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Die Gefechte von Gisikon Honau und Meierskappel vom 23 November 1847 bildeten die Schlusskampfe im schweizerischen Sonderbundskrieg und wurden von den Truppen der liberalen Eidgenossen siegreich abgeschlossen Als direkte Folge wurde Luzern die fuhrende Stadt des Sonderbundes am folgenden Tag kampflos besetzt Gefecht von GisikonTeil von SonderbundskriegDas Gefecht bei GisikonDatum 23 November 1847Ort Gisikon Honau MeierskappelAusgang Sieg der liberalen KantoneKonfliktparteienSonderbund Luzern Schwyz Nidwalden Obwalden Uri Wallis Schweiz Zurich Bern Glarus Solothurn Basel Stadt Basel Landschaft Schaffhausen Appenzell A R St Gallen Graubunden Aargau Thurgau Tessin Waadt GenfBefehlshaberGen J U von Salis SoglioOberst Franz von Elgger Gen Henri DufourOberst Eduard ZieglerOberst Dominik GmurVerluste12 Tote45 Verwundete 34 Tote83 VerwundeteSonderbundskrieg Geltwil Lunnern Cormagnon und Bertigny Airolo Schupfheim Gisikon Wollerau Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Aufmarsch gegen Luzern 1 2 Gefecht bei Gisikon und Honau 1 3 Gefecht bei Meierskappel 2 Folgen 3 Siehe auch 4 LiteraturVorgeschichte BearbeitenDie Eidgenossen unter dem Oberbefehlshaber Guillaume Henri Dufour Generalstabschef Friedrich Frey Herose hatten fur den Krieg gegen den vom Bund abtrunnigen Sonderbund uber 90 000 Mann zusammen gezogen und konnten den isolierten Kanton Freiburg bis zum 14 November durch den Einmarsch mit 25 000 Mann zur Kapitulation zwingen General Johann Ulrich von Salis Soglio der Befehlshaber des Sonderbundes wollte die Stimmung seiner Truppen durch einen Offensivstoss in nordlicher Richtung in den Kanton Aargau heben Zu diesem Zwecke formierte er vier Stossgruppen deren erste am rechten Flugel gegen Kappel am Albis die zweite auf dem linken Ufer der Reuss gegen Merenschwand und die Brucke bei Lunnern vorging Die dritte Gruppe ruckte in der Mitte uber Hitzkirch und Geltwil gegen Muri und die vierte von Beromunster gegen Menziken vor Diese Vorstosse wurden uberall abgeschlagen und blieben erfolglos Gefecht von Geltwil Diese Schlappe veranlassten General Salis Soglio zum Ruckzug auf die Nordgrenze des Kantons Luzern wo Positionen an der Linie Wolhusen Ruswil Neuenkirch Vorposten nach Sempach und Sursee und rechts der Reuss Abschnitt mit dem rechtsufrigen Bruckenkopf Gisikon eingenommen wurden Die Meldung dass General Salis Soglio am 12 November 1847 mehrere Angriffe gegen das Freiamt unternommen hatte gelangte schnell ins Hauptquartier der Eidgenossen nach Grolley und sorgte fur die Fortsetzung energischer Operationen gegen Luzern der Fuhrerstadt des Sonderbundes General Dufour war am 16 November 1847 in Aarau eingetroffen die dort bekannt gemachte Proklamation an die Truppen erklarte die Notwendigkeit der direkten Operationen gegen Luzern Wahrend dieser Konferenz traf die Meldung ein dass eine starke Kolonne den St Gotthard hinabgezogen und die Truppen welche Airolo besetzt hatten am 17 November im Gefecht bei Airolo uberrumpelt und zum Ruckzug nach Bellinzona gezwungen wurden Das Verteidigungsheer von Luzern war in zwei Divisionen gegliedert welche zusammen mit den Reserven etwa 19 000 Mann stark waren Unterstutzt wurde sie durch den Landsturm unter Oberst Paskal Tschudi und Plazid Segesser dessen Effektivbestand ungefahr von derselben Starke war Dies machte eine Gesamtstarke von etwa 40 000 Mann aus die von der March im Kanton Schwyz bis ins Entlebuch und bis Sursee die nordliche