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Destillation lateinisch destillatio von destillare herabtropfeln herabtropfen von stilla Tropfen ist ein thermisches Trennverfahren um verdampfbare Flussigkeiten zu gewinnen oder Losungsmittel von schwer verdampfbaren Stoffen abzutrennen und anschliessend durch Kondensation aufzufangen Die Destillation hat gegenuber anderen Trennverfahren den Vorteil dass in der Regel keine weiteren Stoffe wie Adsorbentien oder Losungsmittel hinzugefugt werden mussen Einfache Destillation im Labormassstab 1 Heizplatte 2 Rundkolben Sumpf 3 Kolbenaufsatz Destillationskolonne 4 Thermometer 5 Kondensator Gegenstromkuhler 6 Kuhlwasserzufuhr 7 Kuhlwasserauslass 8 Rundkolben fur das Destillat Vorlage 9 Vakuum Gaseinlass 10 Verbindungsstuck zur Destillatuberleitung 11 Warmeregler 12 Regler der Ruhrgeschwindigkeit 13 Magnetruhrer 14 Olbad Sandbad oder Wasserbad 15 Ruhrmagnet Siedesteinchen 16 Kuhlendes Wasser EisbadBei der Destillation wird zunachst das Ausgangsgemisch zum Sieden gebracht Der entstehende Dampf der sich aus den verschiedenen fluchtigen Komponenten der zu trennenden Losung zusammensetzt wird in einem Kondensator durch Abkuhlen wieder verflussigt Im Labormassstab wird oft der Liebigkuhler verwendet Im Anschluss wird das flussige Kondensat aufgefangen Typische Anwendungen der Destillation sind das Brennen von Alkohol und das Destillieren die Rektifikation von Erdol in der Raffinerie oder auch die Herstellung von destilliertem Wasser Idealerweise soll sich die Flussigkeit beim Destillieren nicht zersetzen Bei der sogenannten trockenen Destillation ist dies anders dabei werden nicht verdampfbare feste Stoffe in kleinere Molekule zerlegt So erhalt man z B bei der trockenen Destillation von Holz den Holzgeist Methanol Zwar wird hier eine verdampfbare Flussigkeit durch Kondensation gewonnen aber nach der heutigen Theorie liegt hier keine destillative Trennung vor Daher nennt man dieses Verfahren besser Thermolyse oder Pyrolyse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Prinzipien 2 1 Einfache Destillation 2 2 Mehrstufige Destillation und Rektifikation 2 3 Fraktionierte Destillation 2 4 Vakuumdestillation 2 5 Uberdruckdestillation 2 6 Kugelrohrdestillation 2 7 Schleppdestillation 2 8 Azeotrope Destillation 2 9 Kurzwegdestillation 2 10 Reaktivdestillation 2 11 Zonendestillation 2 12 Unbeabsichtigte Destillationsvorgange 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Wesentliche Aussagen sind nicht hinreichend belegt nbsp Einfache Schnapsdestillation in Lore Osttimor nbsp Destillierapparat einer Apotheke um 1900 nbsp Alter ukrainischer Destillierapparat fur WodkaDie Destillation von Pech und Teer zur Abdichtung von Schiffen als Klebemittel und auch als Heilmittel ist seit der Jungsteinzeit bekannt sie wurde mit einfachsten Mitteln bewerkstelligt In der Antike wurden vor allem atherische Ole als Riech und Duftstoffe destilliert Die altesten bei archaologischen Ausgrabungen aufgefundenen Darstellungen von Destilliergeraten stammen aus Mesopotamien dem heutigen Irak und werden auf ein Alter von uber 5500 Jahren geschatzt Diese ersten Destillationsvorrichtungen bestanden aus einem Gefass mit einem Deckel an dem sich beim Erhitzen das Destillat niederschlug Damit diese Flussigkeit nicht wieder in das Gefass zuruck tropfte verwendete man im Deckel Schwamme oder Wollbuschel um die Flussigkeit aufzusaugen Diese wurden dann einfach regelmassig ausgepresst um das Destillat zu erhalten Mit derselben Methode erzeugten