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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Finger Begriffsklarung aufgefuhrt Ein Finger lateinisch auch Digitus manus Mehrzahl Digiti manus fur Finger der Hand ist ein Teil der Hand Die Finger gehoren zu den Akren Fast alle Tetrapoden haben funf Finger pentadaktyles System Finger haben Greif Stutz und Haltefunktionen Das Pendant zu den Fingern sind an den unteren Extremitaten die Zehen Bei den Tieren wird ein Finger als Vorderzehe bezeichnet Finger einer Schuppenechse als Vertreter der Reptilien und eines Menschen als Vertreter der MammaliaFinger eines Laubfroschs als Vertreter der AmphibienDie funf Finger einer Fledermaus Inhaltsverzeichnis 1 Finger der Landwirbeltiere 2 Finger des Menschen 2 1 Fingerknochen und Gelenke 2 2 Fingerkuppe 2 3 Kommunikation 2 4 Entwicklungsbesonderheiten der Finger 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFinger der Landwirbeltiere BearbeitenDie funfstrahligen vorderen Extremitaten der Landwirbeltiere lassen sich phylogenetisch von den vielstrahligen Brustflossen der Fische herleiten Innerhalb der Taxa der Tetrapoden erfahren der pentadactyle Grundbauplan und somit auch die Auspragung der Finger und Fingerknochen mannigfache Abwandlungen 1 Die morphologisch verschiedenen Finger der Landwirbeltiere sind homolog sie sind Variationen eines gemeinsamen Bauplans Die Flugel der Vogel und die der Fledermause sind nicht homolog sondern es sind analoge Flugorgane Die darin befindlichen Fingerknochen sind jedoch homolog 2 Unter anderem an der Embryonalentwicklung von Haushuhnern wurde erforscht dass sich an den Geweben aus denen die Zehen werden ein Interdigitalgewebe bildet das sich anschliessend durch Apoptose wieder zuruckbildet Bleibt die Apoptose aus bleiben die Interdigitalhaute erhalten Viele Tiere haben daraus entwickelte Schwimmhaute zwischen den Zehen oder Fingern Beim Menschen werden bei ausbleibender Trennung der Fingerglieder Kinder mit einer kutanen Syndaktylie geboren 3 4 5 Finger des Menschen Bearbeiten nbsp Finger einer menschlichen HandUblicherweise hat der Mensch an jeder Hand funf Finger in folgender Abfolge Daumen Pollex zweigliedrig Zeigefinger Index Mittelfinger Digitus medius Ringfinger Digitus anularis Kleiner Finger Digitus minimus Fingerknochen und Gelenke Bearbeiten nbsp Fingerknochen grun blau und rosa Beim Menschen haben vier der funf Finger je drei knocherne Stutzelemente die Fingerknochen mit Phalanx proximalis media und distalis Grund Mittel und Endglied lediglich der Daumen hat nur zwei Phalangen Fingergliedknochen vom griechischen Wort phalanx fur Schlachtreihe von Kriegern Mehrzahl phalanges Die Phalangen sind gelenkig im Mittel und Endgelenk verbunden und schliessen mit dem Fingergrundgelenk an den entsprechenden Mittelhandknochen Ossa metacarpi an Dabei nimmt beim Menschen der Daumen eine Sonderstellung ein da seine gelenkige Aufhangung ihm eine Oppositionsstellung gegenuber den ubrigen Fingern erlaubt Die Bewegung der Finger und der Fingerglieder erfolgt durch die Sehnen der Muskeln im Bereich des Unterarms extrinsische Muskulatur und der Mittelhand intrinsische Muskulatur die Finger selbst haben keine Muskeln Ausser dem zweigliedrigen Daumen werden die anderen vier Finger auch Langfinger genannt da sie mit ihren insgesamt je drei Gliedern langer sind 6 7 Fingerkuppe Bearbeiten nbsp FingerbeereDas Endglied eines jeden Fingers nennt man Fingerkuppe wo man aus funktionellen und asthetischen Grunden einen palmaren Anteil mit der Fingerbeere Pulpa sowie einen dorsalen Anteil mit dem Komplex aus Nagel und Nagelbett unterscheidet 8 Die Papillarleisten an den Unterseiten der Fingerkuppen ergeben einen individuellen Fingerabdruck der zur Personenidentifikation genutzt werden kann Daktyloskopie In jeder Fingerkuppe befinden sich etwa 700 Beruhrungs und Druckrezeptoren Fingerbeere ist die deutsche Bezeichnung fur den terminalen Tastballen Torulus tactilis am Ende der Innenseite eines jeden Fingers 9 Dieser Bereich ist stark durchblutet und besitzt viele sensorische Nervenzellen fur den Tastsinn Die Fingerbeere ist neben dem Ohrlappchen eine gute Stelle fur die Abnahme kleiner Mengen Blut Jeder Finger hat einen Fingernagel an der Oberseite der Fingerkuppen Kommunikation Bearbeiten nbsp Von Chinesen verwendete Fingergesten die Zahlen darstellen Menschen verwenden in der nonverbalen Kommunikation ihre Finger auch zum sichtbaren Zahlen und fur die Gestik zum Beispiel ein nach oben oder nach unten gerichteter Daumen Beruhrung des Daumens mit dem Zeigefinger Schwurfinger ausgestreckter Mittelfinger usw sowie in einer weiterentwickelten Form fur die Gebardensprache Bei den Fingergesten gibt es kulturelle Unterschiede 10 Beispielsweise unterscheiden sich die bei den Deutschen ublichen Fingerpositionen