www.wikidata.de-de.nina.az
Die Evangelische Kirche Egringen im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Efringen Kirchen im Landkreis Lorrach geht auf das 8 Jahrhundert zuruck und gehort damit zu den altesten im Kreis Teile des heute erhaltenen Bauwerks gehen auf das 13 Jahrhundert zuruck Das Langhaus wurde Ende des 16 Jahrhunderts erbaut Evangelische Kirche Egringen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Kirchenbau 2 2 Inneres und Ausstattung 2 3 Glocken 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer alteste urkundliche Beleg einer Kirche in Egringen geht auf das Jahr 775 zuruck Die damals dem heiligen Gallus geweihte Kirche wurde von einer gewissen Frau Atta an zwei Horige geschenkt 1 Nach Ausgrabungen der Grundmauern 1975 ist erwiesen dass der Standort der kleinen Saalkirche aus dem 8 Jahrhundert mit dem der heutigen Kirchen ubereinstimmt Ebenfalls gesichert ist dass sich an dieser Stelle bereits vorher ein Gotteshaus befand wie Fundreste belegen 2 Wahrend der Gotik entstand an der Ostseite des Langhauses ein breiter dreistockiger Glockenturm Die als Chor geplante Turmhalle war uber einen spitzbogigen Triumphbogen verbunden 1392 wurde die Kirche an das Armenspital nach Basel verkauft und 1414 durch den Bischof von Konstanz Daruber findet sich in einem Buch des Armenspitals ein Eintrag aus dem Jahr 1473 als man zalt von Cristi vnseres herrn gepurt tusent vierhundert siibenzig vnd drii jor vff den nehsten Suntag vor sant Laurencien tag 8 August ist der chor vnd fronaltar der pfarrkyrchen zu Egringen durch den wirdigen herrn herr niclausen von gottes vnd des heiligen stulss zu Rom gnaden wyhe Bischoff zu Basel vnd von sunderm erloben vnd beuelhem des hochwirdigen firsten vnd herrn Herr Hermann von Gottes gnaden Bischoff zu Constentz gewyhet worden vnder den fromen vnd firnemen herren Heinrich Yselin Oberster zunfft meister Vlrich zum Lufft herr gerhartt Meckinge Statschriber vnd zu diesen ziten pfleger vnd hanns von Langentall spittelmeister des spittals der armen luten zu Basel Vnd ist der obgemelt altar gewyhett In der ere der frouwen vnd vnteilberlichen dryvaltigkeit der hochgelopten jungfrouwen vnd maget marien Sant Jacobs des merern vnd Sant gallen 3 Wie die Sakramentnische stammt auch das mit Menschen und Tierkopfen verzierte Chorgestuhl aus spatgotischer Zeit Das Wappen des Markgrafen Rudolf IV bezieht sich Untersuchungen zufolge auf den Bau des Turmes Dies ist insofern bemerkenswert als die Baupflicht des Markgrafen nur auf das Langhaus bestand und der Chor sowie der Glockenturm der Baupflicht des Armenspitals oblagen 4 Als Baujahr des Langhauses gilt das Jahr 1587 Wahrend das Sudportal der Vorgangerkirche weiter verwendet wurde sind die Portale an der Westwand und das nordliche Seitenportal spater entstanden Die Dimension des Langhauses wuchs sowohl in der Breite wie auch in der Hohe Nachdem man mehrere Jahrzehnte keine baulichen Instandhaltungsarbeiten an der Kirche vollzog wurden in den Jahren 1746 bis 1754 zur Linderung der Raumnot an der Nord und Westseite eine Empore eingebaut und 1770 die Fenster vergrossert 1819 renovierte man die Holzdecke im Inneren Im 19 Jahrhundert wuchs durch die Bevolkerungszunahme die Notwendigkeit zur Vergrosserung der Kirche und trotz konkreter Plane 1851 blieb es bei Renovierungsmassnahmen die man 1853 durchfuhrte 1870 erhielt das Gotteshaus einen neuen Altar und neue Chorfenster und 1880 einen neuen Taufstein Im Jahr 1907 ersetzte man die Chorfenster durch eine farbige Verglasung 5 Nach der Innenraumrenovation 1929 erfolgte am 14 Juli desselben Jahres eine Neuweihe der Kirche Weitere Renovierungen innen wie aussen folgten 1934 und 1975 bis 1977 Beschreibung BearbeitenKirchenbau Bearbeiten Die Egringer Kirche besteht aus einem rechteckigen Langhaus mit angebautem dreistockigen Glockenturm Beide Baukorper sind uber ein parallel zueinander verlaufendes Satteldach gedeckt Der Turm hat in seinem oberen Geschoss an der West und Nordwand je eine zweigeteilte rundbogige Klangarkade an der Ost und Sudwand einfache Klangarkaden