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Grotsch niedersorbisch Grozisco ist ein Ortsteil der Gemeinde Heinersbruck im Landkreis Spree Neisse in Brandenburg Bis zur Eingemeindung nach Heinersbruck am 26 Oktober 2003 war Grotsch eine eigenstandige Gemeinde Im Jahr 1993 wurde ein Teil des Ortes fur den Tagebau Janschwalde abgebaggert 45 Einwohner mussten umgesiedelt werden Grotsch GroziscoVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde HeinersbruckKoordinaten 51 48 N 14 31 O 51 792 14 51 67 Koordinaten 51 47 31 N 14 30 36 OHohe 67 m u NHNFlache 4 13 km Einwohner 75 31 Dez 2016 1 Bevolkerungsdichte 18 Einwohner km Eingemeindung 26 Oktober 2003Postleitzahl 03185Vorwahl 035601Grotsch Brandenburg Lage von Grotsch in Brandenburg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Einrichtungen und Kultur 5 Literatur 6 Weblinks 7 NachweiseLage BearbeitenGrotsch liegt in der Niederlausitz und gehort zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben Wenden Umliegende Ortschaften sind Heinersbruck im Norden die zur Stadt Forst gehorenden Ortsteile Briesnig im Osten und Bohrau im Sudosten der zur Gemeinde Wiesengrund gehorende Ortsteil Gosda und der zur Gemeinde Neuhausen Spree gehorende Ortsteil Kathlow im Suden der Cottbuser Stadtteil Schlichow im Sudwesten sowie der zur Gemeinde Teichland gehorende Ortsteil Barenbruck im Nordwesten Durch Grotsch verlauft die Kreisstrasse 7135 die den Ort mit der knapp einen Kilometer nordlich verlaufenden Bundesstrasse 97 verbindet Geschichte BearbeitenGrotsch wurde im Jahr 1344 als Grods erstmals urkundlich erwahnt 2 Weitere Schreibweisen des Ortsnamens waren im Laufe der Zeit Grodes im Jahr 1536 Grodisch im Jahr 1652 und Gretsch im Jahr 1687 Der Name stammt wie etwa Groditz oder Groditsch vom altsorbischen Wort grodisce Burgwall bzw grod Burg 3 Rudolf Lehmann beschreibt den alten Dorfkern als Sackgassendorf Der Ort gehorte zur Herrschaft Cottbus ostlich von Grotsch verlief die Grenze zum Kurfurstentum Sachsen Im Jahr 1696 gelange Anton von Anton von Pannwitz in den Besitz von Grotsch und einigen weiteren Dorfern in der Umgebung u a Klein Lieskow Tranitz Nach 1742 kamen die Orte uber Vererbung in den Besitz von Anna Helene von Schoning geb von Pannwitz im Jahr 1807 errichtete der Gutsbesitzer daraus die v Schoningsche Stiftung Ebenfalls 1807 kam Grotsch nach dem Tilsiter Frieden zum Konigreich Sachsen Im Jahr 1809 lebten im Ort acht Ganzbauern drei Halbbauern drei Kossaten sechs Budner und drei Einlieger Kirchlich gehorte Grotsch in diesem Jahr zu Heinersbruck 4 Nach acht Jahren wurde Grotsch nach den auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen wieder preussisch Bei der Gebietsreform im Jahr 1816 wurde das Dorf dem Kreis Cottbus in der Provinz Brandenburg zugeordnet Ebenfalls um diese Zeit spatestens 1820 wurde Grotsch nach Gross Lieskow umgepfarrt Im Jahr 1846 hatte Grotsch 177 Einwohner bei der Volkszahlung am 1 Dezember 1871 wurden 202 Einwohner ermittelt Ab 1874 bildete Grotsch zusammen mit den Landgemeinden und Gutsbezirken Gosda und Klinge den Amtsbezirk Gosda dieser wurde 1945 aufgelost Die letzten Gutsbesitzer wurden in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet In der DDR gehorte Grotsch zunachst zum Landkreis Cottbus bevor die Gemeinde bei der Gebietsreform am 25 Juli 1952 dem Kreis Forst im Bezirk Cottbus zugeordnet wurde Mit der Erschliessung des Braunkohletagebaus Janschwalde war Grotsch seit