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Die Grube Reserve war ein von 1856 bis 1944 durch den Eschweiler Bergwerksverein EBV betriebenes Steinkohlebergwerk zwischen den Eschweiler Stadtteilen Bergrath und Nothberg Sie war das letzte Bergwerk des Eschweiler Bergbaus und im Inderevier Grube ReserveAllgemeine Informationen zum BergwerkAbbautechnik UntertagebauInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Eschweiler BergwerksvereinBeschaftigte 2 400Betriebsbeginn 1856Betriebsende 1944Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleGrosste Teufe 600 mGeographische LageKoordinaten 50 48 41 N 6 16 34 O 50 811388888889 6 2761111111111 Koordinaten 50 48 41 N 6 16 34 OGrube Reserve Nordrhein Westfalen Lage Grube ReserveStandort NothbergGemeinde EschweilerStadteregion NUTS3 AachenLand Land Nordrhein WestfalenStaat DeutschlandRevier Aachener Steinkohlenrevier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Unglucke 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Bei Nothberg zur Erinnerung aufgestellte EBV Lore nbsp Der Schwarze Berg die von 1888 bis 1944 entstandene Halde der fruheren Grube Reserve1833 erwarb Christine Englerth eine rund 2 500 Hektar grosse Konzession auf die Steinkohlenlager der Orte Eschweiler Frenz Inden Lamersdorf Lucherberg Nothberg sowie Weisweiler unter dem Namen Eschweiler Reservegrube 1856 wurde in Nothberg der erste Schacht mit Namen Wilhelm auch als Schacht I bezeichnet abgeteuft Ab 1862 wurde Reserve mit zwei Schachten als eigenstandige Grube betrieben Ebenfalls der Grube zugeordnet wurde der bereits ab 1847 bei Weisweiler abgeteufte Heinrichsschacht aus dem kurze Zeit auch eigenstandig Kohle gefordert wurde Aufgrund wiederholter Wassereinbruche kam die Grube nur schwer in Gang von 1875 bis 1880 wurde so gut wie keine Kohle gefordert Erst mit neuen leistungsstarkeren Pumpen bekam der EBV die Wasserprobleme ab den 1880er Jahren in Griff 1888 wurde eine Seilbahn von der Grube zum Eschweiler Stadtwald fertiggestellt und mit der Aufschuttung des Abraums neben der bereits bestehenden Kippe Kitzberg zum sogenannten Schwarzen Berg begonnen 1864 erhielt die Grube ein direktes Anschlussgleis an die Bahnstrecke Aachen Koln der Rheinischen Eisenbahn und einen eigenen Bahnhof auf dem Grubengelande Das Anschlussgleis zweigte in Hohe der Fussgangerunterfuhrung Auf dem Hofchen von der Hauptstrecke ab Anfang der 1890er Jahre wies die Grube ca 700 Mitarbeiter auf Mit Stilllegung der Grube Centrum kamen die dortigen Bergleute grosstenteils zur Grube Reserve 1894 wurde auf dem Grubengelande eine Kokerei gebaut die bald um eine Benzolfabrik und eine Teerdestillation erweitert wurde Ein Jahr spater wurden zusatzlich zur Abraumseilbahn zum Schwarzen Berg weitere Seilbahnen zum Kohle und Kokstransport gebaut unter anderem eine fur den Kokstransport zur Concordiahutte in Pumpe Stich Auch die weiterverwendete Kohlenwasche der Grube Centrum wurde so versorgt Ab 1903 wurde die Grube schrittweise elektrisch betrieben unter anderem kam ab 1907 eine elektrische Grubenbahn zum Einsatz Die Fordermaschinen blieben allerdings bis zuletzt dampfbetrieben In den Jahren ab 1905 wurde Schacht II bis auf die 600 m Sohle weitergeteuft und die Kokerei modernisiert Wahrend des Ersten Weltkriegs gab es durch Einberufung vieler Bergleute und die starke Belastung der Bahnstrecke Koln Aachen durch Militartransporte erhebliche Behinderungen und eine rucklaufige Forderung In den 1920er Jahren modernisierte der EBV die Grube in erheblichem Umfang auch Schacht I wurde bis 600 m abgeteuft Auch die Kokerei wurde 1926 grundlegend erneuert 1927 baute die Aachener Bergmanns Siedlungsgesellschaft die Kolonie Wetterschacht neben dem 1903 dort abgeteuften Wetterschacht an der unteren Durener Strasse in Eschweiler Ost fur die vom EBV angeworbenen Bergleute fur die Grube Reserve Diese kamen unter anderem aus Polen Westfalen Lothringen dem Saarland der Pfalz und der slowenischen Steiermark Zwecks kurzer Wege wurde seither auch der Wetterschacht fur die Personalfahrt genutzt 1932 arbeiteten