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Elisabeth Beling auch Elisabeth Behling 7 Januar 1595 24 November 1679 in Schleswig Kratzenberg war eine deutsche Stifterin Elisabeth Beling Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Ehemann und Sohn 1 3 Witwe und Stifterin 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Elisabeth Belings Herkunft und Geburtsname ist nicht eindeutig geklart Sie kam vermutlich als Jugendliche nach Schleswig und bestritt ihren Lebensunterhalt dadurch dass sie bei Hofbeamten und Offizieren als Gesellschafterin Dienst tat Dafur muss sie eine gute Ausbildung genossen haben Nach einer alteren auf den Wappen des Rendsburger Altars beruhenden Theorie 1 stammte sie aus der vermutlich in Suddeutschland ansassigen geadelten Familie Frechter deren in Johann Siebmachers Wappenbuch verzeichnetes Wappen 2 mit dem mehrfach auf Belings Stiftungen erscheinenden Wappen einem Lowen im Schild daruber ein Bugelhelm und ein Wilder Mann als Helmzier identisch ist Einer neueren Erkenntnis zufolge war sie die Tochter des Seidenkramers und Ratsherrn Ewold Soliman aus Gustrow und dessen Frau Anna von Wedel Demnach war sie die Schwester von Johannes Soliman der 1624 nach mehreren anderen Pfarrstellen Pastor der Kirche zu Hutten war und 1626 unehrenhaft aus dem Amt entlassen wurde wurde aber zwei Jahre spater wieder rehabilitiert und trat ein neues Amt in Behrendshagen im Kreis Elbing an Dessen Enkel Johannes Wildenheim 1642 1696 wurde spater Pastor an der von seiner Grosstante gestifteten Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche und heiratete Belings Adoptivtochter Agnet Elisabeth Jarrin Aus seiner Leichenpredigt konnten die Verwandtschaftsbeziehungen rekonstruiert werden 3 Sie hatte eine wohl deutlich jungere namentlich unbekannte Schwester die mit einem Mann namens Stammer verheiratet war und nach ihrem Tod 1652 zwei Tochter hinterliess Ehemann und Sohn Bearbeiten Vor 1624 heiratete sie den Offizier Bonifacius Beling 1630 uber dessen Herkunft ebenfalls nichts bekannt ist und zog mit ihm nach Itzehoe dort wurde 1625 ihr Sohn Oswald geboren Nach dem Tod ihres Ehemannes im Krieg fand sie zunachst als Hausdame Aufnahme im Haus des Generalmajors Hieronymus Plessen 2 August 1639 auf Gut Beckhof 4 bei Itzehoe bis sie spater wieder nach Schleswig zuruckkehrte Ihr Sohn wurde von dem Gutsherrn adoptiert und erhielt eine gute Ausbildung Nach Plessens Tod prozessierte sie erfolgreich gegen dessen Erben um die 3000 Taler die er ihrem Sohn vermacht hatte Wahrend ihr Sohn an der Soro Akademi studierte und bei Adam Olearius auf Schloss Gottorf Unterricht in Mathematik und im Kriegswesen erhielt lebte sie vermutlich in Kratzenberg in der Nahe des Schlosses Oswald nahm 1644 in danischen Diensten an einigen Seeschlachten im Torstenssonkrieg teil Er starb schon 1646 an den Pocken nbsp Altar des Bildschnitzers Henning Claussen in der Marienkirche in RendsburgWitwe und Stifterin Bearbeiten Durch den Tod ihres Ehemannes und ihres Sohnes fiel Elisabeth Beling ein grosses Vermogen zu Zudem hatte sie das Geld das sie als Hausdame zusatzlich zu freier Kost und Logis verdiente gespart Die wohlhabende Witwe konnte 1650 bei der Gottorfer Rentenkammer 4000 Goldtaler zu einem jahrlichen Zinssatz von 6 7 anlegen Sie entschied sich das Vermogen fur Stiftungen und Legate zugunsten der Kirche und bedurftiger Menschen einzusetzen Ab 1652 zog sie zudem Anna Stammer die 1647 geborene jungere Tochter ihrer Schwester auf Anna heiratete 1661 den Pastor Daniel Albinus Zum Andenken ihres Sohnes stiftete sie 1649 mit einem Kapital von 400 Talern den Hauptaltar der Marienkirche in Rendsburg der Altar war ein Meisterwerk des Holzschnitzers Henning Claussen 5 Zusatzlich stiftete sie die Altarleuchter und ein Legat von dem die zweite Pfarrstelle finanziert werden sollte nbsp Schleswig Friedrichsberg Dreifaltigkeitskirche der neugotische Turm entstand erst 1872 Schon in jungen Jahren soll sie ein Gelubde abgelegt haben dass sie sollte sie einmal zu Wohlstand kommen eine Kirche an ihrem damaligen Wohnort Kratzenberg bauen zu lassen um sich dadurch den weiten Kirchweg zur St Andreas Haddeby in Busdorf zu ersparen 6 So liess sie 1650 1651 zur Erinnerung an ihren Ehemann und ihren Sohn die Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche in Schleswig errichten Adam Olearius entwarf den Kirchbau und legte am 9 April 1650 den Grundstein fur den Neubau 7 In der Stiftungsurkunde verpflichtete sie sich die Kosten fur das Baumaterial die Lohne fur Mauer und Zimmerleute den Altar den Predigtstuhl den Beichtstuhl und fur zwei Glocken zu ubernehmen Zusatzlich finanziert wurde der Neubau durch Herzog Friedrich III und dessen Sohn Christian Albrecht sowie aus einer Kollekte die im ganzen Herzogtum eingesammelt wurde Die Einweihung der Kirche nahm am 11 Mai 1651 der Generalsuperintendent Johann Reinboth vor Bis zu