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Franz Michael Brunntrager 8 Januar 1893 in Klein Steinheim 29 August 1953 in Frankfurt am Main war ein deutscher Politiker NSDAP und vom 1 Mai 1933 bis zum 31 Mai 1939 der Landrat des Kreises Sankt Goarshausen sowie vom 1 Juni 1939 bis zum 1 April 1945 der Landrat des Main Taunus Kreises Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Politik 2 Familie 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Brunntrager war der Sohn des Backermeisters Franz Brunntrager welcher mit Susanna Saloma Stahl verheiratet war Er besuchte von 1899 bis 1903 die Volksschule in Steinheim und von 1903 bis 1912 die Oberrealschule in Hanau 1912 begann er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 1 Semester Als Einjahrig Freiwilliger leistete er vom 1 Oktober 1912 bis 30 September 1913 seinen Wehrdienst beim 2 Jager Bataillon der Bayerischen Armee ab Brunntrager studierte von 1913 bis 1914 Naturwissenschaft an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg und der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main 9 Semester Vom 2 August 1914 bis zum November 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil Er diente im Deutschen Alpenkorps zuletzt im Rang eines Oberleutnants 1919 nahm er sein Studium an der Universitat in Frankfurt wieder auf und promovierte 1922 zum Doktor der Naturwissenschaften Von 1922 bis zum 1 Mai 1933 arbeitete Brunntrager als Chemiker bei der IG Farbenindustrie AG Hoechst Politik Bearbeiten Im September 1930 trat Brunntrager in die SA sowie zum 1 Oktober 1930 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 324 175 1 und gehorte damit zu den Alten Kampfern der Partei 1931 wurde er NSDAP Ortsgruppenleiter von Hochst am Main heute zu Frankfurt am Main Auf Vorschlag von Gauleiter Jakob Sprenger wurde Brunntrager von Adolf Hitler 1932 zum NSDAP Kreisleiter des Main Taunus Kreises ernannt anschliessend vom 1 Mai 1933 bis Mitte 1937 Kreisleiter von St Goarshausen Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten erhielt er 1933 zunachst kommissarisch ab Januar 1934 dann endgultig das Amt des Landrates des Kreises Sankt Goarshausen In dieser Funktion kandidierte er auf dem Wahlvorschlag der NSDAP auf dem Listenplatz Nr 145 bei der Reichstagswahl am 29 Marz 1936 wurde jedoch nicht in den nationalsozialistischen Reichstag gewahlt Im Juni 1939 ubernahm er als Nachfolger von Ernst Janke zunachst kommissarisch dann im November endgultig das Landratsamt des Main Taunus Kreises mit Sitz in Frankfurt Hochst Zu seinem Dienstantritt feierte ihn die Main Taunus Zeitung als erfolgreichen Alten Kampfer Wahrend des Zweiten Weltkrieges wies er die Burgermeister des Kreises im Juni 1941 an Wie ich aus den letzten dortigen Berichten entnommen habe ist die Auswanderung der Juden auch wahrend des Krieges bisher ergebnisvoll betrieben worden Ich lege Wert darauf dass der Main Taunus Kreis dessen Juden Bestand sich schon erheblich vermindert hat in absehbarer Zeit vollig judenfrei wird und erwarte dass auch Sie alles Erforderliche dazu beitragen Nach der Befreiung durch amerikanische Truppen kurz vor Kriegsende wurde Brunntrager am 1 April 1945 festgenommen und blieb bis zum 23 Juli 1948 in Darmstadt interniert Danach war er in Idstein als Arbeiter im Tiefbau beschaftigt Im Entnazifizierungsverfahren wurde er am 10 August 1948 von der Spruchkammer Main Taunus in Hochheim als Minderbelasteter eingestuft Brunntrager bestritt vor der Spruchkammer von den schweren und einschneidenden Massnahmen gegen die Juden besonders in den Kriegsjahren gewusst zu haben Die Anklage pladierte dagegen und sah in Brunntrager den willigen Befehlsubermittler der nazistischen Gewaltherrschaft der fur die schweren Ausschreitungen gegen die Juden in hochstem Masse mitverantwortlich gewesen sei Die Berufung der Anklage wurde am 19 August 1949 von der Berufungskammer Frankfurt verworfen Nach Ablauf der Bewahrungsfrist endete das Verfahren am 9 Dezember 1949 mit der Einreihung Brunntragers als Mitlaufer Familie BearbeitenBrunntrager war katholisch nach Kirchenaustritt im Jahr 1927 gottglaubig Er war mit der Niederlanderin Sigrid Lenzfeld verheiratet mit der er eine Tochter hatte Schriften BearbeitenUber eine technische Darstellung der b Chlorpropionsaure und einige neue Abkommlinge derselben Frankfurt 1923 Naturwissenschaftliche Dissertation Literatur BearbeitenTheodor von Heppe Kommunalverfassung in Kurhessen Eine Schrift des Kasseler Regierungsreferendars Theodor von Heppe aus dem Jahr 1826 Hrsg Winfried Speitkamp Band 69 Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt und der Historischen Kommission fur Hessen 1987 ISBN 978 3 88443 158 0 S 103 u a vor allem fur die biografischen Daten Thomas Klein Leitende Beamte der allgemeinen Verwaltung in der preussischen Provinz Hessen Nassau und in Waldeck 1867 bis 1945 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Bd 70 Hessische Historische Kommission Darmstadt Historische Kommission fur Hessen Darmstadt Marburg 1988 ISBN 3884431595 S 103 104 Franz Maier Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiet des heutigen Landes Rheinland Pfalz Veroffentlichungen der Kommission des Landtages fur die Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Band 28 Verlag v Hase amp Koehler Mainz u a 2007 Volkshochschule Main Taunus Kreis Hrsg Die Landrate des Main Taunus Kreises in der NS Zeit Dokumentation der Geschichtswerkstatt Sept 2000 Marz 2001 Hofheim am Taunus 2001 Weblinks BearbeitenBrunntrager Franz Michael 1893 1953 in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Brunntrager Franz Michael Hessische Biografie Stand 24 Juli 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Katja Irle Geschichtswerkstatt erforscht Rolle der Landrate in der NS Zeit In Lebendiges Eschborn 30 Januar 2001 abgerufen am 20 Februar 2015 private Website Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4810062Landrate des Loreleykreises Alfred von Bake 1886 1891 Ferdinand Berg 1891 1918 Hans Wolff 1918 Wilhelm Niewohner 1920 1933 Franz Brunntrager 1933 1939 Karl Lange 1939 1942 Josef Heukeshoven 1943 1945 Jakob Emil Schladt 1945 1947 Hans Wirges 1947 1954 Bernhard Bohmeier 1954 1969 Landrate des Main Taunus Kreises Wilhelm Apel 1928 1933 Ernst Janke 1933 1939 Franz Brunntrager 1939 1945 Walter Weber 1945 1946 Joseph Wagenbach 1946 1966 Valentin Jost 1966 1978 Bernward Lowenberg 1978 1989 Jochen Riebel 1990 1999 Berthold Gall 1999 2011 Michael Cyriax seit 2011 Normdaten Person GND 1051182808 lobid OGND AKS VIAF 308713941 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brunntrager FranzALTERNATIVNAMEN Brunntrager Franz MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP GEBURTSDATUM 8 Januar 1893GEBURTSORT Klein SteinheimSTERBEDATUM 29 August 1953STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Brunntrager amp oldid 230707108