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Emmerich Joseph von Dalberg 30 Mai 1773 Anm 1 in Mainz 27 April 1833 auf Schloss Herrnsheim war ein zunachst badischer spater franzosischer Diplomat und Politiker der 1810 durch Napoleon zum duc de Dalberg Herzog von Dalberg erhoben wurde Emmerich von Dalberg um 1815 Portratarchiv Diepenbroick im LWL Museum fur Kunst und Kultur Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Familie 3 Karriere 3 1 Baden 3 2 Frankreich 4 Wirken 5 Tod 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen 9 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenEmmerich Joseph von Dalberg war ein Sohn des Freiherrn Wolfgang Heribert von Dalberg und dessen Frau Elisabeth Auguste Ulner von Dieburg 1751 1816 Enkelin des kurpfalzischen Diplomaten Franz Pleickard Ulner von Dieburg Emmerich Joseph von Dalberg war damit auch ein Neffe von Grossherzog Karl Theodor von Dalberg letzter Kurfurst von Mainz letzter Reichserzkanzler des alten deutschen Reiches und Furstprimas des Rheinbundes Emmerich Joseph von Dalberg wurde am 31 Mai 1773 dem Pfingstsonntag in St Emmeran in Mainz getauft Taufpate war der Mainzer Erzbischof Kurfurst Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim 1 Familie BearbeitenEmmerich Joseph von Dalberg heiratete am 27 Februar 1807 Anm 2 in Paris Marie Pelline Therese Catherine 1787 15 Dezember 1825 auf Schloss Herrnsheim Tochter von Antonio Giulio Marqis de Brignole Sale und seiner Frau Anna geborene Pieri 2 Einziges Kind aus der Verbindung von Emmerich Joseph und Marie Pelline war Marie Louise Pelline 6 Januar 1813 Anm 3 in Paris 14 Marz 1860 in Brighton Sie heiratete zwei Mal Am 9 Juli 1832 in Paris Ferdinand Richard Edward Acton 7 Baronet Acton den Sohn von John Acton 6 Baronet Acton des Premierministers des Konigreichs Neapel 3 und nach seinem Tod am 25 Juli 1840 in London Granville George Leveson Gower 2 Earl Granville 11 Mai 1815 in London 31 Marz 1891 in London Ihr erster Ehemann Richard Edward Acton nahm nach dem Tod seines Schwiegervaters Emmerich Joseph von Dalberg der als letzter mannlicher Nachkomme seiner Linie starb den Namen Dalberg Acton an Nachdem 1940 mit Johannes Evangelist von Dalberg der letzte mannliche Trager dieses Namens verstarb sind heute die Nachkommen von Marie Louise von Dalberg die einzigen die den Namen noch fuhren Karriere BearbeitenBaden Bearbeiten Bereits als Kind hatte Emmerich Joseph von Dalberg eine Domherrenstelle in Mainz inne auf die er aber bereits 1787 verzichtete 4 1803 trat er in den badischen Staatsdienst ein Als badischer Gesandter in Paris lernte er Charles Maurice de Talleyrand Perigord den franzosischen Aussenminister kennen 5 Vom Juni 1808 bis zum Marz 1809 fuhrte Dalberg in Karlsruhe vorubergehend und provisorisch das Finanzministerium 6 und war Kabinettsdirektor der badischen Regierung 7 Nach einem Urlaub kehrte er im August 1809 auf seinen Gesandtschaftsposten in Paris zuruck 8 Anfang 1810 war er an den Vorbereitungen zur Heirat von Napoleon I und Marie Louise von Habsburg im Marz 1810 beteiligt Kurz darauf im Marz 1810 schied er als badischer Gesandter in Paris und aus dem badischen Staatsdienst aus 9 Frankreich Bearbeiten nbsp Wappen des Emmerich Joseph von Dalberg als napoleonischer duc de Dalberg mit dem Grosskreuz des Ordens der Wiedervereinigung nbsp Delegierte des Wiener Kongresses in einem zeitgenossischen Kupferstich von Jean Godefroy nach dem Gemalde von Jean Baptiste Isabey 1 Arthur Wellesley 1 Duke of Wellington 2 Joaquim Lobo da Silveira 3 Antonio de Saldanha da Gama 4 Carl Axel Lowenhielm 5 Paul Francois de Noailles 6 Klemens Wenzel Lothar von Metternich 7 Frederic Seraphin de La Tour du Pin Gouvernet 8 Karl Robert von Nesselrode 9 Pedro de Sousa Holstein 10 Robert Stewart 2 Marquess of Londonderry 11 Emmerich Joseph von Dalberg 12 Johann von Wessenberg 13 Andrei Kirillowitsch Rasumowski 14 Charles Vane 3 Marquess of