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Das Kloster Ahrensbok war eine Kartause des Kartauserordens in Ahrensbok in Holstein Der Konvent bestand von 1397 bis in die 1550er Jahre Die Gebaude wurden bis auf die Kirche abgebrochen Weitere sichtbare Baureste des Klosters existieren nicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Klosterzeit 1 3 Nach der Reformation 2 Klosterkirche 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Geschichte des Klosters geht auf ein Gelubde der Holsteiner Grafen Heinrich II Nikolaus und Adolf VII zuruck die 1359 als Dank fur die Ruckgewinnung der Insel Fehmarn gelobten der Jungfrau Maria ein Jungfrauenkloster zu stiften Es blieb bei der Absichtserklarung bis der Lubecker Domherrn Jacob Krumbek 1386 87 in Ubereinkunft mit Adolf VII eine Stiftung zugunsten des noch zu grundenden Jungfrauenklosters machte und daraufhin mit dem Bau der Klostergebaude begonnen wurde Nach dem Tod von Graf Adolf 1390 entschied sich Gerhard VI von Holstein Rendsburg als Nachfolger jedoch statt eines Frauenklosters Augustinereremiten anzusiedeln worauf Krumbek drohte seine Stiftung zuruckzuziehen 1397 einigten sich Gerhard VI der Lubecker Bischof Eberhard von Attendorn und die Testamentvollstrecker des mittlerweile verstorbenen Krumbek sich schliesslich auf die Grundung eines Kartauserklosters Die papstliche Genehmigung der Umwandlung des geplanten Nonnenklosters in eine Kartause erfolgte erst im folgenden Jahr 1 Klosterzeit Bearbeiten 1399 erhielt die Kartause Templum Beatae Mariae vom Lubecker Bischof Eberhard von Attendorn mit Johann von Hoya den ersten Prior Die in unmittelbarer Nahe liegende 1328 gestiftete Pfarr und Wallfahrtskirche St Marien wurde dem neuen Kloster inkorporiert Nach dem Tod des letzten Ortspriesters 1408 ubernahmen die Kartauser selbst die Seelsorge fur die Einwohner des Kirchspiels 2 Der Fertigstellung der Klostergebaude wurde von einem Ablass und von Wallfahrern zu dem angeblich wundertatigen Marienbild mitfinanziert Zwar durften die Kartauser nach einer Bestimmung von 1397 kein weiteres Land im Herzogtum Holstein kauflich erwerben Schenkungen waren jedoch von dieser Regelung nicht betroffen Ab 1413 genehmigten die Landesherren auch Landkaufe wobei sie sich ein Wiederkaufsrecht vorbehielten So vermehrte sich der Grundbesitz des Klosters schnell Das weitgehend geschlossene Klostergut umfasste mehr als vierzig Ortschaften und reichte bis nach Scharbeutz an der Lubecker Bucht Daruber hinaus erhielt das Kloster sogar Einkunfte aus Fehmarn 3 In Lubeck besass das Kloster ein Stadthaus in der Dankwartsgrube Das verhaltnismassig abgelegene Kloster diente den Landesherren und anderen hochgestellten Personen bei Reisen als Absteige wobei die Kosten allein vom Kloster zu tragen waren Auch den mitreisenden Tross hatte das Kloster zu versorgen Diese Pflichten fuhrten bei gleichzeitigem Sinken der Einnahmen aus den Landereien in der Mitte des 16 Jahrhunderts zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten Dazu trug auch die erstmalige Besteuerung geistlichen Besitzes durch Konig Friedrich I bei Im Zuge der Grafenfehde 1534 wurde das Kloster durch Marx Meyer und seine Lubecker Soldaten gebrandschatzt 4 Konig Christian III hatte bereits 1542 eine lutherische Kirchenordnung fur Schleswig Holstein erlassen die die Reformation im Lande einfuhrte den Feldklostern wie Ahrensbok jedoch zunachst den Fortbestand sicherte So konnte die Ahrensboker Kartause trotz aller Belastungen und zunehmender Verschuldung noch uber zwanzig Jahre weiter bestehen und auch vertriebene Monche aus anderswo aufgelosten Klostern aufnehmen Koniglichen Aufforderungen die Heilige Messe und die Ordensgewander aufzugeben kamen die Monche nicht nach Erst die Landesteilung 1564 fuhrte zur Auflosung des Klosters 5 Nach der Reformation Bearbeiten Bei der Landesteilung 1564 fiel das Kloster an Herzog Johann dem Jungeren von Schleswig Holstein Sonderburg der das aus dem