Grenze des Kantons Luzern schutzte General von Salis Soglio hatte den Oberbefehl im ostlichen Abschnitt an der Reuss ubernommen und die westliche Verteidigung an der Kleinen Emme sowie die Deckung der Stadt Luzern dem Chef seines Generalstabs Oberst Franz von Elgger uberlassen Die Stellungen des Sonderbundes waren von Natur aus durch den Lauf der Reuss und der Emme gedeckt im Osten waren die Stellungen an der Gisikerbrucke und im Westen an der Emmenbrucke starker verteidigt Die Luzerner 1 Division unter Oberst Rudolf Ruttimann deckte die ostlichen Zugange nach Luzern an der Reuss wahrend aussen rechts die 2 Division unter Oberst Theodor Ab Yberg vorgeschoben wurde um die Verbindung mit dem Kanton Schwyz aufrechtzuerhalten Stark besetzt waren die Hohen von Meierskappel und Littau welche die Verteidigung an den aussern Kantonsteilen sicherte ausserdem stand zahlreiche Artillerie und eines der ersten Zeughauser der Schweiz zur Verfugung Der erst kurz in Luzern eingetroffene osterreichische Oberst Friedrich von Schwarzenberg bot an als Freiwilliger am Kampf Anteil zu nehmen Er hatte die durch den schnellen Abgang des Oberstleutnant Vinzenz Muller ins Tessin die Stelle eines Generaladjutanten nicht ubernehmen konnen und wurde mit Tagesbefehl vom 22 November dem Generalstab des Sonderbundes zugeteilt Aufmarsch gegen Luzern Bearbeiten nbsp Johann Ulrich von Salis SoglioGeneral Dufour beschloss mit funf zur Verfugung stehenden Divisionen konzentrisch entlang der Taler des Entlebuch vom Westen und von Norden und Nordosten in den Kanton Luzern einzurucken Der Hauptangriff sollte zwischen dem Reuss Abschnitt und dem Zugersee stattfinden um den Kanton Schwyz von Luzern und den Sonderbund zu trennen Der rechte Flugel soll sich bei starkem Widerstand auf blosse Demonstration beschranken ansonsten versuchen den Vormarsch an die Reuss zu forcieren und Fluss Ubergange in die Hand zu bekommen Die 2 Division unter Oberst Johannes Burkhardt hatte das Hauptquartier in Langenthal die 3 Division unter General Peter Ludwig von Donatz in Zofingen und die Berner Reservedivision unter Oberst Ulrich Ochsenbein in Sumiswald aufgeschlagen In der Mitte sollte die 4 und die 5 Division den Hauptangriff fuhren die Artillerie Reserve wurde gegen den Reuss Bruckenkopf bei Gisikon konzentriert welcher die direkte Strasse von Muri nach Luzern versperrte Auf diese Weise war der Teil des luzernischen Gebietes welcher in die Kanton Bern und Aargau hineinreicht von allen Seiten umschlossen und eine eigene Offensivbewegung unmoglich gemacht Die 3 Division unter General Donatz sollte uber Sursee und das Tal von Hitzkirch gegen Inwil vorgehen und dort den Fluss mittelst einer mitgefuhrten Birago Brucke uberschreiten Sie sollte dann die ruckwartigen Verbindungen der Truppen des Sonderbundes beschiessen welche Honau und Gisikon verteidigten Von Beromunster aus sollte die 3 Division eine ihrer Brigaden mit Artillerie uber Hildisrieden und Rothenburg gegen Emmenbrucke abschicken um sich mit der 2 Division zu verbinden und beim Angriff auf diese Brucke mitzuwirken die nur dreiviertel Stunden von Luzern entfernt ist Die zwei andern Brigaden dieser Division sollten nachdem sie Inwil erreicht haben links abschwenken und sich mit den gegen Gisikon marschierenden Truppen vereinigen Die 3 Division hatte die spezielle Aufgabe die Angriffe auf die Brucke bei Gisikon und die Emmenbrucke durch einen eigenen Flussubergang zwischen diesen beiden Punkten zu unterstutzen Die 5 Division