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Die Erkenbert Ruine ist der Rest der ehemaligen Stiftskirche St Maria Magdalena in Frankenthal Rheinland Pfalz Sie ist nach dem Stifter Erkenbert von Frankenthal benannt Der Bau wurde in der Zeit der Romanik errichtet und ist das alteste Baudenkmal der Stadt 1 Stiftskirche St Maria Magdalenaheute Erkenbert Ruine Westfassade der Kirchenruine Westfassade der KirchenruineBasisdatenOrt Frankenthal Pfalz DeutschlandDiozese Bistum SpeyerPatrozinium Maria MagdalenaBaugeschichteAbbruch 1689 1820 bis auf vorhandene ResteBaubeschreibungEinweihung 1125Profanierung 1562Baustil RomanikBautyp Chor SeitenschiffKoordinaten 49 32 7 3 N 8 21 18 3 O 49 535369444444 8 3550777777778 Koordinaten 49 32 7 3 N 8 21 18 3 OVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Funktion und Titel fehltVorlage Infobox Kirchengebaude Wartung Konfession fehlt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Zustand und Nutzung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Erkenbert Ruine liegt im Stadtzentrum zwischen der katholischen Dreifaltigkeitskirche im Westen und der protestantischen Zwolf Apostel Kirche im Osten Im Suden und Sudwesten schliessen das Rathaus und der Kornmarkt an Geschichte Bearbeiten nbsp Zwolf Apostel Kirche mit altem Turmrest Links vom Turm sind der Lettner und der Anschlussbogen zum Querschiff der alten Kirche erkennbar nbsp Die Kirchenruine um 1800 Zeichnung von Johannes Ruland 1744 1830 nbsp Nordwand des Seitenschiffs links und Westfassade nbsp Blick in das nordliche Seitenschiff davor das Hauptschiff im Osten begrenzt durch den Lettner nbsp Stilisiertes Portal der Erkenbertruine auf einem Geldschein der Stadt Frankenthal 1922Der aus Worms stammende Erkenbert auch Eckenbert genannt war ein Ministeriale des dortigen Bischofs 1119 grundete er auf seinem 12 km entfernten Frankenthaler Landsitz ein Augustiner Chorherrenstift mit Hospital spater kam noch ein Skriptorium hinzu 1125 wurde die Stiftskirche durch Bischof Burchard II der heiligen Maria Magdalena geweiht Im gleichen Jahr grundete Erkenberts Gemahlin Richlinde ebenfalls in Frankenthal ein Augustiner Chorfrauenstift Erkenbert war bis zu seinem Tod 1132 Propst des Stiftes und wurde laut seiner Vita in der Kirche beigesetzt Er wird als Seliger verehrt 1140 wurde das Stift durch Papst Innozenz II zur Abtei erhoben 1142 ein weiterer Bauabschnitt geweiht 1148 begann im Skriptorium die Herstellung der Frankenthaler Bibel die nach wechselvollem Schicksal seit 1720 in London verwahrt wird 2 1163 bestatigte Papst Viktor IV die Privilegien des Stiftes 1171 zerstorte ein Brand grosse Teile der Stiftskirche Sie wurde wieder aufgebaut und 1181 durch Bischof Konrad II neu geweiht Am 21 November 1291 starb hier der wegen seiner Frommigkeit beruhmte Wormser Bischof Simon von Schoneck und wurde in der Klosterkirche vor dem Hochaltar beigesetzt Um 1300 hatte das Kloster seine grosste Ausdehnung und Bedeutung erreicht und verfugte uber Landbesitz Schule Hospital und Studienhaus Besonders kunstvoll ausgestaltet war der spatgotische Lettner in der Kirche der aus dem 14 Jahrhundert stammte Als Teilnehmer am Wormser Reichstag von 1495 starb hier am 14 Juli dieses Jahres der Freisinger Furstbischof Sixtus von Tannberg welchen man in den Freisinger Dom uberfuhrte 3 Wahrend des Pfalzischen Bauernkriegs wurde die Abtei 1525 geplundert und beschadigt Gleiches geschah mit dem ihm unterstehenden Kloster Kirschgarten in Worms dessen 22 Chorherren deshalb ihren Konvent aufgaben und dauerhaft nach Frankenthal ubersiedelten 1562 nach der Reformation erfolgte die Auflosung des Stifts durch Kurfurst Friedrich III von der Pfalz fortan diente es als Unterkunft fur protestantische Glaubensfluchtlinge aus Flandern