www.wikidata.de-de.nina.az
Ovamboit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Cu10Fe3WGe3S16 3 und damit chemisch gesehen ein Kupfer Eisen Wolfram Germanium Sulfid Die in der Formel enthaltenen Eisen und Germanium sind allerdings bei naturlichem Ovamboit oft durch geringe Mengen an Zink oder einen hoheren Gehalt an Kupfer bzw durch Arsen diadoch ersetzt weshalb die Formel auch in der Form Cu10 Fe Zn Cu 3W Ge As 3S16 4 geschrieben werden kann OvamboitOvamboitkristall aus der Typlokalitat Tsumeb NamibiaAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1992 039 1 IMA Symbol Ova 2 Chemische Formel Cu10Fe3WGe3S16 3 Cu10 Fe Zn Cu 3W Ge As 3S16 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II C 10 055 2 CB 30 02 09 04 04Ahnliche Minerale Maikainit ColusitKristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakistetraedrisch 4 3m 5 Raumgruppe P4 3n Nr 218 Vorlage Raumgruppe 218 6 Gitterparameter a 10 68 A 6 Formeleinheiten Z 1 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 5 bis 4 4 VHN30 265 340 durchschnittlich 295 7 Dichte g cm3 berechnet 4 736 6 Spaltbarkeit fehlt 4 Bruch Tenazitat nicht definiert 6 Farbe weiss hellgelb rosa bis rotlichgrau 4 im Auflicht 6 Strichfarbe grauschwarz 4 Transparenz undurchsichtigGlanz Metallglanz 6 KristalloptikDoppelbrechung keineOvamboit kristallisiert im kubischen Kristallsystem konnte bisher jedoch nur in Form undurchsichtiger mikrokristalliner Korner bis etwa 0 1 Millimeter Durchmesser und krustiger Uberzuge gefunden werden Unter dem Auflichtmikroskop zeigt Ovamboit eine weissliche bis hellgelbe oder rosagraue Farbe mit einem metallischen Glanz auf den Oberflachen Mit Maikainit bildet Ovamboit eine luckenlose Mischkristallreihe die durch die Substitution von Wolfram durch Molybdan gekennzeichnet ist Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde der Ovamboit in der Tsumeb Mine in der Oshikoto Region von Namibia Die Erstbeschreibung erfolgte 2003 durch Ernst M Spiridonov Da der Name Tsumebit bereits vergeben war benannte Spiridonov das neue Mineral nach der historischen Region Ovamboland in der auch die Typlokalitat Tsumeb liegt Das Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau und im Bergbaumuseum in Sankt Petersburg in Russland aufbewahrt 6 Klassifikation BearbeitenIn der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist der Ovamboit noch nicht verzeichnet Nur zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr II C 10 55 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort der Abteilung Sulfide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall S Se Te 1 1 wo Ovamboit zusammen mit Colusit Germanit Germanocolusit Maikainit Morozeviczit Nekrasovit Polkovicit Renierit Stibiocolusit Sulvanit und Vinciennit eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet 4 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Ovamboit ebenfalls in die Abteilung der Metallsulfide M S 1 1 und ahnliche ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach den in der Verbindung vorherrschenden Metallen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung mit Zink Zn Eisen Fe Kupfer Cu Silber Ag usw zu finden ist wo es zusammen mit Colusit Germanit Germanocolusit Maikainit Nekrasovit und Stibiocolusit die Germanitgruppe mit der System Nr 2 CB 30 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Ovamboit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Renierit Germanit und Maikainit in der Germanitgruppe mit der System Nr 02 09 04 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 1 1 zu finden Kristallstruktur BearbeitenOvamboit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe P4 3n Raumgruppen Nr 218 Vorlage Raumgruppe 218 mit dem Gitterparameter a 10 68 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle 6 Bildung und Fundorte BearbeitenOvamboit bildet sich in metallreichen Sulfid Lagerstatten Als Begleitminerale treten unter anderem Baryt Bornit Galenit Germanit Germanocolusit Maikainit Sphalerit und Tennantit auf 6 Gelegentlich ist Ovamboit lamellenartig mit Gallit verwachsen Der bisher einzige bekannte Fundort Ovamboit ist seine Typlokalitat Tsumeb in Namibia 9 Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenErnst M Spiridonov Maikainite Cu20 Fe Cu 6Mo2Ge6S32 and ovamboite Cu20 Fe Cu Zn 6W2Ge6S32 new minerals in massive sulfide base metal ores In Doklady Earth Sciences 393A Nr 3 2003 S 1329 1332 englisch rruff info PDF 258 kB abgerufen am 1 Juni 2019 John Leslie Jambor Andrew C Roberts New mineral Names In American Mineralogist Band 89 2004 S 1826 1834 englisch minsocam org PDF 464 kB abgerufen am 1 Juni 2019 Joseph A Mandarino New minerals In The Canadian Mineralogist Band 42 2004 S 1241 1260 englisch rruff info PDF 250 kB abgerufen am 1 Juni 2019 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Ovamboit Wiki Ovamboite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 1 Juni 2019 englisch Ovamboite mineral data PDF 20 kB In www mineralogicalassociation ca Mineralogical Association of Canada 15 Mai 2015 abgerufen am 1 Juni 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2019 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2019 abgerufen am 20 Mai 2019 englisch a b c d e f g Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b David Barthelmy Ovamboite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 1 Juni 2019 englisch a b c d e f g h i Ovamboite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 131 kB abgerufen am 1 Juni 2019 John L Jambor Andrew C Roberts New mineral Names In American Mineralogist Band 89 2004 S 1826 1834 englisch minsocam org PDF 464 kB abgerufen am 1 Juni 2019 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 25 April 2019 englisch Fundortliste fur Ovamboit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ovamboit amp oldid 239328326