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Schloss Reinfeld war ein Renaissanceschloss in Reinfeld in Holstein Es wurde zwischen 1600 und 1604 errichtet und 1775 76 abgerissen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1582 erhielt Herzog Hans der Jungere von Schleswig Holstein Sonderburg bei der Neuverteilung der schleswig holsteinischen Amter nach dem Tod seines 1580 kinderlos verstorbenen Onkels Hans dem Alteren von Schleswig Holstein Hadersleben das Kloster Reinfeld Das Zisterzienserkloster hatte zwar die meisten Guter in den Jahrzehnten seit der Reformation eingebusst wurde aber als letztes Feldkloster in Schleswig Holstein noch von einer Monchsgemeinschaft bewohnt Herzog Hans war jedoch nicht bereit die Klostergemeinschaft fortbestehen zu lassen Deshalb wurde das Kloster in einem Vertrag zwischen dem danischen Konig Friedrich II Herzog Hans Bruder und dem letzten Abt Johannes Kule aufgelost 1 Herzog Hans hatte bereits das 1582 ebenfalls in seinen Besitz gelangte sakularisierte Rudekloster abreissen und an dessen Stelle das Schloss Glucksburg als Wohnsitz fur seine Familie errichten lassen Im Reinfelder Klosterwald richtete er einen Thiergarten als Jagdrevier ein 1599 liess er das Kloster Reinfeld bis auf die Kirche und das Gastehaus niederlegen und in den Jahren bis 1604 ein Renaissanceschloss erbauen Als Baumaterial wurden die Ziegel der abgerissenen Klostergebaude verwendet Fur das Kupferdach des Turmes wurde die Dacheindeckung des Kirche verwendet die anschliessend mit Holzschindeln neu gedeckt wurde Da die Klosterkirche direkt neben dem neuen Schloss lag wurde auf den Bau einer Schlosskapelle verzichtet Als Abgeteilter Herr hatte Herzog Hans keinen Anteil an der Landesregierung Er teilte seine Landereien unter seinen Sohnen auf Reinfeld fiel 1622 an seinen jungsten Sohn Joachim Ernst von Schleswig Holstein Sonderburg Plon Als 1635 bei einem Dammbruch des zum Schloss gehorenden Herrenteichs die Klosterkirche einsturzte finanzierte Joachim Ernst den Bau der neuen Kirche in der sich auch eine Patronatsloge fur die herzogliche Familie befand Diese lebte aber zumeist in der 1636 fertiggestellten Residenz Schloss Plon In Reinfeld richtete Joachim Ernst 1649 eine Ritterakademie fur seine Sohne ein die allerdings nur bis zum Abschluss ihrer Ausbildung 1654 bestand Ansonsten diente das Schloss vor allem als Sitz des Amtmanns des Amts Reinfeld 1671 erbte Joachim Ernsts altester Sohn Johann Adolf Reinfeld Da seine beiden Sohne im selben Jahr 1704 starben wie er selbst und sein einziger Enkel als Kleinkind 1706 ging das Erbe an seinen Neffen Joachim Friedrich Schloss Reinfeld wurde der Witwensitz von Johann Adolfs Frau Dorothea bis zu deren Tod 1722 Zuletzt diente das Schloss Dorothea Christina von Aichelberg der Mutter des letzten Ploner Herzogs Friedrich Karl als Witwensitz Sie starb dort 1762 ein Jahr nach ihrem Sohn Nachdem das Ploner Herzogtum an die danische Krone zuruckgefallen war wurde 1764 65 ein Inventar des Schlosses mit einem vom Ploner Landbaumeister Nicolaus Bauer 1720 1777 gezeichneten Grundriss angefertigt wonach ein Teil der Raume nur im Sommer und einige gar nicht mehr bewohnbar waren 2 1773 wurde das Schloss fur 5 001 Reichsthaler an den Ahrensburger Tischlermeister Johann August Rothe verkauft der es ab 1775 abtragen liess Aus dem Material wurde ein neues Amtshaus das spatere Forstamt errichtet 3 Bau BearbeitenDas von einem Wassergraben umgebene Schloss Reinfeld war ein verhaltnismassig schlichter Bau mit Aussenmassen von etwa 35 35 m Es hatte vier jeweils dreigeschossige Flugel auf einem hohen Keller um einen Innenhof Zwei Treppenturme an gegenuberliegenden Ecken im Innenhof verbanden die Stockwerke Auch die Wendeltreppe des Uhrturms neben dem Haupteingang an der Nordseite fuhrte uber alle Etagen An der Nordostecke ragte ein funfgeschossiger Turm aus dem viereckigen Grundriss hervor an der gegenuberliegenden Seite eine kleine Bastion Zum Schloss gehorten Garten zur Versorgung der Kuche Eine eigene Kirche besass das Schloss nicht Stattdessen liess sich die herzogliche Familie eine Loge in der Pfarrkirche einbauen Nach dem 1764 angefertigten Inventar befanden sich die herrschaftlichen Wohn und Reprasentationsraume in der zweiten Etage ein festlicher Speisesaal mit vergoldeten Stukkaturen und einen Ofen mit Porzellanaufsatz im Nordflugel und im Ostflugel ein beheizbares Esszimmer fur den Winter Welche Raume die zwei Jahre zuvor verstorbene Herzogsmutter bewohnt hatte ist in dem nicht angegeben dagegen erstaunlich viele Fremdenzimmer und Heimlich Gemach Der Westflugel diente vor allem der Amtsverwaltung Seine Wohnung hatte der Amtmann Kgl Kammerherr im Sommer im unheizbaren Turm uber der Amts Registratur im Winter in zwei Raumen an der Ecke zwischen Ost und Sudflugel in der zweiten Etage in denen im Sommer zu heiss war weil sie an den Kuchenschornstein angrenzten 2 Im Sudflugel lagen die Wirtschaftsraume mit Kuche und Brauhaus im Erdgeschoss daruber zwei Malzboden Die Haushalterin und die Angestellten des Amtmanns wohnten im Erdgeschoss das ubrigen Dienstpersonal in der dritten Etage unterm Dach Die Keller unter Nord Sud und Ostflugel wurden als Lager und Kuhlraume genutzt Unten im Turm befand sich das Gefangnis fur Criminel Gefangene Im Erdgeschoss des Ostflugels gab es eine Zelle zur Festsetzung Festsetzung eingezogener Vagabonds 2 Weblinks BearbeitenJulia Groesch Schloss Reinfeld bei Stormarn Lexikon Das ehemalige Schloss Reinfeld Bauten in Reinfeld Grundriss des Schlosses nach dem Inventar von 1764Einzelnachweise Bearbeiten Martin Schroter Reinfeld In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Regensburg 2019 Band 2 S 484 508 S 486 a b c Erlauterung des Grund Risses des Konigl Schlosses zu Reinfeld Julia Groesch Schloss Reinfeld bei Stormarn Lexikon 53 832032 10 479937 Koordinaten 53 49 55 3 N 10 28 47 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Reinfeld amp oldid 211018705