unter Oberst Dominik Gmur von Cham aufbrechend sollte sich uber Risch gegen Meierskappel am Osthang des Rooterbergs wenden wo der Zugersee den Raum verengt und wo der rechte Flugel des Sonderbundes auslief Am 20 November begab sich General Dufour nach Aarburg um die allgemeinen Direktionen mit den Kommandanten der 2 und 3 Division zu besprechen Den Obersten Ziegler und Gmur wurde nachdrucklich auf die Wichtigkeit ihrer Operationen hingewiesen von denen der Erfolg des gesamten Angriffs abhing Am 21 November kamen zwei Abgeordnete des Kantons Zug mit Vorschlagen ihrer Behorde in Aarau an sie verhandelten uber eine Teilkapitulation und trennten sich vom Sonderbund ehe es durch Kampfe dazu gezwungen war Die eidgenossischen Truppen ruckten unmittelbar darauf von Norden her in Zug ein wodurch die Bewegungen der 5 Division erleichtert und beschleunigt wurden Ansonsten hatte sie vor ihrem Marsch auf Luzern sich der Orte Zug und Cham bemachtigen und hinter der Lorze Beobachtungstruppen zurucklassen mussen Am folgenden Tage wurde das Hauptquartier der Eidgenossen nach Muri vorverlegt Am 22 November waren die isoliert stehenden Divisionen Ochsenbein und Donatz durch Besetzung von Willisau Sursee und Hitzkirch naher an die Hauptmacht herangekommen und die offenen Verbindungen an den Flanken hergestellt Die 2 Division unter Burkhardt bemachtigte sich der Brucke bei Wolhusen und reichte der Berner Division die Hand die von nun an nicht mehr isoliert stand Oberst Burkhardt rekognoszierte an den Ufern der Emme und bereitete sich auf den Angriff auf das Dorf Littau vor Die 3 Division unter Donatz welche von Hitzkirch nach Inwil herunterkam konnte die geplante Brucke uber die Reuss nicht schlagen das Material konnte erst am nachsten Tage an Ort und Stelle anlangen Der Kommandant der 4 Division Oberst Paul Karl Ziegler und sein Stab benutzte diesen Tag um eine Rekognoszierung bis Kleindietwil und fast im Angesicht des Bruckenkopfs von Gisikon auszufuhren Mehrere Brucken waren uber die Reuss zu schlagen um neue Verbindungen zwischen den Divisionen herzustellen und der diesseits des Flusses stehenden 4 Division zu gestatten so viel Truppen als notig zur Unterstutzung der 5 und zum Zweck der Wegnahme der gegnerischen Stellungen bei Honau sowie beim Eintritt in den Engpass zwischen der Reuss und dem Rooterberg auf das rechte Ufer zu werfen Gefecht bei Gisikon und Honau Bearbeiten nbsp Oberst Paul Karl ZieglerAm 23 November verliessen samtliche Truppen ihre Feldlager um die Sonderbundstruppen gleichzeitig an allen Positionen anzugreifen Am Abend davor hatten Genietruppen der 4 Division Ziegler eine Notbrucke uber den Reuss bei Sins hergestellt Gegen 7 Uhr fruh setzte zuerst die 1 Brigade unter Johann Konrad Egloff uber den Fluss Dann marschierten die Zurcher Bataillonen unter Ginsberg Zuppinger Benz Basler und dem Aargauer Bataillon Hausler voraus uber Hunenberg parallel zur Reuss nach Bachtwil Die Brucke fur die 2 Brigade unter Oberst Balthasar Konig die bei Eyen unweit Dietwil ubergehen sollte war noch im Bau Ihr Ubergang verzogerte sich um zwei Stunden aber bald schloss auch sie mit den Bataillonen Fest Berner Ernst und Benzinger sowie der Thurgauer Scharfschutzenkompagnie Hanhart nach Bachtwil auf Aus dem Raum Cham begann gleichzeitig die 5 Division unter Oberst Gmur ihren ungehinderten Vormarsch und suchte nach rechts gegen Holzhausern den Anschluss an die Brigade Egloff Sie schlug den Weg uber Buonas Meierskappel gegen Udligenswil ein um