griechische Seefahrer um 500 v Chr Trinkwasser aus Meerwasser Aristoteles beschrieb unter anderem im 4 Jahrhundert v Chr wie Meerwasser durch Destillation trinkbar gemacht werden kann Er beschrieb weiter dass Weine und andere Flussigkeiten demselben Verfahren unterzogen werden konnen Etwa 200 n Chr erklarte Alexander von Aphrodisias das Verfahren destilliertes Wasser herzustellen 1 Die Destillation wurde von dem Chemiker Abu Musa Dschabir ibn Hayyan um 800 n Chr weiter verbessert Auch der persische Wissenschaftler und Arzt ar Razi Rhases 865 925 schrieb seine Kenntnisse in einer Reihe umfangreicher Schriften nieder Sein wichtigstes Werk ist das Kitab sirr al asrar das Buch des Geheimnisses der Geheimnisse Hier beschreibt er die Destillation des naft des rohen Erdols und erlautert hierbei eine einfache Art des Crack Verfahrens zum Zwecke der Gewinnung niedrig siedender Produkte wie Bitumen und des sogenannten Ziegeloles oleum laterinum Mit der Erfindung des Destillierhelms genannt auch Alembik wurde auch die Destillation von Alkohol moglich Als um die erste Jahrtausendwende 1000 n Chr die Schwefel und Salpetersaure und vor allem der Trinkalkohol Ethanol entdeckt wurden gewann die Destillation erheblich an Bedeutung In und von Salerno ausgehend wurden im 12 Jahrhundert verfeinerte Kuhlverfahren bei der Trennung von flussigen Gemischen nach ihren verschiedenen Siedepunkten angewendet 2 In der fruhen Neuzeit wurde begonnen die Destillation fur medizinische Zwecke einzusetzen 3 nbsp Destillieranlage in einem Destillierbuch von Hieronymus BrunschwigIm Jahr 1500 verfasste der Wundarzt Hieronymus Brunschwig sein Kleines Destillierbuch Ausserdem wurde die Destillation seit dem 14 Jahrhundert ein wichtiges Werkzeug in der Alchemie insbesondere zur Herstellung einer nicht nur philosophisch zu verstehenden quinta essentia und spater in der Spagyrik Die zur Destillation gehorigen Geratschaften waren bereits im 15 Jahrhundert auch in burgerlichen Haushalten verfugbar 4 Bekannte Bucher der fruhen Neuzeit verfassten unter anderem auch Philipp Ulstad und Konrad Gesner Im 17 Jahrhundert begann man erneut mit der Susswasserdestillation aus Meerwasser zur Meerwasserentsalzung Die Destillation von Ethanol unterliegt in vielen Staaten Beschrankungen Kontrollen und speziellen Steuern fur Deutschland siehe hierzu Branntweinmonopolgesetz Prinzipien BearbeitenDie oben beschriebene einfache Destillation durch Erhitzen und Abkuhlen 5 beruht auf der Verdampfung und Kondensation fluchtiger Stoffe Diese werden jedoch dadurch nicht oder nur unvollkommen getrennt Man kann hochstens einzelne Fraktionen mit unterschiedlicher Siedetemperatur auffangen Die Trennung von Gemischen verschiedener verdampfbarer und ineinander loslicher Stoffe kann oft durch wiederholte Destillation bewerkstelligt werden In diesen Fallen beruht die Trennwirkung auf der unterschiedlichen Zusammensetzung der siedenden Flussigkeit und des Dampfes Eine notwendige jedoch nicht ausreichende Bedingung hierfur sind unterschiedliche Siedepunkte der zu trennenden Komponenten Die dafur entwickelten Techniken werden weiter unten aufgefuhrt Diese Verfahren beruhen auf den unterschiedlich hohen Siedepunkten der beteiligten Flussigkeiten genauer gesagt auf ihrem unterschiedlichen Dampfdruck bei gleicher Temperatur Dies sei an einem Gemisch aus zwei miteinander mischbaren flussigen Komponenten binares Gemisch erlautert nbsp Beispiel Phasendiagramm mit SiedelinseWird wie in der Abbildung rechts eine Mischung aus den Komponenten 