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Colusit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Cu13VAs3S16 2 und damit chemisch gesehen ein Kupfer Vanadium Sulfid ColusitColusit bronzefarbene Kristalle auf Quarz aus dem Butte District Montana USA Grosse 5 3 4 1 2 5 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Col 1 Chemische Formel Cu13VAs3S16 2 Cu13V As Sn Sb 3S16 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und Sulfosalze Metall Schwefel Selen Tellur 1 1System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II B 03c II C 10 040 2 CB 30 03 01 01 01Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakistetraedrisch 4 3m 4 Raumgruppe P4 3n Nr 218 Vorlage Raumgruppe 218 3 Gitterparameter a 10 62 A 3 Formeleinheiten Z 2 3 Zwillingsbildung selten nach 111 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4Dichte g cm3 gemessen 4 2 berechnet 4 78 5 Spaltbarkeit keineBruch Tenazitat sprodeFarbe bronzefarbenStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzColusit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist kornige bis massige bronzefarbige Aggregate In seltenen Fallen werden Kristalle bis etwa 5 Millimeter gefunden Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Colusit in der East Colusa Mine in Butte im US Bundesstaat Montana und beschrieben 1933 von Robert E Landon und A H Mogilnor die das Mineral nach seiner Typlokalitat benannten In der Bergmannssprache fallt Colusit in die Kategorie der Fahlerze Dem bisher eigenstandigen Mineral Arsenosulvanit wurde 2006 der Mineralstatus durch die IMA aberkannt da es mit Colusit identisch ist 6 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Colusit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis M etall S schwefel 1 1 wo er zusammen mit Germanit die Germanit Reihe mit der System Nr II B 03c innerhalb der Luzonit Germanit Gruppe II B 03 bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 10 40 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Colusit zusammen mit Germanit Germanocolusit Maikainit Morozeviczit Nekrasovit Ovamboit Polkovicit Renierit Stibiocolusit Sulvanit und Vinciennit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 7 Die seit 2001 gultige und von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Colusit in die neu definierte Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es als Namensgeber die Germanitgruppe mit der System Nr 2 CB 30 und den weiteren Mitgliedern Germanocolusit Germanit Maikainit Nekrasovit Ovamboit und Stibiocolusit bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Colusit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Sulfosalze ein Hier ist er zusammen mit Germanocolusit Nekrasovit und Stibiocolusit ebenfalls in der Colusitgruppe Isometrisch P4 3nVorlage Raumgruppe 218 mit Cu und V mit der System Nr 03 01 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfosalze mit dem Verhaltnis z y gt 4 und der Zusammensetzung A i A2 j ByCz A Metalle B Halbmetalle C Nichtmetalle zu finden Kristallstruktur BearbeitenColusit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P4 3n Raumgruppen Nr 218 Vorlage Raumgruppe 218 mit dem Gitterparameter a 10 62 A sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Colusit und Pyrit aus der West Colusa Mine bei Butte in Montana USA Grosse 5 7 cm 4 8 cm 3 1 cm Colusit bildet sich hydrothermal in Kupfererz Adern und findet sich dort meist in Paragenese mit vielen anderen Sulfid Mineralen wie beispielsweise Bornit Chalkosin Chalkopyrit Covellin Enargit Galenit Germanit Goldfieldit Luzonit Pyrit Renierit Stannoidit Tetraedrit Tennantit und Sphalerit Als eher seltene Mineralbildung konnte Colusit an verschiedenen Fundorten zum Teil reichlich zwar vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Bisher Stand 2013 gelten rund 80 Fundorte als bekannt 9 Neben seiner Typlokalitat East Colusa Mine trat das Mineral in den USA unter anderem noch in mehreren Minen im Bezirk Butte und bei Cone Butte im Bezirk Warm Springs im Fergus County in Montana in der Campbell Mine bei Bisbee und der Magma Mine bei Superior in Arizona an mehreren Orten im Bundesstaat Colorado bei Goldfield und bei Lewis im Lander County in Nevada bei La Bajada Santa Fe County in New Mexico sowie bei Tintic im Juab County in Utah auf In Osterreich fand sich Colusit bisher nur bei Schwarzleo in der Salzburger Gemeinde Leogang und der einzige bisher bekannte Fundort in der Schweiz ist der Steinbruch La Platriere bei Granges Siders im Kanton Wallis Weitere Fundorte liegen unter anderem in Argentinien Australien Bulgarien Chile Frankreich Indonesien Italien Japan Kanada Kasachstan die Demokratische Republik Kongo Namibia Norwegen Peru auf den Philippinen in Russland Serbien und Ungarn 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenRobert E Landon A H Mogilnor Colusite a new Mineral of the Sphalerite group In The American Mineralogist Band 18 1933 S 528 533 englisch rruff info PDF 603 kB abgerufen am 15 Januar 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Colusite Sammlung von Bildern Colusit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 15 Januar 2021 Colusite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 15 Januar 2021 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Colusite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 15 Januar 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2021 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2021 abgerufen am 13 Januar 2021 englisch a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 80 englisch David Barthelmy Colusite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 15 Januar 2021 englisch Colusite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF Ernst A J Burke A mass discreditation of GQN minerals In The Canadian Mineralogist Band 44 Nr 6 Dezember 2006 S 1557 1560 doi 10 2113 gscanmin 44 6 1557 englisch Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 13 Januar 2021 englisch Localities for Colusite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 15 Januar 2021 englisch Fundortliste fur Colusit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 15 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Colusit amp oldid 239328290