Klosterland gebildete Amt Ahrensbok zunachst seiner Mutter Dorothea von Sachsen Lauenburg als Teil ihres Wittums uberliess Im Jahr 1565 verliessen die beiden letzten Monche das Kloster 6 Einer der beiden der als Urkundenfalscher gesuchte Heinrich Breide verkaufte Kelche und vom Kloster bereits verpfandete Kaseln des Klosters und konnte sich damit mehrere Vikarien am Lubecker Dom und weiteren inzwischen evangelischen Kirchen in Lubeck kaufen 5 1584 liess Herzog Johann die Klostergebaude abbrechen Nur die Kirche blieb als Gemeindekirche des Ortes Ahrensbok erhalten Das so gewonnene Baumaterial wurde in der Zeit von 1593 bis 1601 zur Errichtung eines Schlosses in Ahrensbok verwandt Schloss Hoppenbrook war von 1623 bis 1636 Residenz des durch Erbteilung entstandenen abgeteilten Herzogtums Schleswig Holstein Sonderburg Plon Das Herzogtum bestand von 1623 bis zum Tod von Herzog Friedrich Karl 1706 1761 danach fiel das Territorium an das danische Konigshaus Herzog Joachim Ernst 1623 1671 liess das Schloss Plon neu errichten Nach dessen Fertigstellung wurde die Residenz von Ahrensbok nach Plon verlegt Schloss Hoppenbrook wurde zum Witwensitz Nach dem Tod der Herzogin Juliane Luise der Witwe von Herzog Joachim Friedrich im Jahr 1740 wurde es abgerissen Heute steht an der Stelle das Rathaus der Gemeinde Ahrensbok in einer Parkanlage die die Graben der fruheren Schlossanlage noch erkennen lasst Klosterkirche Bearbeiten nbsp Die Marienkirche in Ahrensbok Hauptartikel Marienkirche Ahrensbok Einziges erhaltenes Gebaude aus der Kartauserzeit ist die backsteingotische Kirche von Ahrensbok die Johann III von Holstein Kiel 1328 anstelle einer alteren Marien Kapelle stiftete 1399 wurden Kirche und Kirchspiel der Kartause Ahrensbok inkorporiert und die Kirche diente als Klosterkirche 7 Sie wurde mehrfach erweitert und erhielt 1400 den polygonalen Chor Der Turm wurde erst 1761 angefugt und wird uber dem Portal durch eine Sandsteintafel mit einer Rokoko Inschrift geziert Literatur BearbeitenOliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 P H i e Peter Hanssen Kurzgefasste zuverlassige Nachricht von den Holstein Plonischen Landen wobey zugleich die Geschichte von den beiden beruhmten Clostern Arensbock und Reinfeld grosstentheils aus ungedruckten Uhrkunden mitgetheilet worden J C Wehrt Plon 1759 Digitalisat British Library Dieter Jurgen Mehlhorn Kloster und Stifte in Schleswig Holstein 1200 Jahre Geschichte Architektur und Kunst Kiel 2007 Werner Neugebauer Schones Holstein Lubeck Lubecker Nachrichten 1957 S 84 85 Otto Jarchov Die Klostergrundherrschaft Ahrensbok In Jahrbuch fur Heimatkunde Eutin 1978 S 30 38 Otto Ronnpag Das Kartauserkloster in Ahrensbok In Jahrbuch fur Heimatkunde Eutin 1992 S 88 92 Jurgen Watjer Die Geschichte des Kartauserklosters Templum Beatae Mariae zu Ahrensbok 1397 1564 Verlag Institut fur Anglistik und Amerikanistik Universitat Salzburg 1988 Jurgen Watjer Ahrensbok In Monasticon Cartusiense hrsg von Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 S 748 753 Einzelnachweise Bearbeiten Oliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 S 144 f Oliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 S 145 und 158 Oliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 S 146 und 152 158 Oliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 S 147 149 a b Oliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 S 149 150 Dieter Jurgen Mehlhorn Kloster und Stifte in Schleswig Holstein 1200 Jahre Geschichte Architektur und Kunst Kiel 2007 S 230 Oliver Auge Ahrensbok Kartauser In Oliver Auge Katja Hillebrand Hrsg Klosterbuch Schleswig Holstein und Hamburg Kloster Stifte und Konvente von den Anfangen bis zur Reformation Band 1 Regensburg 2019 S 143 176 S 143 Normdaten Korperschaft GND 4199571 5 lobid OGND AKS VIAF 239053907 54 012222222222 10 571666666667 Koordinaten 54 0 44 N 10 34 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Ahrensbok amp oldid 237994774