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Ernst Kuhl 28 Marz 1888 in Breslau 2 Februar 1972 in Munster war ein hochdekorierter deutscher Luftwaffenoffizier und Kampfflieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg Zu Kriegsende Oberst galt er neben Werner Baumbach Joachim Helbig Dietrich Peltz sowie Hermann Hogeback als erfolgreichster Kampfflieger der Luftwaffe Inhaltsverzeichnis 1 Junge Jahre 2 Erster Weltkrieg und Zwischenkriegsjahre 3 Zweiter Weltkrieg 4 Nachkriegsjahre 5 Literatur 6 EinzelnachweiseJunge Jahre BearbeitenAls Sohn eines Professors fur Neutestamentliche Theologie wuchs Kuhl in Breslau auf Im Alter von sieben Jahren wurde sein Vater an die Akademie nach Konigsberg versetzt wo der junge Kuhl seine Jugendzeit verbrachte Von 1910 bis 1911 diente er als Einjahrig Freiwilliger in der reitenden Abteilung des 1 Kurhessischen Feldartillerie Regiments Nr 11 in Fritzlar Sein Studium fur Offentliches Recht Volkerrecht und Volkswirtschaft absolvierte er in Konigsberg und Berlin Seine abschliessende juristische Dissertationsschrift trug den Titel Der Ehemann als Vormund seiner Frau Kuhl selbst blieb zeitlebens Junggeselle Bis 1914 diente Kuhl als Regierungsreferendar in der Inneren Verwaltung Preussens Erster Weltkrieg und Zwischenkriegsjahre BearbeitenNach Ausbruch des Ersten Weltkrieges fungierte Kuhl als Leutnant in der Funktion eines Artillerie und Batterieoffiziers im 2 Westfalischen Feldartillerie Regiment Nr 22 sowie beim Artilleriekommandeur Nr 96 an der Westfront Fur seine Leistungen erhielt er beide Klassen des Eisernen Kreuzes Nach dem Krieg ging Kuhl nach Altena versetzt wieder seiner juristischen Arbeit nach 1928 wurde er in die Provinzialverwaltung nach Munster berufen Dort erwarb er spater auf dem Sportflugplatz Loddenheide seinen Privatflugschein absolvierte drei Deutschlandfluge und nahm an diversen Flugwettbewerben teil 1935 wurde er aufgrund seiner Flugerfahrung von der Luftwaffe als Reserveoffizier ubernommen Seine anschliessenden Ubungsfluge flog er im Kampfgeschwader 27 sowie im Kampfgeschwader 55 Vor Kriegsbeginn stieg er am 1 August 1939 zum Hauptmann der Reserve auf Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Geschwaderwappen des Kampfgeschwaders 55 welches Kuhl lange fuhrte Im Kampfgeschwader 55 flog Kuhl auch beim Uberfall auf Polen wo er sich die Spange zum Eisernen Kreuz II Klasse erwarb Im anschliessenden Westfeldzug wurde er mit der Spange zum Eisernen Kreuz I Klasse ausgezeichnet Nach dem Frankreichfeldzug wechselte Kuhl inzwischen schon 53 Jahre alt in den Geschwaderstab des Kampfgeschwader 55 KG 55 uber und nahm in dieser Funktion an der Luftschlacht um England teil Hier wurde er im September 1940 uber den Kanal von britischen Jagdflugzeugen abgeschossen konnte aber mit seiner Besatzung im Rettungsboot treibend von einem Seenotflugzeug gerettet werden Wenig spater flog er seinen 100 Feindflug Am 20 Dezember 1940 wurde ihm der Ehrenpokal fur besondere Leistung im Luftkrieg verliehen Im Marz 1941 stieg Kuhl zum Kommandeur der II Gruppe des KG 55 auf welches danach an die Ostfront verlegt wurde Nach uber 100 Feindflugen im Sudabschnitt der Front wurde Kuhl zum 1 Februar 1942 zum Oberstleutnant befordert und in diesem Rang am 27 August 1942 zum Kommodore des KG 55 ernannt Nach absolvierten 230 Feindflugen und mit 54 Jahren erhielt Kuhl am 26 Oktober 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes nachdem man ihn bereits am 21 August 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet hatte 1 Anschliessend flog sein Geschwader auch Angriffe auf Moskau sowie ab November 1942 auch Versorgungsfluge nach Stalingrad Letztere wurde