Zu beiden Giebelseiten befindet sich ein quadratisches Zifferblatt der Turmuhr An der Ostwand des Turms ist ein Ehrenmal fur die Opfer beider Weltkriege eingelassen Inneres und Ausstattung Bearbeiten nbsp Altar und ChorDas Langhaus der Kirche ist mit einer flachen Decke eingezogen Die Decke des unteren Turmgeschosses besteht aus einem profilierten Kreuzrippengewolbe Der vor dem Chor stehende Altar aus rotem Sandstein tragt eine Holzplatte Im Chor wurde der Taufstein aus der Evangelischen Kirche in Mappach aufgestellt Den Abschluss des Taufsteins sowie das Altarkreuz und die zugehorigen Leuchter aus Bronze schuf der Ravensburger Bildhauer Josef Henger 6 Im Chor befinden sich ausserdem die Heiliggrab und die Sakramentsnische die beide mit einer Gittertur verschlossen sind Uber der Tur in die Sakristei befindet sich ein Epitaph das an den Pfarrer Johann Sebastian Kreilsheimer beerdigt am 6 August 1660 erinnert Das spatgotische Chorgestuhl mit 17 Platzen war ursprunglich nicht fur die Kirche eines so kleinen Dorfes hergestellt worden Vermutungen zufolge hatte das Basler Spital das fur den Unterhalt des Chores verantwortlich war das uberflussig gewordene Gestuhl gestiftet Der massive Ausstattungsgegenstand zeigt kunstvoll geschnitzte Evangelistensymbole 7 nbsp Sakramentschrein nbsp Chorgestuhl nbsp Detail des ChorgestuhlsGlocken Bearbeiten Die Leutrumsche Handschrift aus den 1730er Jahren erwahnt drei Glocken deren grosste 1681 von Weitenauer in Basel gegossen wurde Das Gelaut wurde 1803 umgegossen und 1806 musste eine Glocke komplett ersetzt werden 1910 ersetzte die Giesserei Benjamin Gruninger eine gesprungene Glocke Bis auf die kleine e Glocke mussten alle 1917 infolge des Ersten Weltkrieges abgegeben werden 6 nbsp GlockenturmDas vierstimmige Gelaut der Kirche setzt sich gegenwartig wie folgt zusammen 8 Glocke Name Schlagton Gussjahr Giesser1 Christus Glocke f 1949 Bochumer Verein2 Gedachtnis Glocke as 3 Heimat Glocke b 4 Taufglocke e 1690 Hans Heinrich Weitenauer BaselOrgel Bearbeiten Die erste Orgel aus dem Jahr 1798 schuf Xaver Bernauer 1768 1831 aus Staufen im Breisgau mit einem Manual einem Pedal und zwolf Registern 1819 verlegte man ihren Standort und liess sie reparieren Nach einer weiteren Instandsetzung 1891 wurde sie durch einen Neubau von E F Walcker mit 12 Registern ersetzt Die heutige Orgel von Peter Vier aus dem Jahr 1981 arbeitet mit Schleiflade und verfugt uber eine mechanische Spiel und Registertraktur zwei Manuale ein Pedal und 11 Register 9 nbsp OrgelI Hauptwerk C g3Bourdon 8 Principal 4 Sesquialter 2 fach VZ Quinte 2 2 3 Mixtur 4 fach 2 VZ Octave 2 II Positiv C g3Gedackt 8 Rohrflote 4 Doublette 2 Larigot 2 fach 1 1 3 Pedal C f1 als Fussrasten Subbass 16 Gedacktbass 8 Gedacktbass 4 Koppeln Normalkoppeln als FussrastenLiteratur BearbeitenJohannes Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland Mullheim Baden 1989 ISBN 3 921709 16 4 S 75 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Egringen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten F Schulin Egringen In H Vocke Hrsg Die Chronik des Kreises Lorrach 1966 S 81 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 75 07 1 Stadtarchiv Basel Spital H A 5 Memorial 1345 ff W Landes Von Glauben und Kirche in der Geschichte unseres Dorfes Egringen In Das Markgraflerland 1959 S 256 ff Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 76 07 3 a b Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 76 07 5 Annemarie Heimann Schwarzweber Kunstfuhrer Markgraflerland Verlagsburo von Brandt Mannheim 1986 ISBN 3 926260 00 9 Seite 47 Helm Kirchen und Kapellen im Markgraflerland S 77 Efringen Kirchen Egringen Evangelische Kirche auf organindex de47 663508709722 7 5958013533333 Koordinaten 47 39 48 6 N 7 35 44 9 O Sakralbauten in Efringen Kirchen Evangelische Kirchen Blansingen St Peter Efringen Lutherkirche Egringen Kirchen Christuskirche Kleinkems Mappach Welmlingen WintersweilerKatholische Kirchen St Nikolaus Huttingen St Michael Istein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Egringen amp oldid 238606227