die Stellungen des Sonderbundes auf dem Rooterberg nach Suden zu umgehen nbsp Johann Konrad Egloff dritter von links auf einem zeitgenossischen GemaldeGegen 9 Uhr hatte sich die 4 Division geteilt und operierte jetzt auf beidseitig der Reuss der Schwerpunkt lag aber weiterhin an rechten Ufer Die Brigade Muller bestehend aus dem Bataillon Martignoni der Scharfschutzen Kompanie Blumer sowie der Solothurner Kavalleriekompagnie blieben auf dem linken Reussufer um uber Kleindietwil vorzurucken und den Bruckenkopf Gisikon vom anderen Flussufer anzugreifen und vom Hauptangriff der Brigade Egloff auf dem jenseitigen Ufer abzulenken Vor der Gisiker Brucke war die Strasse durch einen Verhau von Baumstammen gesperrt die einfachen Erdschanzen befanden sich auf beiden Seiten der Landstrasse waren aber nach der Ruckseite offen und konnten uber den Rooterberg umgangen werden Die Erdwalle von Gisikon waren stark mit Geschutz verstarkt die Luzerner und Unterwaldner hatten dort aus uber den Rooterberg eine fortlaufende Kette bis nach Meierskappel gebildet die mit Scharfschutzen und Landsturm gesichert war General von Salis Soglio befahl die in Gisikon stehende Artillerie das Feuer auf die nach Dietwil vorruckende Brigade Muller zu richten Die Brucke von Gisikon wurde bereits durch heftigstes Feuer eingedeckt die Batterie Schwyzer musste hinter Gisikon zuruckgenommen werden Gleichzeitig begann die vorgeschobene luzernische Batterie Mazzola aus der Hohe ausserhalb Honau zu feuern um die aus dem Walde heraustretende vorderste Kolonne Zieglers welche links gegen Holzhausern einschwenkte zu stoppen Im folgenden Artilleriegefecht antwortete die Berner 12 Pfunder Batterie Moll und die Reserveartillerie vom linken Reussufer Die luzernische Artillerie musste sich ins Dorf Honau zuruckzuziehen wo sie sich zwischen den Hausern aufstellte und das Feuer gegen die anruckende Infanterie wieder fortsetzte Jetzt wurde auch der Kanonendonner der ostlicher stehenden und gegen Meierskappel vordringenden 5 Division unter Gmur vernehmbar Die 2 Brigade Balthasar Konig uberschritt links oberhalb der Vinzenmuhle beim Rothenkreuz die Landstrasse und marschierte von dort mit vorgezogener linker Flanke die Abhange des Rooterberges hinauf Auf den Hangen des Rooterberges entspannen sich bereits Tirailleurgefechte Oberst Ziegler stellte sich personlich an die Spitze seiner sturmenden Jager und brachte die feindlichen Plankler zum Weichen die Batterien Rust Schwyzer und Muller konnten das Geschutzfeuer des Sonderbundes niederhalten Fast eine Stunde lang konnte derweil bei Honau die in der Schanze aufgestellte Batterie Mazzola mit ihren auf einer Distanz von 400 bis 500 Schritten gerichteten Feuer gegen vier Batterien vor ihrer Front standhalten wozu noch gegen ihre linke Flanke die auf ein Kilometer entfernt feuernde 12 Pfunder Batterie auf dem linken Reuss Ufer einwirkte In Gisikon sollte die geplante Vereinigung mit den von Dietwil operierenden Truppen stattfinden alle Bataillone der Brigade Egloff standen bereits im Feuer Die Bataillone Ginsberg und Hausler unterstutzt von der Solothurner Batterie Rust drangen dann in Honau ein und verfolgten nach Gisikon Das Aargauer Bataillon Hausler hatte mit 8 Toten und 36 Verwundeten bisher die schwersten Verluste nbsp Einsatz der Batterie Rust bei GisikonDie Batterien Mazzola und von Moos erwiderten infolge das Feuer wirksam gegen die Batterie Rust Darauf machten die luzernische Jagerkompagnie Pfyffer Fehr und das Bataillon Meyer