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Die Gneisenau war ein Grosser Kreuzer der Kaiserlichen Marine und kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz Die Namensgebung erfolgte nach dem preussischen Generalfeldmarschall August Neidhardt von Gneisenau der als Chef des Stabes von Blucher wesentlichen Anteil am Sieg bei Waterloo uber Napoleon Bonaparte im Jahre 1815 hatte Gneisenau SchiffsdatenFlagge Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffstyp Grosser KreuzerKlasse Scharnhorst KlasseBauwerft AG Weser BremenBaunummer 144Baukosten 19 243 000 MarkStapellauf 14 Juni 1906Indienststellung 6 Marz 1908Verbleib Am 8 Dezember 1914 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 144 6 m Lua 143 8 m KWL Breite 21 6 mTiefgang max 8 37 mVerdrangung Konstruktion 11 616 tMaximal 12 985 t Besatzung 764 bis 840 MannMaschinenanlageMaschine 18 Marinekessel3 3 Zyl VerbundmaschineMaschinen leistung 30 396 PS 22 356 kW Hochst geschwindigkeit 23 6 kn 44 km h Propeller 1 vierflugelig 4 6 m2 vierflugelig 4 8 mBewaffnung8 Sk 21 0 cm L 40 700 Schuss 6 Sk 15 0 cm L 40 1 020 Schuss 18 Sk 8 8 cm L 35 2 700 Schuss 4 Torpedorohr 45 0 cm 1 Bug 2 Seiten 1 Heck unter Wasser 11 Schuss PanzerungGurtel 80 150 mm auf 50 mm Teak Zitadelle 150 mm Deck 35 60 mm vorderer Kommandoturm 30 200 mm achterer Kommandoturm 20 50 mm Turme 30 170 mm Kasematten 150 mm Schilde schwere Artillerie 40 150 mm Schilde Mittelartillerie 80 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kreuzergeschwader in Ostasien 1 2 Seegefecht bei Coronel 1 3 Seegefecht bei den Falklandinseln 1 4 Versenkung 2 Kommandanten 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenGeschichte BearbeitenDie Gneisenau wurde als erstes Schiff 1 einer neuen Klasse von Grossen Kreuzern im Dezember des Jahres 1904 bei der Werft AG Weser in Bremen auf Kiel gelegt Sie war wie ihr Schwesterschiff Scharnhorst fur den Einsatz in den Gewassern der deutschen Kolonien in Ubersee konzipiert Ihr Stapellauf war am 14 Juni 1906 und ihre Indienststellung fand am 6 Marz 1908 statt Sie fungierte erst als moderner Begleitkreuzer der Kaiseryacht Hohenzollern in finnischen Gewassern Ihr damaliger Kommandant Franz Hipper war spater Befehlshaber der I Aufklarungsgruppe der Hochseeflotte in der Skagerrakschlacht Danach wurde die Gneisenau nach Ostasien entsandt wo sich bereits ihr Schwesterschiff die Scharnhorst befand Uber ihr Auslaufen nach Ostasien existiert noch heute ein Schwarzweissfilm Wie die Scharnhorst war die Gneisenau im Auslandsanstrich 98 mit weissem Rumpf und ockergelben Aufbauten Masten und Schornsteinen fertiggestellt worden Diese Farbgebung wurde insbesondere auch fur Kaiser Begleitschiffe in europaischen Gewassern verwendet weshalb die Gneisenau sie erhielt Entsprechend der Abschaffung dieser Farben im Jahr 1910 wurde der Kreuzer jedoch schon im ublichen Anstrich mit mittelgrauem Rumpf und hellgrauen Aufbauten Masten und Schornsteinen nach Ostasien verlegt Kreuzergeschwader in Ostasien Bearbeiten Die Gneisenau gehorte ebenso wie die Scharnhorst ab 1909 zum deutschen Kreuzergeschwader mit Stutzpunkt in Tsingtau Bei Beginn des Ersten Weltkriegs befanden sich beide Schiffe bei Ponape auf einer Inspektionsfahrt im Pazifik Allerdings war die Ruckkehr zum Stutzpunkt Tsingtau aufgrund des zu erwartenden japanischen Kriegseintritts auf Seiten der Entente unmoglich geworden Vizeadmiral Maximilian von Spee Befehlshaber des Kreuzergeschwaders in Ostasien sammelte daraufhin seine Schiffe zunachst bei der Insel Pagan der damals deutschen Marianen Bei einer Kommandantensitzung beschloss Graf Spee den Kleinen Kreuzer Emden zum selbstandigen Kreuzerkrieg in den Indischen Ozean zu entlassen Das Geschwader dagegen sollte versuchen uber den Pazifik und um Kap Hoorn an der Sudspitze Sudamerikas herum in die Heimat zu gelangen Dabei sollte der Gegner moglichst stark geschadigt werden Uber die Marshallinseln Samoa Tahiti und die Osterinsel wo einige Kohleubernahmen erfolgten erreichte das Geschwader die Westkuste Sudamerikas Inzwischen waren auch die Kleinen Kreuzer Dresden und Leipzig dazugekommen Der Panamakanal der damals gerade