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Der Fahrpanzer war ein mobiles Artilleriegeschutz das vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland hergestellt wurde Ab 1890 wurde es in deutschen Grenzfestungen eingesetzt und in verschiedene Lander exportiert Fahrpanzer fur Pferdetransport Kriegsmuseum Athen Eingebauter Gruson Fahrpanzer in Bulgarien 1910 1920Fahrpanzer BesatzungGeschutzstand fur Fahrpanzer im Fort Hospiz SchweizFahrpanzer im Forte Airolo Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hauptbestandteile 3 Besatzung 4 Einsatz im Festungsgeschutzstand 5 Mobilitat 6 Bewaffnung und Schussabgabe 7 Varianten des Kanonenrohreinsatzes 8 Weiterentwicklungen 9 Technische Angaben 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Fahrpanzer ist die transportable Variante eines Panzerdrehturms Panzerdrehturme sind auf einem Kugellagerring drehbar gelagert und bestreichen ein Schussfeld von bis zu 360 Grad Maximilian Schumann und Hermann Gruson uberarbeiteten die zur Aufstellung auf einem Schiffsdeck oder zur Kustenverteidigung bewahrten Panzerdrehturme fur den Einsatz der Landstreitkrafte und entwickelten sie zur Panzerlafette von 1878 Schumann Weitere Nachfolgekonstruktionen fuhrten dann zum Entwurf eines beweglichen Schumann und Gruson zerlegbaren Panzerdrehturms fur eine 12 cm Haubitze sowie zur fahrbaren Panzerlafette kurz Fahrpanzer genannt 1 fur eine 5 3 cm Schnellfeuerkanone Kaliberlange L 25 Diese Geschutze wurden dann in der Serethlinie in Rumanien eingesetzt Schumanns 1878 entwickelter Pilzturm kam seit 1893 nach Ubernahme der Grusonwerk AG Buckau in Magdeburg durch die Friedrich Krupp AG als Krupp Gruson Panzerturm in allen modernen deutschen Panzerfesten und batterien zum Einsatz Schumann wirkte auch als Berater in Italien der Schweiz und in Rumanien Der Fahrpanzer wurde in der Schweiz unter der Bezeichnung 5 3 cm Kanone 1887 L 24 im Raum Gotthard Fort Hospiz Forte Airolo Stockli sowie St Maurice Dailly eingesetzt Bis 1947 wurde in Dailly noch geschossen dann wurde das Schiessen wegen eines Rohrkrepierers untersagt Man war lange der Ansicht dass das einzig erhaltene Exemplar im Besitz des Armeemuseums in Brussel sei bis Fotos von restaurierten Fahrpanzern aus Griechenland der Schweiz und Sudamerika auftauchten Es befindet sich auch im Museumsgelande der Feste Kaiser Wilhelm II ein restauriertes Exemplar Hauptbestandteile BearbeitenDas Drehgestell oder Pivot war zweiteilig und bestand aus der zylindrischen Panzerung und der Panzerkuppel Die Lafette oder das Gestell des Fahrpanzers hatte eine runde Grundplatte auf der eine zylindrische Panzerung angenietet war Die Panzerung war mit einer zweiflugeligen Tur versehen Die Grundplatte war mit Profileisen verstarkt die auf zwei mit Spurrollen versehenen Achsen ruhten Die Panzerung drehte sich auf der Spurplatte wobei sie sich gleitend auf der oberen Flache des Zahnkranzes stutzte Sie war breit ausgeweitet um den Stand des Geschutzes beim Schiessen zu verbessern Die Panzerkuppel drehte sich mit der Panzerung und trug die