Bielmann erste Gegenangriffe wobei die Stellung der Batterie Rust unhaltbar wurde und hinter die Gefechtslinie zuruck musste um sich neu zu ordnen Nun richtete sich das Feuer der Sonderbundler vorzuglich gegen die Bataillone Hausler und Banziger Beide erlitten bedeutende Verluste Der in Mitte des Appenzeller Bataillons Banziger stehende Divisionsadjutant Oberstleutnant Siegfried konnte das weichende Bataillon nicht halten Besser hielt sich das Bataillon Hausler bei welchem sich der Brigadekommandant Egloff aufhielt Durch den Ruckzug des Bataillons Banziger war eine Lucke entstanden welche bald von den nachruckenden Bataillonen Morf und Scherrer aufgefullt wurde Oberst Egloff liess zusatzlich die Berner 12 Pfunder Batterie Moll vorrucken welche in die Hohenposition einruckte die zuvor die Batterie Rust wieder aufgegeben hatte Nun eroffneten diese rechts von Honau herab die Batterie Zuppinger und die halbe Batterie Ringier von Dietwil heruber heftiges Gegenfeuer Die Positionen des Sonderbundes von Gisikon und Meierskappel von Kleindietwil und Risch wurden jetzt von drei Brigaden der 4 Division und zwei Brigaden der 5 Division sowie einer Reservebrigade angegriffen Zu dieser Zeit befehligte General von Salis selbst in der Schanze des Sonderbundes wahrend er die Mannschaft aufmunterte traf ihn eine Kartatschenkugel an der rechten Schlafe und er fiel zeitweilig zu Boden doch noch verliess er seine Truppen nicht Der Batterie Moll folgten zusatzlich die Batterien Muller und Schwyzer was den Eidgenossen vor Gisikon die vollige Uberlegenheit brachte Gefecht bei Meierskappel Bearbeiten Das Hauptquartier der 5 Division unter Gmur lag in der Nacht vom 22 auf 23 noch in Cham Der ubergelaufene Kanton Zug war bereits durch eine zurcherische Reserve Brigade besetzt worden Die 1 und 2 Brigade unter Ritter und Isler 5 Division waren zum Angriff auf das Dorf Meierskappel bestimmt welches auf einem Hugel am Osthang des Rooterberges lag Dort verteidigte das Bataillon des Oberstleutenant Dober der rechte Flugel war gegen Buonas ausgedehnt der linke Flugel bei Ibikon gegen den Abhang des Rooterbergs angelehnt Um 9 Uhr vormittags begann der Kampf und dauerte fortwahrend bis um 2 Uhr nachmittags an Das gegnerische Divisionskommando unter Oberst Theodor Ab Yberg hielt die Position von Meierskappel fur gut gesichert doch sandte man noch Truppen unter Oberstleutnant Muller um mit drei Kompagnien Landwehr den Truppen des Major Dober Entlastung zu verschaffen Die Brigade des Oberst Johann Ulrich Ritter richtete den Angriff gegen die inneren Flugeln der beiden Schwyzer Bataillone Dober und Beeler wahrend das Bataillon Brunner von Genietruppen des Hauptmann Burkli begleitet am ausseren linken Flugel am Rooterberg vordrang Die wenigen Schwyzertruppen hielten sich anfangs noch doch um 13 Uhr war deren Linie in der Mitte durchbrochen Das Bataillon Dober hielt noch bis gegen 15 Uhr stand als es durch die Kanonade und die feindliche Ubermacht bedrangt kampfend zuruckgehen musste Die Brigade Ritter machte dann im Dorf Meierskappel einen kurzen Halt Die Brigade Isler hatte am rechten Flugel auf ihrem Wege uber Boschenroth drei Hugelreihen bis an den Fuss des Kiemen zu uberschreiten welche alle drei vom Schwyzer Bataillonen Beeler und Landsturm besetzt waren die sich in der Nahe der Tellskapelle vereinigt hatten und zur Verteidigung der Hohen wieder vorgeruckt waren Das Bataillon Beeler und die Kompagnie Abegg musste sich auf den Chiemen zuruckziehen Dadurch wurde