Ausdifferenzierung des Parteiensystems und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Bildung einer stabilen Regierung zu vermindern Von dieser Funfprozentregel sind bis heute lediglich Parteien ausgenommen die eine anerkannte nationale Minderheit reprasentieren oder uber Grundmandate in den Bundestag einziehen Wenn eine Partei eine bestimmte Mindestanzahl von Direktmandaten gewinnt zieht sie mit einer zu ihrem Parteistimmenanteil proportionalen Sitzzahl ins Parlament ein auch wenn sie die Funfprozenthurde nicht uberspringt Bei den Bundestagswahlen zu Beginn der 1950er Jahre reichte es hierfur noch ein Direktmandat zu erringen Spater wurde die Mindestzahl der notwendigen Direktmandate zur Umgehung der Funf Prozent Klausel auf drei erhoht Eine Nutzungsmoglichkeit der Grundmandatsklausel ist das Huckepackverfahren Eine Partei die uber die Grundmandateklausel einzieht gilt im Bundestag nicht unbedingt als Fraktion sondern nur als Gruppe wenn sie nicht mindestens 5 der Sitze des Bundestages erhalt Dies zieht eingeschrankte Geschaftsordnungsrechte nach sich So ist zum Beispiel die Moglichkeit eingeschrankt Anfragen an die Regierung kleine Anfrage grosse Anfrage zu stellen Fallbeispiele Bearbeiten In der Geschichte der Bundesrepublik haben bisher erst drei Parteien zusatzliche Abgeordnete uber Grundmandate in den Bundestag entsenden konnen Von der Grundmandatsklausel des Bundestagswahlrechts profitierten in den 1950er Jahren die Deutsche Partei DP und die Deutsche Zentrumspartei Zentrum nach der Deutschen Wiedervereinigung die PDS Bei der Bundestagswahl 1953 zogen die DP und das Zentrum auf Grund ihrer Grundmandate in den Bundestag ein Die DP erhielt 3 3 Prozent der Stimmen und gewann zehn Wahlkreise so dass sie mit 15 Abgeordneten in den Bundestag einziehen konnte Das Zentrum erhielt 0 8 Prozent der Stimmen und konnte wegen eines gewonnenen Grundmandats ebenfalls in den Bundestag einziehen Nach der Bundestagswahl 1957 zog die Deutsche Partei mit 17 Abgeordneten in den Bundestag ein Sie hatte sechs Direktmandate erhalten die CDU hatte zu Gunsten der DP in einigen Wahlkreisen auf die Aufstellung von Direktkandidaten verzichtet Huckepackverfahren Bei der Bundestagswahl 1994 erhielt die PDS 4 4 Prozent der Stimmen Aufgrund vier errungener Direktmandate in Berlin konnte sie mit 30 Abgeordneten eine Gruppe im Bundestag bilden Wenn eine Partei ein oder zwei Direktmandate erhalt und zugleich unter der Funf Prozent Hurde bleibt dann ziehen nur diese ein oder zwei direkt gewahlten Kandidaten in den Bundestag ein so bei der PDS nach der Bundestagswahl 2002 Kritik Bearbeiten Die Ausnahmeregelung von der Funfprozentklausel ist rechtlich und politisch nicht unumstritten So wurde bemangelt dass auf Grund dieser Ausnahme es zu dem Paradoxon einer sehr ungleichen Sitzverteilung kommen konnte Kann beispielsweise eine Partei nur 1 4 Prozent der Stimmen aber drei oder mehr Direktmandate erringen so gelangt sie in den Bundestag eine Konkurrenzpartei jedoch die vielleicht sogar 4 9 Prozent aller Stimmen aber kein Direktmandat gewinnt wurde scheitern In den 1990er Jahren wurde zudem politisch diskutiert die Zahl der notwendigen Direktmandate zum Ausserkraftsetzen der Funfprozentregelung auf funf zu erhohen Begrundet wurde dieses mit der grosser gewordenen Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung von 1990 Diese Auffassung wurde mehrheitlich von burgerlichen und konservativen Politikern vertreten Ihnen wurde vorgehalten mit diesem Vorschlag den Wiedereinzug der PDS in den Bundestag erschweren zu wollen Literatur Bearbeiten Wolfgang Schreiber Lemma Grundmandatsklausel in Sommer amp von Westphalen Staatsburgerlexikon Oldenbourg Verlag Munchen Wien 2000 423 Dieter Nohlen Lemmata Personalisierte Verhaltniswahl und Sperrklausel in Lexikon der Politik 7 Bande Munchen Beck Verlag 1992 1998 Digitale Bibliothek 2003 Dieter Nohlen Wahlrecht und Parteiensystem Zur Theorie und Empirie der Wahlsysteme 6 Auflage Opladen Leske und Budrich UTB 2004Landtage Bearbeiten In einigen Bundeslandern gilt auch fur die Landtagswahlen eine Grundmandatsklausel dort werden ein oder