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Mammut pacificus ist eine Art der Russeltiere aus der ausgestorbenen Gattung Mammut innerhalb der Verwandtschaftsgruppe der Mammutiden Mammutidae im Deutschen teilweise auch Echte Mastodonten genannt Sie war im Mittleren und Oberen Pleistozan vor etwa 190 000 bis 16 000 Jahren im heutigen westlichen Nordamerika verbreitet Der Grossteil der bekannten Fossilfunde liegt aus Kalifornien vor einige wenige stammen auch aus Idaho Die Tiere ahnelten ausserlich den Vertretern des nahe verwandten Amerikanischen Mastodon Unterschiede lassen sich im Skelett und Zahnbau erkennen Im Vergleich zum Amerikanischen Mastodon besass Mammut pacificus deutlich schmalere Backenzahne Ausserdem waren im Unterkiefer keine Stosszahne ausgebildet Ursprunglich wurden die Funde des westlichen Nordamerikas zum Amerikanischen Mastodon gezahlt Die auffallenden Abweichungen fuhrten im Jahr 2019 zur Aufstellung einer eigenstandigen Art fur die westlichen Populationen Mammut pacificusSchadel von Mammut pacificus Holotyp ExemplarZeitliches AuftretenMittleres bis Oberes Pleistozan190 000 bis 16 000 JahreFundorteNordamerika Kalifornien Idaho SystematikTethytheriaRusseltiere Proboscidea ElephantimorphaMammutiden Mammutidae MammutMammut pacificusWissenschaftlicher NameMammut pacificusDooley Jr Scott Green Springer Dooley amp Smith 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fossilfunde 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Unterkiefer von Mammut pacificus Holotyp Im ausseren Erscheinungsbild und generellen Skelettbau glich Mammut pacificus weitgehend dem Amerikanischen Mastodon Mammut americanum Letzteres war kraftig gebaut mit langgestrecktem tiefen Korper dessen hochster Punkt am Schultergurtel erreicht wurde und dessen Ruckenlinie nur massig nach hinten abfiel Die Gliedmassen waren kurz und breit und das Becken relativ ausladend 1 Der Schadel des Holotyp Exemplars von Mammut pacificus ein ausgewachsenes mannliches Individuum war 100 cm lang und erreichte am Bereich der Augen eine Breite von 65 cm Im Vergleich zu etwa gleichalten Tieren des Amerikanischen Mastodons zeichnete er sich dadurch als deutlich kurzer aus Der Unterkiefer mass 81 5 cm in der Lange die Gelenkenden standen 54 2 cm auseinander Generell war der Unterkiefer langgestreckt die Symphyse am vorderen Ende wies mit der Oberseite deutlich nach unten was als typisches Kennzeichen der Gattung Mammut gilt Am hinteren Mahlzahn erreichte der horizontale Knochenkorper eine Tiefe von 16 5 cm Alveolen fur die unteren Stosszahne waren nicht ausgebildet Dies ist ein markanter Unterschied zum Amerikanischen Mastodon bei dem Unterkieferstosszahne bei mannlichen Tieren teilweise noch vorkamen 2 nbsp Schadel von Mammut pacificus mit Blick auf den hintersten Mahlzahn nbsp Backenzahne von Mammut pacificus A D I L Q und R U W Y AA CC EE GG II KK und Mammut americanum E H M P S und T V X Z BB DD FF HH JJ LL Das Gebiss bestand aus den oberen Stosszahnen und der hinteren Bezahnung die sich wiederum aus drei Pramolaren und drei Molaren je Kieferhalfte zusammensetzte Die oberen Stosszahne entsprachen wie bei fast allen Russeltieren den inneren Schneidezahnen I1 und waren entsprechend hypertrophiert Sie standen am Alveolenansatz in einem Winkel von 5 zur oberen Zahnreihe und zeigten 20 nach aussen in Bezug auf die Schadelmittellinie Ihr Verlauf war deutlich nach aussen und nach oben gekrummt so dass die Spitze aufwarts zeigte Am Holotyp Individuum mass der