ihrem Tod nahm sie die Patronatsrechte an der Kirche wahr die anschliessend an die Landesherrschaft fielen 8 Der erste Pastor der Gemeinde war Michael Zwerg 1624 1675 9 der auch das Diakonat innehatte Dass er mit Elisabeth Beling verheiratet gewesen sei wie Jensen behauptete ist allerdings ein Irrtum der moglicherweise darauf beruht dass er einen seiner Sohne Christian Oswald nannte 10 Der Altar den sie von Rendsburg gekauft hatte wurde 1719 durch ein Vermachtnis des Burgermeisters Beck ersetzt Um diese Kirche herum entstand im Laufe der Zeit der Stadtteil Friedrichsberg 11 Das Epitaph der Familie Beling von 1668 an der Nordwand der Dreifaltigkeitskirche ein ornamentaler Knorpelwerk Aufbau wird der Werkstatt des Bildschnitzers Hans Gudewert des Jungeren zugeschrieben 12 Es zeigt in der Mitte den auferstandenen Jesus Christus der uber Welt Tod und Teufel triumphiert rechts Bonifacius und Oswald Beling als Offiziere in identischer Rustung mit Allongeperucke die zumindest der Vater wohl nie getragen hat da sie erst Mitte des 17 Jahrhunderts in Mode kam und links Elisabeth Beling die ein brennendes Herz auf einem Buch tragt 3 Elisabeth Beling stiftete weiterhin ein Legat zur besseren Unterhaltung der Pastoren zu Friedrichsberg und forderte weitere kirchliche Einrichtungen Ihr Wohnhaus das in der Nahe der Dreifaltigkeitskirche stand bestimmte sie nach ihrem Tod zu einem Armenhaus fur funf bedurftige Frauen aus der Friedrichsberger Gemeinde 13 Aus dem alten Armenhaus wurde das heutige moderne Kirchengemeindehaus Elisabeth Beling Haus 14 Die Kirchengemeinde Satrup an der mit Pastor Albinus und dem Kuster Christian Schnittke die Ehemanner ihrer beiden Nichten tatig waren 3 bedachte sie ebenfalls mit einem kleinen Armenhaus fur sechs bedurftige Personen und einem Legat zu dessen Unterhaltung Elisabeth Beling wurde in der Dreifaltigkeitskirche in Friedrichsberg bestattet Literatur BearbeitenBerthold Hamer Beling Elisabeth In Berthold Hamer Hrsg Biografien der Landschaft Angeln Bd 1 Personenlexikon A J Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 2007 ISBN 978 3 89876 339 4 S 81 Elisabeth Beling In Bernd Philipsen Schleswiger Kopfe Husum 2013 ISBN 978 3 89876 671 5 S 22 f Falk Ritter Elisabeth Behling die Stifterin der Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche der Armenhauser in Schleswig und Satrup und des Altares in der Rendsburger Marienkirche Beitrage zur Schleswiger Stadtgeschichte 2020 S 23 38 rudiritter de abgerufen am 13 April 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Falk Ritter War Elisabeth Beling 1650 Stifterin der Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche in Schleswig eine geborene von Frechter Schleswig 2007 Wappen der Frechter a b c Falk Ritter Elisabeth Behling die Stifterin der Friedrichsberger Dreifaltigkeitskirche der Armenhauser in Schleswig und Satrup und des Altares in der Rendsburger Marienkirche Beitrage zur Schleswiger Stadtgeschichte 2020 S 23 38 rudiritter de abgerufen am 13 April 2022 Archiv fur Staats und Kirchengeschichte der Herzogthumer Schleswig Holstein Lauenburg und der angrenzenden Lander und Stadte D C C Schwers Wittwe 1840 google de abgerufen am 21 Juni 2020 Kunst und Kirche Abgerufen am 22 Juni 2020 Nicolaus Outzen Untersuchungen uber die denkwurdigsten Alterthumber Schleswigs und des Dannewerks Altona 1826 S 34 36 Nicolaus Heldvader Chronik der Stadt Schleswig vom Jahre 1603 biz zum Jahre 1822 fortgefuhrt und mit Anmerkungen und Erganzungen begleitet von Joh Chr Jurgensen Gedruckt im Koniglichen Taubstummen Institut 1822 google de abgerufen am 22 Juni 2020 H N A Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig Kastrup 1841 S 1201 1205 google de abgerufen am 21 Juni 2020 Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexikon aller Wissenschafften und Kunste Verlegts Johann Heinrich Zedler 1750 google de abgerufen am 22 Juni 2020 Michael Kohlhaas und Jens Kirchhoff Zwerg ius aus Strasburg in der Uckermark 9 Januar 2020 abgerufen am 22 Juni 2020 Ev Luth Kirchengemeinde Schleswig Abgerufen am 21 Juni 2020 Andreas Rumler Schleswig Holstein Kultur Geschichte und Landschaft zwischen Nord und Ostsee Elbe und Flensburger Forde DuMont Reiseverlag 1997 ISBN 978 3 7701 3566 0 google de abgerufen am 22 Juni 2020 C O Heiberg Mittheilungen uber das Armenwesen mit Rucksicht auf die Herzogthumer Schleswig und Holstein K Aue 1835 google de abgerufen am 21 Juni 2020 Historische Stadtrundgange durch Schleswig Touristinformation Schleswig abgerufen am 21 Juni 2020 Normdaten Person GND 1212610644 lobid OGND AKS VIAF 5950159337543213150009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beling ElisabethALTERNATIVNAMEN Behling ElisabethKURZBESCHREIBUNG deutsche StifterinGEBURTSDATUM 7 Januar 1595STERBEDATUM 24 November 1679STERBEORT Schleswig Kratzenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Beling amp oldid 229256246