insgesamt rund 2 400 Menschen auf der Grube 1 Die Seilbahn zum Schwarzen Berg wurde als eine der letzten Massnahmen vor dem Zweiten Weltkrieg im Mai 1938 erneuert Wie bereits 1914 wurden viele Bergleute zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eingezogen Als Ersatz wurden unter anderem Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt Nachdem die Grube gegen Ende des Krieges in Reichweite der US amerikanischen Artillerie geriet fielen wegen Stromausfalls am 28 September 1944 die Pumpen aus Die Grube lief innerhalb weniger Tage bis zur Tagesoberflache voll Der EBV entschied sich nach dem Krieg aufgrund der geringen noch anstehenden Kohlenvorrate die Grube nicht zu sumpfen 2 1950 wurden die Forderturme und die Schornsteine auf dem Grubengelande abgerissen Einer der Forderturme wurde in der neu angelegten Grube Emil Mayrisch in Siersdorf bis zu deren Stilllegung 1992 weiter verwendet ebenso die Fordermaschine Die oberirdisch eingesetzten Werksloks beenden ihren Dienst in Mariadorf auf der Grube Maria 3 In den verbliebenen Gebauden siedelte der EBV die Deutsche Fibercast an eine Tochterfirma die Kunststoffrohre herstellte Die letzten Bauten der alten Kokerei darunter der markante Kohlenhochbunker wurden 1970 abgebrochen 1996 zog die Deutsche Fibercast in das auf dem Gelande der Grube Emil Mayrisch entstandene Gewerbegebiet um Die seitdem ungenutzten letzten Gebaude wurden 2005 abgerissen Unglucke BearbeitenDie Grube Reserve war aufgrund ihrer schwierigen Wasserfuhrung der dunnen Floze mit Verwerfungen und der stark gashaltigen Fettkohle stets gefahrdet Wiederholt traten daher Schlagende Wetter auf Bei Schlagwetterexplosionen starben 1905 zwei Bergleute 1927 gab es einen Toten und vier Verletzte Das schwerste Ungluck wurde allerdings durch explodierenden Sprengstoff in einer Gezahekiste verursacht Am 21 Februar 1931 forderte die so ausgeloste Kohlenstaubexplosion 32 Tote der jungste 16 der alteste 42 Jahre alt 35 Bergleute wurden teils schwer verletzt Zudem starben etliche Grubenpferde Die Trauerfeier fur dieses schwerste Ungluck der Grube Reserve fand am 24 Februar in der Eschweiler Schutzenhalle in der Marienstrasse statt 1 Im Reichstag wurde auf Antrag sozialdemokratischer und kommunistischer Abgeordneter uber das Ungluck debattiert insbesondere wurden die Arbeitsbedingungen und fehlende Sicherheitsmassnahmen kritisiert Insgesamt kamen durch Beitrage des Reichs Preussens des EBV und durch Spenden rund 144 000 Reichsmark zusammen mit denen die Hinterbliebenen unterstutzt wurden 1 Trivia BearbeitenDie 1931 gegrundete Eschweiler Karnevalsgesellschaft KG Lustige Reserve im Stadtteil Rothgen hat entgegen einer oftmals geausserten Vermutung keinerlei Bezug zur Grube Reserve Literatur BearbeitenDaniel Salber Das Aachener Revier 150 Jahre Steinkohlenbergbau an Wurm und Inde Verlag Schweers Wall Aachen 1987 ISBN 3 921679 56 7Weblinks BearbeitenBergbau und Eisenbahnen in der Region Aachen Duren Heinsberg Grube Reserve Nothberg und Kokerei Nothberg Zeche Eschweiler Reserve Chronologie auf den Seiten von albert gieseler de Armin Gille Die letzte Steinkohlegrube des Indereviers im Krieg in Aachener Zeitung vom 12 August 2019Einzelnachweise Bearbeiten a b c Aachener Nachrichten vom 21 Februar 2011 Heute vor 80 Jahren 32 Bergleute sterben bei Grubenungluck ANNA Berichte Mitteilungen Nachrichten Bergbaumuseum Wurmrevier e V Nr 21 November 2004 S 7 Memento des Originals vom 26 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bergbaumuseum grube anna2 de abgerufen am 11 Juli 2012 PDF 1 5 MB Die Bergbaulokomotiven im Aachener Revier Die Grube Eschweiler Reserve Portrat auf den Seiten von guidorademacher de abgerufen am 21 Januar 2023 Gruben und Zechen des Eschweiler Bergwerksvereins Adolf Anna Atsch Aue Birkengang Carl Alexander Carl Friedrich Centrum Christine Cornelia Emil Mayrisch Erin Gouley Graf Schwerin Ichenberg Laurweg Lothringen Maria Nordstern Propstei Reserve Sophia Jacoba Voccart Westfalen Wilhelm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Reserve amp oldid 230613688