rechte Stosszahn uber die Krummung gemessen 200 cm bei einem maximalen Durchmesser am Alveolenaustritsspunkt von 17 6 cm Die Backenzahne wechselten typisch fur stammesgeschichtlich entwickeltere Russeltiere horizontal so dass in der Regel nur ein Zahn je Kieferhalfte zum Kauen zur Verfugung stand Demnach konnten die Zahne im Verlauf der Individualentwicklung funfmal ausgetauscht werden Das Zahnmuster war entsprechend dem Amerikanischen Mastodonten zygodont mit querstehenden scharfen Leisten die in der Mittellinie durch eine Langsfurche geteilt wurden Die ersten beiden Pramolaren dP 2 und 3 sowie dp2 und 3 besassen jeweils zwei Leisten bilophodont der letzte Pramolar dP4 sowie dp4 sowie die ersten beiden Molaren M1 und 2 sowie m1 und 2 verfugten uber drei trilophodont Der letzte Molar wies im Oberkiefer M3 vier bis funf im Unterkiefer m3 immer funf Leisten auf tetra beziehungsweise pentalophodont Ein Cingulum also ein niedriger Zahnschmelzwulst am Zahnrand war generell schwach ausgebildet Ein markanter Unterschied zu den Zahnen des Amerikanischen Mastodons betrifft die generellen Zahnproportionen So besass der letzte Unterkiefermolar ein Langen Breiten Verhaltnis von durchschnittlich 2 24 der entsprechende Oberkiefermolar von 1 98 Bei letzteren zeigte sich nur eine geringe Beeinflussung durch die Anzahl der Leisten bei den tetra 1 91 und den pentalophodonten 2 02 Zahnen Dem gegenuber verfugte das Amerikanische Mastodon uber breitere Zahne da das Verhaltnis von Lange zur Breite beim dritten Molaren im Unterkiefer einen Durchschnittswert von 1 91 im Oberkiefer von 1 77 erreichte Die Lange der Zahne war bei beiden Arten relativ gleich vor allem im Unterkiefer wo der letzte Molar jeweils rund 18 3 cm lang wurde Die Breite wich jedoch mit 8 2 Mammut pacificus beziehungsweise 9 7 cm Mammut americanum auffallend voneinander ab Im Oberkiefer sind die Werte allerdings unterschiedlicher Mammut pacificus Lange 16 7 cm Breite 8 5 cm Mammut americanum Lange 17 5 cm Breite 9 9 cm was auf einige sehr grosse Zahne beim Amerikanischen Mastodon zuruckgefuhrt werden kann Fur die beiden vorderen Molaren war der Unterschied im Langen Breiten Verhaltnis zwischen den beiden Arten weniger auffallig 2 Im postcranialen Skelett treten weitere Abweichungen zwischen Mammut pacificus und dem Amerikanischen Mastodon auf Markanterweise setzte sich das Kreuzbein aus sechs verwachsenen Wirbelkorpern zusammen wahrend beim Amerikanischen Mastodon in der Regel nur funf auftraten jedoch war die Variationsbreite hier relativ hoch Der Oberschenkelknochen wirkte kurzer und breiter als beim Amerikanischen Mastodon Zwei vollstandige Femora von Mammut pacificus wiesen Langen von 82 beziehungsweise 96 cm bei einer Breite der unteren Epiphyse von 22 beziehungsweise 26 cm Vergleichbare Werte lagen beim Amerikanischen Mastodon bei 90 beziehungsweise 95 cm bei Gelenkbreiten von 22 beziehungsweise 24 cm Die durchschnittliche Lange des Oberschenkelknochens bei Mammut pacificus betrug 92 cm im Vergleich zu 104 cm beim Amerikanischen Mastodon 2 Fossilfunde Bearbeiten nbsp Verbreitungskarte der Fundstellen von Mammut pacificus rote Kreise und Mammut americanum blaue Kreise nbsp Teilskelett von Mammut pacificus mit Stosszahn Backenzahn Oberschenkelknochen und verschiedenen WirbelnDas Vorkommen von Mammut pacificus war auf Nordamerikas beschrankt dort erreichte die Art vor allem in den westlichen Bereichen eine weite Verbreitung Der uberwiegende Teil der Funde wurde im US Bundesstaat Kalifornien