den 1980er Jahren zur Devastierung vorgesehen Nach der Devastierung des Nachbarortes Gross Lieskow wurde Grotsch kirchlich wieder nach Heinersbruck umgeordnet 1985 wurden die Verbindungsstrasse nach Forst abgerissen und 21 von 48 Grundstucken verlegt 2 Nach der Wiedervereinigung lag Grotsch im Landkreis Forst in Brandenburg Im Juli 1992 schloss sich die Gemeinde dem kreisubergreifenden Amt Peitz an Im Jahr 1993 wurde der ostliche Teil von Grotsch zugunsten des fortschreitenden Tagebaus Janschwalde abgebaggert 5 Bei der Kreisreform in Brandenburg am 6 Dezember 1993 wurde Grotsch Teil des neu gebildeten Landkreises Spree Neisse Seit 1995 gibt es in Grotsch ein neues Burgerzentrum 2001 wurde das neue Dorfgemeinschaftshaus mit einem 120 Platze umfassenden Saal errichtet Im Rahmen der Gemeindegebietsreform am 26 Oktober 2003 wurde Grotsch nach Heinersbruck eingemeindet Eine Klage der Gemeinde gegen die Eingliederung wurde vom Verfassungsgericht des Landes Brandenburg zuruckgewiesen Seit 2015 erinnert in Grotsch ein Gedenkstein an die durch den Braunkohlebergbau umgesiedelten Familien Bevolkerungsentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 2041890 2721910 250 Jahr Einwohner1925 2261933 2061939 193 Jahr Einwohner1946 2401950 2571964 211 Jahr Einwohner1971 2011981 1551985 148 Jahr Einwohner1989 1341995 582002 92Gebietsstand des jeweiligen Jahres 6 Fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Lausitz ermittelte Arnost Muka in den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts fur Grotsch eine Bevolkerungszahl von 241 Einwohnern von denen alle Sorben waren 7 Im Jahr 1956 hatten noch 69 4 Prozent der Einwohner von Grotsch Sorbischkenntnisse damit hatte die Gemeinde hinter Heinersbruck den zweithochsten sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil im Kreis Forst Einrichtungen und Kultur BearbeitenDie Freiwillige Feuerwehr in Grotsch wurde am 15 April 1923 gegrundet 8 In Grotsch findet jahrlich ein Dorffest statt 2 Literatur BearbeitenRudolf Lehmann Hrsg Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 2 Die Kreise Cottbus Guben Spremberg und Sorau Verlag Klaus D Becker Potsdam 2011 ISBN 978 3 941919 90 7 S 40 Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen Archiv verschwundener Orte Forst Horno 2010 Weblinks BearbeitenGrotsch auf der Website des Amtes Peitz Grotsch in der RBB Sendung Der Landschleicher vom 1 November 1998 Grotsch Grozisco im Archiv verschwundener OrteNachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg LGB abgerufen am 21 Oktober 2020 a b c Ortsteil Grotsch Grozisco Amt Peitz abgerufen am 2 Juni 2017 Ernst Eichler Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neisse Band I VEB Domowina Verlag Bautzen 1985 S 181 Friedrich Wilhelm August Bratring Statistisch topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg Band 3 Die Neumark Brandenburg enthaltend Berlin 1809 S 347 Online Grotsch Grozisco Archiv verschwundener Orte abgerufen am 1 Dezember 2022 Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 PDF 331 KB Landkreis Spree Neisse Landesbetrieb fur Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Dezember 2006 abgerufen am 2 Juni 2017 Arnost Muka Statistik der Lausitzer Sorben Deutsch von Robert Lorenz Domowina Verlag Bautzen 2019 ISBN 978 3 7420 2587 6 S 148 Freiwillige Feuerwehr Grotsch Amt Peitz abgerufen am 1 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grotsch Heinersbruck amp oldid 228472182