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Dorothea Christina von Aichelberg auch Dorothee Christine Christiane von Eichelberg von Aichelburg 23 Januar 1674 in Plon 22 Juni 1762 in Reinfeld Holstein war als Frau von Karlstein die Ehefrau von Christian Karl von Schleswig Holstein Sonderburg Plon Norburg und stand als dessen Witwe und Mutter von Herzog Friedrich Karl von Schleswig Holstein Sonderburg Plon uber Jahre im Zentrum eines Sukzessionsstreits Dorothea Christina von Aichelberg Herzogin von Norburg 1 Leben und Wirken BearbeitenDorothea Christina war die Tochter des in der Steiermark verwurzelten 1 Johann Franz von Aichelberg Hofmeister und Amtmann in Norburg und seiner Ehefrau Anna Sophia von Trautenburg genannt Beyer Als junge Frau wurde sie Kammerjungfer bei der Herzogin Elisabeth Charlotte Nach dem Tod von Herzog August von Schleswig Holstein Sonderburg Norburg Plon und dem Regierungsantritt von Joachim Friedrich 1699 folgte sie der Herzoginwitwe auf den Witwensitz Osterholm auf Alsen Hier entwickelte sich das Verhaltnis zu Joachim Friedrichs jungerem Bruder Christian Karl der zu diesem Zeitpunkt Oberst im brandenburg preussischen Heer war und vom Vater lediglich die fruher seinem Onkel Bernhard von Schleswig Holstein Sonderburg Plon gehorenden Guter Sebygaard und Gottesgabe auf AEro geerbt hatte wodurch seiner Einschatzung nach jeder Edelmann im Lande leicht reicher sei als er 2 Dorothea Christina von Aichelberg erschien ihm unter diesen Umstanden als eine angemessene Ehefrau Sowohl der Hof in Norburg als auch die Agnaten waren jedoch strikt gegen die unebenburtige Verbindung In dieser Situation erhielt Dorothea Christina eine Einladung an den Hof in Dillenburg Christian Karl folgte ihr nach Frankfurt am Main wo sie sich trafen und am 20 Februar 1702 wurden sie im Curti Schloss in Gross Umstadt das zu diesem Zeitpunkt als Kondominium unter gemeinsamer Verwaltung von Kurpfalz und Hessen Kassel stand vom dortigen reformierten Superintendenten Johann Jacob Muller getraut Trauzeugen war der Hausherr der Oberamtmann Carl Wilhelm von Curti und seine Frau Anna Helena geb Schenck zu Schweinsberg nbsp Dorothea Christina im Kreise der Familie ihres Sohnes Friedrich Karl im Garten von Schloss Traventhal Gemalde von Johann Heinrich Tischbein 1759 von links Prinzessin Luise Albertine Herzog Friedrich Karl Prinzessin Friederike Sophie Herzogin Christine Armgardis Dorothea Christina ein afrikanischer Diener Prinzessin Charlotte Amalie WilhelmineDie Hochzeit wurde zunachst geheim gehalten uber Landgraf Karl von Hessen Kassel erfuhr jedoch dessen Schwester die danische Konigin Charlotte Amalie davon und durch sie die herzogliche Familie Herzog Joachim Friedrich gelang es nicht die Ehe anzufechten sie war nicht morganatisch und Dorothea Christina konnte eine Adelsprobe mit 16 Ahnen vorweisen aber er zwang seinen Bruder zu einem Vergleich Dieser wurde von einer Hofkommission ausgearbeitet am 24 November 1702 von den beiden Brudern in Norburg unterzeichnet und am 5 Dezember 1702 vom danischen Konig bestatigt Darin verzichtete er fur seine Gemahlin und seine etwaigen Kinder auf alle Standes und Erbrechte um den ohnehin schon sehr unbedeutenden Familienbesitz nicht durch weitere Teilungen noch mehr zu verkleinern doch sollte dieser Verzicht nicht mehr gelten wenn die mannliche Nachkommenschaft des Bruders aussturbe Fur sich und seine Familie nahm er den Namen von Karlstein an Eine Lucke dieses Vergleichs war dass darin mit keinem Worte erortert wurde was geschehen sollte falls das Plonische Haus aussterben sollte und alsdann nach dem Testament Herzog Augusts Joachim Friedrich die Plonischen Lande und Christian Carl die Norburgischen erhalten sollten Ein solcher Fall war 1702 hochst unwahrscheinlich jedoch moglich und trat schon vier Jahre spater ein Als 1704 kurz nacheinander der Ploner Herzog Hans Adolf dessen Sohn Adolf August bereits wenige Tage vor seinem Vater bei einem Reitunfall ums Leben kamen wurde die Ploner Linie im Mannesstamm nur noch durch den Enkel Hans Adolfs und Sohn