eigentliche Lafette und das Rohr Besatzung BearbeitenAlle Fahrpanzer waren voll gepanzert und wurden von einer Zwei Mann Besatzung bedient Sie wurden entweder durch die Besatzung oder durch eine Mannschaft ausserhalb des Fahrpanzers in Stellung gebracht und aufmunitioniert Der Fahrpanzer konnte sich nicht selbstandig bewegen wie der ursprungliche Entwurf vorsah sondern er konnte nur von aussen gefuhrt werden Das Fehlen eines Eigenantriebs und einer Selbstmunitionierungsfahigkeit setzte die Besatzung einer Gefahr aus weil sie deswegen gezwungen war die schutzende Panzerung zu verlassen Einsatz im Festungsgeschutzstand BearbeitenDer Fahrpanzer war so konzipiert dass er auf 60 cm Schmalspureisenbahnschienen zur Gefechtsposition gefahren werden konnte Wenn er nicht gebraucht wurde konnte er aus dem Gefahrenbereich abgezogen werden Mobilitat BearbeitenDa Artilleriegeschutze jeglicher Art wahrend des Ersten Weltkrieges Mangelware waren wurden von den Deutschen viele Fahrpanzer aus ihren Festungen entfernt an die Frontlinien geschafft und in Schutzengraben installiert Fur den Strassentransport hatten sie spezielle Fahreinrichtungen und wurden mit Pferdegespannen gezogen Alle Exportmodelle wurden mit solchen Fahreinrichtungen verkauft die wahrend ihrer militarischen Laufbahn offenbar nie demontiert wurden Bewaffnung und Schussabgabe BearbeitenDie Bewaffnung bestand aus einer 5 3 cm Schnellfeuerkanone Gruson in einem um 360 Grad drehbaren Panzerturm mit einem Hohenrichtbereich von 10 und 5 Grad Die Kanone konnte eine 1 75 kg Granate mit einer Mundungsgeschwindigkeit von 495 m s und maximal 30 Granaten pro Minute abfeuern Die Munition wurde ihr dabei durch die von der Panzerung vollstandig geschutzte Zweimannbesatzung zugefuhrt Die Schussabgabe erschutterte den Fahrpanzer so stark dass oft die Zielgenauigkeit darunter litt Varianten des Kanonenrohreinsatzes BearbeitenDas 5 3 cm Rohr wurde neben dem Fahrpanzer auf drei weitere Arten eingesetzt Versenkpanzerturm Diese Lafettierungsart bestand aus einem Geschutzraum und einem Gegengewichtsraum um den Turm in Feuerstellung zu heben Der Panzerdeckel sowie der Ring waren versenkbar ein eingemauerter Hartguss Vorpanzer schutzte die Stellung Kasematte Kanone Die 5 3 cm Rohre wurden auf Kasematt Lafetten gestellt die denjenigen der 8 4 cm Kaponniere Kanone glichen Standerlafette Eine modernere Lafettenart die zum Einsatz kam war die von der Firma Sulzer gefertigte Stander Lafette Weiterentwicklungen BearbeitenEs ist nicht klar ob Fahrpanzer spater so nachgerustet wurden dass sie selbst fahren konnten Eine zeitgenossische Illustration zeigt ferngesteuerte mit Maschinengewehren bewaffnete Fahrpanzer im Stellungskrieg jedoch gibt es keine Hinweise dass diese Idee uber die konzeptionelle Phase hinaus weiterentwickelt wurde Eine derartige Weiterentwicklung der Fahrpanzer wurde durch die Entwicklung von autonom auf dem Schlachtfeld operierenden Panzern uberholt Technische Angaben BearbeitenRohr Kaliber 5 3 cm Hersteller Krupp Gruson Rohrlange 1302 mm Verschluss vertikaler Keilverschluss