Londonderry 15 Pedro Gomez Labrador 16 Richard Trench 2nd Earl of Clancarty 17 Nikolaus von Wacken 18 Friedrich von Gentz 19 Wilhelm von Humboldt 20 William Cathcart 1 Earl Cathcart 21 Karl August von Hardenberg 22 Charles Maurice de Talleyrand Perigord 23 Gustav Ernst von StackelbergDie Stammguter Emmerich Josephs von Dalberg lagen uberwiegend auf dem linken Rheinufer und somit seit 1798 in Frankreich Departement du Mont Tonnerre Sie waren vorubergehend beschlagnahmt sequestriert Er nahm die franzosische Staatsburgerschaft an um nicht mehr als feindlicher Auslander eingestuft zu werden sondern sein Eigentum als franzosischer Inlander wieder zu erlangen Zudem konnte er so wohl uber die engen Beziehungen zu Talleyrand eine Standeserhohung als duc de Dalberg in der Noblesse d Empire erlangen die mehrere Stufen in der Adelshierarchie ubersprang und aus dem Freiherren einen Herzog machte Als 1802 Dalberg nach Paris kam versah er den mit der Sakularisierung der Kirchenguter beauftragten Minister Talleyrand unverzuglich mit allen Auskunften uber die er verfugte Er hasste den Ersten Konsul so sehr dass er seine Ermordung plante die geheime Korrespondenz zwischen der russischen Gesandtschaft und St Petersburg zu befordern wurde Dalberg anvertraut er ubermittelte dem Zaren personlich der sie seinerseits London zugutekommen liess Talleyrand war also der vertraute Freund des offiziellsten und bestorganisiertesten Spions in Paris der durch eine Mittelsperson sogar in der kaiserlichen Regierung sass Jean Orieux Talleyrand S 384 Am 14 April 1810 10 wurde Emmerich Joseph von Dalberg zum Herzog und zum Staatsrat ernannt erhielt eine Dotation in Hohe von 4 Millionen Francs und eine Jahresrente von 200 000 Francs Der Herzogstitel lautete Duc de Dalberg Als Talleyrand in Ungnade fiel zog sich auch Dalberg zuruck wurde jedoch im April 1814 als Talleyrand an die Spitze der provisorischen Regierung trat zu einem der funf Regierungsmitglieder ernannt die die Restauration der Bourbonen herbeifuhrten Er nahm als bevollmachtigter Minister Frankreichs zusammen mit Talleyrand die franzosischen Interessen auf dem Wiener Kongress wahr Napoleon I setzte ihn nach seiner Ruckkehr im Gegenzug auf die Liste der zwolf Verbannten deren Guter konfisziert wurden Dalberg erhielt jedoch nach der zweiten Restauration der Bourbonen alles zuruck wurde Staatsminister und war Pair von Frankreich 11 1816 wurde er Gesandter des franzosischen Konigs beim Konig von Sardinien und Piemont in Turin Anschliessend lebte er in Paris und in den letzten Jahren seines Lebens auf seinem Schloss in Herrnsheim heute Worms Wirken Bearbeiten nbsp Schloss HerrnsheimAb 1808 liess Emmerich Joseph von Dalberg das Herrnsheimer Schloss durch Johann Philipp Mattlener nach Planen von Jakob Friedrich Dyckerhoff wiederherstellen und grundlegend umbauen 12 Tod BearbeitenEmmerich Joseph Herzog von Dalberg starb am 27 April 1833 auf Schloss Herrnsheim und wurde in der Dalbergkapelle der Ortskirche St Peter beigesetzt Er hinterliess in grossem Umfang Papiere die zu einem grossen Teil wissenschaftlich noch nicht ausgewertet sind Dazu zahlen eine begonnene aber nie zu Ende geschriebene Autobiografie 13 Tagebuchaufzeichnungen 14 und Korrespondenz 15 Die einzige Monografie die uber ihn erschienen ist behandelt nur die erste Zeit seines Wirkens bis zum Eintritt in franzosische Dienste 1810 16 Literatur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Friedrich Battenberg Dalberger Urkunden Regesten zu den Urkunden der Kammerer von Worms gen von Dalberg und der Freiherren von Dalberg 1165 1843 Band 14 3 Corrigenda Indices und Stammtafeln v Dalberg und Ulner von Dieburg Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt 14 3 Darmstadt 1987 ISBN 3 88443 238 9 Johannes Bollinger 100 Familien der Kammerer von Worms und der Herren von Dalberg Bollinger Worms Herrnsheim 1989 Ohne ISBN Arnulf Jurgens Emmerich von Dalberg zwischen