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Friedrich von Domneck auch Friedrich von Domeneck 1385 1 Mai 1445 in Heidelberg war kurpfalzischer Rat Domdekan und von 1426 bis 1445 Furstbischof von Worms Wappenrelief des Furstbischofs Friedrich von Domneck mit erganzenden Ahnenwappen am Bischofsschloss zu Ladenburg heutiges Lobdengau Museum Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEr entstammte dem Adelsgeschlecht der Tumminge von Domeneck mit Stammsitz auf Burg Domeneck bei Mockmuhl und wurde geboren als Sohn des Poppo von Domneck sowie seiner Gattin Margaretha geb von Berlichingen deren Bruder Friedrich der Urgrossvater des beruhmten Ritters Gotz von Berlichingen mit der eisernen Hand war 1 2 Leben und Wirken BearbeitenFriedrich von Domneck wahlte den geistlichen Stand und besass bereits 1397 ein Kanonikat am Ritterstift Wimpfen 1404 immatrikulierte er sich zum Studium an der Universitat Heidelberg Zusatzlich erhielt er ein Kanonikat am Julianastift Mosbach und am Domstift Worms Domneck gehorte spatestens seit 1425 dem Rat des Pfalzgrafen Otto I an der von 1427 bis 1442 die faktische Regierungsgewalt in der Kurpfalz ausubte Mit seiner Unterstutzung durfte Friedrich von Domneck auch 1425 Wormser Domdekan geworden sein nbsp Personliches Bischofswappen am bischoflichen Schloss LadenburgMit Datum vom 6 Juni 1426 resignierte der Wormser Bischof Eberhard III von Stettenberg nach wenigen Tagen Regierungszeit von seinem Amt Daraufhin wahlte man vermutlich ebenfalls unter kurpfalzischem Einfluss am 12 Juni des Jahres Friedrich von Domneck zu seinem Nachfolger 3 Die Personlichkeit von Bischof Domneck ist ambivalent In jungeren Jahren hatte er mindestens eine Konkubine mit der er den unehelichen Sohn Georgius Domeneki zeugte welcher ebenfalls in den geistlichen Stand eintrat 4 Spater tritt er als unermudlicher Reformer hervor und wird wegen seines friedfertigen Wesens geruhmt Der Wormser Stadtchronist Friedrich Zorn 1538 1610 merkt dazu an dass bei ihm wie bei so manchem Zeitgenossen dem Geist des Eiferns ein Geist des Leichtsinns vorausgegangen war 5 Der Historiker Wilhelm Christoph Friedrich Arnold lobt Domneck ausdrucklich da er die Politik seiner Vorganger aufgab und wahrend seines ganzen Lebens eine gluckliche Eintracht mit der Stadt zu erhalten wusste Er sei vermutlich der friedfertigste Bischof gewesen den Worms jemals hatte 1431 kam es zu einem Bauernaufstand wobei man insbesondere den Juden nachstellte Hier trat der Bischof den Aufstandischen personlich entgegen und diese zogen friedlich ab nachdem er ihnen freundlich und herablassend zugesprochen hatte 6 Das Konzil von Basel 1431 1449 erarbeitete zahlreiche Reformdekrete die Bischof Friedrich von Domneck nachhaltig in seinem Bistum umsetzte Es existiert beispielsweise ein Sendschreiben von 1443 in dem er die Abstellung von Missbrauchen beim Gottesdienst verlangt das Verbot der Resignation und Ubertragung von Benefizien ohne seine ausdruckliche Zustimmung ausspricht sowie befiehlt dass alle Konkubinen und heimlichen Ehefrauen von Geistlichen seines Sprengels innerhalb einer Frist von sechs Tagen nach Erhalt des Erlasses entfernt sein mussen 7 Er holte unter Mithilfe von Kurfurst Ludwig IV die Windesheimer Reformkongregation in sein Bistum und ubergab ihr das ausgestorbene Kloster Kirschgarten bei Worms 8 Es kamen Regularkanoniker aus dem Kloster Boddeken welche 1443 dort einzogen das Kloster reformierten und es schnell zu einem lokalen Zentrum der kirchlichen Erneuerung machten Von dort aus wurden weitere Konvente im Sinne