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Erdmann Eduard Paul Georg Ahlemann 8 Februar 1870 in Krotoschin Provinz Posen 1 Mai 1945 auf dem Gut Karbow bei Greifswald 1 war ein deutscher Offizier Politiker NSFP NSDAP Er war in der Zeit des Nationalsozialismus mehrfach Abgeordneter des Reichstags Georg Ahlemann Portratfoto aus dem Reichstags Handbuch 1934Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserreich 1 2 Weimarer Republik und NS Zeit 1 3 Tod 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserreich Bearbeiten Er war der Sohn des Generalmajors Eduard Ahlemann und besuchte Volksschulen in Strassburg und im Rheinland anschliessend das Realgymnasium in Posen Am 12 Mai 1889 trat er als Fahnenjunker in das Feldartillerie Regiment von Peucker 1 Schlesisches Nr 6 in Breslau ein 1890 wurde er zum Leutnant 1904 zum Hauptmann befordert Ab 1910 war Ahlemann Chef der Marinefeldbatterie des III Seebataillons in Tsingtau im deutschen Schutzgebiet Kiautschou 1911 war er vorubergehend zur Teilnahme an Manovern in Japan zur 3 Division des japanischen Heeres abkommandiert Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland versah Ahlemann seinen Dienst im Stab des 3 Lothringischen Feldartillerie Regiments Nr 69 in Saint Avold Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Ahlemann als Abteilungskommandeur in der 33 Reserve Division eingesetzt Im Herbst 1914 folgte seine Beforderung zum Major und er war dann zeitweise in der Etappe bei der Munitionsverwaltung tatig Danach kam er als Bataillonskommandeur im Reserve Infanterie Regiment Nr 269 zum Einsatz Ab Januar 1917 war er Kommandeur des Reserve Feldartillerie Regiments Nr 1 an der Ost und Westfront darunter bei der Einnahme der Insel Oesel Ahlemann der im Kriegsverlauf zweimal schwer verwundet wurde erhielt mehrfach Auszeichnungen Neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes wurde ihm das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern sowie der Bayerische Militarverdienstorden mit Schwertern verliehen Weimarer Republik und NS Zeit Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg war Ahlemann bis 1940 in Berlin Grunewald wohnhaft Er ubte dabei im Zivilleben faktisch keinen Beruf aus Politisch betatigte er sich fruh im Lager der radikalen politischen Rechten 1919 und 1920 war Ahlemann im paramilitarischen Berliner Selbstschutz aktiv ehe er 1920 als Oberstleutnant aus dem Heer verabschiedet wurde 1919 trat er zunachst in die nationalkonservative Deutschnationale Volkspartei DNVP ein Nachdem diese Partei ihm nicht radikal genug war beteiligte er sich am 16 Dezember 1922 an der Grundung der volkischen und antisemitischen Deutschvolkischen Freiheitspartei DVFP Beim Verbot der DVFP am 23 Marz 1923 durch den Reichsinnenminister Carl Severing wurde Ahlemann vorubergehend verhaftet Im Zuge spaterer Ermittlungen wegen der Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr eine von der Reichswehr geforderte paramilitarische Formation wurde Ahlemann mehrfach genannt 2 Er soll Personen fur die Schwarze Reichswehr geworben haben darunter spatere Tater oder Opfer der Fememorde Zudem habe er Kenntnis von einem geplanten Attentat gegen Innenminister Severing gehabt Ahlemann bestritt in Zeugenaussagen gegenuber der Polizei und einem Untersuchungsausschuss des Preussischen Landtages die Vorwurfe Vor dem Untersuchungsausschuss fiel Ahlemann wie eine Reihe weiterer Zeugen der extremen Rechten durch flegelhaftes Benehmen auf Den SPD Abgeordneten Erich Kuttner nannte Ahlemann einen unverschamten Judenlummel der aber immun ist und unter dem Schutz der Immunitat sich die Frechtheit gestattet Manner die in Ehren grau geworden sind zu beleidigen 3 Der Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses kam zu dem Ergebnis Ahlemann sei nicht in die Fememorde verwickelt gewesen habe aber im Fall des geplanten Severing Attentates nicht die gebotenen Konsequenzen gezogen 4 Von 1924 bis 1925 war Ahlemann Vorsitzender des DVFP Landesverbandes in Potsdam Gleichzeitig redete er auf Versammlungen fur den Volkisch Sozialen Block Bei der Reichstagswahl am 4 Mai 1924 zog Ahlemann als Kandidat fur die Nationalsozialistische Freiheitspartei NSFP in den Reichstag ein Die NSFP war eine Listenverbindung unter Einschluss der DVFP die seit Februar 1924 wieder legal war Bei der folgenden Reichstagswahl im Dezember 1924 verlor die NSFP 18 von 32 Mandaten Auch Ahlemann schied bei dieser Wahl aus dem Reichstag aus Zum 28 August 1925 trat Ahlemann der im Fruhjahr 1925 neu gegrundeten NSDAP bei Mitgliedsnummer 15 999 5 Er verliess die Partei jedoch am 2 August 1926 um sich dem Tannenbergbund um Ludendorff anzuschliessen Bis 