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Fairy von Lilienfeld geb von Rosenberg 4 Oktober 1917 in Riga Lettland 12 November 2009 in Hochstadt an der Aisch war eine evangelische Theologin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Schwerpunkte 2 2 Mitgliedschaften 2 3 Ehrungen 2 4 Veroffentlichungen Auswahl 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFairy von Lilienfeld war die Tochter von Baron Harald Ferdinand von Rosenberg 1876 1946 der auf dem Rittergut Gilsen im Kurland zur Welt kam und einer deutschbaltischen Adelsfamilie entstammte Ihre Mutter Helene Hella Baronin von Rosenberg geb Holbeck 1880 1972 war in Tiflis als Tochter des Arztes Heinrich Markus Holbeck und dessen Frau Marie Wagner geboren worden und entstammte russischem Adel Die Eltern hatten am 10 Juni 1916 in Sankt Petersburg geheiratet Lilienfeld wuchs in Stettin auf Sie hatte einen jungeren Bruder Harald Ferdinand Otto Harry von Rosenberg 7 Januar 1920 in Stettin Harry von Rosenberg fiel am 23 Juni 1942 bei Alytus in Litauen im Kriegseinsatz Sie heiratete am 2 Januar 1942 den U Boot Kommandanten Oberleutnant zur See Erich von Lilienfeld der am 9 November 1915 in Estland auf dem Rittergut Rocht estnisch Rohu im Kreis Wierland zur Welt gekommen war Erich von Lilienfeld war Kommandant des U Boots U 661 das am 15 Oktober 1942 im Nordatlantik von dem britischen Zerstorer HMS Viscount gerammt und versenkt wurde Alle 44 Manner an Bord kamen dabei ums Leben Im Februar 1943 wurde ihre Tochter geboren Sie starb 1949 Nach der Vertreibung lebte sie in Mitteldeutschland und studierte von 1947 bis 1951 Philosophie Slawistik und Philologie an der Universitat Jena Sie legte das Examen in diesen Fachern Dipl phil ab und erhielt anschliessend Lehrauftrage in Altslawischer und altrussischer Sprache und Literatur Sie war bis 1955 in Jena als Dozentin tatig Von 1953 bis 1957 studierte sie Theologie am Katechetischen Oberseminar in Naumburg Saale 1961 wurde sie zum Dr theol mit einer Arbeit uber Nil Sorskij und seine Schriften Die Krise der Tradition im Russland Ivans III promoviert 1962 erfolgte ihre Ordination in Magdeburg Als Pfarrerin der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen war sie von 1962 bis 1966 hauptamtliche Dozentin fur Kirchengeschichte am Katechetischen Oberseminar in Naumburg 1966 erhielt sie einen Ruf fur den Lehrstuhl fur Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an der Theologischen Fakultat der Universitat Erlangen wo sie bis zu ihrer Emeritierung 1984 tatig war 1 Damit war fur Lilienfeld auch der Wechsel von der DDR in die Bundesrepublik Deutschland verbunden Nach eigener Aussage liess die DDR sie auch deswegen ziehen weil sie als Theologin fur die DDR verzichtbar sei Sie war die erste weibliche evangelische Theologin im Bereich der Evangelisch Lutherischen Kirche in Bayern Zum Zeitpunkt der Berufung war sie die erste weibliche Theologieprofessorin in der Bundesrepublik Deutschland Wirken BearbeitenSchwerpunkte Bearbeiten Lilienfelds Schwerpunkte waren die slawisch russische Orthodoxie Fragen nach Glauben und Wissen die Weisheit Gottes das Monchtum als verbindliche Form christlichen Lebens und die Ruckkopplung der Erforschung von Geschichte und Theologie des christlichen Ostens an die Lehre der Kirchenvater Ausserdem befasste sie sich intensiv mit den ekklesiologischen Problemen der Orthodoxie der Gegenwart 2 Mitgliedschaften Bearbeiten Dialogkommission der Evangelischen Kirche in Deutschland fur die Russisch Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats 1967 bis 1992 Gemeinsame Kommission des Lutherischer Weltbundes und der Orthodoxen Kirchen 1979 bis 1992 Beratender Ausschuss der