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Die La Brea Tar Pits spanisch la brea Pech englisch tar pits Asphaltgruben auch Rancho La Brea Tar Pits sind eine Ansammlung von mit naturlichem Asphalt gefullten Gruben unterschiedlicher Grosse im Hancock Park inmitten der US amerikanischen Grossstadt Los Angeles Sie sind namensgebend fur die La Brea Avenue Eine offen gelassene AsphaltgrubeLangsam im Asphalt aufsteigende GasblasenDie Asphaltgruben sind bekannt als eine der reichhaltigsten Fossillagerstatten des Pleistozans Es handelt sich um eine Konzentratlagerstatte in der ein vollstandiges Okosystem aus der Zeit vor 40 000 bis 10 000 Jahren uberliefert ist Insbesondere Saugetiere sind dort vertreten vom beinahe vier Meter hohen Kaisermammut Mammuthus imperator heute zum Prariemammut gezahlt bis zur Kalifornischen Taschenmaus aber auch Vogel Knochenfische Amphibien Reptilien Weichtiere Gliederfusser sowie viele Pflanzen Pollen und Samen Insgesamt wurden bisher vier Millionen Fossilexemplare aus den Asphaltgruben geborgen die von rund 600 verschiedenen Arten stammen Der naturliche Asphalt auch Erdpech oder Bergteer genannt stammt aus grossen unterirdischen Vorkommen im Los Angeles Becken Er wurde von den ersten europaischen Siedlern in diesem Gebiet als Brennstoff und zum Abdichten genutzt Die bei der Asphaltforderung gefundenen Fossilien wurden seinerzeit falschlicherweise fur die Knochen verungluckter Hausrinder gehalten Inhaltsverzeichnis 1 Palaofauna 2 Das George C Page Museum 3 Grube 91 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePalaofauna Bearbeiten nbsp Panoramaaufnahme mit einer Rekonstruktion von Mammuthus imperator am Rande der gefluteten grossten Grube des Gelandes nbsp Skelettrekonstruktion von Smilodon fatalis nbsp Schadel des Riesen Kurzschnau zen baren Arctodus simus Rund 300 verschiedene Tierarten sind in dem Fossilmaterial das aus den Gruben geborgen wurde identifiziert worden Rund 100 davon sind Wirbeltiere von denen nur drei Arten keine Landwirbeltiere sind Unter den Landwirbeltieren stellen wiederum die Saugetiere mit rund 60 Arten die Mehrheit Ungefahr 90 der Saugetierreste stammen von Raubtieren Haufigste Art ist der ausgestorbene Wolf Aenocyon dirus Die zweithaufigste aber wohl bekannteste Art ist die Sabelzahnkatze Smilodon fatalis das Staatsfossil des US Bundesstaates Kalifornien Von ihr wurden insgesamt 166 000 Einzelknochen aufgesammelt Geschatzt verendeten uber einen Zeitraum von 25 000 Jahren mindestens 2 500 Sabelzahnkatzen in den Asphaltgruben Mindestens 5 000 Knochen weisen Anzeichen von Erkrankungen und Verletzungen auf bis hin zu gebrochenen Wirbeln und Gliedmassen Viele dieser Knochen zeigen aber auch Merkmale von Heilungsprozessen wenngleich die Tiere danach in ihrer Bewegungsfahigkeit eingeschrankt blieben und daher nur bedingt jagen konnten Man hat dies als Hinweis dafur gedeutet dass Smilodon ahnlich wie Lowen heute in sozialen Verbanden lebten Neben dem lowengrossen Smilodon sind auch Knochen weiterer grosser Katzen Amerikanischer Lowe Puma Rotluchs und Jaguar im Asphalt uberliefert Ein besonders grosses Raubtier der La Brea Fauna ist der Riesen Kurzschnauzenbar Grosse Fleischfresser sogenannte Apex Pradatoren stellen in naturlichen Okosystemen in der Flache fur gewohnlich die kleinste Anzahl an Individuen Der daher vollig unverhaltnismassig hohe Anteil grosser Raubsauger an der La Brea Fauna wird damit erklart dass die Asphaltgruben als naturliche Pradatorenfalle wirkten Geruch oder Rufe im Asphalt gefangener Tiere lockten die Rauber an die dann selbst stecken blieben Haufig durfte das ausgestorbene Bison Bison antiquus ein unfreiwilliger Lockvogel gewesen sein Es stellt mit Uberresten von geschatzt mindestens 300 Individuen davon zahlreiche Jungtiere den haufigsten grossen Pflanzenfresser Weitere pflanzenfressende Grosssauger in der La Brea Fauna sind Mammuts der urtumlichere Russeltiervertreter Mammut pacificus und das bis zu 2 8 Meter lange bodenbewohnende Riesenfaultier Paramylodon harlani 1 2 3 Eine der haufigsten Vogelarten der Lagerstatte ist die Gelbschnabelelster Pica nuttalli 4 Das George C Page Museum Bearbeiten nbsp Die umfangreiche Sammlung von Schadeln von Aenocyon dirus Mit uber 1600 Individuen ist dieser ausgestorbene wolfsahnliche Wildhund die haufigste Wirbeltierart der Asphaltgruben