1 und 2 erhitzt so steigt die Temperatur bis zum Erreichen der Siedekurve an Die Zusammensetzung der Gasphase uber der siedenden Flussigkeit ist diejenige welche die Taupunktkurve bei der gleichen Temperatur anzeigt waagerechte Linie Durch Kondensation erhalt man eine Flussigkeit deren Zusammensetzung der der Gasphase entspricht also einen erhohten Anteil der niedriger siedenden Komponente 2 enthalt senkrechte Linie Tatsachlich ist der Gehalt durch unvollstandige Gleichgewichtseinstellung geringer Ausserdem verarmt die ubrig bleibende Flussigkeit in der Technik Destillationssumpf mit der Zeit an der niedrigsiedenden Komponente wodurch die waagerechte Linie nach oben verschoben wird Einfache Destillation Bearbeiten Bei der einfachen Destillation wird der Sumpf mithilfe einer geeigneten Warmequelle z B Heizhaube oder Heizbad auf die gewunschte Temperatur erhitzt bei der die Zielkomponente zu sieden beginnt Ist diese erreicht steigt der Stoff gasformig auf und kondensiert wieder im Kuhler Im Labor wird meist ein Liebigkuhler verwendet Auf dem Thermometer kann man die Kopftemperatur des verdampften Stoffes ablesen und anhand dieses Wertes sicherstellen dass man die gewunschte Komponente aus dem Gemisch entfernt bzw gewinnt Am Ende der Apparatur befindet sich der Auffangkolben Ein Beispiel fur die Anwendung der einfachen Destillation ist die Abtrennung geloster Verunreinigungen Salze oder anderer Feststoffe aus einer Flussigkeit Durch Filtration lassen diese sich nicht entfernen Mehrstufige Destillation und Rektifikation Bearbeiten Durch mehrfache erneute Destillation des Kondensates gelangt man im Siedediagramm auf einer Zickzacklinie immer naher an die Reinsubstanz 1 heran In der Praxis erreicht man durch den Einbau einer Kolonne zwischen Destillationsblase und Destillenkopf schon durch einmalige Destillation eine deutlich erhohte Trennleistung Die Anzahl der fur die gleiche Trennleistung benotigten Einzeldestillationen wird als theoretische Bodenzahl bezeichnet so genannt nach dem Verfahren der Erdoldestillation in sogenannten Glockenboden Kolonnen An der Oberflache der Kolonne stellt sich durch Kondensation und Verdampfung das Gleichgewicht zwischen flussiger und Gasphase standig neu ein wodurch nach oben hin der Anteil des niedrigsiedenden Bestandteils immer weiter ansteigt wahrend die hohersiedende Komponente in die Destillationsblase den Sumpf zuruckfliesst Die Grosse der Oberflache der Kolonne die im einfachsten Fall aus einem langen Glasrohr besteht wird in verschiedene Varianten wie der Vigreux Kolonne oder durch die Fullung mit Fullkorpern oder strukturierten Packungen stark erhoht Falls die zu trennenden Stoffe ein Azeotrop bilden so treffen sich Siede und Taupunktkurve nicht erst bei den Reinsubstanzen Eine destillative Trennung ist dann nur bis zu diesem Punkt moglich Allerdings ist das azeotrope Mischungsverhaltnis druckabhangig so dass durch eine Vakuum oder Uberdruckdestillation doch eine weitere Trennung moglich ist Das Azeotrop zwischen Ethanol und Wasser im Verhaltnis ca 25 1 bei Umgebungsbedingungen begrundet die ubliche Handelsmischung eines 96 prozentigen Alkohols Die grosstechnische Umsetzung der wiederholten kontinuierlichen Destillation bezeichnet man auch als Rektifikation Die einzelnen Destillationstufen finden in einem speziellen Behalter Rektifikationskolonnen genannt statt Die Kolonne besteht aus mehreren Lagen von Boden durch die der Dampf in den Kopf steigen und das Kondensat in den Sumpf fliessen kann Dabei konnen kontinuierlich