mit denen Zahlen ausgedruckt werden von den in China ublichen 11 Viele Primaten benutzen ihre Finger fur die soziale Korperpflege und Menschen benutzen sie fur Zartlichkeiten Streicheln als Form der nonverbalen sozialen Kommunikation 12 Entwicklungsbesonderheiten der Finger Bearbeiten nbsp Polydaktylie Hier hat jede Hand sechs Finger auch Hexadaktylie genanntAls Reifezeichen der Neugeborenen zahlt dass die Nagel die Fingerkuppen bedecken oder uberragen 13 Fehlbildungen der Finger gehoren in die Gruppe der Dysmelien Dazu gehoren unter anderem die Ausbildung uberzahliger Finger Polydaktylie das Fehlen von Fingern Oligodaktylie Adaktylie die ausbleibende Trennung zwischen Fingern Syndaktylie die Ausbildung uberzahliger Finger mit gleichzeitiger fehlender Trennung Polysyndaktylie die Verkurzung Brachydaktylie oder Verlangerung Arachnodaktylie einzelner Finger und die Verstummelung von Fingern Ektrodaktylie Ausserdem gibt es noch die Kamptodaktylie eine Beugekontraktur der Mittelgelenke des kleinen Fingers seltener auch des Ringfingers sowie die Klinodaktylie eine im Allgemeinen angeborene seitlich winklige Abknickung eines Fingerglieds im Handskelett Manner haben typischerweise einen kleineren Zeigefinger 2D im Vergleich zum Ringfinger 4D Ein niedriges 2D 4D Verhaltnis korreliert nach dem Evolutionsbiologen John Manning 2002 dabei mit hoher fotaler Testosteron und niedriger fotaler Ostrogenkonzentration 14 Ein kleines Fingerlangenverhaltnis wurde mit verschiedenen Eigenschaften einer Person wie hoheres Risiko fur Alkoholabhangigkeit 15 oder Videospielabhangigkeit 16 in Verbindung gebracht 17 Siehe auch BearbeitenFingersatz Musik Tastscharfe Liste von Gesten FingerWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Finger Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Fingers Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rudiger Wehner Walter Gehring Zoologie Thieme Verlag Stuttgart New York 1990 S 550 und 723 726 Neil A Campbell Jane B Reece Biologie Heidelberg Berlin 2003 S 515 517 und 583 V Garcia Martinez D Macias u a Internucleosomal DNA fragmentation and programmed cell death apoptosis in the interdigital tissue of the embryonic chick leg bud In Journal of Cell Science Band 6 Ausgabe 1 September 1993 S 201 208 M A Fernandez Teran J M Hurle Syndactyly induced by Janus Green B in the embryonic chick leg bud a reexamination In Development Band 8 Nr 1 Dezember 1984 S 159 175 Sajid Malik Syndactyly phenotypes genetics and current classification In European Journal of Human Genetics Band 20 2012 S 817 824 Joachim Grifka Orthopadie und Unfallchirurgie Hrsg Markus Kuster Springer Verlag 2011 ISBN 978 3 642 13111 0 S 666 Susanne Klein Vogelbach A Lahme I Spirgi Gantert Musikinstrument und Korperhaltung Eine Herausforderung fur Musiker Musikpadagogen Therapeuten und Arzte Gesund und fit im Musikeralltag Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 57218 0 S 60 Hossein Towfigh Robert Hierner Martin Langer Reinhard Friedel Hrsg Handchirurgie Band 2 Springer Verlag 2011 ISBN 978 3 642 11758 9 S 1014 Behrens Michael Bjorn Heumann Biometrische Identifikation Grundlagen Verfahren Perspektiven Hrsg Richard Roth 1 Auflage Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 322 90843 8 S 83 Dane Archer Unspoken Diversity Cultural Differences in Gestures In Qualitative Sociology Band 20 1997 S 79 105 R Schaefer Der tote Fisch in der Hand von der Kulturalitat des Missverstehens von Mimik und Gestik beim Zusammentreffen von Deutschen und Chinesen In W Wiater D Manschke Hrsg Verstehen und Kultur VS Verlag fur Sozialwissenschaften 2012 R I M Dunbar The social role of touch in humans and primates Behavioural function and neurobiological mechanisms In Neuroscience and Biobehavioral Reviews Band 34 Nr 2 Februar 2010 S 260 268 Christoph Zink Pschyrembel klinisches Worterbuch Mit klinischen Syndromen und Nomina Anatomica Hrsg Willibald Pschyrembel 255 Auflage Walter de Gruyter 2012 ISBN 978 3 11 150689 0 S 1428 Frank Schwab Lichtspiele Eine Evolutionare Medienpsychologie der Unterhaltung Kohlhammer Verlag 2010 ISBN 978 3 17 028168 4 E Book J Kornhuber G Erhard B Lenz T Kraus W Sperling K Bayerlein T Biermann C Stoessel Low digit ratio 2D 4D in alcohol dependent patients In PLoS ONE Vol 6 Nr 4 2011 S e19332 plosone org J Kornhuber E M Zenses B Lenz C Stoessel P Bouna Pyrrou F Rehbein S Kliem T Mossle Low digit ratio 2D 4D associated with video game addiction In PLoS ONE Vol 8 Nr 11 2013 S e79539 Was die Lange von Zeige und Ringfinger verrat In Welt Online 20 September 2011 welt de abgerufen am 12 Dezember 2017 Finger der menschlichen Hand Daumen Zeigefinger Mittelfinger Ringfinger Kleiner Finger Normdaten Sachbegriff GND 4154429 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finger amp oldid 239109102 Fingerkuppe