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Die Doumpalmen Hyphaene sind eine hauptsachlich in den trockenen Gebieten Afrikas und Arabiens heimische Pflanzengattung der Palmengewachse Sie zeichnen sich durch eine sonst bei Palmen seltene starke oberirdische Verzweigung der Stamme aus DoumpalmenDoumpalme Hyphaene thebaica SystematikCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Unterfamilie CoryphoideaeTribus BorasseaeGattung DoumpalmenWissenschaftlicher NameHyphaeneGaertn Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Standorte 3 Systematik 4 Nutzung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Doumpalmen sind kleine bis grosse einzelstammige oder gruppenformige Facherpalmen deren Stamme meist mehrfach dichotom verzweigt sind Sie sind zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch und mehrmals bluhend Die Blattstiele sind stark bewehrt Die Blatter sind induplicat und costapalmat Sie verbleiben nach dem Absterben an der Pflanze Marzeszenz und fallen erst spat unter dem eigenen Gewicht ab Charakteristisch ist die haufig silberne Farbung und das Fehlen einer abaxialen Hastula Die Blutenstande sind eher schlank und stehen zwischen den Blattern interfoliar Die Fruchte sind braune Steinfruchte Von den nah verwandten Gattungen unterscheidet sich Hyphaene durch folgende Merkmalskombination Die Frucht ist unterschiedlich geformt distal ist sie erweitert meist ist sie asymmetrisch selten eiformig oder kugelig Der Same hat einen unregelmassigen Umriss ist nicht gefurcht und besitzt ein homogenes Endosperm Das Endokarp ist nicht geflugelt und besitzt eine terminale Pore Die Chromosomenzahl ist 2n 36 nbsp Hyphaene dichotoma nbsp Hyphaene petersiana nbsp Hyphaene thebaicaVerbreitung und Standorte BearbeitenDie Vertreter kommen in den eher trockenen Gebieten von Afrika vor im Suden bis Natal und auf Madagaskar Im Norden reicht das Verbreitungsgebiet entlang der Kusten des Roten Meeres auch auf arabischer Seite bis zum Golf von Eilat Es gibt auch Vorkommen an der Westkuste Indiens Vorkommen auf Sri Lanka sind moglicherweise menschlichen Ursprungs Die Doumpalmen wachsen vorwiegend in ariden und semiariden Gebieten die Standorte verfugen aber stets uber oberflachennahes Grundwasser so wachsen sie entlang saisonaler Wasserlaufe auf Kusten Sanddunen und Ebenen und in Oasen Hyphaene compressa steigt in Ostafrika bis auf 1400 m Seehohe Hyphaene guineensis kommt in Gabun an kustennahen Standorten mit hohen Niederschlagen vor ist somit innerhalb der Gattung eine Ausnahme Da alle Arten vom Menschen genutzt werden deckt sich die heutige Verbreitung der Arten nicht unbedingt mit ihrer naturlichen zerstorerische Nutzung kann das Areal eingeschrankt haben unabsichtliche oder absichtliche Verschleppung kann das Areal erweitert haben Systematik BearbeitenDie Gattung Hyphaene Gaertn wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae Tribus Borasseae und Subtribus Hyphaeninae gestellt Die Gattung ist monophyletisch Ihre Schwestergruppe ist Medemia Es wurden zahlreiche Artnamen publiziert es durfte aber nur relativ wenige Arten geben In der World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew werden folgende Arten anerkannt 1 Hyphaene compressa H Wendl Die Heimat ist das sudliche Athiopien Somalia Kenia Tansania und Mosambik Hyphaene coriacea Gaertn Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Athiopien bis zum sudlichen Afrika Juan de Nova und Madagaskar Hyphaene dichotoma J White Dubl ex Nimmo Furtado Die Heimat ist das nordwestliche Indien und Sri Lanka Hyphaene guineensis Schumach amp Thonn Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom tropischen Westafrika bis Angola Hyphaene macrosperma H Wendl Die Heimat ist das tropische Westafrika Hyphaene petersiana Klotzsch ex Mart Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Tansania bis Namibia In Namibia nur als Makalani bekannt Hyphaene reptans Becc Die Heimat ist Somalia das nordliche Kenia und der Jemen Hyphaene thebaica L Mart Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom tropischen Westafrika bis Agypten und zur Arabischen Halbinsel Nutzung Bearbeiten nbsp Samen der DoumpalmeAlle Doumpalmen sind lokal von hoher wirtschaftlicher Bedeutung insbesondere in der Subsistenz Landwirtschaft Die Blatter werden zum Dachdecken verwendet und zur Erzeugung von Fasern fur Flechtarbeiten Der Sprosskegel wird zum Abzapfen von Palmwein genutzt Das Holz wird vielfach verwendet Die Fruchte liefern ein essbares Mesokarp auch das Endokarp unreifer Fruchte ist essbar Die zerstossenen Fruchte werden wie Tee aufgebruht und gesusst kalt getrunken Doum Getrank Wichtiger ist jedoch das Endosperm reifer Fruchte das als vegetabiles Elfenbein wie jenes der Steinnusse genutzt wird Samtliche Teile der Palmen sofern nicht anderweitig nutzbar dienen als Brennmaterial Das Holz der Doumpalme wurde in der traditionellen Lehmmoschee Architektur in Niger und in Mali verwendet so beispielsweise in der Grossen Moschee von Agadez und in den Lehmmoscheen von Timbuktu 2 Literatur BearbeitenJohn Dransfield Natalie W Uhl Conny B Asmussen William J Baker Madeline M Harley Carl E Lewis Genera Palmarum The Evolution and Classification of Palms Zweite Auflage Royal Botanic Gardens Kew 2008 ISBN 978 1 84246 182 2 S 314 ff Chris Scarre Die Siebzig Weltwunder Die geheimnisvollsten Bauwerke der Menschheit und wie sie errichtet wurden 3 Auflage 2006 Frederking amp Thaler ISBN 3 89405 524 3 Einzelnachweise Bearbeiten Hyphaene In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 15 April 2020 Chris Scarre Die Siebzig Weltwunder Die geheimnisvollsten Bauwerke der Menschheit und wie sie errichtet wurden S 143 145 s LIT Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Doumpalmen Hyphaene Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hyphaene auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doumpalmen amp oldid 229048306