Deutschland und Frankreich Seine politische Gestalt und Wirksamkeit 1803 1810 Veroffentlichungen der Kommission fur Geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen Band 83 Kohlhammer Stuttgart 1976 Arnold Kurzynski Hrsg Catalog der werthvollen und reichhaltigen Bibliothek des Schlosses Herrnsheim bei Worms a Rh gesammelt von W H Freiherrn von Dalberg dem bekannten Intendanten der Mannheimer Buhne und Gonner Schillers und dessen Sohne Emmerich Joseph Herzogs zu Dalberg welche Montag den 15 Oktober 1883 u ff TT durch Fidelis Butsch Sohn Arnold Kurzynski in Augsburg offentlich gegen Baarzahlung versteigert werden wird Augsburg 1883 L G Michaud Dalberg Emmerich Joseph In L G Michaud Biographie universelle ancienne et moderne Supplementband 62 Michaud Paris 1837 S 29 44 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Stammtafeln zur Geschichte der europaischen Staaten Neue Folge Band 9 Familien vom Mittel und Oberrhein und aus Burgund Marburg 1986 Ohne ISBN Tafel 60 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emmerich Joseph von Dalberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Emmerich Joseph von Dalberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dalberg Emmerich Joseph Franz Heinrich Felix Dismus Duc de Hessische Biografie Stand 27 April 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Bollinger S 76 23 Mai 1773 Battenberg Repertorien 14 3 Taf X 27 Februar 1808 Battenberg Repertorien 14 3 Taf X 1812 Einzelnachweise Bearbeiten Bollinger S 76 Schwennicke Schwennicke Taf 60 Battenberg Repertorien 14 3 Taf X Schwennicke Joseph Francois Michaud Biographie universelle ancienne et moderne Band 62 supplement Grossherzoglich Badisches Regierungsblatt Nr XXI vom 8 Juli 1808 S 190 191 Google Digitalisat Jurgens S 183f 197 Jurgens Emmerich von Dalberg S 198 Jurgens Dalberg S 209 Schwennicke Jean Baptiste Pierre Jullien de Courcelles Histoire genealogique et heraldique des pairs de France des grands dignitaires de la couronne des principales familles nobles du royaume et des maisons princieres de l Europe precedee de la genealogie de la maison de France Band 6 Paris 1826 Clemens Jockle Preussische Einflusse auf die klassizistische Architektur in der Pfalz In Pfalzische Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Hrsg Pfalzer Heimat 29 Jahrgang 1978 S 140 Anm 12 Stadtarchiv Worms Bestand 159 Nr 0335 2 Stadtarchiv Worms Bestand 159 Nr 0335 1 Tagebuch des Emerich Joseph von Dalberg als Badischer Gesandter in Paris Journal terme depuis 1803 6 Juin jusqu en 1810 a Paris pendant ma mission de Ministre plenipotentaire de Bade pres le gouvernement Francais Stadtarchiv Worms Bestand 159 zahlreiche Archivnummern Jurgens VorgangerAmtNachfolger Badischer Gesandter in Paris 1803 1809Johann Baptist von Pfirdt Franzosischer Gesandter in Turin 1815 1820Frederic Seraphin de La Tour du PinBadische Finanzminister 1803 1945 Gayling Markgraf Ludwig Seckendorff Gemmingen Dalberg Turckheim Gayling Seckendorff Sensburg Dawans Fischer Boeckh Regenauer Hoffmann Regenauer Vogelmann Mathy Ellstatter Buchenberger Becker Honsell Rheinboldt Wirth H Kohler Schmitt Mattes W Kohler Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Bitte entferne diesen Hinweis nur wenn du den Artikel so weit uberarbeitet hast dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genugt Um danach auf den Meyers Artikel zu verweisen kannst du Meyers Online Band Seite benutzen Normdaten Person GND 118523457 lobid OGND AKS LCCN n87904575 VIAF 27862591 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dalberg Emmerich Joseph vonALTERNATIVNAMEN Dalberg Emmerich Joseph Herzog vonKURZBESCHREIBUNG badischer Diplomat und franzosischer PolitikerGEBURTSDATUM 30 Mai 1773GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 27 April 1833STERBEORT Schloss Herrnsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emmerich Joseph von Dalberg amp oldid 239418538