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OvambolandOvamboHauptstadt OndanguaGrosse 56 072 km Einwohner 239 363 1960 Staatsform Homeland ab 1973 autonom Staatsoberhaupt 1968 1972 Uushona Shiimi Chefratsmitglied 1972 1973 Filemon Elifas Chefratsmitglied 1973 1975 Filemon Elifas Chefminister 1975 1980 Cornelius Thuhageni Njoba Chefminister 1980 1981 Cornelius Thuhageni Njoba Vorsitzender des Exekutivrates 1981 1989 Peter Kalangula Vorsitzender des Exekutivrates Grundung 1968 1973 Autonomie Auflosung Mai 1989 vor der Unabhangigkeit Namibias Wahrung Sudafrikanischer RandAutokennzeichen SWALage des ehemaligen Homelands OkavangolandDas Ovamboland auch Owamboland fruher Amboland als Homeland seit 1972 1 oder 1973 nur Owambo oder Ovambo 2 3 ist die historische Bezeichnung fur ein geographisches Gebiet in Namibia dem fruheren Sudwestafrika und Heimat des Volks der Ovambo Der Begriff stammt aus der deutschen Kolonialzeit und der Zeit der sudafrikanischen Besatzung wird heute aber auch fast ausnahmslos von den Ovambo selbst sowie von allen anderen Ethnien Namibias verwendet 4 Karte des OvambolandTypisches Landschaftsbild im Ovamboland Kultivierung von Omahangu in der Omusati Region Makalani Palme Hyphaene petersiana in Oniipa Oshikoto Region Traditioneller Kraal im Ovamboland Omusati Region Von 1968 bis 1990 war das Ovamboland ein Homeland nach sudafrikanischem Vorbild seit 1973 ein autonom verwaltetes Homeland mit etwa 239 000 Einwohnern Der Veterinarzaun von Namibia welcher in landwirtschaftlicher Hinsicht den Norden des Landes vom Suden trennt um im Norden verbreitete Tierkrankheiten zuruckzuhalten wird oft als die Sudgrenze des Ovambolandes betrachtet Die im sudlichen Ovamboland und an der wichtigsten Nord Sud Verbindung gelegene Stadt Oshivelo gilt heute als Tor zum Ovamboland 4 Ein besonderes landschaftliches Merkmal des Ovambolandes ist die grosse Zahl der dort wachsenden Makalani Palmen Hyphaene petersiana Ausserdem stellt die grosstenteils noch kommunale Landnutzung ohne eingezaunte Farmen bzw Weiden einen starken Kontrast zum ubrigen Namibia dar 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Besiedelung Kolonialzeit und Apartheid 1 2 Namibischer Befreiungskampf 1 3 Staatsoberhaupter 2 Verwaltung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBesiedelung Kolonialzeit und Apartheid Bearbeiten Das Gebiet sudwestlich des Okavango und nordlich der Etosha Pfanne wurde zwischen dem 15 und 16 Jahrhundert von den Ovambo besiedelt Da die Ovambo neben der Viehzucht auch Ackerbau betrieben waren sie von Anfang an relativ sesshaft Erst im 19 Jahrhundert drangen die ersten Europaer ins Siedlungsgebiet der Ovambo vor Unter den ersten waren hierbei Francis Galton Karl Johan Andersson und Carl Hugo Hahn Ihnen folgten bald Missionare die im Ovamboland ihre Tatigkeit aufnahmen Etwas spater folgten dann Handler welche vor allem Elfenbein und Straussenprodukte im Tausch gegen Waffen Munition Kleidung oder Pferde erwarben 4 Wahrend der deutschen Kolonialzeit im heutigen Namibia sowie der gleichzeitig bestehenden portugiesischen Herrschaft im benachbarten Angola gingen die lokalen Herrscher der Ovambo vermehrt dazu uber gegen Pramien ihre Untertanen fur zeitlich begrenzte Zeitraume den Kolonialherren als Arbeitskrafte zur Verfugung zu stellen Dabei handelte es sich meist um junge Manner welche dann fur einige Jahre in den Dienst der Deutschen oder der Portugiesen gestellt wurden 4 Im Jahr 1897 kam es im Ovamboland zu einem starken Ausbruch der Rinderpest in deren Folge etwa 90 aller Rinder der Region verendeten Eine etwa zur selben Zeit eingetretene sehr lange Durreperiode fuhrte dann zum nahezu vollstandigen Zusammenbruch der Wirtschaft im Ovamboland 4 Um die Jahrhundertwende vom 19 ins 20 Jahrhundert errichtete die deutsche Kolonialmacht einige Kontrollposten an der Sudgrenze des Gebietes insbesondere um die Bewegungen von Rindern aus und in die Region zu uberwachen Die Deutschen unternahmen dabei aber niemals ernsthafte Schritte das Ovamboland unter ihre vollstandige Kontrolle zu bringen geschweige denn es zu besiedeln Lediglich Major Franke unternahm nach den Hererokriegen einige Reisen in die Region Erst 1908 wurden offizielle Schutzvertrage mit den Ovambo Konigen geschlossen 4 Nachdem Deutsch Sudwestafrika im