Produkte abgezogen und Edukt nachgefullt werden Fraktionierte Destillation Bearbeiten Ein aus mehreren Komponenten bestehendes Gemisch kann durch fraktionierte Destillation getrennt werden Dabei wird der zum Auffangen des Destillates genutzte Behalter nach dem Abtrennen der am niedrigsten siedenden Fraktion ausgewechselt Der Zeitpunkt zum Wechseln wird dabei durch eine Anderung der Temperatur im Destillationskopf angezeigt Meist wird noch bis zum Erreichen des Siedepunkts der nachsten Komponente eine Zwischenfraktion abgetrennt da im Ubergangsbereich haufig ein Gemisch entsteht und um Reste der vorherigen Fraktion aus dem Kuhler zu entfernen Liegen die Siedepunkte nahe beieinander kann durch Zwischenschalten einer Kolonne das Volumen der unsauberen Zwischenfraktion klein gehalten werden HinweisDie Begriffe fraktionierte Destillation und Rektifikation als Gegenstromdestillation Ruckflussdestillation Kolonnendestillation werden haufig synonym verwendet Im strengen Sinne bedeutet es dass ein aus mehreren Komponenten bestehendes Gemisch durch Destillation und Fraktionierung getrennt werden kann Dabei wird der zum Auffangen des Destillates genutzte Behalter nach dem Auffangen der am niedrigsten siedenden Fraktion ausgewechselt Fraktionieren bedeutet dabei lediglich das Auffangen mehrerer Fraktionen Vakuumdestillation Bearbeiten Die Vakuumdestillation ist eine Destillation bei verringertem Gesamtdruck in der Destillationsanlage Dadurch werden die Siedetemperaturen der einzelnen Komponenten gesenkt was die Destillation von Stoffgemischen ermoglicht deren im Sumpf verbleibenden Komponenten nicht ausreichend temperaturstabil sind Bei hoheren Temperaturen konnen im Sumpf oder im ubrigen Edukt Katalysatorruckstande oder Nebenprodukte enthalten sein die durch unerwunschte Reaktionen die Ausbeute senken Grosstechnisch wird das Sumpfprodukt der atmospharischen Destillation bei der Erdolraffination anschliessend noch einer Vakuumdestillation unterworfen So sollen hauptsachlich die Grundole zur Schmierolproduktion und sogenanntes Vakuumgasol hergestellt werden Dies dient weiterhin als wertvolles Edukt fur einen Cat Cracker oder einen Hydrocracker Uberdruckdestillation Bearbeiten Bei der Uberdruckdestillation wird die Anlage mit Uberdruck gefahren um die Siedepunktdifferenzen der Komponenten zu vergrossern Der Anwendungsbereich liegt ublicherweise bei Stoffen mit sehr niedrigen Siedepunkten die eng beieinander liegen wie bei der Luftverflussigung Auch bei Pflanzenmaterial mit schwer destillierbaren Olen wird zuweilen die Uberdruckdestillation mit uberhitztem Wasserdampf angewandt Hierbei ist das Ol Wasser Verhaltnis im Destillat gunstiger als bei Normaldruck 6 Kugelrohrdestillation Bearbeiten Destillationen im Kugelrohr werden im Labor mit kleinen Substanzmengen durchgefuhrt Naheres wird in diesem Artikel beschrieben Schleppdestillation Bearbeiten Hierbei wird mit einem Stoffzusatz destilliert der das Produkt mitschleppt Bekannteste Variante dieser Destillationsart ist die Wasserdampfdestillation Wenn eine Vakuumdestillation nicht optimal durchzufuhren ist wird diese angewandt um warmeempfindliche Substanzen mit geringem Dampfdruck zu destillieren Beispiele sind die Extraktion von atherischen Olen aus Pflanzen oder die Anwendung bei der Reinigung substituierter Aromaten Azeotrope Destillation Bearbeiten Hierbei wird eine Komponente zugegeben die mit dem abzutrennenden Stoff ein Azeotrop bildet Beispielsweise kann bei einer sauer katalysierten Veresterung das