Konferenz Europaischer Kirchen 1967 bis 1986 Ehrungen Bearbeiten 1985 Ehrenmitglied der Moskauer Geistlichen Akademie 1990 Ehrendoktorin der Theologischen Fakultat der Universitat Helsinki 1992 Ordentliches Mitglied der Accademia Scientiarum et Artium Europaea Salzburg 2002 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 2010 Silberne Rose des hl Nikolaus postum 3 Veroffentlichungen Auswahl Bearbeiten Glaube und Tat Nikolai Leskow Ein russischer Dichter christlicher Nachstenliebe Berlin 1956 Nil Sorskij und seine Schriften Die Krise der Tradition im Russland Ivans III Quellen und Untersuchungen zur Konfessionskunde der Orthodoxie Berlin 1963 Karl Christian Felmy Hrsg Sophia die Weisheit Gottes Gesammelte Aufsatze 1983 1995 Erlangen 1997 Der Himmel im Herzen altrussische Heiligenlegenden ausgewahlt ubersetzt eingeleitet und erklart von Fairy von Lilienfeld Freiburg im Breisgau Herder 1990 ISBN 3 451 22052 0 Trivia BearbeitenJurgen Roloff widmete ihr sein Buch Die Kirche im Neuen Testament 1993 Literatur BearbeitenAdelheid Rexheuser Karl Heinz Ruffmann Hrsg Festschrift fur Fairy von Lilienfeld Zum 65 Geburtstag Institut fur Gesellschaft und Wissenschaft an der Universitat Erlangen Nurnberg Erlangen 1982 Martin George Vladimir Ivanov Christian Stephan Hrsg Festschrift fur Fairy von Lilienfeld Beitrage zum 80 Geburtstag Berliner Diozese der Russischen Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchat Berlin Karlshorst 1997 Gudrun Diestel D Dr Fairy Freifrau v Lilienfeld In Hannelore Erhart Hrsg Lexikon fruher evangelischer Theologinnen Neukirchener Verlagshaus Neuenkirchen Vluyn 2005 S 244 Ruth Albrecht Ruth Koch Hrsg Fairy von Lilienfeld 1917 2009 Reinhardt Basel 2011 Briskina Myuller A M LILIENFELD Feri fon Pravoslavnaya enciklopediya M 2016 T XLI Livanij Lvovskij v chest Preobrazheniya Gospodnya zhenskij monastyr S 65 67 752 s 30 000 ekz ISBN 978 5 89572 021 9 Maxim Sorokin Fairy von Lilienfeld Uber die Slawistik zur Ostkirchenkunde Seite 62 bis 69 in Martin Illert Andriy Mikhaleyko Hrsg Perspektiven der Ostkirchenkunde Ausgewahlte Ansatze evangelischer und katholischer Ostkirchenkundler Paderborn Brill Schoningh 2022 ISBN 978 3 506 79525 0 Reihe Eastern Church Identities 13 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fairy von Lilienfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Elke Wewetzer Die drei Leben der Fairy von Lilienfeld In Sonntagsblatt 7 Juli 2002 archiviert vom Original am 14 April 2016 abgerufen am 18 Mai 2018 Guido Vergauwen Laudatio fur Fairy Lilienfeld pdf 61 kB Ostkirchliches Institut Wurzburg 10 April 2010 archiviert vom Original am 20 Dezember 2014 abgerufen am 18 Mai 2018 Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Lilienfeld Fairy v In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digitalEinzelnachweise Bearbeiten Prof Dr Fairy von Lilienfeld zum 90 Geburtstag Mediendienst Aktuell Nr 206 2007 der Universitat Erlangen Nurnberg 27 September 2007 abgerufen am 18 Mai 2018 Zum 80 Geburtstag von Prof Dr Fairy von Lilienfeld Spezialistin fur die Theologie des christlichen Ostens Mediendienst Aktuell Nr 1545 der Universitat Erlangen Nurnberg 30 September 1997 abgerufen am 18 Mai 2018 Silberne Rose des hl Nikolaus fur Prof Dr Fairy von Lilienfeld Ostkirchliches Institut Regensburg abgerufen am 18 Mai 2018 Normdaten Person GND 118572962 lobid OGND AKS LCCN n83142445 VIAF 111480816 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lilienfeld Fairy vonKURZBESCHREIBUNG deutsche evangelische TheologinGEBURTSDATUM 4 Oktober 1917GEBURTSORT RigaSTERBEDATUM 12 November 2009STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fairy von Lilienfeld amp oldid 236248766