geborgen Einige weitere sind aber auch aus dem sudostlichen Idaho uberliefert wahrend in Oberkieferfragment aus der Doeden Kiesgrube im Custer County in Montana den bisher ostlichsten Beleg darstellt 3 Wie ihr naher Verwandter das Amerikanische Mastodon Mammut americanum war die Mammutiden Art mit einer uberwiegenden Ernahrung basierend auf Blattern an baumreiche Landschaften gebunden Demnach durften karge Regionen wie die Mojave Wuste oder die Sonora Wuste im Sudosten sowie die Hochlagen der Sierra Nevada im Osten als Ausbreitungsbarrieren fungiert haben In einigen Regionen wurde daher Mammut wohl durch andere Russeltierformen wie die Gomphotherien mit Cuvieronius oder Elefanten wie Mammuthus abgelost Fossilreste von Mammutiden sind unter anderem in Arizona New Mexico Nevada oder Wyoming generell selten Ahnliches kann wohl fur die vegetationsarmen Gebiete im sudlich angrenzenden Mexiko gesagt werden Die Verbreitungsgrenzen weiter nordlich von Kalifornien sind unklar da aus den Bundesstaaten wie Oregon und Washington ebenfalls nur sparliches Fossilmaterial der Gattung Mammut vorliegt das zudem taxonomisch wenig aussagekraftig ist 2 Hervorragende Fossilreste von Mammut pacificus finden sich unter anderem in der Diamond Valley Lake Local Fauna im Diamond Valley und im Domenigoni Valley im Riverside County im Sudwesten von Kalifornien Geborgen wahrend der Konstruktion des Diamond Valley Lake beginnend Mitte der 1990er Jahre liegen bis heute mehr als 100 000 Fundobjekte vor die sich auf uber 100 Taxa verteilen und von uber 2600 verschiedenen Fundstellen stammen Die Sammlung gehort zu den umfangreichsten Offenlandfundkomplexen des sudwestlichen Nordamerikas Neben der ausserordentlich guten Fossilerhaltung sind vor allem das haufige Auftreten grosser Pflanzenfresser und der geringe Anteil an grosseren Beutegreifern bemerkenswert was der Faunengemeinschaft einen ungestorten Charakter verleiht Unter den Saugetieren kommt Mammut pacificus mit knapp 700 Fossilresten von gut 100 Individuen vor was etwa ein Funftel aller identifizierbaren Saugetierreste ausmacht Damit ist Mammut pacificus der dritthaufigste Vertreter der Saugetiere nach den Bisons und den Pferden Neben einzelnen Schadel und Gebissreste konnten auch zusammengehorige Teilskelette dokumentiert werden Die palaontologischen Befunde sprechen fur eine Mosaiklandschaft aus Waldern und offenen Gebieten in unmittelbarer Nahe offener Gewasser Radiocarbondaten stufen die Diamond Valley Lake Local Fauna in das Oberpleistozan lokalstratigraphisch Rancholabreum ein die absoluten Altersangaben reichen von mehr als 40 000 Jahren bis zu etwa 15 900 Jahren vor heute 4 5 Des Weiteren werden alle Mammutidenreste aus den Asphaltgruben von Rancho La Brea im Stadtgebiet von Los Angeles zu Mammut pacificus gestellt Die Untersuchungen begannen hier bereits in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Heute bildet die Sammlung von Rancho La Brea mit mehr als 3 Millionen Einzelfunden von uber 650 Taxa einen der grossten Fundkomplexe aus dem Oberpleistozan weltweit und ist somit von ausserordentlicher Bedeutung Im Gegensatz zur gleichalten Diamond Valley Lake Local Fauna dominieren hier aber grosse Raubtiere gegenuber den Pflanzenfressern was auf die besonderen Fundumstande in den asphalthaltigen Ablagerungen zuruckgefuhrt werden kann welche damals als naturliche Fallen wirkten Dadurch ist der Anteil an Resten von Mammut pacificus eher gering und besteht aus weniger als zwei Dutzend Individuen 6 7 Neben