Den La Brea Tar Pits angeschlossen ist das George C Page Museum Sowohl die Asphaltgruben als auch das Museum sind sehr einfach fur Touristen zu erreichen da sie mitten im Stadtgebiet von Los Angeles liegen Eine besondere Attraktion im Museum ist das sogenannte Goldfischglas fishbowl das palaontologische Labor des Museums Hier konnen Museumsbesucher Wissenschaftler und ehrenamtliche Helfer bei ihrer Arbeit beobachten Im Labor werden die Fossilien gereinigt und prapariert Manche Mitarbeiter widmen sich einem sehr zeitaufwandigen Prozess dem Sortieren von Mikrofossilien mit der Hilfe eines Vergrosserungsglases Im Sediment der Ausgrabungen finden sich Mikrofossilien z B Insekten bzw Teile von Insekten Pflanzen Pflanzensamen Muscheln kleine Knochenpartikel z B kleinste Teile von Knochenmark und andere interessante und faszinierende Mikrofossilien wie Salamanderschuppen Zahne von Mausen und vieles mehr Das Labor steht unter der Leitung von Shelley Cox Sie war bereits an den Tar Pits tatig bevor das Museum mit der grosszugigen Spende von George C Page errichtet wurde Bevor das Museum errichtet wurde war lediglich ein Container vor Ort in dem auf kleinem Raum gearbeitet wurde Shelley Cox Labor und Christopher Shaw Kollektionsmanager kamen beide als junge Studenten zu den Tar Pits und arbeiteten ehrenamtlich bevor sie Mitarbeiter wurden Ehrenamtliche Mitarbeiter sind fur das Museum von essentieller Bedeutung jedes Jahr wird der Beitrag der Ehrenamtlichen allgemein mit einer grossen Feier gewurdigt und herausragende Leistungen werden ausgezeichnet Ende 2019 wurden die Plane fur eine neue Konzeption des Gelandes vorgelegt Der Auftrag ging an das New Yorker Architekturburo Weiss Manfredi Ein neuer Museums Flugel soll an der 6th Street errichtet werden Dafur werden der Hugel auf dem das bisherige Museum steht kunstlich erweitert und die Landschaft den neuen Formen angepasst Fusswege erlauben neue Wegbeziehungen einschliesslich einer geschwungenen Brucke uber die grosste der Gruben Dadurch sollen die Tar Pits nach Worten von Lori Bettison Varga Direktorin des Natural History Museums of Los Angeles County fur die nachsten 50 Jahre eine nachhaltige Infrastruktur erweiterten Zugang fur die Bevolkerung und einen optimalen Schutz der Exponate ermoglichen 5 Grube 91 Bearbeiten nbsp Grube 91 im Marz 2018Grube 91 Pit 91 ist eine von vielen Asphaltgruben auf dem Gelande des Museums Grube 91 ist der zurzeit einzige aktive Ausgrabungsort des Museums Jeden Sommer werden Ausgrabungen fur einen Zeitraum von zwei Monaten ausgefuhrt Museums und Parkbesuchern ist es moglich die Ausgrabungsarbeiten von einer Aussichtsplattform zu verfolgen Literatur BearbeitenPaul A Selden John R Nudds Fenster zur Evolution Beruhmte Fossilfundstellen der Welt Elsevier Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2007 ISBN 978 3 8274 1771 8 S 142 ff John M Harris Hrsg La Brea and Beyond The Paleontology of Asphalt Preserved Biotas Natural History Museum of Los Angeles County Science Series Bd 42 2015 PDF 4 8 MB englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons La Brea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des La Brea Tar Pits Museum englisch Die La Brea Tar Pits auf der Website des University of California Museum of Paleontology UCMP englisch Einzelnachweise Bearbeiten Alton C Dooley Jr Eric Scott Jeremy Green Kathleen B Springer Brett S Dooley Gregory James Smith Mammut pacificus sp nov a newly recognized species of mastodon from the Pleistocene of western North America PeerJ Bd 7 2019 Art Nr e6614 doi 10 7717 peerj 6614 Chester Stock A Census of the Pleistocene Mammals of Rancho La Brea Based on the Collections of the Los Angeles Museum Journal of Mammalogy Bd 10 Nr 4 1929 S 281 289 JSTOR 1374112 Leslie F Marcus A census of the abundant large Pleistocene mammals from Rancho La Brea Contributions in Science Bd 38 1960 S 1 11 BHL Walt Koenig Mark Reynolds Yellow billed Magpie Pica nuttalli In A Poole The Birds of North America Online Cornell Lab of Ornithology Ithaca 2009 doi 10 2173 bna 180 Abgerufen am 3 Juni 2012 Curbed Winning design selected for La Brea Tar Pits makeover 11 Dezember 201934 062828 118 355992 Koordinaten 34 3 46 2 N 118 21 21 6 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title La Brea Tar Pits amp oldid 229153556 Das George C Page Museum