entstehende Wasser als Azeotrop mit Toluol Hexan Chloroform oder anderen geeigneten Losemitteln fast quantitativ entfernt werden wodurch die Reaktion fast vollstandig ablauft Bei den genannten Losemitteln bildet sich ein Heteroazeotrop das beim Kondensieren wiederum in zwei Phasen zerfallt was mit einem Wasserabscheider eine Ruckfuhrung des Losungsmittels erlaubt Kurzwegdestillation Bearbeiten nbsp Vorrichtung zur KurzwegdestillationAls Kurzwegdestillation KWD bezeichnet man eine Destillation die im Feinvakuumbereich also im Druckbereich zwischen 1 und 0 001 mbar durchgefuhrt wird und bei der die Gasphase nur einen sehr kurzen Weg zwischen der Vorlage und dem Kondensator zuruckzulegen hat Sie wird auch als Molekulardestillation bezeichnet und gehort zu den schonendsten thermischen Trennverfahren Aufgrund des geringen Arbeitsdrucks erfolgt die Destillation schon bei relativ niedrigen Temperaturen Im Vergleich zu anderen Destillationsverfahren konnen somit thermisch empfindliche Produkte wie Tocopherole Fettsaureester Monoglyceride Prepolymere Epoxidharze und Pharmawirkstoffe sehr schonend getrennt werden Geeignet ist die Methode auch fur schwer verdampfbare Molekule wie langkettige Kohlenwasserstoffe aus den Ruckstanden der Mineralolindustrie die unter Feinvakuum abdestilliert werden Eine modifizierte Variante ist die Kugelrohrdestillation In der Industrie sind plattenwarmetauscherahnliche Apparate im Einsatz bei denen der Abstand zwischen Verdampfer und Kondensator nur wenige Millimeter betragt Reaktivdestillation Bearbeiten nbsp Veresterung mittels ReaktivdestillationBei der Reaktivdestillation wird die mehrstufige Destillation mit einer chemischen Reaktion kombiniert Durch die Kombination beider Mechanismen konnen Vorteile im Vergleich zu einfachen seriellen Reaktions Destillations Verfahren erzielt werden Reaktivdestillation eignet sich vor allem fur gleichgewichtslimitierte Reaktionen Durch das standige Entfernen eines Reaktionspartners wird das Gleichgewicht immer wieder neu eingestellt und auf diese Weise ein vollstandiger Umsatz ermoglicht Andererseits konnen durch die Reaktion auftretende Azeotrope gebrochen werden Bei exothermen Reaktion wird dabei die auftretende Warme zur Stofftrennung ausgenutzt Die optimalen Betriebsbedingungen und hierbei vor allem der optimale Temperaturbereich fur Reaktion und Stofftrennung konnen diese Methode verhindern Die auftretende chemische Reaktion kann sowohl homogen als auch heterogen katalysiert werden Bei der Verwendung eines homogenen Katalysators ist eine weitere Trennstufe zur Abtrennung des Katalysators notwendig Bei der heterogen katalysierten Reaktivdestillation wird der Katalysator haufig in Form von reaktiven Packungen in der Destillationskolonne eingebaut Dabei handelt es sich oftmals um Trennpackungen in die der meist kugelformige Katalysator in Metallsackchen integriert ist Trotz intensiver Forschungen in den letzten Jahrzehnten findet die Reaktivdestillation in der Industrie nur relativ selten Verwendung Wichtig ist sie allerdings bei der Kaliumproduktion nbsp ApparaturZonendestillation Bearbeiten Die Zonendestillation ist ein Destillationsprozess in einem Container gestreckter Form mit partieller Verschmelzung des raffinierten Stoffes in einer sich bewegenden flussigen Zone und mit einer Kondensation des Dampfes in die feste Phase im Zuge des Ausgangs des Kondensats zum kalten Gebiet Der Prozess ist theoretisch bearbeitet Bei der Bewegung des Zonenerhitzers den Container entlang von oben nach unten