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Das Gefecht von Geltwil war eine bewaffnete Auseinandersetzung der eidgenossischen Truppen und Einheiten des Sonderbundes wahrend des Sonderbundskrieges Das Gefecht das im Rahmen eines Vorstosses der konservativen Kantone ins Freiamt am 12 November in Geltwil stattfand war eines der grossten das sich wahrend dieses Krieges ereignete Den staatlichen Truppen der Eidgenossen die von Guillaume Henri Dufour gefuhrt wurden standen Luzerner Obwaldner und Walliser gegenuber Gefecht von GeltwilTeil von SonderbundskriegGefecht von GeltwilDatum 12 November 1847Ort Geltwil bei Muri AGAusgang Sieg der liberalen KantoneKonfliktparteienSonderbund Luzern Obwalden Wallis Schweiz Zurich Bern Glarus Solothurn Basel Stadt Basel Landschaft Schaffhausen Appenzell Ausserrhoden St Gallen Graubunden Aargau Thurgau Tessin Waadt GenfBefehlshaberGen J U von Salis SoglioOberst Franz von Elgger Gen Henri DufourOberst Eduard ZieglerSonderbundskrieg Geltwil Lunnern Cormagnon und Bertigny Airolo Schupfheim Gisikon Wollerau Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Denkmal 5 Siehe auch 6 LiteraturVorgeschichte BearbeitenAls die ersten Kampfhandlungen des Sonderbundkrieges begannen entschied sich der eidgenossische Oberbefehlshaber Guillaume Henri Dufour zunachst fur ein Vorgehen gegen das geographisch isolierte Freiburg einerseits weil diese Stadt von eidgenossischem Gebiet umgeben war und einen relativ leichten Teilerfolg erwarten liess andererseits um das nahe Bern als Tagsatzungsort zu entlasten und die frei werdenden Truppen gegen die ostlichen Sonderbundskantone heranfuhren zu konnen Der Sonderbund reagierte am 10 November auf die zu erwartende und bereits angelaufene Aktion gegen Freiburg mit zwei lokalen Aktionen Die strategisch wichtige Reussbrucke bei Sins im Freiamt wurde eingenommen und teilweise zerstort worauf sich die hier stationierte eidgenossische Wachkompanie zuruckzog In Kleindietwil in der Nahe von Langenthal uberraschten 300 Mann des Sonderbunds eine ungesicherte Zurcher Einheit beim Fruhstuck worauf sich 45 Mann darunter vier Offiziere ohne Gegenwehr ergaben Am 12 November als sich die eidgenossische 1 und 2 Division in der Umgebung von Freiburg befanden und die Stadt bedrohten unternahm der Sonderbund auf Drangen des freiburgischen Abgeordneten Ausfalle wiederum ins Freiamt Diese vom Kriegsrat des Sonderbunds beschlossenen Aktionen erfolgten daher vor allem aus politischen Grunden und entgegen der Meinung des sonderbundischen Oberbefehlshabers Johann Ulrich von Salis Soglio Neben der Entlastung fur Freiburg dienten sie auch dazu die in diesem Raum stationierte eidgenossische 4 und 5 Division voneinander zu trennen Ausserdem versuchte der Sonderbund die politisch schwankenden Katholiken des Freiamtes und des ubrigen Kantons Aargau fur ihre Sache zu gewinnen Weitere Grunde waren die Steigerung der Stimmung der sonderbundischen Truppen die von Anfang des Konfliktes an schlecht war und ganz allgemein Zeitgewinn da man auf eine Intervention des Auslands zugunsten des Sonderbundes hoffte Verlauf BearbeitenDie Truppen des Sonderbunds marschierten am 12 November aus dem Raum Luzern in vier Kolonnen die sich bei Muri vereinigen sollten Sie hatten folgende Stossrichtungen Die 1 Hauptkolonne unter General von Salis Soglio trennte sich in Merenschwand in zwei Gruppen von denen