der Pass uber Meierskappel frei Die 2 Brigade unter Oberst Johann Isler wurde vorgezogen und verfolgte den Gegner dann in erster Linie gegen die Hohen von Udligenschwil Kaum hatte sie den Ort Meierskappel durchzogen als sich auf dem Rooterberg ein neues Tirailleursfeuer entfachte Der verwundete General von Salis befahl um 15 Uhr noch den Ruckzug nach Ebikon und ubergab dann an den Fursten von Schwarzenberg Die bei der Michaelskapelle stehenden Sonderbundskompagnien des Bataillons Segesser nebst dem Landsturm unter Oberst Tschudi leisteten letzten Widerstand und versuchten sich ihre Ruckzugslinie freizukampfen Ein Teil der freiwilligen Scharfschutzen von Hochdorf und der zuruckweichende Landsturm zogen sich kampfend uber Adligenschwil nach Luzern zuruck Folgen BearbeitenAllein in den Kampfen von Honau und Gisikon hatten die eidgenossischen Truppen 34 Tote und 83 Verwundete Die Zahl der auf dem Schlachtfelde Gefallenen betrug auf Seite des Sonderbundes 12 die der Verwundeten 45 Mann Am Abend des 23 November war die eidgenossische Armee im Westabschnitt auch Herrin des Entlebuch im Besitz von Wolhusen an der Emme von Root und Adligenschwil jenseits der Reuss Die Stadt Luzern stand nun offen dar und war nunmehr auf sich selbst angewiesen Jeder effektive Widerstand war dem Sonderbund nicht mehr moglich Deshalb sandte noch in der Nacht des 23 der Chef des Generalstabs Franz von Elgger in Abwesenheit des verwundeten Generals Salis der sich nach Fluelen eingeschifft hatte einen Parlamentar ins Hauptquartier und liess um einen Waffenstillstand bitten Die Ubergabe von Luzern wurde angenommen die eidgenossische Fahne wurde auf den Hauptturmen der Stadt ausgehangt Die Truppen unter Dufour zogen am 24 November um 1 Uhr nachmittags von verschiedenen Seiten mitten am Tage und fast gleichzeitig in die Hauptstadt des Sonderbunds ein Sofort nach seinem Einzug schrieb der General an die Regierungen von Schwyz Uri und der beiden Unterwalden um sie zum Aufgeben des Sonderbundes zu veranlassen Seine Vorschlage fanden Gehor am 25 26 und 27 November wurden ahnliche Vereinbarungen wie die in Luzern unterzeichnet Nachdem am 29 November auch der Kanton Wallis kampflos durch eidgenossische Truppen besetzt wurde war die Auflosung des Sonderbundes vollzogen Der kurze Sonderbundskrieg 25 Tage forderte weniger Opfer als der Zweite Freischarenzug im Jahr 1845 Nach neueren Untersuchungen gab es 60 Tote und 386 Verwundete bei den Landtagstruppen 33 Tote und 124 Verwundete beim Sonderbund insgesamt damit 93 Tote und 510 Verwundete Nach dem Krieg rechnete der Landtag die Kosten den Besiegten und den Neutralen zu Die Summe belief sich auf 6 18 Millionen Franken ein Saldo von 2 2 Millionen wurde 1852 aufgegeben Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz Geschichte des Kantons LuzernLiteratur BearbeitenOberst M Feldmann Hauptmann H G Wirz Schweizer Kriegsgeschichte Band 4 Bern 1921 Erwin Bucher Die Geschichte des Sonderbundskrieges Berichthaus Zurich 1966 Karl Dandliker Geschichte der Schweiz Band 3 Verlag Friedrich Schulthess Zurich 1895 S 695 f Johann Jakob Leuthy Die neuesten Kriegsereignisse in der Schweiz Eigenverlag Zurich 1848 S 230 f Kasimir Pfyffer Geschichte der Stadt und des Kantons Luzern Verlag von Oreli und Fussli Zurich 1852 S 692 f Jakob Amiet Der siegreiche Kampf der Eidgenossen gegen Jesuitismus und Sonderbund Verlag Jent und Gassmann Solothurn 1848 S 266 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Gisikon amp oldid 233450406