zwei Direktmandate benotigt Kommunalpolitik Bearbeiten nbsp Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier In Kommunalparlamenten erhalten fraktionslose Ratsmitglieder oder kleinere Fraktionen oftmals in Ausschussen nur ein Grundmandat weil sie wegen ihrer geringen zahlenmassigen Grosse rechnerisch keinen Anspruch auf einen Sitz haben Als Grundmandatstrager haben sie in dem entsprechenden Ausschuss dann zwar Rede und Antragsrecht durfen aber nicht mit abstimmen siehe z B fur Niedersachsen 71 Abs 3 NKomVG In den Kommunalparlamenten NRW haben die so genannten Grundmandatstrager nur das Recht Mitglied eines Ausschusses zu werden Diesen konnen sie selbst wahlen haben aber kein Stimmrecht Im Parlament Rat durfen sie zwar mit abstimmen aber keine Antrage stellen Das degradiert sie zu reinen Zuschauern Den politischen Auftrag Burgerwillen uber Antrage ins Parlament zu transportieren konnen sie mangels Antragsrecht nicht ausfuhren Zu den Antragen der anderen Parteien konnen sie sich nicht aussern da die Antrage in den Fachausschussen beraten und vorbeschlossen werden und der Rat selbst nur abschliessendes Beschlussorgan ist Eine Sachdiskussion wird aufgrund der Ausschussarbeit in der Regel nicht zugelassen Die so genannten Einzelkampfer sind somit von der politischen Information und Beschlussfassung weitestgehend ausgeschlossen Parteien und Verbande Bearbeiten Viele Parteien und Verbande sind in verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich stark Um zu verhindern dass besonders mitgliederschwache Regionen zum Beispiel bei einem Parteitag uberhaupt nicht vertreten sind werden Delegiertenschlussel mit Grundmandaten verwendet Dabei wird zunachst jeder Region eine feste Zahl von Grundmandaten zugeteilt meist ein bis zwei Anschliessend werden die restlichen Mandate nach einem bestimmten Verfahren zum Beispiel nach D Hondt nach Mitgliederstarke verteilt Osterreich Bearbeiten Die Mandatsvergabe bei der Nationalratswahl erfolgt in einem dreistufigen Ermittlungsverfahren in der ersten Stufe auf Regionalwahlkreisebene in der zweiten auf Landeswahlkreisebene und in der dritten auf Bundesebene Die Sperrklausel besagt dass Parteien an der zweiten 101 1 NRWO 1992 und der dritten 107 2 NRWO 1992 Stufe der Mandatsvergabe nur dann teilnehmen durfen wenn sie bundesweit mindestens vier Prozent der gultigen Stimmen haben Eine Mandatsvergabe auf Regionalwahlkreisebene ist somit unabhangig von der 4 Hurde auf Regionalwahlkreisebene immer noch moglich Ein Mandat das auf diese Weise erreicht wird wird als Grundmandat bezeichnet Erreicht bei der Nationalratswahl eine Partei ein Grundmandat wird sie unabhangig von der bundesweit erreichten Stimmen auf jeden Fall im zweiten Landeslisten und dritten Bundeslisten Ermittlungsverfahren berucksichtigt Ein ansonsten zum Einzug in den Nationalrat notwendiges Uberwinden der 4 Hurde ist damit nicht notig weshalb ein Grundmandat von Bedeutung sein kann Die Wahlzahl wird durch Division der Anzahl der gultigen abgegebenen Stimmen in einem Bundesland durch die Anzahl der dort zu vergebenden Mandate und anschliessendes Erhohen auf die nachste Ganze Zahl berechnet Bekommt eine Partei in einem Regionalwahlkreis mindestens so viele Stimmen wie die Wahlzahl in diesem Bundesland betragt so wird schon im ersten Ermittlungsverfahren ein Grundmandat vergeben 96 7 und 97 NRWO 1992 Bei Landtagswahlen erfolgt die Mandatsvergabe sehr ahnlich wobei es logischerweise kein drittes Ermittlungsverfahren auf Bundesebene gibt und die Wahlzahl fur die einzelnen Wahlkreise und nicht Bundeslander zu ermitteln ist Ausserdem ist die Sperrklausel in einigen Bundeslandern 5 statt 4 in der Steiermark muss ein Grundmandat erreicht werden um an der landesweiten Mandatsvergabe teilnehmen zu konnen BeispielBundesland Karnten Gultige Stimmen 338 000 zu vergebende Mandate 13Die Wahlzahl betragt also 338 000 13 26 000 So viele Stimmen sind in einem Wahlkreis in Karnten notwendig um ein Grundmandat zu erreichen Einzelnachweise Bearbeiten 6 Absatz 3 Satz 1 BWG Bundeswahlgesetz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grundmandat amp oldid 230787621