die erste einen Angriff auf Lunnern gegen die dortige Schiffsbrucke uber die Reuss durchfuhrte die andere sich gegen Muri und Egg wandte Die 2 Kolonne unter Oberst Franz von Elgger uber den Lindenberg via Geltwil nach Muri Die 3 Kolonne unter Oberstleutnant St Denis sollte uber Schongau nach Muri ziehen und sich dort mit der 2 Kolonne vereinigen Diese Aktion wurde aufgrund von Missverstandnissen nicht durchgefuhrt Die 4 Kolonne sollte die eidgenossische Fuhrung durch Scheinangriffe im Kulmertal vom Freiamt ablenken Ein weiterer Scheinangriff erfolgte vom Kanton Zug aus gegen das zurchersche Kappel Bei Geltwil waren zwei Kompanien eidgenossischer Truppen der 4 Division unter Oberst Eduard Ziegler zwischen Wigger und Reuss stationiert die zur Abwehr entschlossen waren Das kurze heftige Gefecht fand bei dichtem Nebel auf dem Dorfplatz von Geltwil statt und forderte etwa ein Dutzend Tote Obwohl das Dorf nach hartem Kampf vom Sonderbund zunachst erobert werden konnte entschloss sich Oberst Elgger bald zum Ruckzug in den Kanton Luzern Es war ein kurzer schneller Sieg der eidgenossischen Truppen nbsp Denkmal SonderbundskriegFolgen BearbeitenNachdem alle Vorstosse ins Freiamt vollauf gescheitert waren wurde es zunachst ruhig an der Front Das Gefecht selbst hatte keinen kriegsentscheidenden Charakter und keine unmittelbaren Folgen ausser dass die Moral der Sonderbundstruppen noch weiter sank Die Hauptziele dieser Aktionen und des Gefechts die Entlastung von Freiburg und die Trennung der nahen eidgenossischen Divisionen waren nicht erreicht worden Dufour liess sich von seiner Absicht das westliche Freiburg zuerst zu neutralisieren nicht abbringen Er liess lediglich Truppen der 4 Division einen Tag nach dem Gefecht eine bewaffnete Rekognoszierung in den Kanton Luzern durchfuhren die aber ohne Feindberuhrung verlief General von Salis der die Offensive ohnehin nicht gewollt hatte zog sich mit seinen Truppen nach Gisikon zuruck Aufgrund der grossen Truppenubermacht vor den Toren der Stadt Freiburg beantragte deren Regierung am Mittag des 13 November einen Waffenstillstand den sie bis zum nachsten Morgen sieben Uhr erhielt Trotzdem kam es am Nachmittag durch ein Missverstandnis zu einem Gefecht bei Freiburg mit einigen Toten und vielen Verletzten Freiburg kapitulierte am darauffolgenden Tag Die eidgenossischen Truppen wurden daraufhin unverzuglich in Richtung Luzern in Marsch gesetzt um diese Stadt als sonderbundischen Vorort zur Kapitulation zu bewegen was Luzern nach dem Gefecht bei Gisikon und der Aussicht auf einen bevorstehenden Angriff am 24 November auch tat Denkmal BearbeitenIn Erinnerung an den fast vergessenen Sonderbundskrieg und das Gefecht steht eines der wenigen erhaltenen Denkmaler im Zentrum von Geltwil Es ist aber nicht als Denkmal geschaffen worden sondern es handelt sich um einen Grabstein fur die in Geltwil Gefallenen der auf dem Friedhof Muri stand Als dieser geraumt wurde liess der Murianer Arzt Dr Ammann dem damals der Freudhof in Geltwil gehorte diesen Grabstein auf seinem Land an die Strasse stellen Der Text Hier ruhen entspricht somit nicht den Tatsachen Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz Geschichte des Kantons AargauLiteratur BearbeitenHans Rudolf Kurz Schweizerschlachten Francke Verlag Bern 1962 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht von Geltwil amp oldid 229920653