Gewicht Rohr und Verschluss 144 kg Schusskadenz 20 30 Schuss Minute Mundungsgeschwindigkeit 447 m s Schussweite Granaten 3200 m bei 1 63 kg Schussweite Kartatschen 400 m bei 1 88 kg Schussweite Schrapnell 3000 m bei 1 63 kg Richtbereich Hohe 14 15 Grad Schwenkbereich 360 GradLiteratur BearbeitenMaximilian Schumann Ingenieuroffizier Erfinder Die Bedeutung drehbarer Geschutzpanzer Panzerlaffeten fur permanente Befestigung 2 Bande Potsdam 1885 Julius von Schutz Ingenieur des Grusonwerkes Die Panzerlaffeten auf den Schiessplatzen des Grusonwerkes bei Magdeburg Buckau und Tangermunde Zweite vervollstandigte Auflage 1889Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fahrpanzer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Festung Oberland Fahrpanzer Verschiedene Versionen von FahrpanzernArtillerie der Artillerietruppe des Deutschen Heeres im Ersten WeltkriegPanzerabwehr MG 18 TuF 3 7 cm TAKFlugabwehr 3 7 cm Sockel Flak L 14 5 3 7 cm Maxim Flak M14 7 7 cm leichte Kw Flak L 27 M 1914 8 8 cm Flak 16Infanterie undGebirgsgeschutze 5 7 cm Maxim Nordenfelt 7 62 cm Infanteriegeschutz L 16 5 7 7 cm Infanteriegeschutz L 20 7 7 cm Infanteriegeschutz L 277 5 cm Gebirgskanone L 17 M 08Morser Granatenwerfer 16 Leichter Minenwerfer 7 58 cm Leichter Minenwerfer System Lanz 9 15 cm Mittlerer Minenwerfer 17 cm Ladungswerfer Ehrhardt 24 cm Schwerer Flugelwerfer Iko 24 cm Schwerer Minenwerfer 25 cm Schwerer Minenwerfer AlbrechtFeld mittlere undschwere Geschutze 7 62 cm Feldkanone Putilow M 02 7 7 cm Feldkanone 96 7 7 cm Feldkanone 96 n A 7 7 cm Feldkanone 16 7 7 cm Kanone in Haubitzlafette 9 cm Feldkanone C 73 91 10 5 cm leichte Feldhaubitze 98 10 5 cm leichte Feldhaubitze 98 09 10 5 cm leichte Feldhaubitze 16 10 5 cm leichte Feldhaubitze Krupp 10 cm Kanone 04 10 cm Kanone 14 10 cm Kanone 17 13 cm Kanone 15 cm Kanone L 40 i R 15 cm schwere Feldhaubitze 15 cm Versuchshaubitze 99 15 cm schwere Feldhaubitze 02 15 cm Schwere Versuchs Feldhaubitze L 13 Erhardt 15 cm schwere Feldhaubitze 13 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 15 cm lange schwere Feldhaubitze 13 02 15 cm Kanone 16 15 cm Versuchshaubitze L 30 Rheinmetall Leichte Kartaune 18 5 cm Versuchshaubitze L 22 Krupp Kartaune 20 cm Haubitze M 77Belagerungsgeschutzeund Kustenartillerie 21 cm Morser 99 21 cm Morser 21 cm Morser 16 Lange 21 cm Kanone in 38 cm Schiessgerust Paris Geschutz 28 cm Haubitze L 12 30 5 cm schwere Kustenmorser 38 cm Schnelladekanone L 45 Kurze Marine Kanone 12 L 16 Gamma Gerat Dicke BerthaEisenbahngeschutze internationale Liste 15 cm Schnelladekanone L 45 Nathan 17 cm Schnelladekanone L 40 Samuel 21 cm Schnelladekanone Peter Adalbert 24 cm Eisenbahnkanone L 30 Theodor Otto 24 cm Eisenbahnkanone L 35 24 cm Eisenbahnkanone L 40 Theodor Karl 28 cm Schnelladekanone L 40 Bruno 28 cm Eisenbahnkanone L 40 Kurfurst 38 cm Schnelladekanone L 45 Max Einzelnachweise Bearbeiten Matador Model s 1 76 Gruson 5 3cm L 24 Fahrpanzer Seite bei Landships Stand 5 Juni 2011 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fahrpanzer amp oldid 238927173