und der Wallonie Im Pfalzischen Erbfolgekrieg brannten franzosische Truppen die Anlage 1689 nieder Nur der Chor und das nordliche Seitenschiff wurden zunachst wieder aufgebaut der Chor diente als Kirche das Seitenschiff als Getreidespeicher 1692 wurden weitere Teile wieder aufgebaut zur Verwendung als Kirche Uber dem ehemaligen Westflugel wurde 1756 das Rathaus errichtet 1820 wurden Chor und Querhaus abgetragen um den Bau einer neuen protestantischen Kirche zu ermoglichen Der Architekt Johann Philipp Mattlener bewahrte den Sudturm weitgehend errichtete eine klassizistische Kirche die 1823 geweiht wurde und integrierte den historischen Turm in diese In der Folge verschwanden weitere Teile der Ruine nur das nordliche Seitenschiff und die Westfassade blieben erhalten 1893 richtete der Altertumsverein im ehemaligen Getreidespeicher das Erkenbert Museum ein Zwischen 1910 und 1914 zog das Museum in ein Obergeschoss das es sich mit einem grossen Ratssaal teilte Im Zweiten Weltkrieg wurden 1943 wahrend eines massiven Bombenangriffs auf die Stadt auch das Museum und die protestantische Kirche zerstort Von 1950 bis 1952 erfolgte der Wiederaufbau des Gotteshauses als Zwolf Apostel Kirche nach den Planen von Georg Wick Das Rathaus wurde 1955 neu gebaut 1960 wurden die Museumsreste entfernt und die romanische Ruine freigelegt die spater zum Atrium ausgebaut wurde Zustand und Nutzung BearbeitenVon der voluminosen einstigen dreischiffigen Pfeilerbasilika in ihrer grossten Ausdehnung mit Querhaus Chor Apsis sowie zwei Winkelturmen vollstandig ausgefuhrt war nur der grosstenteils heute noch erhaltene sudliche Turm ist bekannt dass das sechs Arkaden aufweisende Hauptschiff flach gedeckt war wahrend die Seitenschiffe nach 1171 gewolbt wurden 4 Erhalten sind im Einzelnen die folgenden in den 1990er Jahren restaurierten Teile die untere Zone der Westfassade die nordliche Aussenwand des linken Seitenschiffs der Lettner das Untergeschoss des Sudtturms bis zu seiner im Mittelalter originalen Hohe von 16 94 m heute Bestandteil der Zwolf Apostel Kirche Erkennen lassen sich noch die Ansatze einer gewolbten Vorhalle 5 Das Saulenstufenportal der Westfassade zeigt formale Anklange an das Nordportal des Wormser Doms Kampfer und Archivolten der Bogen weisen ausgereifte Blattwerk ornamente und Tierfiguren auf Die heute an einen Innenhof erinnernde Erkenbert Ruine wird vor allem fur Freiluft Veranstaltungen genutzt Dies sind Theater und Filmauffuhrungen oder Konzerte z B im Rahmen des zweiwochigen Sommerfestivals das jahrlich im Juli August stattfindet 6 Im Winter 2008 09 gab es im Atrium erstmals eine Eislauf bahn nbsp Nahaufnahme Hauptportal nbsp Der Lettner nbsp Gewolbe des LettnersLiteratur BearbeitenVolker Christmann Frankenthal Ein verlorenes Stadtbild Darmstadt 2005 Stadt Frankenthal Informationstafeln an der Ruine Ottheinrich Schindler Das Munster zu Frankenthal Mainz 1951 Philosophische Fakultat Dissertation vom 16 Januar 1953 Elmar Worgull Von Frankenthals romanischer Kloster Basilika bis zur Erkenbert Ruine Neue Erkenntnisse zu ihren mittelalterlichen Bauphasen und zu der Entstehung der Gewolbe in den Seitenschiffen In Pfalzer Heimat Zeitschrift der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften in Verbindung mit dem Historischen Verein der Pfalz und der Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Heft 2 2016 Verlag der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Speyer Speyer 2016 S 87 102 Herrn Prof Dr Ing habil Hartmut Hofrichter gewidmet Elmar Worgull Frankenthals romanische Klosterbasilika und ihre uberregionale Bedeutung Neueste bau und kunstgeschichtliche Erkenntnisse In Stadt Worms Hrsg Der Wormsgau Wissenschaftliche Zeitschrift der Stadt Worms und des Altertumsvereins Worms e