Adolfs Augusts Leopold August 1702 1706 vertreten Dieser starb noch im Kindesalter von vier Jahren womit die Anwartschaft auf das Ploner Erbe an Joachim Friedrich uberging Dem Paar Christian Karl und Dorothea Christina wurden zunachst zwei Tochter geboren Charlotte Amalie Ernestine 1703 als Kind verstorben und Wilhelmine Augusta 13 September 1704 1749 Christian Karl starb am 23 Mai 1706 an den Blattern Am 4 August 1706 wurde Friedrich Karl als Posthumus geboren Dorothea Christina lebte noch weitere 56 Jahre als Witwe Ihre Aufgabe in den nachsten Jahren war gemeinsam mit ihrem Rechtsvertreter Friedrich von Reventlow und den vom Konig ernannten Vormundern Hansen von Ehrencron und C G von John die Sukzessionfahigkeit ihres Sohnes zu erstreiten Gutachten der Kieler Juristischen Fakultat und auswartiger Juristen wie Johann Peter von Ludewig und Christian Thomasius untermauerten 1707 diesen Anspruch Ihre Ehe sei keine morganatische gewesen und auch nicht durch den Vergleich von 1702 dazu geworden Doch Joachim Friedrich weigerte sich weiter die Sukzessionsfahigkeit seines Neffen anzuerkennen Zu diesem Zeitpunkt hoffte er auch noch auf die Geburt eines Sohnes Doch in zwei Ehen wurden nur Tochter geboren er starb 1722 hochverschuldet und ohne mannlichen Nachkommen Konig Friedrich IV erkannte nun in zwei Diplomen vom 18 19 Dezember 1722 Friedrich Karl als einen wirklichen und gebornen Herzog von Schleswig und Holstein an und erhob Dorothea Christina in den Furstenstand Diese Anerkennung konnte jedoch nur fur die im Herzogtum Schleswig unter danischer Lehnshoheit stehenden Gebietsanteile wie Norburg durchgesetzt werden da Friedrich Karls Cousin Johann Ernst Ferdinand aus der Nebenlinie Schleswig Holstein Plon Rethwisch auch Anspruche anmeldete und fur die holsteinischen Gebietsanteile die der kaiserlichen Lehnshoheit unterstanden die Unterstutzung des Kaisers hatte Daher konnte Friedrich Karl erst mit dem Tode des Cousins 24 Mai 1729 die Regierung in Plon antreten Die Anerkennung durch den Reichshofrat erfolgte 1731 Dorothea Christina von Aichelberg erlebte den spaten Triumph dass ihre Ehe durch ein Konklusum des Reichshofrats fur ein ordentliches und furstliches rechtmassiges Matrimonium erklart wurde nbsp Witwenpalais in PlonDorothea Christina lebte nun auf dem Ploner Witwensitz Schloss Reinfeld und im Witwenpalais in Plon Sie starb in Reinfeld in hohem Alter an einer Brust Krankheit Ihr Leichnam wurde nach Plon uberfuhrt und am 30 Juni 1762 in der Furstengruft auf Schloss Plon beigesetzt Zu ihrer Nachkommenschaft zahlen uber ihre Tochter die Nachkommen von Karl August von Hardenberg und uber ihren Sohn und dessen Tochter das Haus Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg und Anhalt Bernburg Schon 1746 hatte sie das Ploner Waisenhaus gestiftet das sie auch in ihrem Testament bedachte ebenso wie Arme in Reinfeld und die dortige Prediger Witwenkasse Literatur BearbeitenChristoph Gensch von Breitenau Grundlicher Bericht von der Furstlich Holstein Plonischen Streitigen Successions Sache Kopenhagen 1725Digitalisat des Exemplars der Bayerischen StaatsbibliothekGeorg Philipp Schmidt von Lubeck Dorothea Christina von Aichelberg Historische Darstellung aus der Schleswig Holsteinischen Geschichte des 18 Jahrhunderts In Schleswig Holsteinische Blatter 3 1837 S 406 443 Digitalisat Stammbaum ebd nach S 451 Siegfried Fitte Unebenburtige Furstenehen in fruheren Jahrhunderten in Die Grenzboten 65 1906 S 632 644 hier S 636 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b Schmidt von Lubeck Dorothea Christine von Aichelberg Herzogin von Norburg in Schleswig holsteinische Blatter Band 3 Heft 3 1837 S 405 ff Schmidt Lit S 413Normdaten Person GND 1036446689 lobid OGND AKS VIAF 304269004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aichelberg Dorothea Christina vonKURZBESCHREIBUNG deutsche ThronfolgerinGEBURTSDATUM 23 Januar 1674GEBURTSORT PlonSTERBEDATUM 22 Juni 1762STERBEORT Reinfeld Holstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorothea Christina von Aichelberg amp oldid 236189356