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Das Herzogtum Schleswig Holstein Sonderburg Plon auch Schleswig Holstein Plon Holstein Plon oder nur Herzogtum Plon war ein kleines Teilherzogtum das im Wege der Realteilung des Herzogtums Schleswig Holstein Sonderburg entstand und dessen nachwirkende Bedeutung heute hauptsachlich in der Errichtung des Ploner Schlosses besteht Das Herzogtum Plon war kein Territorialherzogtum sondern ein Teilherzogtum innerhalb des Staatengefuges der Herzogtumer Schleswig und Holstein Das territorial verstreute Herrschaftsgebiet lag grosstenteils im Sudosten des heutigen Lands Schleswig Holstein Das Ploner Schloss Residenz des einstigen Herzogtums Inhaltsverzeichnis 1 Das Herzogtum Plon 1 1 Geschichte 1 2 Liste der Herzoge von Schleswig Holstein Sonderburg Plon 2 Bekannte Mitglieder 3 Topografie 3 1 Gliederung 3 2 Residenzen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksDas Herzogtum Plon BearbeitenGeschichte Bearbeiten nbsp Das Ploner Wappen ist vom Elefanten Orden gerahmt die Krone mit dem Reichsapfel verweist auf die koniglich danische Abstammung Relief aus dem Giebelfeld des Schlosses Traventhal Das Herzogtum entstand aufgrund einer testamentarischen Verfugung von Herzog Johann III aus dem Hause Schleswig Holstein Sonderburg mit dessen Ableben im Jahr 1622 dies unter Missachtung des durch den Vertrag von Ripen begrundeten Verbots jeglicher willkurlicher Landesteilung in Schleswig Holstein Die Ploner Herzoge wurden so zu sogenannten Abgeteilten Herren Neben Schleswig Holstein Plon entstanden aufgrund dieses Testaments in Schleswig Holstein noch vier weitere kleine Teilherzogtumer im Wege der Realteilung Den ihm 1633 bereits angefallenen Anteil am Herzogtum Schleswig Holstein AEro verkaufte der erste Ploner Herzog sogleich an seine weiteren Bruder die so ihre gleichen Anteile an der Insel AEro erhohten 1669 erhielt das Herzogtum Schleswig Holstein Plon das Territorium des weiteren Teilherzogtums Schleswig Holstein Sonderburg Norburg bestehend aus dem nordlichen Teil der Insel Alsen hinzu Dieser von Plon entfernt liegende Teil des Herzogtums wurde im Zuge einer weiteren Realteilung als Linie Plon Norburg verselbststandigt die allerdings ihrerseits bereits 1706 wieder mit Plon zusammengefuhrt wurde 1671 wurde durch weitere Realteilung nach dem Tod von Herzog Joachim Ernst unter seinem zweitgeborenen Sohn Herzog Joachim Ernst das Herzogtum gleichen Namens um den Ort Rethwisch gegrundet das 1729 auf die erstgeborene Linie zuruckfiel Im Jahr 1700 wurde auf der zum Ploner Herzogtum gehorenden Residenz Schloss Traventhal bei Segeberg der Frieden von Traventhal geschlossen 1704 starben sowohl Herzog Johann Adolf als auch sein Sohn und Erbe Adolf August dessen Sohn Leopold August das Herzogtum zwar formell erbte aber bereits 1706 im Kindesalter starb Das Herzogtum ging so an den aus der Norburger Linie stammenden Joachim Friedrich uber Dieser starb 1722 kinderlos Der eigentliche Erbe war nun Johann Ernst aus der Linie Schleswig Holstein Plon Rethwisch seine Bestatigung wurde aber durch den danischen Konig Christian V abgelehnt da Johann Ernst in spanischen Diensten zum Granden ernannt wurde und zum Katholizismus konvertierte 1723 bestatigte der deutsche Kaiser die Anspruche der Linie Rethwisch der Nachkomme des zweiten Sohn Herzog Augusts des 1706 verstorbenen Christian Karl wurde als Herzog nicht anerkannt Der Rechtsstreit zog sich allerdings uber mehrere Jahre hin und am 24 Mai 1729 starb der Herzog von Rethwisch ohne leibliche Erben womit Plon nun an den Sohn Christian Karls fiel Friedrich Karl der wahrend des Rechtsstreits durch den danischen Konig unterstutzt wurde verzichtete zum Dank auf den Besitz Norburg der damit an Friedrich IV fiel 1 Da der letzte Ploner Herzog Friedrich Karl keine legitimen Erben besass stellte er 1756 das sogenannte Plonische Successionstraktat aus mit dem er den danischen Konig zum Erben des Besitzes ernannte Im Gegenzug wurde ihm durch Friedrich V eine Ubernahme aller Schulden zugesichert 2 Nach dem Tode des Herzogs ging der Ploner Besitz vertragsgemass an das danische Konigshaus das so der Vollendung