1929 amtierte er als Berliner Landesleiter des Tannenbergbundes und gleichzeitig bevollmachtigter Leiter des Verlages der Deutschen Wochenschau Am 1 Januar 1930 trat er nach einem Zerwurfnis mit Ludendorff erneut in die NSDAP ein wobei er seine Mitgliedsnummer wiedererhielt Von 1929 bis 1934 betatigte Ahlemann sich als offizieller Reichsredner der NSDAP Daneben veroffentlichte er einige politische Schriften Bei der Preussischen Landtagswahl vom 24 April 1932 wurde er als Kandidat der NSDAP in den Preussischen Landtag gewahlt dem er bis 1933 als Abgeordneter angehorte Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zog Ahlemann anlasslich der Reichstagswahl vom November 1933 in den nationalsozialistischen Reichstag ein Diesem gehorte er anschliessend mehr als zehn Jahre bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 als Abgeordneter an Daneben war er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzende der Adolf Deichsel Drahtwerke und Seilfabriken AG im oberschlesischen Hindenburg Hinzu kamen Mitgliedschaften in Organisationen wie dem Reichskolonialbund dem NS Reichskriegerbund und der NSV 6 Ab 1940 wohnte Ahlemann auf Gut Ruhenheim bei Oppenbach im Landkreis Gratz Wartheland Tod Bearbeiten Ahlemann erschoss sich am 1 Mai 1945 kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Gut Karbow dem Gut seiner Schwiegertochter bei Lubmin Laut der auf Antrag seiner Ehefrau am 15 Juni 1945 vom Standesamt Hanshagen ausgestellten Sterbeurkunde wurde er am spaten Vormittag dieses Tages erschossen im Gutsgarten aufgefunden Ahlemanns Witwe liess sich im Jahr 1951 in Freiburg im Breisgau nieder 7 8 Behauptungen dass Ahlemann 1945 in den Westen Deutschlands fluchtete sind somit unzutreffend Familie BearbeitenAhlemann heiratete am 17 Januar 1900 Olga Maria Wegener 17 Februar 1877 in Stettin einer Tochter des Kaufmann Wegener und seiner Ehefrau Clara geb Nopitsch Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Heinz Helmuth 30 November 1900 in Lissa Margot 1902 in Misdroy Eva 1907 Die Tochter Ehva heiratete 1928 den spateren Botschafter in Irland Eduard Hempel Schriften BearbeitenEinfuhrung in die Judenfrage Berlin 1924 Der Nationalismus in Abwehr Antwort auf Ludendorffs Weltkrieg droht Berlin 1931 Das heilige Nein Berlin 1934 Literatur BearbeitenPeter Heinacher Der Aufstieg der NSDAP in Stadt und Landkreis Flensburg 1919 1933 2 Bande Gesellschaft fur Flensburger Stadtgeschichte e V Flensburg 1986 ISBN 3 925856 03 X Joachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Martin Schumacher M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erweiterte Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Max Schwarz MdR Biographisches Handbuch der deutschen Reichstage Hannover 1965 Erich Stockhorst 5000 Kopfe wer war was im 3 Reich 2 Auflage Arndt Verlag Kiel 1985 ISBN 3 88741 117 X Wer ist wer Das deutsche who s who Bd 10 1935 S 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Ahlemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Georg Ahlemann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Georg Ahlemann in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Bernhard Sauer Die deutschvolkische Freiheitspartei DvFP und der Fall Grutte pdf 4 1 Mbyte In Berlin in Geschichte und Gegenwart Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 1994 Einzelnachweise Bearbeiten Standesamt Hanshagen Sterberegister fur das Jahr 1945 Sterbeurkunde Nr 47 1945 vom 15 Juni 1945 Bernhard Sauer Schwarze Reichswehr und Fememorde Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Republik Metropol Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936411 06 9 S 40f 249 Irmelda Nagel Fememorde und Fememordprozesse in der Weimarer Republik Bohlau Verlag Koln 1991 ISBN 3 412 06290 1 S 171f 308f Ausschusssitzung vom 1 Februar 1928 zitiert bei Nagel Fememorde S 309 Auszuge aus dem Abschlussbericht zitiert bei Nagel Fememorde S 308 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 171252 Bundesarchiv R 9361 I 13 Ahlemanns Ehefrau wurde ab 1954 im Freiburger Adressbuch als Witwe gefuhrt Adressbuch fur Freiburg im Breisgau fur das Jahr 1954 Lilla Statisten S 47 Hier wird festgehalten dass Ahlemanns Frau 1962 in der Heimatortskartei Wartheland als Witwe gefuhrt wurde so dass Ahlemann damals bereits verstorben gewesen sein muss Normdaten Person GND 123440106 lobid OGND AKS VIAF 64914730 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ahlemann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSFP NSDAP MdR MdLGEBURTSDATUM 8 Februar 1870GEBURTSORT KrotoschinSTERBEDATUM 1 Mai 1945STERBEORT Karbow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Ahlemann amp oldid 239263420