lasst sich ein festes Kondensat im Container mit der gleichmassigen Verteilung der Beimischungen formen und der reinste Teil des Kondensats kann als Produkt ausgegrenzt werden Der Prozess kann mehrmals wiederholt werden wofur das fruher erhaltene Kondensat ohne Umwalzung in den unteren Teil des Containers an den Ort des raffinierten Stoffes versetzt werden soll Die ungleichmassige Verteilung der Beimischungen im Kondensat d h die Reinigungswirkung steigt mit der Anzahl der Wiederholungen des Prozesses Die Zonendestillation ist ein destillatives Analogon der Zonenumkristallisation Die Verteilung der Beimischungen im Kondensat wird durch bekannte Gleichungen der Zonenumkristallisation mit verschiedener Anzahl der Durchlaufe der Zone beschrieben bei der Ersetzung des Verteilungskoeffizienten k fur die Kristallisation durch den Separationskoeffizienten a fur die Destillation Unbeabsichtigte Destillationsvorgange Bearbeiten In technischen Anlagen beispielsweise in Absauganlagen fur Dampfe treten oft unbeabsichtigt Abscheidungen nach vorheriger Verdampfung auf indem abgesaugte Dampfe in den Absaugrohren kondensieren und diese Kondensate langfristig zu Verstopfungen oder zu weiteren Anbackungen fuhren Beispielsweise Fettablagerungen bei Dunstabzugshauben oder Wasserkondensat in Druckluftschlauchen das bei tiefen Temperaturen gefriert Siehe auch BearbeitenDestillationsbereichLiteratur BearbeitenRobert J Forbes A short history of the art of distillation from the beginnings up to the death of Cellier Blumenthal Repr d Ausg 1948 Brill Leiden 1970 Autorenkollektiv Organikum Organisch chemisches Grundpraktikum 7 Aufl Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1967 und folgende Auflagen Erich Krell Handbuch der Laboratoriumsdestillation mit einer Einfuhrung in die Pilotdestillation 3 Aufl Huthig Heidelberg u a 1976 ISBN 3 7785 0340 5 K Sattler Thermische Trennverfahren Grundlagen Auslegung Apparate Weinheim u a 2 Auflage 1995 S 113 290 Johann Stichlmair Distillation In Ullmann s Encyclopedia of Industrial Chemistry Barbara Elven Edit 7th Edit Vol 11 S 425 494 Wiley VCH Weinheim 2011 ISBN 978 3 527 32943 4 Herwig Buntz Destillation In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 295 f Weblinks Bearbeiten nbsp Wikibooks Praktikum Organische Chemie Trennung und Isolierung niedermolekularer organischer Verbindungen Trennungen durch Destillation Lern und Lehrmaterialien nbsp Commons Destillation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Destillation Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Zoll de Technik der Branntweinherstellung Memento vom 9 Juli 2010 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten F Taylor The evolution of the still In Annals of Science 5 Jahrgang Nr 3 1945 S 185 doi 10 1080 00033794500201451 Wolf Dieter Muller Jahncke Branntwein In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 205 f Vgl Robert R Multhauf The Significance of Distillation in Renaissance Medical Chemistry In Bulletin of the History of Medicine Band 30 1956 S 329 346 Wolfgang Wegner Michel Meister In Enzyklopadie Medizingeschichte 2005 S 986 f zu Meister Michel und seinem fur den Haushalt eines Patienten gedachten Pilzdestillats Edmund Oskar von Lippmann Zur Geschichte der ununterbrochenen Kuhlung bei der Destillation In Chemiker Zeitung 1 1915 Nr 1 2 Verdichtete Gase zur Extraktion und Raffination Seite 5Normdaten Sachbegriff GND 4011543 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Destillation amp oldid 234582497 fraktioniert