des Gesamtstaats naher kam Die Besitzungen wurden eingezogen und die Ploner Schlosser in Reinfeld Ahrensbok und Rethwisch in der Folge abgebrochen Dies geschah sowohl aus wirtschaftlichen das Konigshaus verfugte uber genug Residenzen im Kernland als auch aus politischen Grunden denn Danemark signalisierte so ein nahendes Ende der territorialen Zersplitterung Schleswig Holsteins die mit dem Vertrag von Zarskoje Selo und der Vollendung des Gesamtstaats ihren Abschluss fand Liste der Herzoge von Schleswig Holstein Sonderburg Plon Bearbeiten Regierungszeit Name Bemerkung1622 1671 Joachim Ernst Begrunder des Herzogtums sein erster Sohn erbte Plon sein zweiter Sohn wurde Herzog von Norburg seit dritter Sohn Herzog von Rethwisch1671 1704 Hans Adolf Sohn Joachim Ernsts Sein Sohn Adolf August starb ebenfalls 1704 1704 1706 Leopold August Enkel Hans Adolfs geboren 1702 starb noch im Kindesalter ohne je regiert zu haben1706 1722 Joachim Friedrich Neffe von Hans Adolf entstammte der Norburger Nebenlinie1729 1761 Friedrich Karl Neffe Joachim Friedrichs Der letzte Ploner Herzog er regierte bedingt durch einen Erbstreit mit der Rethwischer Linie erst ab 1729 3 Bekannte Mitglieder BearbeitenBernhard von Schleswig Holstein Sonderburg Plon 1639 1676 deutsch danischer General Dorothea Sophie von Schleswig Holstein Sonderburg Plon 1692 1765 Tochter des Herzogs Johann Adolf von Schleswig Holstein PlonTopografie Bearbeiten nbsp Schleswig und Holstein um 1650 Das Herzogtum Plon ging aus dem Sonderburger Anteil hervor sein Territorium im sudostlichen Holstein wurde aus mehreren einzelnen Gebieten zwischen Plon und Oldesloe gebildet Gliederung Bearbeiten Territorialer Kernbestandteil von Schleswig Holstein Plon waren die Amter Ahrensbok und Reinfeld entstanden nach der Reformation durch die Vereinnahmung der ehemaligen Kloster Ahrensbok und Reinfeld Durch Gebietszu und verkaufe veranderte sich die Grosse des Herzogtums jedoch mehrfach In der Mitte des 18 Jahrhunderts umfasste es weitgehend die folgenden Verwaltungseinheiten die zum Teil mit den heutigen Stadten und Gemeinden gleichen Namen identisch sind Stadt und Amt Plon Amt Ahrensbok Amt Reinfeld Amt Traventhal Amt RethwischResidenzen Bearbeiten Die Residenz befand sich von 1623 bis 1636 in Ahrensbok auf dem dort anstelle der fruheren Baulichkeiten der Kartause errichteten Schlosses Hoppenbrook Danach wurde sie mit der Fertigstellung des Ploner Schlosses nach Plon verlegt das so sein Geprage als kleine norddeutsche Residenzstadt erhielt Weitere Residenzen der Ploner Herzoge fanden sich in Reinfeld und Rethwisch sowie in Traventhal Einzelnachweise Bearbeiten C R Rasmussen E Imberger D Lohmeier I Mommsen Die Fursten des Landes Herzoge und Grafen von Schleswig Holstein und Lauenburg Seite 291 bis 308 Wachholtz Verlag 2008 A v Buttlar M M Meyer Historische Garten in Schleswig Holstein Seite 608 Verlag Boyens amp Co 1998 Vgl Paul Hasse Friedrich Karl Herzog von Plon In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 23 Friedrich Karl wurde erst nach dem Tod seines Vaters geboren und zunachst nicht als ebenburtig anerkannt Die Anerkennung durch Konig Friedrich IV von Danemark erfolgte 1722 und 1731 durch den Reichshofrat Erst mit dem Tod des Herzogs von Schleswig Holstein Rethwisch konnte er 1729 die Regierung antreten Literatur BearbeitenWerner Neugebauer Schones Holstein Lubeck Lubecker Nachrichten 1957 S 84 85 S 275 ff Carsten Porskrog Rasmussen Elke Imberger Dieter Lohmeier Ingwer Momsen Hrsg Die Fursten des Landes Herzoge und Grafen von Schleswig Holstein und Lauenburg Wachholtz Neumunster 2008 ubersetzt von Frauke Witte Marion Hartwig ISBN 978 3 529 02606 5 S 291 309 inkl Guterubersicht und Stammtafel Silke Hunzinger Detlev Kraack Das Ende des Ploner Herzogtums im Jahre 1761 In Mitteilungen der Gesellschaft fur Schleswig Holsteinische Geschichte MSHG Nr 81 November 2011 S 3 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schleswig Holstein Sonderburg Plon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gliederung des Herzogtums Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleswig Holstein Sonderburg Plon amp oldid 236556517