diesen beiden herausragenden Fundstellen liegen noch einzelne Fossilreste unter anderem aus McKittrick im Kern County vom Lakes at Thousand Oaks im Ventura County oder von der Bengard Ranch im San Benito County vor von wo jeweils verschiedene Unterkieferteile berichtet wurden Andere Lokalitaten wie im Lassen County oder im Contra Costa County bargen wiederum Reste des Oberkiefers Einige Teilskelette dagegen sind aus dem Gebiet um San Diego dokumentiert so von der Robertson Ranch oder der Wanis View Estate Aus dem Bundesstaat Idaho wurden bisher lediglich isolierte Zahne aus dem Bingham County berichtet Die altesten bekannten Funde hingegen sind bisher aus Murieta im Riverside County belegt und bestehen aus einzelnen Kieferfragmenten Sie gehoren dem ausgehenden Mittleren Pleistozan an lokalstratigraphisch Irvingtonium das absolute Alter betragt moglicherweise 190 000 bis 135 000 Jahre 2 Palaobiologie Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion von Mammut pacificus nach Funden aus dem Simi Valley KalifornienBezuglich der Korpergrosse gibt es innerhalb von Mammut pacificus deutliche Unterschiede Die Funde aus Rancho La Brea sind durchschnittlich kleiner als die meisten Vertreter des Amerikanischen Mastodons des ostlichen Nordamerikas So werden die Tiere aus den Asphaltgruben mit einer Korpergrosse von 1 82 bis 2 44 m rekonstruiert wahrend das Amerikanische Mastodon eine Schulterhohe von 2 5 bis 3 0 m aufwies Es wurde daher haufig angenommen dass die Angehorigen der Gattung Mammut im westlichen Nordamerika kleiner waren als im ostlichen Dagegen sind aber ausgewachsene Individuen aus der Diamond Valley Lake Local Fauna auffallend grosser als solche aus Rancho la Brea und standen den weiter ostlich lebenden Angehorigen des Amerikanischen Mastodons in Nichts nach Ein extrem grosses Individuum umgangssprachlich Max genannt brachte es auf rund 3 05 m Schulterhohe Es handelt sich dabei um den bisher grossten bekannten Vertreter der Gattung Mammut im westlichen Nordamerika Ein weiteres Tier dessen Skelett zu rund 60 vollstandig ist mass rund 3 m in der Schulterregion 4 2 Wie beim Amerikanischen Mastodon lasst sich bei Mammut pacificus ein gewisser Geschlechtsdimorphismus bezuglich der Stosszahne ausmachen Mannliche Tiere haben haufig grosse nach oben gebogene Stosszahne bei weiblichen Tieren sind diese kleiner und entweder gerade oder ebenfalls nach oben gebogen in der Regel aber immer nach vorn gerichtet Am Austrittspunkt der Stosszahne aus den Alveolen messen diese bei weiblichen Individuen des Amerikanischen Mastodons meist weniger als 36 cm im Umfang bei mannlichen haufig uber 39 cm 8 9 Ahnliches wird fur Mammut pacificus angenommen hier weisen weibliche Tiere einen maximalen Durchmesser der Stosszahne von 7 1 bis 7 8 cm auf bei mannlichen sind sie mehr als doppelt so dick Es kann aber prinzipiell nicht ausgeschlossen werden dass Individuen mit kleineren Stosszahnen auch Jungtiere reprasentieren Resultierend aus den grosseren Stosszahnen mannlicher Tiere setzen die Alveolen bei diesen hoher an so dass zwischen der Unterkante des Stosszahnfachs und der Oberkieferzahnreihe ein gewisser Hohenabstand besteht Bei weiblichen Tieren liegen die Stosszahnalveolen vielfach auf gleicher Ebene wie die obere Molarenreihe 2 In der Regel wird fur das Amerikanische Mastodon eine Ernahrung von gemischter Pflanzenkost mit starkerer Tendenz zu blatthaltiger Nahrung angenommen wofur sowohl fossile Mageninhalte und Dungreste als auch Isotopenanalysen