eroffnet worden war musste von den Gegnern als Durchfahrtsmoglichkeit drei Kriegsschiffe waren gestattet mit in Betracht gezogen werden Seegefecht bei Coronel Bearbeiten Hauptartikel Seegefecht bei Coronel Am 1 November 1914 kam es bei Coronel zum Gefecht mit dem britischen Geschwader des Vizeadmiral Christopher Cradock Dieses Seegefecht entschieden die Deutschen in kurzer Zeit zu ihren Gunsten obgleich sehr starker Seegang und starker Wind das Artilleriefeuer sehr erschwerten Dabei wurden die britischen Panzerkreuzer Good Hope und Monmouth versenkt wobei die Gneisenau erst hauptsachlich auf die Monmouth zwischendurch aber auch auf die Good Hope schoss als letztere beim verzweifelten Versuch in Torpedoreichweite zu gelangen auf die deutsche Linie zufuhr 2 Die Monmouth wurde vom Feuer der Gneisenau so schwer beschadigt dass es dem weit unterlegenen Kreuzer Nurnberg ein Leichtes war in der Dunkelheit die Monmouth zu versenken Dem Leichten Kreuzer Glasgow gelang leicht beschadigt die Flucht Der Hilfskreuzer Otranto war schon vorher abgelaufen Die Deutschen verliessen das Gefecht zwar unbeschadigt hatten jedoch teilweise die Halfte ihrer Munition verschossen 3 Dies fuhrte zu sehr entschlossenen Gegenmassnahmen der Royal Navy die letztlich das Ende des Kreuzergeschwaders einleiten sollten Nachdem man am 4 November in Valparaiso die Vorrate erganzt hatte setzte das Geschwader seine Fahrt sudwarts fort Anfang Dezember erreichte es Kap Hoorn Seegefecht bei den Falklandinseln Bearbeiten Hauptartikel Seegefecht bei den Falklandinseln Nach einer letzten Kohlenubernahme wollte der Admiral am Morgen des 8 Dezember 1914 die Funkanlagen der Falklandinseln zerstoren und sich der dortigen Kohlenvorrate bemachtigen Ausserdem war geplant den britischen Gouverneur gefangen zu nehmen Die britische Admiralitat Lord John Arbuthnot Fisher hatte soeben das Amt des Ersten Seelords unter Winston Churchill als Erstem Lord der Admiralitat ubernommen hatte jedoch mittlerweile auf die Niederlage von Coronel reagiert und zwei Schlachtkreuzer in den Sudatlantik geschickt Die britische Kampfgruppe unter Fuhrung von Admiral Frederik Doveton Sturdee war mit ihren Schlachtkreuzern Invincible und Inflexible den drei Panzerkreuzern Kent Carnarvon und Cornwall sowie den Leichten Kreuzern Bristol und Glasgow den deutschen Schiffen an Geschwindigkeit und Bewaffnung weit uberlegen Dieser Verband sollte eigentlich an der Ostkuste Sudamerikas kreuzen um einen Durchbruchsversuch des Ostasiengeschwaders zu vereiteln lag aber zufallig im Hafen Port William der Falklandinseln als der Angriffsversuch erfolgte Dabei spielte die Gneisenau eine besondere Rolle als sie zusammen mit dem Kleinen Kreuzer Nurnberg zur Erkundung vorgeschickt wurde Die britischen Schiffe die sich in einer ungunstigen Lage befanden da sie zur Kohlenubernahme festgemacht in den engen Hafengewassern lagen konnten dennoch schnell genug den Hafen verlassen um den deutschen Schiffen noch nachzusetzen da das Kreuzergeschwader kraftemassig zersplittert diese ungunstige Lage nicht ausnutzen konnte Zur reinen Erkundung ware der Ansatz nur eines Kleinen Kreuzers etwa der schnellen weil turbinengetriebenen Dresden sinnvoller gewesen In einer vorausgegangenen Besprechung unter Leitung von Graf Spee war es vor allem der Kommandant der Gneisenau Kapitan zur See Maerker welcher hinsichtlich der Falklandinseln Bedenken geaussert hatte Graf Spee schickte noch als die Schlacht bereits in vollem Gange war ein Signal an die Gneisenau Admiral an Kommandant Sie haben doch recht gehabt Versenkung Bearbeiten nbsp Der letzte Kurs der GneisenauZunachst versuchte Graf Spee mit seinem Geschwader nach Osten zu entkommen Die See war ruhig und das Wetter klarsichtig Gegen Mittag hatten die Briten aufgeholt Die drei Kleinen Kreuzer wurden von Graf Spee mit dem Signal Entlassen versuchen zu entkommen freigestellt und drehten nach Suden ab wurden aber sogleich von den britischen Panzerkreuzern verfolgt wahrend Scharnhorst und Gneisenau von Invincible Inflexible und Carnarvon angegriffen die Kleinen Kreuzer zu entlasten versuchten Auffallend war dass die britischen Schiffe obwohl