Ersten Weltkrieg 1915 von der Sudafrikanischen Union erobert worden war beschrankten sich auch die sudafrikanischen Besatzer zunachst auf Patrouillen im Gebiet der Ovambo 4 Die Haltung Sudafrikas gegenuber dem Ovamboland sollte sich aber 1916 grundlegend andern als der Kwanyama Konig Mandume Ndemufayo im Kampf gegen die Portugiesen im benachbarten Angola siegreich blieb dabei zahlreiche Waffen erbeutete und sich anschliessend wieder samt Beute in den heute namibischen und damals sudafrikanisch verwalteten Teil des Ovambolandes zuruckzog was von den Sudafrikanern als Bedrohung betrachtet wurde 4 Ndemufayo wurde ein Ultimatum zur freiwilligen Beugung gegenuber der sudafrikanischen Besatzungsmacht gestellt Nachdem auf diesem Wege nicht die erhoffte Wirkung erzielt werden konnte entsandte die sudafrikanische Union Defence Force im Februar 1917 mehr als 800 Soldaten ins Ovamboland welche die Kwanyama besiegten Ndemufayo fand dabei den Tod 4 Der damalige Kommandeur der britisch sudafrikanischen Militarverwaltung Colonel de Jager ernannte sich nach dem Feldzug selbst zum Konig der Ovambo Die Ovambo wurden daraufhin entwaffnet und in grosser Zahl als Kontraktarbeiter in den Suden geschickt 4 1919 wurde Sudwestafrika als Mandatsgebiet im Auftrag des Volkerbundes von der Sudafrikanischen Union ubernommen In den folgenden Jahrzehnten wurden die Restriktionen und Kontrollen im Ovamboland stetig erweitert was 1964 im Zuge der Apartheidspolitik seinen Hohepunkt erreichte 4 Der erste regional wirksame Schritt fur Ovamboland im Verlauf der nach der Odendaal Kommission vorgeschlagenen Homelandbildung in Sudwestafrika war die vom sudafrikanischen Staatsprasidenten zum 2 Oktober 1968 in Kraft getretene Proclamation R 291 Hiermit wurde die Errichtung des Ovamboland Legislative Council ein Selbstverwaltungsorgan angeordnet Mit der am selben Tag erlassenen Proclamation R 290 kam es zur Berufung von sieben Traditionellen Stammesbehorden traditional tribal authorities Diese waren die tribal authorities von Kolonkadhi Eunda Kwaluudhi Kwambi Kwanyama Mbalantu Ndonga und Ngandjera 5 Die formelle rechtliche Basis fur diese Schritte bildete das im selben Jahr beschlossene Gesetz Development of Self Government for Native Nations of South West Africa Act Act 54 1968 womit nach Vorstellungen der sudafrikanischen Regierung die Realisierung ihres Rechts auf selbstbestimmte Entwicklung in geordneter Weise zu einer selbstverwalteten Nation und Unabhangigkeit fur die Bevolkerung von Ovamboland in Gang gesetzt wurde 6 Durch die Proclamation R 104 vom 27 April 1973 Owambo Constitution Proclamation fuhrte die sudafrikanische Administration im District of Ovamboland einen Selbstverwaltungsstatus ein Hierbei anderte sich der Name in Owambo und Ongwediva wurde als Sitz der Verwaltung festgelegt sowie Ndonga Englisch und Afrikaans zu Amtssprachen erklart 2 Das oberste Vertretungsorgan der dort ansassigen Bevolkerung war das Owambo Legislative Council deutsch etwa Gesetzgebende Versammlung von Owambo dessen erste Wahl 1973 stattfand und in deren Folge der die Apartheid unterstutzende Chief Filemon Elifas zum Chief Minister gewahlt wurde 7 3 Namibischer Befreiungskampf Bearbeiten Keine andere Region Namibias stand derart im Zeichen des namibischen Befreiungskampfes wie das Ovamboland Dabei war die SWAPO die treibende Kraft Die SWAPO selbst war aus der OPO einer reinen Ovambo Partei hervorgegangen 4 Wahrend des namibischen Befreiungskampfes verloren tausende Ovambo ihr Leben und zehntausende mussten ins Exil fluchten So flohen allein im Zeitraum von 1975 bis 1988 rund 50 000 Ovambo nach Angola Als Konsequenz dessen blieb unter anderem die weitere Entwicklung des Ovambolandes in diesen Jahren stark rucklaufig 4 Die erste militarische Auseinandersetzung zwischen den Ovambo und den sudafrikanischen Streitkraften fand 1966 in Ongulumbashe statt und bis zum Ende eines jahrzehntelangen Konfliktes welcher mit der Unabhangigkeit Namibias endete fanden die meisten Kampfe zwischen der PLAN dem bewaffneten Arm der SWAPO und den sudafrikanischen Streitkraften im Ovamboland statt 4 Eines der prominentesten Opfer dieser bewaffneten Konflikte war der Chief Minister des Homelands Filemon Elifas Er kam am Abend des 17 August 1975 in Folge eines Anschlags durch Guerillakampfer auf