und Abrasionsspuren an den Zahnen sprechen 10 11 12 Mammut pacificus verfolgte wahrscheinlich eine ahnliche Strategie 2 Untersuchungen von Fossilien aus den Asphaltgruben von Rancho La Brea ergaben eine nur wenig uber die Zeit variierende Ernahrungsweise wobei wohl stickstoffbindende Taxa bevorzugt wurden Ahnlichkeiten bestehen dabei in den Isotopenwerten zu den heutigen Rentieren die vor allem in kargen Jahreszeiten grosse Mengen an Flechten fressen Die Autoren der Studie schlussfolgern daraus dass Mammut pacificus moglicherweise ortsfremd in Rancho La Brea war was auch das geringe Fossilaufkommen dort erklaren konnte 13 Systematik BearbeitenMammut pacificus ist eine Art aus der ausgestorbenen Gattung Mammut innerhalb der Ordnung der Russeltiere Proboscidea Die Gattung Mammut wird zur Familie der Mammutidae gestellt welche stammesgeschichtlich relativ ursprungliche Vertreter der Russeltiere einschliesst Ihr trilophodonter zweiter Molar verweist die Mammutidae in die ubergeordnete Gruppe der Elephantiformes die sich dadurch von den stammesgeschichtlich noch alteren Russeltieren mit nur zwei quergestellten Leisten auf den ersten beiden Molaren bilophodont absetzen Charakteristisch fur die Mammutidae ist ihr zygodonter Zahnaufbau Hierbei bilden paarige Hocker quer zur Langsachse der Zahne orientierte Reihen Zumeist teilt eine Mittelfurche jede Leiste in zwei Halbleisten entlang dieser Mittelfurche sind haufig bei jeder Halbleiste kleinere Nebenhocker ausgebildet Der Zwischenraum zwischen dem jeweiligen Haupt und Nebenhocker ist durch eine scharfe Schmelzleiste ausgefullt so dass ein durchgehender Grat entsteht Die Mammutidae unterscheiden sich dadurch von den Gomphotheriidae einer ebenfalls fruhen Linie der Elephantiformes die nahezu zeitgleich in Erscheinung trat Bei diesen stehen die Hockerchen entweder frei oder der Zwischenraum zum Haupthocker wird durch wiederum kleinere Nebenhocker ausgefullt Das dadurch entstehende Kauflachenmuster wird als bunodont bezeichnet 14 15 Nach molekulargenetischen Untersuchungen trennten sich die Mammutiden von den Gomphotherien und somit von der zu den heutigen Elefanten Elephantidae fuhrenden Entwicklungslinie im Oberen Oligozan vor rund 24 bis 28 Millionen Jahren ab 16 Im Gegensatz zu den vielgestaltigen Gomphotherien sind die Mammutiden eher formenarm Gegenwartig werden lediglich rund ein halbes Dutzend an Gattungen unterschieden Der alteste unzweifelhafte Vertreter ist Losodokodon aus dem Oberen Oligozan von Afrika 17 der bekannteste wiederum Mammut deren Typusform das Amerikanische Mastodon Mammut americanum darstellt Die genauen Verwandtschaftsverhaltnisse zwischen Mammut americanum und Mammut pacificus sind bisher nicht geklart Eine markante Differenz besteht neben der unterschiedlichen Auspragung der unteren Stosszahne vor allem in der schmaleren Gestaltung der Molaren bei letzterem gegenuber ersterem Zusatzlich zu den beiden Formen wurden noch weitere Mammut Arten aus Nordamerika beschrieben Dazu gehort unter anderem Mammut raki von dem lediglich ein Unterkieferfragment aus der Palomas Formation im Sierra County von New Mexico vorliegt Sie wurde 1933 von Childs Frick wissenschaftlich eingefuhrt 18 19 Eine weitere Form stellt Mammut cosoensis dar Diese hatte John R Schultz 1938 kreiert basierend auf einem Teilschadel und weiteren Fragmenten aus der Coso Formation im Inyo County in Kalifornien Fur beide Vertreter wird eine Datierung in das Pliozan postuliert Sie zeichnen sich durch schmale Backenzahne