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Germanit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Cu13Fe2Ge2S16 2 ist also chemisch gesehen ein Kupfer Eisen Germanium Sulfid In der Bergmannssprache fallt das Mineral Germanit unter die Fahlerze GermanitGermanit aus Tsumeb Otjikoto Region NamibiaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ger 1 Chemische Formel Cu13Fe2Ge2S16Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 10 II C 10 020 2 CB 30 02 09 04 02Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakistetraedrisch 4 3mRaumgruppe Nr P4 3n 2 Nr 218 Gitterparameter a 10 59 A 2 Formeleinheiten Z 2 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4Dichte g cm3 gemessen 4 46 bis 4 59 berechnet 4 30 3 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe rosa mit violettem Stich rotlichgrauStrichfarbe grauschwarzTransparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz mattWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in SalpetersaureGermanit ist in jeder Form undurchsichtig und findet sich uberwiegend in Form massiger bzw kornig mit Renierit verwachsener Mineral Aggregate 3 mit metallischem Glanz auf den Oberflachen Allerdings konnten auch Idiomorphe Kristalle unter dem Mikroskop beobachtet werden 4 Seine Farbe ist meist Rosa oder Rotlichgrau mit einem deutlichen Stich ins Violette die sich nach einiger Zeit durch Anlaufen in ein sattes Violett wandelt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde erstmals 1920 von Hans Schneiderhohn in der Typlokalitat Tsumeb in Namibia entdeckt und beschrieben aber nicht genauer untersucht 1921 fand W Klein wiederum in Tsumeb ein ihm unbekanntes Mineral und schickte es an den Berliner Mineralogen Otto Hermann August Pufahl 1855 1924 5 der es genauer untersuchte und die Zusammensetzung bestimmte Dieser nannte das neue Mineral schliesslich 1922 nach dem darin enthaltenen Element Germanium als Germanit 6 Klassifikation BearbeitenIn der Systematik nach Strunz wird Germanit zu den Metallsulfiden mit einem Verhaltnis von Metall zu Schwefel Selen oder Tellur von 1 1 gezahlt Nach der 8 Auflage bildet dabei zusammen mit Colusit Germanocolusit Maikainit Morozeviczit Nekrasovit Ovamboit Polkovicit Renierit Stibiocolusit Sulvanit und Vinciennit eine Gruppe In der 9 Auflage bildet es mit Colusit Germanocolusit Maikainit Nekrasovit Ovamboit und Stibiocolusit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink Eisen Kupfer oder Silber In der Systematik nach Dana bildet es mit Renierit Maikainit und Ovamboit eine Untergruppe der Sulfide Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp mit m n p 1 1 7 Kristallstruktur BearbeitenGermanit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe P4 3n Raumgruppen Nr 218 Vorlage Raumgruppe 218 mit dem Gitterparameter a 10 59 A sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenGermanit ist schwer schmelzbar und zerfallt beim Erhitzen In Salpetersaure ist er loslich 4 Bildung und Fundorte BearbeitenGermanit bildet sich in primaren Kupfer Blei Zink Erzen Es ist vergesellschaftet mit Renierit Pyrit Tennantit Enargit Galenit Sphalerit Digenit Bornit und Chalkopyrit Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt Neben der Typlokalitat fand man Germanit in Andalgala in Argentinien Dastakert in Armenien Panagjurischte in Bulgarien der Provinz Pinar del Rio auf Kuba Kipushi in der Demokratischen Republik Kongo Orivesi in Finnland Guillaumes in Frankreich Laurion in Griechenland Hida und weiteren Orten in Japan Niari in der Republik Kongo Magnitogorsk und weitere Fundorte in Russland sowie den US Bundesstaaten Alaska und Colorado Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenHans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1979 ISBN 3 342 00288 3 S 347 Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 436 Erstausgabe 1891 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Germanite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Germanit Germanit bei mindat org engl Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 80 a b John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Germanite in Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 63 3 kB a b Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 175 Steckbrief Duftit bei steine und minerale de mit dem vollstandigen Namen des Erstbeschreibers O Pufahl Germanit ein Germanium Mineral und Erz von Tsumeb Sudwest Afrika PDF 273 kB In Metall und Erz 1922 13 S 324 325 New Dana Classification of Sulfide Minerals Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Germanit amp oldid 237968355