weit uberlegen sich keinerlei Risiken aussetzten und das Gefecht nur auf grosse Entfernung mit entsprechend hohem Munitionsverbrauch fuhrten so dass die deutschen Panzerkreuzer zeitweise nur mit den beiden schweren Turmen antworten konnten Die Scharnhorst ging 16 17 Uhr mit Admiral Graf Spee und ihrer gesamten Besatzung von 860 Mann unter Die Gneisenau wurde um 18 02 Uhr 4 nach stundenlangem Beschuss durch Invincible Inflexible und Carnarvon durch die eigene Besatzung bei 52 46 S 56 3 W 52 766666666667 56 058333333333 selbst versenkt nachdem samtliche Munition verschossen war Sie rollte erst uber und sank dann ubers Heck Nur 187 Besatzungsmitglieder darunter als Ranghochster der Erste Offizier Hans Pochhammer uberlebten den Untergang 5 Unter den Todesopfern befand sich auch ein Sohn des Grafen von Spee 4 Das offizielle britische Seekriegswerk Corbett vermerkt hierzu an Haltung seien die Besatzungen der deutschen Schiffe selten ubertroffen worden Und Admiral Sir Sturdee schrieb an Pochhammer wir alle empfinden dass die Gneisenau bis zum Ende sehr tapfer gefochten hat Wir bewundern die guten artilleristischen Leistungen beider Schiffe sehr und bedauern den Tod Ihres Admirals und so vieler Offiziere und Manner Von den Kleinen Kreuzern entkam nur die schnelle Dresden in die chilenische Inselwelt Nach vier Monaten wurde sie vor der Robinson Insel von der Besatzung versenkt Kommandanten Bearbeiten6 Marz bis 30 September 1908 Kapitan zur See Franz Hipper1 Oktober 1908 bis 14 September 1910 Kapitan zur See Konrad Trummler15 September 1910 bis 3 Juni 1912 Kapitan zur See Ludolf von UslarJuni 1912 bis Juni 1914 Kapitan zur See Franz BruninghausJuni bis Dezember 1914 Kapitan zur See Gustav Otto Julius MaerkerLiteratur BearbeitenHanson W Baldwin World War I An Outline History Harper and Row New York 1962 Geoffrey Bennett Die Seeschlachten von Coronel und Falkland Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1980 ISBN 3 453 01141 4 Erich Groner Dieter Jung Martin Maass Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 1 Panzerschiffe Linienschiffe Schlachtschiffe Flugzeugtrager Kreuzer Kanonenboote Bernard amp Graefe Munchen 1982 ISBN 3 7637 4800 8 S 76 78 Hans H Hildebrand Albert Rohr Hans Otto Steinmetz Die deutschen Kriegsschiffe Biographien ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart Koehlers Verlagsgesellschaft Herford Hans Pochhammer Die letzte Fahrt des Grafen Spee Schoningh Paderborn Schoninghs Arbeitsbogen fur den Deutschen Gesamtunterricht Heft 10 vom ranghochsten Uberlebenden des Kreuzergeschwaders dem I Offizier der Gneisenau erzahlt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gneisenau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Technische Daten der Gneisenau engl Galerie des deutschen Bundesarchivs zur Seeschlacht bei Coronel Ausstellung beim Google Cultural Institute zur Seeschlacht bei CoronelFussnoten Bearbeiten Die Scharnhorst im Etat als Grosser Kreuzer D bezeichnet lief zwar fruher vom Stapel wurde aber erst nach der Gneisenau im Etat als Grosser Kreuzer C bezeichnet in Bau gegeben Auszug aus einem Brief des Kapitanleutnants Busch I Artillerieoffizier S M S Gneisenau mit Schilderung des Feuerkampfs der Artillerie in der Seeschlacht von Coronel im Bundesarchiv abgerufen am 28 August 2016 Memento vom 8 Marz 2015 im Internet Archive Ubersicht uber den Munitionsverbrauch des Kreuzergeschwaders in der Seeschlacht von Coronel im Bundesarchiv abgerufen am 28 August 2016 Memento vom 5 Marz 2015 im Internet Archive a b Antonella Astorri Der Erste Weltkrieg Mit uber 1000 zum Grossteil noch nie veroffentlichten Fotos Neuer Kaiser Verlag Klagenfurt 2000 S 58 Schreiben der Stadt Schildau Kreis Torgau an das Reichsmarineamt mit dem Ausdruck der Anteilnahme am Untergang des Panzerkreuzers Gneisenau in der Seeschlacht bei den Falklandinseln im Bundesarchiv abgerufen am 28 August 2016 Memento vom 8 Marz 2015 im Internet Archive Grosse Kreuzer der Scharnhorst Klasse Scharnhorst GneisenauListe der Schiffe der Kaiserlichen MarineListe deutscher Kreuzer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gneisenau Schiff 1908 amp oldid 240794280