aus Wahrend bei Mammut raki abweichend von Mammut pacificus Stosszahne im Unterkiefer ausgebildet sind ist das Merkmal fur Mammut cosoensis nicht bekannt Dem gegenuber fusst Mammut nevadanus wiederum auf einem Schadelfragment aus den Thousand Creek beds des Humboldt County in Nevada und war 1936 von Chester Stock benannt worden Auffallend sind hier ebenfalls die schmalen Backenzahne das Alter des Fundes wird mit dem Oberen Miozan angegeben Unter Voraussetzung einer engeren moglicherweise monophyletischen Bindung der schmalzahnigen Mammut Arten konnten diese eine eigenstandige Linie innerhalb der Gattung darstellen und sich so von den breitzahnigen Formen wie Mammut americanum absetzen 2 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung von Mammut pacificus wurde im Jahr 2019 durch ein Forscherteam um Alton C Dooley Jr veroffentlicht Der Publikation ging eine Analyse des Gesamtbestandes an Mammutiden Funden aus dem westlichen Nordamerika voraus Die Funde wurden ursprunglich dem Amerikanischen Mastodon zugesprochen Bereits in den 1990er Jahren bemerkten einzelne Wissenschaftler aber Unterschiede zu den ostlichen Populationen des Amerikanischen Mastodons was etwa die Korpergrosse betraf spater aber auch durch zahnmorphometrische Ergebnisse erganzt werden konnte 20 Die daraufhin weiter festgestellten Unterschiede die unter anderem durch eine grosse Kollektion mit Resten von 35 Individuen des Amerikanischen Mastodons vom Ziegler Reservoir bei Snowmass in Colorado Untermauerung fand 21 fuhrten dann zur Aufstellung der neuen Art Mammut pacificus Als Holotyp dient ein Teilskelett aus der Diamond Valley Lake Local Fauna Exemplarnummer WSC 18743 eines ausgesprochen grossen Individuums mit dem Spitznamen Max dessen exakte Fundposition sich am Westdamm im Diamond Valley bei Hemet im Riverside County fand Lokalitatsnummer 95Q10 16 1 Das Artepitheton pacificus verweist auf die Nahe zum Pazifik da sich bisher alle Fundstellen der Art in weniger als 1000 km Entfernung zur Westkuste Nordamerikas befinden 2 Literatur BearbeitenAlton C Dooley Jr Eric Scott Jeremy Green Kathleen B Springer Brett S Dooley und Gregory James Smith Mammut pacificus sp nov a newly recognized species of mastodon from the Pleistocene of western North America PeerJ 7 2019 S e6614 doi 10 7717 peerj 6614Einzelnachweise Bearbeiten Jennifer A Hodgson Warren D Allmon Peter L Neste James M Sherpa und John J Chiment Comparative osteology of late Pleistocene mammoth and mastodon remains from the Watkins Glen Site Chemung County New York In Warren D Allmon und Peter L Nester Hrsg Mastodon Paleobiology Taphonomy and Paleoenvironment in the Late Pleistocene of New York State Studies on the Hyde Park Chemung and North Java Sites Ithaca Paleontographica Americana 61 2008 301 367 a b c d e f g h i j Alton C Dooley Jr Eric Scott Jeremy Green Kathleen B Springer Brett S Dooley und Gregory James Smith Mammut pacificus sp nov a newly recognized species of mastodon from the Pleistocene of western North America PeerJ 7 2019 S e6614 doi 10 7717 peerj 6614 Andrew T McDonald Amy L Atwater Alton C Sooley Jr und Charlotte J H Hohman The easternmost occurence of Mammut pacificus Proboscidea Mammutidae based on a partial skull from eastern Montana USA PeerJ 8 2020 S e10030 doi 10 7717 peerj 10030 a b Kathleen Springer Eric Scott J Christopher Sagebiel und Lyndon K Murray The Diamond Valley Lake Local Fauna Late Pleistocene vertebrates from inland Southern California Museum of Northern Arizona Bulletin 