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Carl Georg Wichura 15 Dezember 1851 in Ratibor 11 Dezember 1923 in Frankfurt Oder war ein preussischer General der Infanterie im Ersten Weltkrieg Georg Wichura Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit 2 Familie 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWichura trat am 15 September 1872 als Fahnenjunker in das 4 Niederschlesische Infanterie Regiment Nr 51 der Preussischen Armee in Breslau ein und wurde am 12 April 1873 zum Fahnrich ernannt sowie zehn Monate spater zum Sekondeleutnant befordert Als solcher diente er ab 1 November 1876 als Adjutant des II Bataillons Vom 1 Oktober 1880 bis 23 Juli 1883 kommandierte man Wichura zur weiteren Ausbildung an die Kriegsakademie Im Anschluss daran erhielt er am 16 August 1883 seine Beforderung zum Premierleutnant Am 15 August 1885 folgte seine Versetzung nach Bromberg wo er als Adjutant der 8 Infanterie Brigade fungierte Nachdem Wichura am 22 Marz 1889 Hauptmann geworden war wurde er ein Jahr spater nach Strassburg versetzt und ab 1 April 1890 als Kompaniechef im Infanterie Regiment Nr 143 verwendet In gleicher Funktion war er vom 14 September 1893 bis 14 Juni 1898 in Hagenau im Infanterie Regiment Nr 137 tatig wurde zwischenzeitlich am 12 September 1896 Major und anschliessend zum Kommandeur des III Bataillons des Infanterie Regiments Nr 143 in Mutzig ernannt Wichura ubernahm dann am 9 Juli 1900 das I Bataillon des 4 Ostasiatischen Infanterie Regiments mit dem er in China an der Niederschlagung des Boxeraufstandes beteiligt war Fur die Fuhrung seiner Einheit wurde Wichura mit dem Roten Adlerorden IV Klasse mit Schwertern ausgezeichnet Nach Beendigung der Kampfe und Ruckkehr nach Deutschland aggregierte man Wichura dem Infanterie Regiment Nr 132 und ernannte ihn am 2 September 1901 zum Kommandeur des III Bataillons in Strassburg Nachdem er am 18 April 1903 zum Oberstleutnant befordert worden war wurde er zwei Monate spater zum Stab des 5 Badischen Infanterie Regiments Nr 113 nach Freiburg im Breisgau versetzt Daraufhin folgte am 22 April 1905 seine Ernennung zum Kommandeur des Bezirkskommandos Berlin I sowie seine Beforderung zum Oberst am 10 April 1906 Als solcher wurde er am 17 Dezember 1908 zum Kommandeur des in Schweidnitz stationierten Grenadier Regiments Konig Friedrich Wilhelm II 1 Schlesisches Nr 10 ernannt Das Regiment ubergab Wichura am 18 Februar 1910 an seinen Nachfolger Oberst von Blankensee und wurde anschliessend mit der Fuhrung der 23 Infanterie Brigade beauftragt Unter gleichzeitiger Beforderung zum Generalmajor folgte am 22 Marz 1910 die Ernennung zum Brigadekommandeur in Gleiwitz Mit der Versetzung nach Frankfurt Oder am 1 Oktober 1912 wurde Wichura zum Generalleutnant befordert und zum Kommandeur der 5 Division ernannt Erster Weltkrieg Bearbeiten Mit Beginn des Ersten Weltkriegs machte seine Division mobil und marschierte im Verbund mit dem III Armee Korps in das neutrale Belgien ein Am 18 August kam es hier erstmals zu Kampfhandlungen bei Tirlemont der am 22 und 23 August die Schlacht bei Mons sowie am 26 August bei Le Cateau folgte Nach der Schlacht an der Marne erhielt Wichura den Auftrag mit seiner Division den Ruckzug des II und III Armee Korps vom linken auf das rechte Aisneufer zu decken Danach ging der Grossverband in den Stellungskrieg uber Im Januar 1915 kampfte Wichuras Division in der Schlacht bei Soissons die sich aus einem Durchbruchsversuch der Franzosen entwickelt hatte Fur Fuhrung seiner Division und die Einbringung von uber 5 000 Gefangenen 18 schweren sowie 17 leichten Geschutzen verlieh ihm Wilhelm II das Kreuz der Komture des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern Im September 1915 bereits zum Abtransport an die Ostfront vorgesehen wurde die Verladung gestoppt und die Division als nachstverfugbare Reserve in die Herbstschlacht in der Champagne geworfen Nach Beendigung der Kampfe verblieb die Division bis Anfang Dezember 1915 in der Champagne und trat dann zur 5 Armee die vor Verdun lag uber Wahrend der am 21 Februar 1916 beginnenden Schlacht um Verdun sturmte die Division innerhalb weniger Tage Bois de Ville den Walvrille Wald die Louvremont Stellung sowie den Pfefferrucken und kampfte schliesslich um das stark befestigte Dorf Dounaumont das am 2 Marz eingenommen werden konnte Nach schweren Verlusten