bis Januar 1943 zur Hauptaufgabe des Geschwaders Um die Versorgung der eingeschlossenen deutschen Verbande zu gewahrleisten wurde Kuhl zum Lufttransportfuhrer Morosowskaja ebendort 200 km westlich von Stalingrad ernannt Im Januar 1943 ging dieser Flugplatz durch die Erdlage verloren so dass das Geschwader nach Nowotscherkassk 300 km westlich Stalingrads am Don verlegt werden musste Unter katastrophalen Winterverhaltnissen flog das Geschwader bis 27 Januar 1943 weiterhin Versorgungsfluge nach Stalingrad Das Geschwader verlor dabei zwischen dem 24 November 1942 und 31 Januar 1943 165 He 111 Auf ihrem letzten Einsatz am 27 Januar 1943 flogen die letzten 50 einsatzbereiten He 111 noch einmal den Kessel an Nach dem Zusammenbruch des Kessels von Stalingrad flog Kuhls Geschwader ohne Auffrischung zahlreiche Angriffe an der Abwehrschlacht am Don und Kursk Am 8 August 1943 gab Kuhl die Geschicke des Geschwaders an Wilhelm Antrup ab und wurde zum Fliegerfuhrer Nord Ost ernannt Dort koordinierte er Torpedoangriffe und die Geleitbekampfung auf Nordmeergeleitzuge im Raum Murmansk Am 18 Dezember 1943 wurde er hierfur mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 356 Verleihung ausgezeichnet 1 und im Februar 1944 zum Kommandeur der 3 Flieger Division ernannt die im Bereich der Luftflotte 1 im Nordabschnitt der Ostfront im Raum Pskow Peipussee eingesetzt war Von Juni bis Juli 1944 wurde Kuhl mit der Aufstellung der Flieger Brigade 4 betraut dessen Kommando aber im Juli 1944 wieder aufgelost wurde Kuhl nahm daraufhin wieder seine Position als Fliegerfuhrer Nord West ein wo er seinen 315 und letzten Feindflug absolvierte Am 11 April und 21 Juni 1944 war Kuhl im Wehrmachtbericht genannt worden Im Januar 1945 wurde er zum Kommandeur der 5 Flieger Division ernannt Noch im Marz 1945 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der 14 Flieger Division in Westfalen dessen Posten er jedoch wegen der Unterbrechung der Luftverbindung von Norwegen aus nicht mehr antreten konnte Bei Kriegsende geriet er in britische Kriegsgefangenschaft Nachkriegsjahre BearbeitenIm September 1947 kehrte Kuhl nach Deutschland zuruck und schrieb mehrere Werke und gehorte als Mitglied dem Sachverstandigen Ausschuss zur Neugliederung des Bundesgebietes an Zudem erarbeitete er fur den damaligen Ministerprasidenten Karl Arnold ein Memorandum zur Neugliederung des Bundesgebiets 1955 wurde er in dieser Sache in den Luther Ausschuss delegiert Ferner baute er in dieser Zeit den Aero Club Munster auf zu dessen 1 Vorsitzenden er ernannt wurde Spater delegierte der Bundestag Ernst Kuhl als Vertreter der Luftwaffe in den Personalgutachterausschuss fur die Uberprufung von ehemaligen Generalen und Obersten auf eine mogliche Verwendung in der Bundeswehr Fur sein Wirken in der Nachkriegszeit erhielt er dafur das Grosse Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland Literatur BearbeitenGeorg Brutting Das waren die deutschen Kampfflieger Asse 1939 1945 4 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1981 ISBN 3 87943 345 3 S 133 141 Wolfgang Dierich Kampfgeschwader 55 Greif 2 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1994 ISBN 978 3 87943 340 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 480 Normdaten Person GND 116592923 lobid OGND AKS VIAF 52445622 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuhl ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier zuletzt Oberst sowie Kampfflieger im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 28 Marz 1888GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 2 Februar 1972STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Kuhl Pilot amp oldid 238049402