der Devotio moderna beeinflusst u a Kloster Liebenau und Stift Frankenthal 1442 nahm der Bischof an den Aachener Kronungsfeierlichkeiten des Kaisers Friedrich III teil 9 Friedrich von Domneck residierte in den spateren Lebensjahren hauptsachlich in Heidelberg und Ladenburg Hier liess er den alten Saalbau der Bischofe renovieren und ausmalen Als Motiv wahlte er vielleicht auch mit Bezug auf seine eigene Vergangenheit einen Zyklus zum Thema Sieg der Frauenlist uber die Manner Dieser alte Saalbau dessen Wurzeln schon in der Karolingerzeit lagen verlor spater seine Funktion als Wohnsitz der Wormser Bischofe und wurde dahingehend von dem jetzigen Schloss abgelost das man nahe bei dem alten Gebaude errichtete 1868 wurde der mittlerweile heruntergekommene und nur noch als Scheune genutzte Saalbau abgerissen Von ihm befinden sich am neuen Schloss eingemauert ein kleinerer Wappenstein sowie ein grosses Relief 1436 mit der Wappengenealogie des Bischofs Friedrich von Domneck 10 Bischof Friedrich verstarb am 1 Mai 1445 in Heidelberg wo er von dem Domherrn und bischoflichen Nachfolger Ludwig von Ast einen grossen Hof erworben hatte Er wurde im Chorbereich des Wormser Domes beigesetzt und hatte u a auch das Fest Maria Heimsuchung in seiner Diozese eingefuhrt 11 Abgesehen von seinem unehelichen Sohn starb mit ihm das Adelsgeschlecht der Tumminge von Domeneck aus Literatur BearbeitenFriedhelm Jurgensmeier Das Bistum Worms von der Romerzeit bis zur Auflosung 1801 Seiten 130 138 Echter Verlag Wurzburg 1997 ISBN 3 429 01876 5Weblinks BearbeitenPersonenseite Friedrich von Domneck in der Deutschen Digitalen Bibliothek Friedrich von Domneck in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Fruhe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra DI 29 Worms Nr 230 Rudiger Fuchs Rest einer wiederverwendeten Grabplatte im Stadtmuseum von Worms im Portal Die Deutschen Inschriften DI 29 Worms Nr 228 Rudiger Fuchs Grabplatte des Bischofs Friedrich von Domeneck im Dom zu Worms im Portal Die Deutschen Inschriften DI 29 Worms Nr 229 Rudiger Fuchs Epitaph des Bischofs Friedrich von Domeneck im Dom zu Worms im Portal Die Deutschen Inschriften Einzelnachweise Bearbeiten Webseite zum Ladenburger Bischofsschloss mit Genealogie von Bischof Domneck Genealogische Webseite zur Familie von Berlichingen Heinrich Boos Urkundenbuch der Stadt Worms Annalen und Chroniken Worms 1893 S 658 Ausschnittscan Ludwig Schmugge Beatrice Wiggenhauser Illegitimitat im Spatmittelalter Oldenbourg Verlag 1994 S 128 ISBN 3486560697 Digitalscan Richard Lossen Staat und Kirche in der Pfalz im Ausgang des Mittelalters Verlag der Aschendorffschen Buchhandlung Munster 1907 S 11 Fussnote 6 Digitalscan Wilhelm Christoph Friedrich Arnold Verfassungsgeschichte der deutschen Freistadte im Anschluss an die Verfassungsgeschichte der Stadt Worms Band 2 Gotha 1854 S 445 und 446 Digitalscan Webseite der Uni Heidelberg zum Sendschreiben von 1443 Basler Beitrage zur Geschichtswissenschaft Bande 131 132 1974 S 221 Ausschnittscan Wikisource Die Aachener Kronungsfahrt Friedrichs III im Jahre 1442 Fussnote 61 Webseite zum alten Saalbau in Ladenburg Punkt Geschichte anklicken NDB Artikel zu Johann Lang von Wetzlar mit Erwahnung dieser FesteinfuhrungVorgangerAmtNachfolgerEberhard III von StettenbergBischof von Worms 1426 1445Ludwig von AstBischofe von Worms 1257 1604 Vorganger Richard von Daun Raugraf Eberhard I Raugraf Friedrich I Simon von 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wikipedia org w index php title Friedrich von Domneck amp oldid 218812003