65 2009 S 217 236 Kathleen Springer Eric Scott J Christopher Sagebiel und Lyndon K Murray Late Pleistocene large mammal faunal dynamics from inland southern California The Diamond Valley Lake local fauna Quaternary International 217 2010 S 256 265 Chester Stock A Census of the Pleistocene Mammals of Rancho La Brea Based on the Collections of the Los Angeles Museum Journal of Mammalogy 10 4 1929 S 281 289 Leslie F Marcus A census of the abundant large Pleistocene mammals from Rancho La Brea Contributions in Science 38 1960 S 1 11 Daniel C Fisher Paleobiology and extinction of proboscideans in the Great Lakes Region of North America In G Haynes Hrsg The American Megafaunal Extinctions at the End of the Pleistocene Springer Science Business Media 2009 S 55 75 Kathlyn M Smith und Daniel C Fisher Sexual dimorphism of structures showing indeterminate growth tusks of American mastodons Mammut americanum Paleobiology 37 2 2011 S 175 194 Katrina E Gobetz und Steven R Bozarth Implications for Late Pleistocene Mastodon Diet from Opal Phytoliths in Tooth Calculus Quaternary Research 55 2 2001 S 115 122 Lee A Newsom und Matthew C Mihlbachler Mastodons Mammut americanum Diet Foraging Patterns Based on Analysis of Dung Deposits In S David Webb Hrsg First Floridians and Last Mastodons The Page Ladson Site in the Aucilla River Springer 2006 S 263 331 Hilary H Birks Bas van Geel Daniel C Fisher Eric C Grimm Wim J Kuijper Jan van Arkel und Guido B A van Reenen Evidence for the diet and habitat of two late Pleistocene mastodons from the Midwest USA Quaternary Research 2018 S 1 21 doi 10 1017 qua 2018 100 Joan Brenner Coltrain John M Harris Thure E Cerling James R Ehleringer Maria Denise Dearing Joy Ward und Julie Allen Rancho La Brea stable isotope biogeochemistry and its implications for the palaeoecology of late Pleistocene coastal southern California Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 205 2004 S 199 219 Heinz Tobien The structure of mastodont molars Proboscidea mammalian Part 2 The zygodont and zygobunodont patterns Mainzer Geowissenschaftliche Mitteilungen 4 1975 S 195 233 Ursula B Gohlich Order Proboscidea In Gertrud E Rossner und Kurt Heissig The Miocene land mammals of Europe Munchen 1999 S 157 168 Nadin Rohland Anna Sapfo Malaspinas Joshua L Pollack Montgomery Slatkin Paul Matheus und Michael Hofreiter Proboscidean Mitogenomics Chronology and Mode of Elephant Evolution Using Mastodon as Outgroup PLoS Biology 5 1 2007 S e207 D Tab Rasmussen und Mercedes Gutierrez A Mammalian fauna from the Late Oligocene of Northwestern Kenya Palaeontographica Abteilung A 288 1 3 2009 S 1 52 Childs Frick New remains of trilophodont tetrabelodont mastodons American Museum of Natural History Bulletin 59 1933 S 505 652 S 630 Spencer G Lucas und Gary S Morgan The oldest Mammut Mammalia Proboscidea from New Mexico New Mexico Geology 21 1 1999 S 10 12 Robin B Trayler und Robert G Dundas Rancho La Brea mastodons are they smaller than Mammut americanum from elsewhere in the United States Geological Society of America Abstracts with Programs 41 7 2009 S 454 Daniel C Fisher Michael D Cherney Cody Newton Adam N Rountrey Zachary T Calamari Richard K Stucky Carol Lucking und Lesley Petrie Taxonomic overview and tusk growth analyses of Ziegler Reservoir proboscideans Quaternary Research 82 2014 S 518 532Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mammut pacificus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mammut pacificus amp oldid 234918123