V Band 31 2014 15 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2015 S 19 32 Herrn Prof Dr Dr Otto Bocher gewidmet Elmar Worgull Frankenthals romanische Kloster Basilika im Umfeld der Reformarchitekturen von Cluny und Hirsau Einblicke in ihre Baugeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2013 ISBN 978 3 88462 343 5 Elmar Worgull Zahlen Zirkel Lineal Arithmetik und Geometrie bei mittelalterlichen Sakralbauten und ihr Nachweis an Frankenthals ehemaliger Kirche des Augustiner Chorherrenstifts In Edgar J Hurkey Hrsg Schatze aus Pergament Mittelalterliche Handschriften aus Frankenthal Erkenbert Museum Frankenthal Frankenthal 2007 S 81 ff Elmar Worgull Steinerne Geometrie Das gleichseitige Dreieck als Bauprinzip fur die romanische Kirche des Augustiner Chorherrenstifts in Frankenthal Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2005 ISBN 3 88462 214 5 Elmar Worgull Die Bauskulptur der Frankenthaler Erkenbertruine im Widerspruch der Kunstgeschichte In Frankenthal einst und jetzt Frankenthal 1989 S 71 ff Elmar Worgull Die mittelalterliche Vorhalle an Frankenthals einstiger Klosterkirche des Augustiner Chorherren Stifts Thesen zu ihrer Baugeschichte als ein Beitrag zu der 900 jahrigen Grundsteinlegung der Basilika In Pfalzer Heimat Zeitschrift der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften in Verbindung mit dem Historischen Verein der Pfalz und der Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Heft 1 2020 Verlag der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Speyer Speyer 2020 S 33 43 Bei der Drucklegung ging eine Seite verloren Elmar Worgull Erganzung zu der Studie uber die mittelalterliche Vorhalle zu Frankenthals einstiger Klosterkirche In Pfalzer Heimat Zeitschrift der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften in Verbindung mit dem Historischen Verein der Pfalz und der Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Verlag der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Speyer Speyer 2020 Heft 2 2020 S 89 91 Elmar Worgull Der Frankenthaler Lettner Einblicke in die Baugeschichte eines singularen mittelalterlichen Baudenkmals unserer Region In Der Wormsgau Wissenschaftliche Zeitschrift der Stadt Worms und des Altertumsvereins Worms e V Verlag Stadtarchiv und Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2021 ISSN 0084 2613 Band 37 2021 S 9 27 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterruine Frankenthal Pfalz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Auf den Spuren Erkenberts Stadt Frankenthal abgerufen am 24 Marz 2012 Edgar J Hurkey Die Frankenthaler Bibel Zwolf Bilder aus der Handschrift mss Harley 2803 2804 in der British Library London Katalog kunstportal pfalz de 2001 abgerufen am 17 Oktober 2016 Jakob Obersteiner Die Bischofe von Gurk Band 1 S 251 Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten 1969 Ausschnittscan Elmar Worgull Frankenthals Romanische Klosterbasilika 2013 S 128 ff Elmar Worgull Die mittelalterliche Vorhalle an Frankenthals einstiger Klosterkirche des Augustiner Chorherren Stifts Thesen zu ihrer Baugeschichte als ein Beitrag zu der 900 jahrigen Grundsteinlegung der Basilika In Pfalzer Heimat Zeitschrift der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften in Verbindung mit dem Historischen Verein der Pfalz und der Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Verlag der Pfalzischen Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Speyer Speyer 2020 Heft 1 2020 S 33 43 Bei der Drucklegung ging eine Seite verloren Sommer in der City In Frankenthal lokal 29 Jahrgang Ausgabe 3 Juni 2008 S 4 f Normdaten Geografikum GND 4838290 5 lobid OGND AKS VIAF 240118709 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erkenbert Ruine amp oldid 229338289