sein Auto in der Nahe von Ondangwa ums Leben Elfias starb auf dem Weg zu einer Krankenstation und die Attentater entkamen Die Unruhen waren von Anschlagen auf afrikanische Stammesvertreter und Handelseinrichtungen sowie durch den Einsatz von Landminen gekennzeichnet Die meisten Vorfalle wurden der SWAPO zugeschrieben 8 9 Staatsoberhaupter Bearbeiten vor der Autonomie1968 1972 Uushona Shiimi Chefratsmitglied mit Autonomiestatus1972 1973 Filemon Elifas Chefratsmitglied 1973 1975 Filemon Elifas Chefminister 1975 1980 Cornelius Thuhageni Njoba Chefminister 1980 1981 Cornelius Thuhageni Njoba Vorsitzender des Exekutivrates 1981 1989 Peter Kalangula Vorsitzender des Exekutivrates Verwaltung BearbeitenSiehe auch Vier O Regionen Auf namibischer Seite fruhere deutsche Bezeichnung Sudliches Amboland ist das Ovamboland heute in folgende vier Regionen gegliedert Oshikoto Ohangwena Omusati OshanaLiteratur BearbeitenJohannes Paul Wirtschaft und Besiedelung im sudlichen Amboland In Wissenschaftliche Veroffentlichungen des Museums fur Landerkunde zu Leipzig N F 2 1933 abgerufen am 20 Oktober 2018 mit Literaturangaben Johannes Paul Deutsch Sudwestafrika In Carl Petersen Otto Scheel Paul Hermann Ruth Hans Schwalm Hrsg Handworterbuch des Grenz und Auslandsdeutschtums Band II Ferdinand Hirt Verlag Breslau 1936 S 262 278 pdf 4 1 MB Joachim Fernau Kurt Kayser Johannes Paul Hrsg Afrika wartet Ein kolonialpolitisches Bildbuch Rutten amp Loening Verlag Potsdam 1942 Mit Fotografien von Johannes Paul von der geographische Forschungsreise 1928 1929 in das Ovamboland Nick Santross Gordon Baker Sebastian Ballard Namibia Handbook 3 Auflage Footprint Handbooks Bath England 2001 ISBN 1 900949 91 1 S 177 ff Heinrich Vedder Sudwestafrikas Geschichte bis zum Tode Mahareros 1890 1 Teil Namaland and Hereroland Amboland Kapitel 1 Entdeckung und Erforschung SWA Wissenschaftliche Gesellschaft Windhuk 1973 S 18 40 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ovamboland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Amboland In Deutsches Kolonial Lexikon Band 1 1920 S 38 39 abgerufen am 20 Oktober 2018 Sorghumhirse In Deutsches Kolonial Lexikon Band 3 1920 S 375 376 abgerufen am 20 Oktober 2018 Andersson Karl Johan In Deutsches Kolonial Lexikon Band 1 1920 S 50 abgerufen am 20 Oktober 2018 Dag Henrichsen Classifying Colonial Territory and Mapping out an Academic Career The Example of Hans Schinz Botanist in Southwestern Africa and Zurich rtf 22 kB In Imperial Culture in Countries without Colonies Africa and Switzerland 23 Oktober 2003 abgerufen am 20 Oktober 2018 englisch Namibia Total Population Distribution 1995 In MARA Mapping Malaria Risk in Africa 15 Februar 2002 archiviert vom Original am 26 September 2007 abgerufen am 20 Oktober 2018 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gregor Dobler Traders and Trade in Colonial Ovamboland 1925 1990 Basler Afrika Biographien Basel 2014 ISBN 978 3 905758 40 5 S 89 a b Andre du Pisani SWA Namibia The Politics of Continuity and Change Jonathan Ball Publishers Johannesburg 1985 ISBN 978 08685 009 28 S 229 230 a b Staatspresident van die Republiek van Suid Afrika Proklamasies No R 138 1976 Wysiging van die Owambo Grondwet Proklamasie 1973 Amendment of the Owambo Constitution Proclamation 1973 pdf 1 6 MB In Staatskoerant van die Republiek van Suid Afrika Regulasiekoerant No 2344 30 Juli 1976 S 1 2 abgerufen am 20 Oktober 2018 Afrikaans englisch a b c d e f g h i j k l m n o Livia und Peter Pack Namibia DuMont Koln 2 Auflage 2004 ISBN 3 7701 6137 8 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1968 Johannesburg 1969 S 309 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1968 Johannesburg 1969 S 307 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1973 Johannesburg 1974 S 388 389 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1975 Johannesburg 1976 S 347 348 SAIRR A Survey of Race Relations in South Africa 1976 Johannesburg 1977 S 479Ehemalige Homelands in Sudwestafrika Odendaal PlanDamaraland Hereroland Kaokoland Okavangoland Ovambo Owamboland Ostcaprivi Sonstige HomelandsBuschmannland Namaland Rehoboth Tswanaland Normdaten Geografikum GND 4044218 4 lobid OGND AKS LCCN no89003331 VIAF 159721788 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ovamboland amp oldid 229492476