im Caillette Wald wurde die Division zur Erholung und Auffrischung aus der Front gezogen Nach vierwochiger Pause trat sie dann vor Verdun bei Fort Douaumont an und schlug mehrere Gegenangriffe ab bevor die Division wiederum nach schweren Verlusten Ende Mai abgelost wurde Sie kam dann erst wieder zu Beginn der Schlacht an der Somme zum Einsatz und Wichura befehligte hier vom 20 Juli bis 3 August 1916 den Abschnitt Longueval Wald von Delville Anschliessend erfolgte die Verlegung in die Champagne wo Wichura am 7 September 1916 zum Fuhrer des VIII Reserve Korps ernannt wurde In dieser Stellung erfolgte am 22 Marz 1917 seine Beforderung zum General der Infanterie Fur die Abwehrerfolge wahrend der Schlacht von Arras erhielt er am 26 April 1917 die hochste preussische Tapferkeitsauszeichnung den Pour le Merite Ab Ende Mai bis August lag das Korps dann im Oberelsass und nahm anschliessend bei der 7 Armee an den Kampfen am Chemin des Dames und an der Ailette teil Am 6 April 1918 trat das Korps am sudlichen Oiseufer bei Amigny zum Angriff an erzwang dabei den Flussubergang und sturmte die Vorstadte von Chauny Im Anschluss daran konnten starke feindliche Stellungen bei Amigny sowie der Nordostteil des Waldes von Coucy erobert werden Dann stiess das Korps uber die Ailette bis zum Oise Aisne Kanal vor und konnten nach erbitterten Kampfen auch Coucy le Chateau einnehmen Nach einer Ruhephase trat Wichura in die Schlacht bei Soissons und Reims ein uberwand den Chemin des Dames brach den Widerstand des Feindes auf der Hochflache von Conde und ersturmte das gleichnamige Fort Dann konnten Vregny Missy und die Hohen westlich von Cirey am Sudufer der Aisne genommen werden und der Feind uber die Vesle bis an die Marne zuruckgedrangt werden In Anerkennung seiner Verdienste wurde Wichura daraufhin am 8 Juni 1918 durch A K O das Eichenlaub zum Pour le Merite verliehen Am 15 Juli 1918 uberschritt sein Korps zu Beginn der Schlacht an der Marne den Fluss und lief sich nach Anfangserfolgen jedoch fest Durch den eingeleiteten Gegenangriff des franzosischen Generals Ferdinand Foch war seine Lage massiv bedroht Dennoch gelang es Wichura sein Korps in der Fruhe des 20 Juli 1918 auf das Nordufer der Marne in Sicherheit zu bringen Fur diese Leistung wurdigte man ihn mit der Verleihung des Roten Adlerordens I Klasse mit Eichenlaub und Schwertern Anfang August ging er uber die Vesle zuruck und befand sich bis Kriegsende in standigen Abwehrkampfen Nachkriegszeit Bearbeiten Nach der Ruckkehr in die Heimat und der Demobilisierung des Korps wurde Wichura am 2 Januar 1919 zum Kommandierenden General des V Armee Korps Mit der Auflosung der alten Armee beantragte er seinen Abschied und wurde mit Pension am 20 September 1919 zur Disposition gestellt Familie BearbeitenWichura heiratete am 10 Dezember 1913 Ellinoe Elisabeth geborene von Langenn Steinkeller 1879 1954 1 Ehrungen BearbeitenEr war seit 1916 Ehrenburger der Stadt Frankfurt Oder und in Berlin ist seit 1937 eine Strasse nach ihm benannt 2 3 Literatur BearbeitenKarl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 3 P Z Biblio Verlag Bissendorf 2011 ISBN 3 7648 2586 3 S 531 532 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band II M Z Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 497 500 Einzelnachweise Bearbeiten genealogy net Wichurastrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Der zeitweilige Frankfurter Rabbiner Martin Salomonski erwahnt Wichuras Ehrenburgerwurde bereits 1917 in seinem Kriegstagebuch Ein Jahr an der Somme S 45 Immer und selbst bei dem wiederholten Vorzuge den General der Infanterie und Ehrenburger der Stadt Frankfurt a O Exzellenz Wichura zu begrussen der als Fuhrer der heimatlichen Division und dann eines Korps uberall in Frankreich und besonders in der Champagne an der Somme und jetzt bei Arras hohen Ruhm erworben hat bald verliess das Gesprach die Formlichkeit und schlug die Brucke gegenseitigen Verstehens Normdaten Person GND 1050532384 lobid OGND AKS VIAF 308207468 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wichura GeorgALTERNATIVNAMEN Wichura Carl Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer General der InfanterieGEBURTSDATUM 15 Dezember 1851GEBURTSORT RatiborSTERBEDATUM 11 Dezember 1923STERBEORT Frankfurt Oder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Wichura amp oldid 217576126